DE298567C - - Google Patents

Info

Publication number
DE298567C
DE298567C DENDAT298567D DE298567DA DE298567C DE 298567 C DE298567 C DE 298567C DE NDAT298567 D DENDAT298567 D DE NDAT298567D DE 298567D A DE298567D A DE 298567DA DE 298567 C DE298567 C DE 298567C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
trinitrotoluene
dinitrotoluene
nitrocellulose
percent
parts
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT298567D
Other languages
English (en)
Publication of DE298567C publication Critical patent/DE298567C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B25/00Compositions containing a nitrated organic compound
    • C06B25/18Compositions containing a nitrated organic compound the compound being nitrocellulose present as 10% or more by weight of the total composition
    • C06B25/22Compositions containing a nitrated organic compound the compound being nitrocellulose present as 10% or more by weight of the total composition with a nitrated aromatic compound

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Materials For Medical Uses (AREA)

Description

Es ist bekannt, rauchschwache Schießpulver aus einer Mischung von Nitrozellulose mit aromatischen Nitrökörpern herzustellen. Das Gelatinieren und Formen derartiger Pulvermischungen geschieht mit Hilfe von flüchtigen Lösemitteln, wie Azeton, Essigäther, Ätheralkohol usw., die aber vor der Verwendung dieser Pulver in Feuerwaffen wieder entfernt werden müssen. ' : . .
Ίο Wegen der viel größeren chemischen Beständigkeit und wesentlich geringeren Empfind-■ lichkeit der Nitrokörper gegenüber dem bisher ■ verwendeten · Nitroglyzerin hat es natürlich bisher an Versuchen nicht gefehlt, aus Nitro-
Zellulose und Nitrökörpern ein ballistisch brauchbares, chemisch beständigeres und unempfindlicheres Schießpulver zu fertigen.
In die Praxis haben derartige Pulver bisher keinen Eingang gefunden, weil entweder der Zusatz an Nitrökörpern zu gering gehalten werden mußte, als daß er die genannten Verbesserungen hätte bewirken können, oder aber der Zusatz mußte so hoch gewählt werden, daß er einen wesentlichen Bestandteil der Mischung ausmachte, wobei dann beim Trocknen und Lagern allmählich eine Entmischung der Pulvermasse in Form von Ausblühen der Nitrokristalle eintrat. Hierdurch wird jedoch . jedes Schießpulver gebrauchsünfähig, da sich die Verbrennungsweise stets ändert, was eine Gefahr für die Schußwaffe bedeutet.
Versuche haben nun gezeigt, daß ζ. Β. nur geringe Mengen an Trinitrotoluol, bis zu 21 Prozent, mit Nitrozellulose gemischt eine beständige Pulvergelatine ergeben, "Werden aber mehr als 21 Prozent des Nitrokörpers verwendet, so tritt das Trinitrotoluol, als Be- ; lag oder Kristallkruste an die Oberfläche des' Schießpulvers wieder aus. Über 30 Teile Nitrokörper und 70 Teile Nitrozellulose mit Azeton gelatiniert ergeben nach dem Entfernen des Lösemittels als Platte einen weißgelben Kristallkuchen. Die Nitrozellulose vermag also derartige Mengen an Trinitrotoluol nicht festzuhalten oder zu binden.
Ebenso verhält sich das Dinitrotoluol gegen Nitrozellulose, die sich mit mehr als 21 Teilen dieses Körpers nicht zu einer lederfarbigen, durchscheinenden Gelatine vereinigen läßt.
In ganz bestimmtem Mischungsverhältnis der beiden Nitrokörper Di- und Trinitrotoluol sind aber bei einem. Zusatz von 28 Prozent ■ mehrere Pulvermischungen erhalten worden, die eine einheitliche, beständige Pulvergelatine darstellen. Allein mit der Reihe von 82 Prozent Trinitrotoluol und 18 Prozent Dinitrotoluol bis umgekehrt 18 Prozent Trinitrotoluol und 82 Prozent Dinitrotoluol werden zusammen mit 72 Teilen Nitrozellulose Schießpulver erhalten, die beim Trocknen und Lagern keine Entmischung .erleiden und ballistisch den an sie gestellten Anforderungen genügen.
Als Beispiel eines derartigen Pulvers sei angeführt:
23 Prozent Trinitrotoluol, ■.··>;
. . 5 - Dinitrotoluol, 72 - .. Nitrozellulose.
Während z.. B. die eutektische Lösung einer Mischung von Tri- und Dinitrotoluol mit dem
niedrigsten Schmelzpunkt bei 53 Teilen Trinitrotoluol und 47 Teilen Dinitrotoluol erreicht wird, so war 'es überraschend, daß sich diese
;anz bestimmten 'tilvergelatinen zu erhalten, wie angegeben, erweitern ließen.
Mit zunehmendem Gehalt an Nitrokörpern, z. B. 40 Teilen Nitrokörpern und 60 Teilen Nitrozellulose, nähert sich das Verhältnis von Tri- und Dinitrotoluol wie 57:43 und umgekehrt Di- und Trinitrotoluol wie 57:43 der eutektischen Lösung, bis im Mischungsver-. hältnis von 60 Teilen Nitrokörper und 40 Teilen Nitrozellulose überhaupt brauchbare Pulver gelatinen mit Hilfe von flüchtigen Lösemitteln nicht mehr zu erreichen sind. Nur bei dem bekannten flüssigen Trinitrotoluol, das auf ähnlichen Mischungsverhältnissen seiner Ausgangsprodukte beruht, wie die angegebenen eutektischen Lösungen der festen Nitrokörper, und dadurch komplexe Verbindungen ergibt, ,ist eine Begrenzung in dieser Art nicht vorhanden. Es können damit Schießpulver er-, zielt werden, die ebenfalls eine große physikalische und chemische Beständigkeit neben Unempfindlichkeit gegen Stoß und Schlag besitzen.
Nach . der amerikanischen Patentschrift 1058891 werden nicht Schießpulver, sondern plastische, flüssiges Trinitrotoluol enthaltende Sprengstoffe mit etwa ι Prozent Nitrozellulosegehalt und 69 Prozent Sauerstoff abgebenden* Stoffen, wie Ammoniumperchlorat und Natriumnitrat, hergestellt. Derartige Sprengstoffmischungen sind zur Herstellung von Röhrenpulver infolge ihrer gänzlich verschiedenen Struktur und Zusammensetzung jedoch ungeeignet, und es lag daher für den Sachverständigen eine einfache Übertragung des für Sprengstoffe nach der genannten Patentschrift anwendbaren Verfahrens auf die Herstellung von Röhrenpulver nicht vor.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von physikalisch und chemisch beständigen, rauchschwachen Schießpulvern aus einer Mischung von Nitrozellulose und mehr als 21 Prozent aromatischer Nitrokörper, besonders Tri- und Dinitrotoluol oder Gemischen dieser Körper; unter Verwendung flüchtiger Lösemittel, dadurch gekennzeichnet, daß nur · eine Mischung von festem Trinitrotoluol zusammen mit festem Dinitrotoluol im eutektischen Verhältnis sowie komplexe Verbindungen der genannten Stoffe verwendet werden.
DENDAT298567D Active DE298567C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE298567C true DE298567C (de)

Family

ID=552756

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT298567D Active DE298567C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE298567C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US20040082899A1 (en) * 1999-07-29 2004-04-29 Jean-Marie Mathias Biological fluid sampling apparatus

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US20040082899A1 (en) * 1999-07-29 2004-04-29 Jean-Marie Mathias Biological fluid sampling apparatus

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69309969T2 (de) Sprengstoffzusammensetzung mit unempfindlicher hoher sprengkraft
DE69015784T2 (de) Sprengstoff- und treibstoffzusammensetzung.
EP1031548B1 (de) Verfahren zur Herstellung von ein-, zwei- oder dreibasigen Treibladungspulvern für Rohrwaffenmunition
DE69816046T2 (de) Zusammensetzung auf basis von hexanitrohexaazaisowurtizitan und hexanitrohexaazaisowurtizitan enthaltende sprengstoffzusammensetzung
DE4307731C2 (de) Treibladungspulver für Waffen
DE1019230B (de) Feuerwerksmassen und Verfahren zu deren Herstellung
DE298567C (de)
DE2900020C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines mehrbasigen Treibladungspulvers
DE102020001204A1 (de) Bindemittel für einen Sprengstoff
DE2263860C3 (de) Feststoff-Projektiltreibladung
DE10027413B4 (de) Verfahren zum Herstellen einer Treibmittelzusammensetzung unter Anwendung eines Trockenmischverfahrens
DE2213454B2 (de) Gekörntes Treibmittelpulver auf der Basis von Ammoniumnitrat und Nitrocellulose
DE2601162A1 (de) Calciumnitrat und schwefel enthaltende sprengmittelmischung
DE903319C (de) Verfahren zur Verminderung des Setzens von Ammonnitratsprengstoffen
DE3811840A1 (de) Alterungsbestaendiges einbasiges pulver, verfahren zu seiner herstellung und seine verwendung in gasgeneratoren
DE1939137A1 (de) Sprengstoff
EP0316891A2 (de) Giessbarer Sprengstoff mit einem Kunststoffbinder für Waffensysteme
DE977925C (de) Verfahren zur Herstellung von Composite-Treibsaetzen unter Verwendung fluessiger, bei normaler Temperatur bestaendiger Sauerstofftraeger
AT216401B (de) Plastischer, von flüssigen Salpetersäureestern freier Sicherheitssprengstoff
DE2345070C3 (de) Verkapseltes, leicht handhabbar gemachtes Sprengmittel
DE2316548A1 (de) Huelsenlose treibladung zur gewerblichen und militaerischen nutzung
DE1646298C (de) Ammon-Gelit mit einem geringen Nitroglyceringehalt und Verfahren zu seiner Herstellung
DE1771454A1 (de) Explosives Gemisch
DE1571240C (de) Wettersprengstoff
AT11186B (de) Neuerung in Knallpräparaten.