DE589776C - Verfahren zur Herstellung eines festen wasserloeslichen formaldehydhaltigen Praeparates - Google Patents

Description

DEUTSCHES- REICH

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AUSGEGEBEN AM 14. DEZEMBER 1933

■REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 12o GRUPPE 7oi

in Frankfurt a. M.*)

Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. Mai 1931 ab

Bekanntlich wird der Formaldehyd zu Desinfektionszwecken viel verwendet. Er ist aber nur in wäßriger Lösung billig erhältlich, während das beim Eindampfen gewonnene polymerisierte feste Produkt, der Paraformaldehyd des Handels, verhältnismäßig teuer ist und infolge der weitgehenden Polymerisation seine desinfizierende Wirkung auch nur langsam in dem Maße, wie eine Depolymerisation eintritt, entfaltet.

Es wurde gefunden, daß es auf außerordentlich einfache und billige Weise möglich ist, direkt aus den wäßrigen Lösungen des Formaldehyds zu festen formaldehydhaltigen Präparaten zu gelangen, indem man wäßrige, gegebenenfalls auch organische Lösungsmittel enthaltende Formaldehydlösungen mit wasserfreiem bzw. mit wasserarmem sog. calciniertem Trinatriumphosphat zusammenbringt.

Diese Gemische, die gegebenenfalls bei der Herstellung gekühlt werden, damit Formaldehydverluste nicht entstehen, kristallisieren oder erstarren sehr bald und lassen sich dann in jeder beliebigen Weise wie sonstige feste Materialien weiterverarbeiten.

Es hat sich weiter gezeigt, daß die Gegenwart von anderen organischen Lösungsmitteln, wie z. B. des Methylalkohols, in den handelsüblichen 40 volumprozentigen Formaldehydlösungen kein Hindernis für die Herstellung solcher festen Präparate ist. Diese Herstellung verläuft auch bei Gegenwart solcher Stoffe ebenso glatt und -einfach.

Da das Trinatriumphosphat mäßig basische Wirkung besitzt, bewirkt es nur eine schwache Polymerisation des Formaldehyds, derart, daß das beispielsweise bis 12 o/_o Formaldehyd aufweisende feste Produkt auch nach längerem Lagern immer wieder leicht klar löslich ist. Will man. die Auflösung beschleunigen, so braucht man nur Natronlauge in geringfügiger Menge hinzuzufügen. Das beschriebene Präparat wird erfmdungsgemäß für sich oder als Zusatz zur Herstellung von gleichzeitig reinigenden, benetzenden und desinfizierenden Präparaten benutzt.

Es ist bereits bekannt, kristallisierfähiga Salze, wie Calciumsulfat, Chlorcalcium, Natriumsulfat u. dgl., mit Formaldehydlösungen zu festen Verbindungen zu vereinigen. Diese Produkte besitzen, jedoch den erheblichen. Nachteil, besonders nach einigem Lagern in Wasser, sehr wenig löslich zu sein. Das erfindungsgemäß hergestellte Produkt dagegen löst sich auch überraschenderweise nach sehr ](angem Stehen in Wasser leicht und vollständig auf. Die besondere Wirkung des Trinatriumphosphtas zeigt sich auch darin, daß die gute Löslichkeit des Formaldehydpräpa-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Hermann Finkenbeiner in Konstanz, Baden.

rates auch dann noch erhalten bleibt, wenn man das Trinatriumphosphat durch Auflösen mit geringen Mengen -Wasser entfernt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren 2ur Herstellung eines festen wasserlöslichen formaldehydhaltigen Präparates durch Behandlung von Formaldehydlösungen mit entwässerten, mit Wasser kristallisierenden Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man die wäßrigen, gegebenenfalls auch organische Lösungsmittel enthaltenden Formaldehydlösungen mit wasserfreiem bzw. mit wasserarmem sog", calciniertem Trinatriumphosphat zusammenbringt.