DE11135C - Verbesserungen in der Anordnung beweglicher Achsen für Eisenbahnfahrzeuge - Google Patents

Description

1879.

Klasse 20.

ADOLPH KLOSE in RORSCHACH (Schweiz). Verbesserungen in der Anordnung beweglicher Axen für Eisenbahnfahrzeuge.

Zusatz-Patent zu No. 10250 vom 7. Mai 1879.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. October 1879 ab. Längste Dauer: 6. Mai 1894.

Vorliegende Constructionen sich selbstthätig radial einstellender Locomotivvorderaxen sind den verschiedenen Typen angepafst:

I. Construction für Personenzuglocomotiven mit Laufaxe und Schlepptender; einseitig angeordnet mit verschiebbarer Axhalterführung, Fig. ι a und 1 b.

II. Construction für Gebirgsschnellzuglocomotiven (System Klose) mit Laufaxe und einaxigem Tender; zweiseitig angeordnet mit verschiebbaren Axhalterführungen, Fig. 2 a und 2 b.

III. Construction für Personenzuglocomotiven mit Laufaxe und Schlepptender; einseitig angeordnet mit verschiebbarem Lager und fester Axbüchse, Fig. 3 a, 3 b und 3 c.

Für alle Constructionen gilt die folgende Beschreibung.

Die Construction II. und III. ist noch je in vergröfsertem Mafsstabe und mit Details dargestellt.

Die Axbüchsen der Vorderaxe erhalten eine solche Construction, dafs die Axe nicht nur parallel den Triebaxen stehen, sondern dafs sie auch mit denselben einen kleinen Winkel bilden kann; es geschieht dies, indem das eine Lager drehbar und das andere verschiebbar gemacht wird, oder dafs beide Vorderaxlager bezw. Axbüchsen verschiebbar gemacht, aber so in Verbindung gesetzt werden, dafs wenn das eine nach vorn geschoben wird, das andere nach hinten gehen mufs.

Die Einstellung der Vorderaxe erhält den Impuls hierzu durch die Konicität ihrer Bandagen; diese Einstellung wird aber zwangläufig dadurch gemacht, dafs die . longitudinal verschiebbare Axbüchse bezw. Lager durch die Zugstange s erfafst wird, welche entlang dem Locomotivrahmen R nach hinten läuft; am hinteren Ende des Rahmens wird diese Stange unmittelbar oder mittelbar von einem Winkelhebel w erfafst, der seinen Drehpunkt W₁ am Locomotivrahmen hat, und dessen anderer Schenkel mit dem Tender so in Verbindung -gebracht ist, dafs die Abweichung des Tenders j von der Locomotivlängsaxe in der Curve in gewünschtem Verhältnifs auf die Vorderaxlager übertragen wird; es entspricht jeder Stellung des Tenders eine bestimmte Stellung der Vorderaxe, auch bei nicht mehr vorhandener Konicität der Vorderräder.

In Fig. 7 a und 7 b ist die Axbüchse in einem am Hauptrahmen R in den Führungen φ verschiebbaren Axhalterrahmen r r gelagert; der Axbüchsenkörper trägt auf der oberen Seite einen starken runden Zapfen, welcher in dem Rahmen r gehalten wird und die Feder trägt, deren Gehänge um den Betrag der Verschiebung pendeln.

Die Construction eines verschiebbaren Lagers ist in Fig. 4 dargestellt, und Fig. 5 zeigt die Anordnung eines drehbaren Lagers.

In Fig. 6 ist die Anordnung des Winkelhebeldrehpunktes dargestellt, und zwar mit dem Balancier 0, welcher eingeschaltet wird, falls die Bewegung umgekehrt werden mufs.

Es wird zweckmäfsig das Bewegungsverhältnifs so gewählt, dafs die Laufaxe nicht nur der Curve radial, sondern noch ein wenig darüber hinaus verstellt wird, wodurch ein Anlaufen an den äufseren Schienenstrang vermieden wird und ein Ablaufen von demselben stattfindet.

Claims (2)

Pa tent-An Sprüche:

1. Die Anwendung einer drehbaren Laufaxe für Locomotiven, nach der in Fig. 1 bis 8 angegebenen Construction.

2. Die Zwangläufigmachung der Winkelstellung dieser Axe mit der Tenderstellung durch Winkelhebel, Stangen und Balancier, im besonderen die Zwangläufigmachung für Laufaxen mit nur einseitiger Longitudinalbewegung.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.