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Untersuchungs- und Operationsstuhl Die Erfindung betrifft einen vornehmlich
für gynäkologische Ztvecke verwendbaren Untersuchungs- und Operationsstuhl mit verstellbarem
Sitzrahmen und an diesem angelenkter, in beliebiger Schräglage einstellbarer Rückenlehne.
Bei derartigen Stühlen ist es bereits bekannt, die Rückenlehne an den oberen Enden
von zwei aufwärts ragenden Armen drehbar zu lagern, die ihrerseits am Sitzrahmen
schwenkbar und feststellbar befestigt sind. Die Rückenlehne kann bei dieser Lagerungsart
nicht nur in ihrer Schräglage verändert, sondern auch unter Verkürzung der Sitztiefe
gegenüber dem Sitz vorgerückt werden.
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Erfindungsgemäß finden bei einem solchen hntersuchungs- und Operationsstuhl
zur Feststellung der Rückenlehne zwei am Sitzrahmen und an einem Verbindungsrohr
ihrer Tragarme geführte Stellbögen in der Weise Anwendung, daß der erste, am Sitzrahmen
gefiihrte und an den Tragarrnen angreifende in bekannter Weise, z. B. durch Klemmschrauben,
unverrückbar und der zweite, an der Rückenlehne angreifende durch ein- bei rückwärtigem
Druck auf den unteren Teil der Rückenlehne wixkendes Islemmgesperre in Form eines
am Verbindungsrohr der Tragarme drehbar gelagerten, nach hinten kippenden und mit
dem Führungsloch für den Stellbogen versehenen Hebels festklemmbar ist.
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Die bei einer derartigen Lagerung vollkommen nach hinten umlegbare
Rückenlehne gibt bei Druck gegen den oberen Lehnenteil nach und nimmt selbsttätig
eine gewünschte schrägere Abstützlage ein, was wesentlich ist, wenn zu Untersuchungs-
und Operationszwecken ein Kranker nur den vorderen Sitzteil einnehmen, dabei aber
im unteren kükkenteil gut abgestützt werden muß. Der Kranke kann nämlich nach eingestellter
Rückenlehne nicht mehr auf dem Sitz nach hinten rücken und diese in eine weniger
schräge Lage zurückdrücken. Festkle@nmbare Stellbögen werden bei Operationsstühlen
zwar vielfach benutzt, und es sind auch bereits Klemmgesperre vorgeschlagen worden,
jedoch hat man bisher nicht gleichzeitig zwei festklemmbare Stellbögen zur weitgehenden
Verstellungsmöglichkeit einer Rückenlehne sowie zum selbsttätigen Nachgeben derselben
verwendet.
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Auf der Zeichnung ist in Abb. i ein Ausführungsbeispiel eines gemäß
der Erfindung ausgebildeten Untersuchungs- und Operationsstuhles schaubildlich dargestellt.
Die Abb. a zeigt einen Teil des Stuhles in größerem Maßstabe in Seitenansicht und
die
Abb. 3 das zur Feststellung der Rückenlehne dienende, einseitig
wirkende Klemmgesper re ebenfalls in größerem Maßstabe in Seitenansicht.
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Der dargestellteUntersuchungs- undOperationsstuht besitzt ein Eisenrohruntergestell
1 mit einem an diesem schwenkbar gelagerten Sitzrahmen 2, der mittels der Lenker
3 und der in den Schlitten 4 derselben geführten Feststellstange 5 in beliebiger
Neigung eingestellt werden kann. Der Rahmen 2 trägt eine Sitzfläche 6 und eine mittels
des Stellbogens 7 und des Klemmhebels 8 in ihrer Neigung einstellbare Rückenlehne
g. Vom Rahmen 2 ragen zwei drehbar angelenkte Arme 14 aufwärts, deren obere Enden
mit an der Rückenlehne vorgesehenen Lageraugen 15 Drehgelenke für die Rückenlehneg
bilden. Die Drehgelenke sind, wie ersichtlich, in der waagerechten Mittelachse der
Rückenlehne vorgesehen, so daß letztere um diese Mittelachse verschwenkt werden
kann. Die Drehgelenke können dabei statt, wie dargestellt, an der Rückseite der
Lehne, auch an deren Seitenkanten angebracht werden. Die beiden Tragarme 14 sind
durch ein in Lageraugen 17 ruhendes Rohr 16 überbrückt, an welchem ein mit einem
Handgriff 24 ausgestatteter Hebel 25 drehbar gelagert ist, in dessen Loch 26 ein
am unteren Lehnenteil drehbar befestigter gekrümmter Stab 2o geführt ist. Da dieser
Stab an der Mitte der Lehnenrückseite befestigt ist, ist er in der Abb. 1 nicht
sichtbar. Der Hebel 25 nimmt durch Eigengewichtswirkung für gewöhnlich die dargestellte
Lage ein, in welcher er den Stehbogen 20 festklemmt. Soll ein Kranker nur auf dem
vorderen Sitzteil Platz nehmen, so wird bei Druck gegen die obere Lehnenhälfte die
Reibung zwischen der Stange 2o und der Wandung des Loches 26 überwunden, so daß
unter Hindurchgleiten des Stellbogens 2o durch das Loch 26 der untere Lehnenteil
vorgeht und sich fest gegen den unteren Rückenteil des Kranken legt. Die Lehne nimmt
dadurch selbsttätig eine gewünschte schrägere Abstützlage ein. Ist ein Zurückschwenken
der unteren Lehnenhälfte erwünscht, so kann dies nicht durch Zurückrücken des Kranken
auf dem Sitz und nur durch Druck gegen den unteren Lehnenteil bewirkt werden, da
sich dann der Stellbogen 20 in dem Loch 26 klemmt. Es ist vielmehr dann notwendig,
was nur der Arzt oder eine Hilfsperson bewirken kann, den Hebel 25 mittels
des Griffes 24 etwas nach vorn zu schwenken, bzw. anzuheben. Der Bogen 20- läuft
dann locker im Loch 26 und gestattet es, die untere Lehnenhälfte ungehindert und
leicht zurückzuschieben.
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Sobald der Hebel 25 freigegeben wird, nimmt er von selbst wieder die
Klemmlage ein. Der Stehbogen 7 und der Klemmhebel 8 geben außerdem die Möglichkeit,
die Neigung der Rückenlehne beliebig zu ändern und sie gegebenenfalls sogar ganz
nach hinten umzulegen.