DE58957C - Verfahren zur Darstellung von Sprengölen, Dynamiten u. s. w - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Sprengölen, Dynamiten u. s. w

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DE58957C
DE58957C DENDAT58957D DE58957DA DE58957C DE 58957 C DE58957 C DE 58957C DE NDAT58957 D DENDAT58957 D DE NDAT58957D DE 58957D A DE58957D A DE 58957DA DE 58957 C DE58957 C DE 58957C
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DE
Germany
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explosive
dynamites
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glycerine
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DENDAT58957D
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Dr. A. WOHL in Berlin W., Kurfürstendamm 113
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C201/00Preparation of esters of nitric or nitrous acid or of compounds containing nitro or nitroso groups bound to a carbon skeleton
    • C07C201/02Preparation of esters of nitric acid

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

PATENTAMT
KLASSE 78: Sprengstoffe.
Von allen bekannten Sprengstoffen bietet . das Nitroglycerin die gröfste theoretische Arbeitsleistung bei der Explosion, da es völlig vergast wird, sogar mehr, als, die erforderliche Menge Sauerstoff enthält, um die Endproducte der Verbrennung zu bilden und somit eine aufserordentliche Wärmemenge frei werden läfst.
Dieser Vorzug der hohen Arbeitsleistung wird für die praktische Verwendung wesentlich herabgedrückt dadurch, dafs einmal wegen der Dissociation bei der hohen Verbrennungswärme ein Theil des Sauerstoffes nicht zur Wirksamkeit kommt und nitrose Gase bildet, andererseits die starke Explosionswärme einen aufserordentlich raschen Verlauf der Reaction bedingt, so dafs die Explosion wegen der Trägheit des Materials mehr local zertrümmernd als spaltend und schiebend wirken mufs.
Desgleichen bewirkt die starke Spannung der latenten Energie die hohe Empfindlichkeit und somit die Gefährlichkeit des Nitroglycerins, die durch das leichte Krystallisiren bei andauernder Kälte noch vermehrt wird.
Zur Beseitigung der genannten Uebelstände sind bisher zwei Mittel in Betracht gezogen worden, die beide auf dem nachträglichen Zumischen sauerstoffärmerer Sprengmittel beruhen.
Das eine der Mittel besteht im innigen Mischen (Gelatiniren) von Trinitroglycerin mit den Salpetersäureäthern der Kohlenhydrate (Pyroxylin u. s. ,w.), die einen Ueberschufs an verbrennbarer Substanz enthalten; auf diesem Wege werden jedoch flüssige Sprengöle von den gewünschten Eigenschaften nicht erhalten; auch bietet die Herstellung einer innigen Mischung Schwierigkeiten und Gefahren.
Das andere Mittel besteht in der Zugabe flüssiger Salpetersäureverbindungen der Kohlenwasserstoffe (Methyl-, Aethyl-, Amylnitrat bezw. Nitrobenzol), die theils, wie bekannt, wesentliche Nachtheile bedingen, theils das Auskrystallisiren von Trinitroglycerin doch nicht mit Sicherheit verhindern.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Beseitigung der angegebenen Schwierigkeiten durch die Anwendung von nitrirten Glycerinäthern für sich oder gemengt mit Trinitroglycerin.
Glycerinverbindungen minderer Nitrirungsstufe als das Trinitroglycerin und dementsprechend höherem relativen Gehalt an verbrennlicher Substanz sind bisher für Sprengzwecke nicht in Vorschlag gebracht worden.
Eine Zumischung von Glycerin selbst zum Trinitroglycerin verbietet sich auch wegen der Hygroskopicität des ersteren; Mono- und Dinitroglycerin aber sind schwer zu erhalten, in Wasser löslich und ebenfalls hygroskopisch.
Dagegen können, nach Versuchen des Erfinders, die Mono- und Diäther des Glycerins (Methyl-, Aethyl-, Isobutyl-, Isoamyl- und Glycerylglycerinäther) durch ein Gemenge von Salpetersäure und Schwefelsäure leicht und glatt in wasserunlösliche und nicht hygroskopische Dibezw. Monosalpetersäureäther der bezüglichen Glycerinverbindungen übergeführt werden, die für sich wie mit Trinitroglycerin gemengt direct dauernd flüssige Sprengöle von jeder Abstufung der gewünschten Wirkung ergeben.
Die Herstellung dieser Sprengöle erfolgt aus mono- bezw. disubstituirten Glycerinäthern oder Gemengen derselben unter einander oder
mit dem von der Darstellung noch anhaftenden oder zugesetzten Glycerin nach dem für die Herstellung, von Trinitroglycerin angewendeten Verfahren.
Es werder/ so die besondere Herstellung des TrinitroglyiZerins und die gefährliche Operation des Mische'ns vermieden und direct Sprengöle von beliebigem Gehalt an verbrennlicher Substanz uiid dementsprechend gemilderter Wirkung erhalten, die bei der Verwendung der reinen Aether als Ausgangssubstanzen einheitliche chemische Verbindungen und sonst durch die Herstellung selbst erzielte ganz innige Gemenge darstellen.
Als ein solches nicht erstarrendes Sprengöl empfiehlt sich an Stelle des reinen Trinitroglycerins insbesondere ein Gemenge von Trinitroglycerin mit nitrirten Glycerylglycerinäthern (Polyglycerinen), wie es direct durch eine Abänderung des Verfahrens zur Herstellung von Nitroglycerin gewonnen werden kann.
Polyglycerine sind erhalten worden (Ann. chim.,-[3] 67, 229, und Lieb. Ann. 119, 223) durch Einleiten von Salzsäuregas in Glycerin, das mit Y3 Wasser versetzt war, und Erhitzen des entstandenen Gemenges mit überschüssigem Glycerin; ferner durch Einwirkung von Monochlorhydrin auf Glycerin und in geringer Menge beim Destilliren von Glycerin unter gewöhnlichem Druck.
Ein für vorliegende Zwecke geeignetes Gemenge von Polyglycerinen mit Glycerin stellt man dar durch Erhitzen von Glycerin mit concentrirter Schwefelsäure auf 130 bis i6o°. Die erkaltete Masse wird einfach wie ein Gemenge von Glycerin mit Schwefelsäure nitrirt. Je nach der Dauer des vorherigen Erhitzens und der verwendeten Säuremenge ist die Anhydridbildung weiter vorgeschritten und wird beim Nitriren ein sauerstoffarmeres Sprengöl erhalten, da nur die noch freien Hydroxylgruppen substituirt werden.
Die Gegenwart der Salpetersäureäther des sehr zähflüssigen Gemenges von Polyglycerinen verhindert auch bei starker und andauernder Kälte ein Krystallisiren des beigemengten Trinitroglycerins.
Um das Sprengöl noch reicher an verbrennlicher Substanz zu erhalten, wird dem Gemenge von Glycerin und Schwefelsäure vor dem Erhitzen Methyl-, Aethyl-, Isobutyl- oder Isoamylalkohol oder ein Gemenge derselben zugesetzt; es bilden sich dann beim Erhitzen neben Polyglycerinen wesentlich die Alkylglycerinäther, während die in geringer Menge entstehenden Alkyläther abdestilliren,' was bei den höchstsiedenden durch schwaches Evacuiren unterstützt werden kann.
Das erkaltete Gemenge von Glycerin, Glycerinäthern und Verbindungen beider mit Schwefelsäure wird dann nitrirt.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Verfahren zur Darstellung von Sprengölen . durch Erhitzen von Glycerin mit concehtrirter Schwefelsäure auf Temperaturen über ioo° und vorzugsweise 130 bis 140°, mit oder ohne Zusatz von Methyl-, Aethyl-, Isobutyl- oder Isoamylalkohol oder Gemengen derselben und nachfolgendes Nitriren des erkalteten Gemenges.
  2. 2. Verwendung des nach Anspruch 1. erhältlichen Sprengöles als Ersatz des Nitroglycerins bei der Herstellung von Dynamiten und Sprengstoffmischungen.
DENDAT58957D Verfahren zur Darstellung von Sprengölen, Dynamiten u. s. w Expired - Lifetime DE58957C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1229887B (de) * 1961-08-14 1966-12-01 Dynamit Nobel Ag Stabilisieren von Sylpetersaeureestern

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