DE590867C

DE590867C - Lenkachssteuerung, insbesondere fuer Schienenfahrzeuge mit mittlerer Steuerachse

Info

Publication number: DE590867C
Application number: DEW87417D
Authority: DE
Original assignee: Waggonfabrik A G
Current assignee: Waggonfabrik A G
Priority date: 1931-11-06
Filing date: 1931-11-06
Publication date: 1934-01-12

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 12. JANUAR 1934

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 2Od GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. November 1931 ab

Die Erfindung bezieht sich auf eine Lenkachssteuerung, insbesondere für Schienenfahrzeuge, bei der in bekannter Weise durch eine während der Bogenfahrt sich quer verschiebende Mittelachse oder durch ein ausschwenkendes Mittelgestell die Endachsen zwangsläufig kurvenrecht gestellt werden. Bei den bisherigen . Ausführungen erfolgte die Übertragung der Steuerkräfte auf die Endachsen mittels Gestänge oder sonstiger mechanischer Getriebe. Die Unterbringung dieser Steuerungsteile erforderte vielfach Anordnungsänderungen in bezug auf die Unterbringung der Aiitriebsmotoren und der sonstigen Ausrüstungsgegenstände, für die sonst der Raum unter dem Fahrzeug zur Verfügung stand. Die mechanischen Steuerungen waren weiterhin der Abnutzung an den Gelenkpunkten unterworfen, wodurch sich Ungenauigkeit

ao in der Einstellung ergab und Stöße und Geräusche erzeugt wurden.

Die vorliegende Erfindung vermeidet die Nachteile der bisherigen Konstruktionen, indem die Übertragung der Stcuerkräftc von der steuernden Achse oder von dem steuernden Gestell auf die gesteuerten Achsen hydraulisch erfolgt. Über der steuernden Achse und den gesteuerten Achsen werden im Unterrahmen des Wagenkastens Flüssigkeitszylinder untergebracht, deren Kolbenstangen mit den Achsen bzw. deren Rahmen in Verbindung stehen. Beim Ausschwenken der Mittelachse erfolgt eine Verschiebung des Kolbens im zugehörigen Zylinder. Die verdrängte Flüssigkeit wird über Rohrleitungen zu den Lenkzylindern über den zu steuernden Achsen gedrückt, wodurch die Bewegung der Kolben der Lenkzylinder und damit die Lenkung dieser Achsen erfolgt. Die durch die Kolben getrennten Räume der verschiedenen Zylinder stehen in einfachster Weise über Rohrleitungen miteinander in Verbindung.

Es ist bereits bekannt, an Fahrzeugen mit einzelnen willkürlich zu lenkenden Achsen zur Dämpfung der Steuerbewegungen Flüssigkeitszylinder anzuordnen und auch beim Vorhandensein solcher hydraulischer Bremszylinder die Übermittlung der Steuerkräfte über die Flüssigkeit des Bremszylinders zu leiten. Als Arbeitsmittel für die Hervorrufung der Steuerbewegung sind jedoch bisher lediglich zusammiendrückbare Arbeitsträger, wie Druckluft, benutzt worden.

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele für zwei verschiedene Schienenfahr- zeuge schematisch dargestellt.

Abb. ι zeigt im Grundriß ein dreiachsiges Schienenfahrzeug in der Bogenfahrt.

Abb. 2 zeigt im Grundriß einen Zwillingswagen mit die Lenkachsen steuerndem Mittel- gestell.

Über dem Steuerorgan, der quer verschieblichen Mittelachse 1 der Abb. 1, ist im Kastenuntergestell ein Flüssigkeitszylinder 2 befestigt. Weitere Flüssigkeitszylinder 3 liegen im Kastenuntergcstellrahmen über den zu steuernden Achsen 4, die um. einen festen Drehzapfen 5 schwenkbar sind. Die Zylinder 2 und 3 stehen

Claims

durch Rohrleitungen 6, bestehend aus Hin- und Rü.ckleitung, miteinander in Verbindung. Rohrleitungen 6 und Zylinder 2 und 3 sind mit Flüssigkeit gefüllt. In den Zylindern 2 und 3 sind mit durchgehenden Kolbenstan-. gen 7 der Steuerkolben 8 im mittleren Zylinder 2 und die Lcnkkolben 9 in den Außenzylindern 3 hin und her beweglich. Die Kolbenstangen 7 haben · mit den zugehörigen Achsen 1 und 4 oder mit deren Rahmen 10 Verbindung. Bei Grundstellung" der Achsen 1 und 4 stehen die Kolben 8 und 9 in Zylindermitte. Wird der Stcuerkolbcn 8 .aus dieser Stellung verschoben, drückt er über die Flüssigkeit, die unzusammendrückbar ist, auf die Lenkkolben 9, verschiebt diese und steuert damit die Außenachsen 4.

Beim Gelenkwagen nach Abb. 2 sind über dem Steuerorgan, dem zweiachsigen Drehgestell ι 1, für die Übertragung der Steuerkräfte zwei in dem Kastcnuntergestcllra.hmcn liegende Zylinder 12 vorgesehen. Ihre verschiebbaren Steuerkolben 13 haben wieder über die durchgehenden Kolbenstangen 14 mit dem Drehgestellrahmen 1 1 Verbindung. In der Bogenfahrt erfolgt eine Winkeldrchung der Wagenkästen zu dem Mittelgestell 1 1, wodurch die Kolben 13 mit ihren Kolbenstangen 14 verschoben werden, da die Zylindern im Unterrahmen der Wagenkästen gelagert sind. Über den gesteuerten Außenachsen 4, die um die Zapfen 5 schwenkbar sind, ist die Zylinderanordnung wie beim ersten Ausführungsbeispiel. Desgleichen ist auch die weitere Übertragung und Arbeitsweise wie dort.

Mit der Wahl verschiedener Zylinderdurch-

messer bzw. verschieden großer Kolbenarbeits-., !lachen ist die Möglichkeit für verschiedene Kolbenwege im Steuerzylinder und in den Lenkzylindern gegeben. Auf diese Weise ist die Möglichkeit zur beliebigen Übersetzung bzw. zur mehr oder weniger vollkommenen Einstellung der Lenkachsen bei der Bogenfahrt vorhanden.

Pa τ entans ρ rü cue:
ι. Lenkachssteucrung, insbesondere für Schienenfahrzeuge, bei der in der Kurvenfahrt durch Bewegung einer Achse oder . eines Drehgestells die übrigen Achsen zwangsläufig in radiale Stellungen gebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung der Stcuerkräfte von der steuernden Achse (1) oder von dt m steuernden Gestell (ii)'auf die gesteuerten Achsen (4) hydraulisch erfolgt.
2. Lenkachssteuerung nach Anspruch 1, insbesondere für Schienenfahrzeuge mit Steuerung der Endachsen durch seitliche Verschiebungen der Mittelachse, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Querbewegungen der Mittelachse (1) zum Wagenkasten der Steuerkolben (8) im Flüssigkeitszylinder (2) verschoben wird, dessen Bewegungen sich über die Flüssigkeit auf die Lenkzylinder (3) bei den Endachsen (4) übertragen.
3. Lenkachssteuerung nach Anspruch 1, insbesondere für Schienenfahrzeuge mit Steuerung der Endachsen durch Verdrehen des Mitteldrehgestells gegenüber dem Wagenkasten (Zwillings wagen), dadurch gekennzeichnet, daß durch die Winkelbewegung der Wagenkästen zum Mittelgestell (11) Steuerkolben (13) verschoben werden, die ihre Bewegungen über die Flüssigkeit auf die Lenkzylinder (3) bei den Endachsen (4) übertragen.
4. Lenkachssteuerung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei den Flüssigkeitszylindern- (2, 12) der Mittelgestelle (το, ι ι ) die durchgehenden Kolbenstangen (7, 14) mit beiden Enden an den Achsgestellen (10, 11) angreifen.
5. Lenkachssteucrung nach den Ansprüchen ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch verschiedene Größe der wirksamen Kolbcnfiächen (8, 9, 13) eine Übersetzung der Steuerbewegungen erfolgt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen