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Vorrichtung zum Stützen von Patienten während der Narkose. Bekanntlich
tritt bei Patienten während der Narkose eine vollständige Muskelerschlaffung ein,
die zur Folge hat, daß der Körper, sofern der Patient eine sitzende Stellung einnimmt,
in sich zusammensinkt, so daß häufig der Patient vom Operationsstuhl heruntergleitet.
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Um diesem übelstande vorzubeugen, hat man bereits auch für zahnärztliche
und sonstige Spezialzwecke Narkosenstühle geschaffen, die durch entsprechende Ausbildung
der einzelnen Teile die Möglichkeit geben, den Patienten in die horizontale Lage
zu bringen.
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Diese Operationsstühle stellen sich jedoch zunächst sehr teuer und
sind deshalb nur wenig in Anwendung gekommen, weil das Umlegen für die Narkose umständlich
ist und den Patienten unnötig nervös macht. Außerdem werden durch die wagerechte
Lage des Patienten während der Narkose leicht Erstickungserscheinungen dadurch hervorgerufen,
daß infolge der Körperlage des Patienten d:e Zunge nach hinten sinkt und den Kehlkopfeingang
versperrt.
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Vor allen Dingen ist es aber dem Zahnarzt, wie auch Spezialärzten
für Ohren-, Augenu.dgl. Leiden wesentlich zweckdienlicher, den Patienten in sitzender
Stellung vor sich zu haben. Die3 war bisher jedoch. nur dann möglich, wenn dem Arzt
ein Assistent zur Verfügung stand, der den Patienten während des Rauschzustandes
stützte.
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Alle diese Nachteile sollen durch den Gegenstand der Erfindung in
der Weise beseitigt werden, daß eine lösbar oder fest mit dem Operationsstuhl verbundene
Stützvorrichtung vorgesehen ist, welche die Achseln des Patienten untergreift und
eine Stellvorrichtung besitzt, welche die Lage der Stützen den verschiedenen Größen
der Patienten anzupassen ermöglicht.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in zwei beispielsweisen
Ausführungsformen dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i in schaubildlicher Ansicht
eine Ausführungsform und Abb. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel in Seitenansicht.
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Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus zwei konsolenartigen Trägern,
deren unter die Achseln des Patienten greifender Teil i, im nachstehenden Achselauflage
genannt, kurvenförmig ausgebildet ist und nach unten gegen die Anlageschiene 2 durch
eine Stütze 3 verstärkt ist. Am -oberen Ende besitzt die Schiene 2 einen durch eine
Ausnehmung gebildeten Steg, an welchem ein Tragriemen 4. o. dgl. befestigt ist,
der zwecks Einstellung
der verschiedenen Höhen aus zwei Teilen liesteht
und durch eine Schnalle 5 beliebig verkürzt oder verlängert werrlen kann.
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Da es jedoch häufig vorkommt, (laß der l':itient, bevor der völlige
Rauschzustand erreicht wird, Bewegungen ausführt, @lie gegehrnei,;-falls (las Heraustreten
der Schultern aus der Achselauflage i ernii')glichen, so ist der kurvenförmige Teil
t der Konsole oberhalb mit einem Riemen 6 versehen, welcher sich im Gehrauchszustande
auf (die Schulter des Patienten legt und so denselben zum Verharren in der gewünschten
Stellung zwingt. Dieser Riemen (; ist zweckmäßig mit dem Tragriemen 4. durch eine
Schnalle 7 beweglich verbunden, er kann jedoch auch unmittelbar all der Konsole
befestigt werden. Das freie Ende des Riemens 6 greift durch eine Spannschnalle 8,
uin (den Riemen 6 entsprechend der Schulterstärke (des Patienten gleichfalls einstellbar
zu machen. Auch ist es naturgemäß möglich, die Achselauflage i der Konsole zli polstern,
uni nachträgliche Schmerzen all den Auflageflächen zu verhindern.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Die Konsolen werden
mittels des Riemens 1. all der die Kopfstütze des Stuhles tragenden Stange aufgehängt,
wobei es zweckmäßig ist, (die Kopfstütze, welche in der Höhe verstellbar ist, so
weit als möglich zu senken. Hierauf wird durch Anheben und Feststellen der Kopfstütze
in der notwendigen Höhe die Stützvorrichtung gleichfalls hochgezogen, so (laß sie
sich unter die Achsel des Patienten legt. Sollte (lies Einstellen der Kopfstütze
für die richtige Lage der Stützvorrichtung noch nicht genügen, so kann durch Verkürzen
oller Verlängern des Riemens d jede gewünschte Höhe (der Stützvorrichtung erreicht
werden. Hierauf wird der Riemen 6 oberhalb der Schulter entlang und in die Schnalle
8 eingeführt, wo er befestigt wird.
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Die in Abb. 2 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von
der eben beschriel:enen nur dadurch, daß hier nicht die zusätzliche Höheneinstellung
der Stützvorrichtung durch Elen Tragriemen erreicht wird, sondern durch Anheben
der Achselauflage i, die mittels Scharnier 9 an dem Konsolenteil 2 befestigt ist.
Dieser Teil 2 ist jedoch mit einer Anzahl von Widerlagern, z. B. Rasten einer Zahnstange
io versehen, gegen welche sich die Stütze 3 mit ihrem freien Ende legt. Das andere
Ende der Stütze 3 ist mittels eitles Scharnieres ii an der Achselauflage i angelenkt.
Zweckmäßig ist es, hei rlieser @usfüluungsform eine kleine Feder 12 vorzusehen.
welche beim Anheben des Teiles i, (der eilte Fingerauflage 13 besitzt, bewirkt,
(laß #lie Mütze 3 selbsttätig in die einzelnen Rasten der "Zahnstange io einspringt.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung entspricht der in Abb. i beschriebenen,
nur daß flas Einstellen der Stützvorrichtung nach entsprechender Einstellung der
Kopfstütze le(lilich dadurch erreicht wird, (laß man mit der Hand unter die Fingerstützen
13 greift und ,die Achselauflage i anhebt, bis sie sich fest unter (die Achsel (des
Patienten legt.
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Die Polsterung der Stützvorrichtung khmite inan auch dadurch erreichen,
daß man itinerhalli (des Teiles i einen Riechen o. rlgl. befestigt, der jedoch kürzer
gehalten ist als (die Rundung der Achselauflage i.
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Auch ist es naturgemäß ohne weiteres möglich, diese Vorrichtung fest
mit dem Op;-rationsstuhle zu verbinden, indem man die Stützvorrichtung derart an
den Operationsstuhl anbringt, (laß hei Nichtgebrauch derselben die einzelnen Konsolen
ahgeklappt werden können, und zwar entweder nach oben oller seitlich, wie es selbstverständlich
auch möglich wäre, rlie Stützvorrichtung all einstellbaren Kniehebeln anzubringen,
(die an irgendeinem Teil des Operationsstuhles drehbar angebracht-sind.