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Vorrichtung zur Bestimmung der Schußweiten- und.Seitenkorrektur bei
indirekt gerichteten Geschützen und Maschinengewehren Die Erfindung bezieht sich
auf eine Verbesserung der in der deutschen Patentschrift Nr. 57= 196 beschriebenen
Vorrichtung, die den Zweck hat, auf Grund der für das Leitgeschütz ermittelten Schußweite
und Seite diese beiden Schußelemente für die anderen mehr oder weniger vom Leitgeschütz
entfernt aufgestellten Geschütze mechanisch zu berichtigen.
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Obigem Hauptpatent zufolge besteht die Erfindung aus einer mit Horizontalkreisteilung
versehenen Grundplatte, in der eine mit bezifferten Parallellinien und einer Zeigermarke
versehene Kreisscheibe drehbar und festklemmbar gelagert ist und gemeinsam mit der
Grundplatte von einem zu beiden konzentrisch drehbar und festklemmbar gelagerten,
mit einer Längenverhältnisteilung versehenen Lineal überbrückt wird, das mit einem
im Drehungsachsenmittelpunkt rechtwinklig angesetzten Radiallineal versehen ist,
welches die Basisteilung oder eine die Basis einstellende Märke sowie eine die Basisseite
einstellende Zeigermarke trägt. Daher kann die Vorrichtung so durchgebildet sein,
daß bei Verwendung eines einzigen Parallellinienrasters die Längenverhältnisteilung
entsprechend der gewählten Basis auswechselbar angeordnet ist, oder daß entsprechend
der letzteren die Rasterplatte gegen solche mit anderer Teilung auswechselbar eingerichtet
ist, wenn eine bestimmte, unveränderliche Längenverhältnisteilung verwendet wird.
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Die durch die Verwendung verschiedener Basislängen bedingte Auswechselbarkeit
von Maßstäben. bzw. Rasterscheiben wird erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß auf
dem die verdrehbare Rasterplatte überbrückenden Skalenträger in einer radialen Nut
ein längs einer nach Basen bezifferten Teilung verschieb-und einstellbarer Schlitten
angeordnet ist, auf welchem um einen zur Rasterplatte senkrechten Drehzapfen ein
aus einer durchsichtigen Platte hergestellter Ouadrant mit zwei zueinander senkrechten,
in der Drehzapfenachse sich schneidenden Strichen gelagert ist, von denen einer
auf der zur Basisteilung senkrechten Zieldistanzskala nach der jeweiligen Zielentfernung
vom Leitgeschütz eingestellt wird, während der Strich auf der diametral verlängerten
Kante dieser Skala jenen Punkt anschneidet, der auf dem darunter befindlichen -Strich
der nach der Leitgeschützseite eingestellten Rasterplatte die Seitenkorrektur angibt:
Der
Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in einer beispielsweisen Ausführungsform
von oben. gesehen dargestellt, und zwar zeigt Fig. i die geometrische Grundlage,
Fig. 2 die Vorrichtung von oben gesehen und Fig. 3 einen Axialschnitt.
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In Fig. i ist Z das Ziel in der bekannten Entfernung e von L, dem
Leitgeschütz der Batterie, dessen auf die Nullrichtung bezogene Seite ß wäre. G
sei ein anderes Geschütz der Batterie, dessen Schußdistanz GZ um den Betrag d a
größer, und dessen Seite (ß -E- y) um den Betrag d y kleiner als die
des Leitgeschützes seien und die aus diesen beiden Schußelementen des letzteren
ermittelt werden sollen. Fällt man aus G eine Senkrechte GK auf die Strecke ZZ,
so ergibt sich die Schußweitenvergrößerung T I7 = LG cos (18o - y) = b cos
y = d a ohne Rücksicht auf das Vorzeichen, wenn LG --. b die als Basis
bezeichnete Entfernung beider Geschütze ist. Verbindet man aber G mit Z, so -ergibt
sich als Differenz beider Geschützseiten der Winkel GZL = d y. Da im allgemeinen
dieser Winkel so klein ist, daß man angenähert setzen kann d y = sin
Zur Bestimmung der Strecke
errichtet man sich das rechtwinklige Hilfsdreieck MPE dadurch, daß man zu LG die
Seite LE proportional der Schußdistanz e und dessen Höhe L .P proportional zu
wählt, dann ist nämlich LP2 = b = LE # LM = e . x, woraus sich ergibt
Legt man nun durch 1bI eine Senkrechte zu ZZ, so ergibt sich auf dieser der
Punkt N, dessen Abstand von L=x sirr (i8o - y) = x sin y = d y die
gesuchte Seitenkorrektur des Geschützes G in bezug auf die Leitgeschützseite ist.
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Auf Grund dieser geometrischen Betrachtung ergibt sich folgende Konstruktion
der Vorrichtung, deren einzelnen Teile die gleiche Bezeichnung haben wie im Hauptpatent.
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In der am oberen kreisförmigen Rand mit einer Horizontalkreisteilung
ia ausgestatteten Lagerplatte i ist die mit einer zum Einstellen. der Batterieseite
ß dienende Zeigermarke 211 versehene Rasterplatte 2 drehbar gelagert. Diese wird
überdeckt durch ein Linealkreuz 3-4, das eine radiale Ablesekante 3" mit
einer zu ihr diametralen Zieldistanzteilung 3b aufweist, während senkrecht dazu
eine mit einer zur Einstellung der auf das Leitgeschütz L bezogene Seite y des Geschützes
dienenden Einstellmarke 411 versehene Ablesekante L-411 die Basisteilung trägt.
Diametral zu dieser Kante ist ein am Schlitten 12 befestigter Stirnzapfen 13 verschieb-
und festklenunbar angeordnet, zu welchem Zwecke der Schlitten in einem radialen
Schlitz 31 des Linealkreuzes geführt wird und auf diesem mittels der Klemmschraube
ii nach seiner Einstellung durch Marke i2a nach der 1/b-Teilung 32 festgespannt
wird.
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Auf dem Zapfen 13 ist ein durchsichtiger, z. B. aus Zellon hergestellter,
mit zwei zueinander senkrechten Strichmarken 14a, ie versehener Quadrant 14 verdreh-
und festklenunbar gelagert, der so einzustellen ist, daß die erste Strichmarke 14a
auf der Teilung 3b die Zieldistanz e anschneidet, dann liefert die zweite Strichmarke
i4b auf der Linealkante 3a den radialen Abschnitt
Die Handhabung dieses Gerätes ist nun folgende: Die von einem Seitenbeobachter nach
der Geländekarte gegen das Ziel Z festgestellte Seite ß des Leitgeschützes L wird
mittels der Marke 2a der Rasterscheibe auf der Kreisteilung i11 eingestellt und
auf dieser auch die auf das Leitgeschütz bezogene Seite des betreffenden Geschützes
G mittels der Marke 4" des Linealkreuzes 3-4. Dadurch ist bereits die Entfernungskorrektur
d e = ZK bestimmt und entspricht der Bezifferung jener Rasterlinie (-i- 35),
die unter dem vom Mittelpunkt um die gewählte Basislänge (b = 5o) abstehenden Punkt
G die Ablesekante L-4a schneidet. Stellt man nun den Mittelpunktsabstand des Zapfens
13 durch Verschiebung des Schlittens i2 nach der Teilung 32 auf den Wert
beziffert mit b (50), ein und verdreht den Zellonquadranten 14 so, daß der Einstellstrich
14a auf der Teilung 3b die gemessene Zieldistanz e = LE anschneidet, so ergibt sich
die Seitenkorrektur d y = - o,7 durch die Ziffer jener Rasterlinie, die unter der
Ablesekante 3a vom Ablesestrich ie angeschnitten wird. Dabei ist die
32 bzw. die e-Teilung 3b so gewählt, daß die Ziffern des Linienrasters sowohl den
Entfernungskorrekturen in Metern als auch Seitenkorrekturen in Winkeleinheiten (z.
B. Strich) entsprechen. Anstatt der zL Vorzeichen der Korrekturen kann auch die
Rasterplatte beiderseits des Diametralstriches verschieden gefärbt sein.