DE1646298C - Ammon-Gelit mit einem geringen Nitroglyceringehalt und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Ammon-Gelit mit einem geringen Nitroglyceringehalt und Verfahren zu seiner Herstellung

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DE1646298C
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English (en)
Inventor
Mutsuo; Asaka Shigefumi; Araki Mataichi; Sanyocho Yokogawa (Japan)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Nippon Kayaku Co Ltd
Original Assignee
Nippon Kayaku Co Ltd
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ammon-Gelit mit einem geringen Nitroglyceringehalt und ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Im Sprengstoff ist der Gehalt an Nitrogylcerin (oder eines Gemisches desselben mit Nitroglykol, das nachfolgend der Einfachheit halber als Nitroglycerin bezeichnet wird) auf etwa 8 bis 16 Gewichtsprozent herabgesetzt. Der Sprengstoff hat nichtsdestoweniger eine ausgezeichnete Detonationsfähigkeit und ist ausreichend formbar in Patronen durch Patronenmaschinen des herkömmlichen Extrudier-oder Walzentyps.
Die Plastizität und Extrudierbarkeit von herkömmlichen Gelatinedynamiten hängt von der Menge Nitrogel ab, das aus Nitroglycerin und Nitrobaumwolle besteht, und die minimale Menge Nitrogel, die zum Extrudieren der sich ergebenden Gelatinedynamite erforderlich ist, beträgt etwa 30 Gewichtsprozent. Es besteht jedoch der Wunsch, die Menge des in die Gclalincdynamite eingemischten Nitroglycerins auf ein Minimum auf Grund der Tatsache zu beschranken, daß es teuer ist und daß das in das Nitroglycerin eingemischte Nitroglykol für den Menschen giftig ist. In neuerer Zeit wurden ein Hilfsweichmacher. wie eine aromatische Nitroverbindung. oberflächenaktives Mittel oder synthetisches Harz zum Zwecke der Herabsetzung der Nitroglyccrinmenge unter die vorausbezeichnete minimale Grenze verwendet, aber sogar in diesem Falle ist eine Nitroglycerin menge von etwa 18 Gewichtsprozent praktisch die untere Grenze. Die unter der bezeichneten Grenze liegende Menge hat eine drastische Aufhebung der Plastizität und Extrudierbarkeit von Dynamiten zur Folge. Sogar, wenn das Dynamitprodukt formbar ist, neigl es dazu, nach einer gewissen Zeit zu verhärten, wobei die Detonationsfähigkeit desselben zerstört ist. Das Dynamit ist dann für praktische Anwendungen unbrauchbar. Die Verwendung solcher Hilfsweichmacher in großer Menge zur Vermeidung einer solchen unerwünschten Wirkung kann jedoch verschiedene Nachteile verursachen. Diese können darin bestehen. «lall die Verwendung einer aromatischen Nitroverbindung in großem Ausmaß eine Senkung der Scnsitivitiii des Sprengstoffes zur Folge hat und ebenso die Abtrennung und Ausscheidung einer flüssigen Sub- «,(,111/. während die Verwendung eines oberflächenaktiven Mittels in großem Ausmaß den Sprengstoff libcrniäßie weich macht, so daß der Sprengstoff seine Form nicht beibehalten kann und daher die Handhabung des Sprengstoffs während der Herstellung, lagerung und Verwendung lästig wird. Andererseils Vird. wenn ein synthetisches Harz in einer übermäßig großen Menge verwendet wird, die Dctonations-(tigenschaft des Sprengstoffs sehr nachteilig becin-TIuUt. und die Fähigkeit zur sympathetischen Dctonation des Sprengstoffs merklich gesenkt. Aus den angegebenen Gründen hat allein die Verwendung eines llilfswcichmachers in großer Menge tatsächlich nicht zur Verringerung der Nitroglycerinmenge geführt.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Ammon-Gelit mit einem geringen Nitroglyceringehalt und einem Hilfsweichmaehcrziisatz aus synthetischem Harz und einer oberflächenaktiven synthetischen polymeren organischen Verbindung, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß der Hilfsweichmacher aus 0,1 bis 2 Gewichtsprozent Harzgcl aus in Rizinusöl, Dihiitylphthalal und/oder Dioclylphlhalat gelöstem PoIyvinylbiityralharz und 0,1 bis 2 Gewichtsprozent PoIyoxyäthylenstearat besteht.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß der Sprengstoff seine gute Detonationsfähigkeit, Plastizität und Extrudierbarkeit zufriedenstellend bei langer Lagerung beibehält.
Das Polyvinylbutyralharz ist brennfähiger als andere Kunststoffe, wie Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymerisat, Vinylfurfurol und Vinylalkohol, und ein Gel desselben ist zur Verwendung als Hilfsweichmacher bei der Herstellung gelatinöser Dynamite, wegen seiner ausgezeichneten Adhäsion und Spinnbarkeit geeignet. Polyvinylbutyralharz ist ein weißes Pulver und muß daher in einem Lösungsmittel vor dessen Verwendung als Hilfsweichmacher gelöst werden. Obgleich dieses Harz ein polyfunktionelles Harz ist, das in seinem Molekül eine Butyralgruppe, Acetylgruppe und Hydroxylgruppe hat und in vielen flüchtigen Lösungsmitteln löslich ist, führt die Verwendung des flüchtigen Lösungsmittels bei der Gelierung des Harzes zur Zerstörung des Sprengstoffs während des Herstellungsverfahrens und Lagerung des Produktes, und ebenso als Ergebnis der Verdampfung des Lösungsmittels aus dem Gel wird Härten des Dynamits verursacht. Aus diesem Grund muß das Polyvinylbutyralharz in einem nicht flüchtigen Lösungsmittel gelöst werden.
Es wurden verschiedene Arten nicht flüchtiger Lösungsmittel untersucht, und es wurde gefunden, daß Rizinusöl. Dibutylphthalat (DBP) und Dioctylphthalat (DOP) als Lösungsmittel für Polyvinylbutyralharz geeignet sind. Die Viskosität des sich ergebenden Harzgels ist am höchsten, wenn Rizinusöl verwendet wird und bei einer gegebenen Konzentration die Viskositäten des erhaltenen Gels durch die Verwendung der verbleibenden beiden Lösungsmittel 80°:O, bzw. 90°/0 der vorausgehenden sind. Es sollte daher zur Erhaltung eines Gels von Polyvinylbutyralharz, das die gleiche Viskosität hat, wie die, die durch die Verwendung von Rizinusöl erhältlich ist, bei Verwendung des letzteren Lösungsmittels eine größere Menge Polyvinylbutyralharz in diesem gelöst werden. Andere, nichttrockner.de Pflanzenöle, wie Olivenöl und Kameliensaatöl, die ähnlich dem Rizinusöl sind, sind nicht fähig, das Harz zu lösen. Rizinusöl ist Triglycerid von Ricinoleinsäure und enthält etwa 90°/0 Ric'ioleinsäure mit einer Hydroxylgruppe. Ein PoIyvinylbutyralharr, das am leichtesten in Rizinusöl, DHP oder DOP löslich ist, ist ein solches mit einem Diirchschnittspolymerisationsgrad von 700 bis SOO, das wenigstens 67 Molprozcnt Butyralgruppen und 4 bis 6 Molprozcnt rückständige Acetylgruppen enthält. Die Verwendung von Polyvinylbutyralharzen mit einem durchschnittlichen Polymerisationsgrad unterhalb des oben angegebenen hat eine geringere Viskosität des sich ergebenden Gels zur Folge, während die Verwendung von Polyvinylbutyralharzen mit einem höheren DurchH'hnittspolymerisationsgrad als dem angegebenen eine geringere Lösungsgeschwindigkeit hat. Andererseits sind Polyvinylbutyralharze mit nicht mehr als 67 Molprozent Butyralgruppen in den Lösungsmitteln schwer löslich. Es kann eine praktisch geeignete Lösungsgeschwindigkeit von Polyvinylbutyralharz in einem viskosen Lösungsmittel mit einem so großen Molekulargewicht erreicht werden, wenn die Teilchen des Harzes durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,58 mm gehen.
Ein Gel des Polyvinylharzcs in Rizinusöl, DBP oder DOP ist durch die Tatsache gekennzeichnet,
νί
daß es mit N ι tröge]· in jedem Verhältnis zur Herstellung eines homogenen Gels mischbar ist, das während einer längeren Zeitdauer und Temperaturänderung zur Lagerung geeignet ist, ohne Trennung und Austreten von Nitroglycerin, Rizinusöl, DBP oder DOP aus diesem Gel zu verursachen. Jedoch kann ein Sprengstoff mit ausreichender Sensitivität nicht durch einfaches Mischen des Harzgels mit den anderen Bestandteilen erhalten werden. Im allgemeinen steht die Sensitivität des Sprengstoffs in engem Verhältnis zur Menge feiner Luftblasen, die in diesem eingeschlossen ^ind, und je höher die Zahl der Luftblasen ist, um so höher wird die Sensitivität des Sprengstoffs sein. In dieser Hinsicht hat das Polyoxyäthylenstearat, das ein nichtionisches, oberflächenaktives Mittel ist, die kigenschaft, eine große Zahl feiner Luftblasen in dem Gel zu bilden, und es ist daher nicht nur zur Verimgerung der Oberflächenspannung und Vergrößeliing der Pulverabdeckfähigkeit des Gels, sondern ebenso zur Verbesserung der Plastizität, Extrudierf ähigkeit und Detonationsfähigkeit des sich ergebenden Sprengstoffs merklich, zusammen mit der Schäumungsvirkung tätig.
Aus der vorausgehenden Beschreibung ist es klar, <1aß ein in der vorliegenden Erfindung verwendeter 1 lilfsweichmacher am bevorzugtesten aus einem PoIy- \ inylbutyralharz, Rizinusöl, DBP und DOP als Lösungsmittel für das Harz und Polyoxyäthylenstearat als oberflächenaktivem Mittel zusammengesetzt ist. Das Polyoxyäthylenstearat, dac einen Schmelzpunkt \on 351C hat und daher bei Zimmertemperatur ein Wachs ist, wird vorzugsweise mi O bis 50 Gewichtsprozent Polyoxyäthylennonylphenoläther, um den Schmelzpunkt zu senken und es dadurch in dem Lösungsmittel leichter löslich zu machen, zugegeben. Die Zugabe von mehr als 50 Gewichtsprozent PoIyoxyäthylenncnylphenoiäther hat zur Folge, daß die Schäumungswirkung des oberflächenaktiven Mittels herabgesetzt wird, mit der entsprechenden Zunahme der Volumendichte des Dynamits, dem Senken des sympathetischen Detonationsgrades, dem Senken der Viskosität und der Herabsetzung der Formbarkeit des Sprengstoffs. Die Bezeichnung »Polyoxyäthylenstearat«, wie sie nachfolgend verwendet wird, schließt solche Produkte ein, die mit Polyoxyäthylennonylphenoläther, wie oben beschrieben, zusammengegeben werden.
Das Polyäthylenstearat wird gemischt und aufgelöst in einem Harzgel im Verhältnis von einem oder mehreren Teilen des ersteren pro Teil Harzgel, wobei das Harzgel aus nicht mehr als 20% Polyvinylbutyralharz und nicht weniger als 80°/o Rizinusöl, DBP oder DOP besteht. Das Harzgel wird vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 2 Gewichtsprozent des Dynamitprodukts verwendet. Die Verwendung des Harzgels in einer geringeren Menge als 0,1 °/„ hat eine geringe Verformbarkeit des Sprengstoffs zur Folge, während die Verwendung des Harzgels in einer größeren Menge als 2% die Senkung der Sensitivität des Sprengstoffs zur Folge hat u-.id dadurch diesen verwendungsunfähig macht. Polyoxyäthylenstearat wird vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 2 Gewichtsprozent des Dynamitproduktes vervendet. Die Verwendung des Polyoxyäthylenstearats in einer geringeren Menge als 0,1% hat eine geringe Detonationsfähigkeit des Sprengstoffs zur Folge, während die Verwendung desselben Produktes in einer größeren Menge als 2% die Senkung der Viskosität des Harzgels oder Nitrogels zur Folge hat und dem Sprengstoff einen halbgelatinösen Zustand mit geringer Verformbarkeit verleiht.
Beispiel 1
Zusammensetzung (Gewichtsprozent)
1 2 3 4 5 6 7
14,0 14,0 14,0 14,0 14,0 14,0 14,0
0,7 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7 0.7
4,5 4,5 4,5 4,5 4,5 4,5 4,5
75,8 75,8 75,8 75,8 75,8 75,8 75,8
4,0 4,0 4,0 4.0 4,0 4,5 4,5
0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05
0,45 0,45 0,45 0,45
0,45
0,45
0,5 -- 0,5 0,5 0,5
0,5 --
0,5 —■
Nitroglycerin
Nitrobaumwolle
Dinitroverbindung
Ammoniumnitrat
Stärke
Polyvinylbutyral
Rizinusöl
DBP
DOP
Polyoxyäthylenstearat (das 25 Gewichtsprozent Polyoxyäthylen nonylphenoläther enthält)
Polyoxyäthylennonylphenoläther- formalinkondensat
Äthanolaminoleat
(Fortsetzung) Eigenschaften (Gewichtsprozent)
Volumdichte (g/ccm)
Extrudierbarkeit
Wasserwiderstandsfähigkeit
Härte nach Lagerung (bja · 100) °/0
Hess-Brisanz (mm)
1,25
ausgezeichnet
ausgezeichnet
75
14,5
1,30
zufriedenstellend
zufriedenstellend
68
13,0
1,45
nicht
zufriedenstellend
nicht
zufriedenstellend
40
11,0
1,20
zufriedenstellend
ausgezeichnet
75
14,0
1,20
zufriedenstellend
ausgezeichnet
75
14,0
1,40
nicht
zufriedenstellend
nicht
zufriedenstellend
56
13,0
1,15
nicht
zufrieden
stellend
zufriedenstellend
70
13,0
1,45
nicht
zufriedenstellend
nicht
zufriedenstellend
40
11,5
im einzelnen wurden die nachfolgenden Untertuchungsverfahren verwendet.
Extrudierbarkeit
Diese Eigenschaft wird durch den Wert der Erweichungstiefe unter Verwendung des Penetrometers festgestellt. Eine Nadel aus rostfreiem Stahl mit einem Durchmesser von 8 mm, einer Länge von 50 mm und einem Eindringwinkel von 60° wurde aus eigenem Antrieb auf einer horizontal angebrachten Dyr.amitprobe von einem Punkt 36 mm oberhalb der Dynamitprobe unter einer Gesamtlast von 50 g fallengelassen, und die so gebildete Eindrn.gtiefe wurde 3 Sekunden später gemessen. Die Extrudierbarkeit ist nicht befriedigend, wenn die Eindringtiefe 4 mm oder geringer ist (zu hart) oder 9 mm oder größer (zu weich), zurriedenstellend wenn sie im Bereich von 5 bis 7 mm liegt und am zufriedenstellendsten, wenn sie 6 mm ist.
Wasserwiderstandsfähigkeit
Eine Probe von bekanntem Gewicht wird 2 Stunden in Wasser (20 ± 2°C) getaucht,und nach Entfernendes wasserimprägnierten Teils wird das Gewicht des nichtimprägnierten Teils gemessen. Die Wasserresistenz wird durch die Formel
. nichtimprägnierter Teil (g)
Wasserresistenz = —--■- ■ 100°/0
Anfangsgesamtgewicht (g)
bestim.nt. Ein Wert von 90°/0 oder höher wird als ausgezeichnet, 90 bis 70°/n als zufriedenstellend und 700/o und darunter als nicht zufriedenstellend angesehen.
Härte nach Lagerung
Diese Eigenschaft wird durch b\a · 100 dargestellt, wobei α die Härte eines Dynamits ist, die durch ein Penetrometer sofort nach der Herstellung gemessen wird, und b die Härte desselben Dynamits einen Monat später ist. Je größer der Wert, um so größer die Härte. Ein Wert von 75°/,, oder größer ist zufriedenstellend.
H css-Brisanz
50 g Dynamit werden am oberen Ende von zwei Bleizylindcrn, die von einer schweren Eisenbasis getragen werden, zur Detonation gebracht. Die Kürzung der Zylinder wird als Maßstab der Brisanz genommen. Die Untersuchung wird nach »Die Schieß- und Sprengstoffe«, S. 365 (1933), durch A. Stettbachcr vorgenommen.
Die Probe 1 von Beispiel 1 wurde in der nachfolgenden Weise hergestellt. Ein Hilfsweichmacher wurde zunächst durch Hinbringen von 45 Teilen Rizinusöl in einen Mischt", Zugeben von 5 Teilen Polyvinylbutyrulharz, Erhöhen der Temperatur auf G(T'C unter Rühren, Lösen des Gemisches während einer Stunde, /rtiabe von 50 Teilen I'olyoxyätliylcnstcarat (das 25 (iewichtspro/.cnt Polyoxyälhylcnnonylphcuolälher enthielt) zur Lösung darin hergestellt, und dann ließ man das sich ergebende Gemisch auf Ziniiucrlcmpcratur abkühlen unter Bildungeines leicht zu handhabenden Weichmachers. In diesem Falle ist die Handhabung des Hilfsweichmachers leichter gemacht durch Senken der Viskosität desselben. Dann wurden Ammoniumnitrat, Stärke, Dinitroverbindung, Ni'rogel und der in der oben beschriebenen Weise hergestellte HiIFsweichmacher in ein Planetenrührwerk in den beschriebenen Mengen eingebracht und ungefähr 12 Minuten geknetet. Das sich ergebende Gemisch wurde extrudiert und durch eine Patronierungsmaschinc des Extrudierungstyps zur Herstellung von gelatinösem Dynamit extrudiert.
Die Proben 2 und 3 wurden unter Verwendung von Polyoxyäthylennonylphcnolätherformalinkonden-
sat bzw. Äthanolaminoleat an Stelle von Polyoxyäthylenstcarat der Probe 1 hergestellt. Die Proben 4 und 5 wurden unter Verwendung von DBP bzw. DOP an Stelle von Rizinusöl in Probe 1 hergestellt. Die Probe 6 wurde in der gleichen Weise wie di^ Probe 1, jedoch ohne Verwendung eines oberflächenaktiven Mittels hergestellt. Die Probe 7 wurde in der gleichen Weise wie die Probe 1 hergestellt, jedoch ohne Verwendung des Harzgels, während die Probe 8 wie die Probe 1, jedoch ohne die Verwendung des Harzgels und des oterflächenaktiven Mittels hergestellt wurde, und die Proben 6, 7 und 8 Bezugsproben sind. Die nach der vorliegenden Erfindung hergestellte Probe 1 weist eine geeignete Extrudierbarkeit, geringe Verhärtung nach Lagerung und ausgezeichnete Wasserrcsislenz und Hess-Brisanz auf. Die Proben 4 und 5 zeigen ebenfalls zufriedenstellende Eigenschaften. Im Gegensatz dazu zeigte die Probe 2 eine starke Neipung zur Verhärtung, weil das Polyoxyäthylcnnonylphcnol-
ätherformalinkondensat eine starke Affinität gegenüber Wasser und eine geringe Löslichkeit in Rizinusöl hat. Die Probe 3 war nicht zufriedenstellend, da das Äthanolamin als wirksames Mittel eine geringe A ff in ität gegenüber Rizinusöl hat, insgesamt keinen Schaum bildet und eine schwere Volumdichte hat, ähnlich der Probe 8, welche keinen wirksamen Weichmacher ent-
hält. Die Probe 6 war den Proben 1,4 und 5 unterlegen, weil kein wirksames Mittel verwendet wurde. Die Probe 7 war zu weich, um ihre Form beizubehalten, weil kein Harzgel verwendet wurde. Aus den vorausgehenden Beurteilungen ist zu ersehen, daß die Proben 1, 4 und 5 der vorliegenden Erfindung den anderen Proben überlegen sind.
Zusammensetzung (Gewichtsprozent)
1 Vor
2
legende Erfind
3
ung
4
S Bezugs
beispiel
6
Standard-
Sprengstoff
7
Nitroglycerin
Nitrobaumwolle
Hilfsweichmacher
aus
Polyvinylbutyral
Rizinusöl
Polyoxyäthylenstearat
Dinitroverbindung
Stärke
16,0
0,7
1,6
0,06
0,54
1,0
2,0
5,2
74,5
14,0
0.7
0,8
0,03
0,27
0,5
4,7
4,3
75,5
12,0
0,6
0.9
0,03
0,27
0,6
5.1
4.0
77,4
10.0
0,5
1.2
0,035
0,315
0,85
5,4
3,5
79,4
8,0
0.4
1,5
0,04
0,36
1,10
5.4
3,2
81,5
14,0
0,7
0
6,0
4,6
74.7
22,5
1,4
0
7,9
1,5
66,7
Ammoniumnitrat
Eigenschaften
1 2 3 4 S 6 7
Extrudierbarkeit ausge ausge ausge ausge ausge nicht ausge
zeichnet zeichnet zeichnet zeichnet zeichnet zufrieden zeichnet
stellend
Volumendichte des
Dynamits (g/ccm)... 1,25 1,25 1,25 1,10 1,10 1,40 1,45
Abstandtest auf Sand
(mm)
Sofort nach der
Herstellung Patro
nendurchmesser
(30 mm) 210 150 100 80 50 o 90
3 Monate nach der
Herstellung Patro
nendurchmesser
(30 mm) 150 120 80 50 30 0 60
Detonationsge-
geschwindigkeit
(m/Sek.) in offenem
Zustand (Patronen
durchmesser 30 mm) 5000 4400 3600 3000 2600 1800 3500
Die nachfolgenden Untersuchungsverfahren wurden verwendet
Abstandsuntersuchung auf Sand
Eine halbkreisförmige Rille mit demselben Durchmesser wie die Patrone wurde im Sand gebfldet und zwei Patronen in der bezeichneten Grube nrit einem Abstand zwischen beiden angebracht Die erste Patrone wird unter Verwendung des Zünders 6 gezündet, und dann wird die zweite Patrone vollständig zur Explosion gebracht Die maximale Detonierdistan zwischen den Enden der Patronen wird gemessen.
Detonationsgeschwindigkeit
Die Detonationsgeschwindigkeit wird unter Ve: Wendung eines Detonationszünders gemessen, desse Detoniemngsgeschwindigkeit bekannt ist. Die Unte suchung wird nach »The Chemistry of Powder an Explosives«, S. 17 (1950), von Tenney L. Davi durchgeführt
209623fli
2339
Die im Beispiel 2 verwendeten Proben wurden in der gleichen Weise wie die Probe 1 im Beispiel 1 hergestellt. Die Proben 1 bis 5 sind solche der vorliegenden Erfindung und waren in Patronen leicht extrudierbar. Die Proi.e 6, in welcher der Hilfsweichmacher nicht verwendet wurde, war in einem halbgelatinierten Zustand und konnte in Patronenform nicht extrudiert werden. Die Proben 1 bis r nach der vorliegenden Erfindung zeigten eine hervorragende Detonationsfähigkeit, und sogar die Probe 5, die nur eine sehr geringe Menge, d. h. 8°/„ Nitroglycerin enthielt, war zufriedenstellend im Vergleich mit der Probe 6. Die Probe 3, die nur 12°/0 Nitroglycerin enthielt, hatte äquivalente Eigenschaften wie die der Probe 7, die ein herkömmliches Dynamit ist, das mehr als 22,5β/β Nitroglycerin enthält. Die Proben 1 und 2, die 16 bzw. 14°/e Nitroglycerin enthielten, zeigten ausgezeichnete Eigenschaften, wobei die bemerkenswerte Wirkung des Hilfsweichmachers hervorzuheben ist.
20

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Ammon-Gelit mit einem geringen Nitroglyceringehalt und einem Hilfsweichmacherzusatz aus synthetischem Harz und einer oberflächenakt:ven synthetischen polymeren organischen Verbindung, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsweichmacher aus 0,1 bis 2 Gewichtsprozent Harzgel aus in Rizinusöl, Dibutylphthalat und/oder Dioctylphthalat gelöstem Polyvinylbutyralharz und 0,1 bis 2 Gewichtsprozent Pol>oxyäthylenstearat besteht.
2. Ammon-Gelit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 50 Gewichtsprozent oder weniger Polyoxyäthylenstearat durch Polyoxyäthylennonylphenoläther ersetzt sind.
3. Ammon-Gelit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Rizinusöl als Lösungsmittel vorliegt und 50 Gewichtsprozent oder weniger Polyoxyäthylenstearat durch Polyoxyäthylennonylphenoläther ersetzt sind.
4. Verfahren zur Herstellung des Sprengstoffes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Polyvinylbutyralharz in einem Lösungsmittel, wie Rizinusöl, Dibutylphthalat und/oder Dioctylphthalat, unter Bildung eines Harzgels gelöst, 0,1 bis 2 Gewichtsprozent des Gels mit 0,1 bis 2 Gewichtsprozent Polyoxyäthylenstearat, wobei letzteres bis zu 50°/e durch Polyoxyäthylennonylphenoläther ersetzt sein kann, vermischt und das Gemisch in an sich bekannter Weise mit Ammoniumnitrat, Nitrogel und einer Dinitroverbindung verknetet wird.
2339

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