DE1646298B1 - Ammon-Gelit mit einem geringen Nitroglyceringehalt und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Ammon-Gelit mit einem geringen Nitroglyceringehalt und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
1 2
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ammon- vinylbutyralharz und 0,1 bis 2 Gewichtsprozent PoIy-
Gelit mit einem geringen Nitroglyceringehalt und ein oxyäthylenstearat besteht.
Verfahren zu seiner Herstellung. Überraschenderweise wurde festgestellt, daß der
Im Sprengstoff ist der Gehalt an Nitrogylcerin Sprengstoff seine gute Detonationsfähigkeit, Plastizität
(oder eines Gemisches desselben mit Nitroglykol, das 5 und Extrudierbarkeit zufriedenstellend bei langer Lagenachfolgend der Einfachheit halber als Nitroglycerin rung beibehält.
bezeichnet wird) auf etwa 8 bis 16 Gewichtsprozent Das Polyvinylbutyralharz ist brennfähiger als andere
herabgesetzt. Der Sprengstoff hat nichtsdestoweniger Kunststoffe, wie Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpoly-
eine ausgezeichnete Detonationsfähigkeit und ist aus- merisat, Vinylfurfurol und Vinylalkohol, und ein Gel
reichend formbar in Patronen durch Patronen- 10 desselben ist zur Verwendung als Hilfsweichmacher
maschinen des herkömmlichen Extrudier- oder Walzen- bei der Herstellung gelatinöser Dynamite, wegen seiner
typs. ausgezeichneten Adhäsion und Spinnbarkeit geeignet.
Die Plastizität und Extrudierbarkeit von her- Polyvinylbutyralharz ist ein weißes Pulver und muß
kömmlichen Gelatinedynamiten hängt von der Menge daher in einem Lösungsmittel vor dessen Verwendung
Nitrogel ab, das aus Nitroglycerin und Nitrobaum- i5 als Hilfsweichmacher gelöst werden. Obgleich dieses
wolle besteht, und die minimale Menge Nitrogel, Harz ein polyfunktionelles Harz ist, das in seinem
die zum Extrudieren der sich ergebenden Gelatine- Molekül eine Butyralgruppe, Acetylgruppe und Hydynamite
erforderlich ist, beträgt etwa 30 Gewichts- droxylgruppe hat und in vielen flüchtigen Lösungsprozent. Es besteht jedoch der Wunsch, die Menge mitteln löslich ist, führt die Verwendung des flüchtigen
des in die Gelatinedynamite eingemischten Nitro- 20 Lösungsmittels bei der Gelierung des Harzes zur Zerglycerins
auf ein Minimum auf Grund der Tatsache störung des Sprengstoffs während des Herstellungszu
beschränken, daß es teuer ist und daß das in das Verfahrens und Lagerung des Produktes, und ebenso *
Nitroglycerin eingemischte Nitroglykol für den Men- als Ergebnis der Verdampfung des Lösungsmittels f)
sehen giftig ist. In neuerer Zeit wurden ein Hilfsweich- aus dem Gel wird Härten des Dynamits verursacht,
macher, wie eine aromatische Nitroverbindung, 25 Aus diesem Grund muß das Polyvinylbutyralharz in
oberflächenaktives Mittel oder synthetisches Harz einem nicht flüchtigen Lösungsmittel gelöst werden,
zum Zwecke der Herabsetzung der Nitroglycerin- Es wurden verschiedene Arten nicht flüchtiger menge unter die vorausbezeichnete minimale Grenze Lösungsmittel untersucht, und es wurde gefunden, verwendet, aber sogar in diesem Falle ist eine Nitro- daß Rizinusöl, Dibutylphthalat (DBP) und Dioctylglycerinmenge von etwa 18 Gewichtsprozent praktisch 90 phthalat (DOP) als Lösungsmittel für Polyvinylbudie untere Grenze. Die unter der bezeichneten Grenze tyralharz geeignet sind. Die Viskosität des sich erliegende Menge hat eine drastische Aufhebung der gebenden Harzgels ist am höchsten, wenn Rizinusöl Plastizität und Extrudierbarkeit von Dynamiten zur verwendet wird und bei einer gegebenen Konzentra-Folge. Sogar, wenn das Dynamitprodukt formbar ist, tion die Viskositäten des erhaltenen Gels durch die neigt es dazu, nach einer gewissen Zeit zu verhärten, 35 Verwendung der verbleibenden beiden Lösungsmittel wobei die Detonationsfähigkeit desselben zerstört ist. 80%, bzw. 90% der vorausgehenden sind. Es sollte Das Dynamit ist dann für praktische Anwendungen daher zur Erhaltung eines Gels von Polyvinylbutyralunbrauchbar. Die Verwendung solcher Hilfsweich- harz, das die gleiche Viskosität hat, wie die, die durch macher in großer Menge zur Vermeidung einer solchen die Verwendung von Rizinusöl erhältlich ist, bei unerwünschten Wirkung kann jedoch verschiedene 40 Verwendung des letzteren Lösungsmittels eine größere Nachteile verursachen. Diese können darin bestehen, Menge Polyvinylbutyralharz in diesem gelöst werden, daß die Verwendung einer aromatischen Nitrover- Andere, nichttrocknende Pflanzenöle, wie Olivenöl und bindung in großem Ausmaß eine Senkung der Sensitivi- Kameliensaatöl, die ähnlich dem Rizinusöl sind, sind tat des Sprengstoffes zur Folge hat und ebenso die nicht fähig, das Harz zu lösen. Rizinusöl ist Tri- I Abtrennung und Ausscheidung einer flüssigen Sub- 45 glycerid von Ricinoleinsäure und enthält etwa 90% stanz, während die Verwendung eines oberflächenak- Ricinoleinsäure mit einer Hydroxylgruppe. Ein PoIytiven Mittels in großem Ausmaß den Sprengstoff vinylbutyralharz, das am leichtesten in Rizinusöl, übermäßig weich macht, so daß der Sprengstoff seine DBP oder DOP löslich ist, ist ein solches mit einem Form nicht beibehalten kann und daher die Hand- Durchschnittspolymerisationsgrad von 700 bis 800, habung des Sprengstoffs während der Herstellung, 50 das wenigstens 67 Molprozent Butyralgruppen und 4 Lagerung und Verwendung lästig wird. Andererseits bis 6 Molprozent rückständige Acetylgruppen enthält, wird, wenn ein synthetisches Harz in einer über- Die Verwendung von Polyvinylbutyralharzen mit einem mäßig großen Menge verwendet wird, die Detonations- durchschnittlichen Polymerisationsgrad unterhalb des eigenschaft des Sprengstoffs sehr nachteilig beein- oben angegebenen hat eine geringere Viskosität des flußt, und die Fähigkeit zur sympathetischen Deto- 55 sich ergebenden Gels zur Folge, während die Verwennation des Sprengstoffs merklich gesenkt. Aus den dung von Polyvinylbutyralharzen mit einem höheren angegebenen Gründen hat allein die Verwendung Durchschnittspolymerisationsgrad als dem angegebeeines Hilfsweichmachers in großer Menge tatsächlich nen eine geringere Lösungsgeschwindigkeit hat. nicht zur Verringerung der Nitroglycerinmenge ge- Andererseits sind Polyvinylbutyralharze mit nicht führt. 60 mehr als 67 Molprozent Butyralgruppen in den
zum Zwecke der Herabsetzung der Nitroglycerin- Es wurden verschiedene Arten nicht flüchtiger menge unter die vorausbezeichnete minimale Grenze Lösungsmittel untersucht, und es wurde gefunden, verwendet, aber sogar in diesem Falle ist eine Nitro- daß Rizinusöl, Dibutylphthalat (DBP) und Dioctylglycerinmenge von etwa 18 Gewichtsprozent praktisch 90 phthalat (DOP) als Lösungsmittel für Polyvinylbudie untere Grenze. Die unter der bezeichneten Grenze tyralharz geeignet sind. Die Viskosität des sich erliegende Menge hat eine drastische Aufhebung der gebenden Harzgels ist am höchsten, wenn Rizinusöl Plastizität und Extrudierbarkeit von Dynamiten zur verwendet wird und bei einer gegebenen Konzentra-Folge. Sogar, wenn das Dynamitprodukt formbar ist, tion die Viskositäten des erhaltenen Gels durch die neigt es dazu, nach einer gewissen Zeit zu verhärten, 35 Verwendung der verbleibenden beiden Lösungsmittel wobei die Detonationsfähigkeit desselben zerstört ist. 80%, bzw. 90% der vorausgehenden sind. Es sollte Das Dynamit ist dann für praktische Anwendungen daher zur Erhaltung eines Gels von Polyvinylbutyralunbrauchbar. Die Verwendung solcher Hilfsweich- harz, das die gleiche Viskosität hat, wie die, die durch macher in großer Menge zur Vermeidung einer solchen die Verwendung von Rizinusöl erhältlich ist, bei unerwünschten Wirkung kann jedoch verschiedene 40 Verwendung des letzteren Lösungsmittels eine größere Nachteile verursachen. Diese können darin bestehen, Menge Polyvinylbutyralharz in diesem gelöst werden, daß die Verwendung einer aromatischen Nitrover- Andere, nichttrocknende Pflanzenöle, wie Olivenöl und bindung in großem Ausmaß eine Senkung der Sensitivi- Kameliensaatöl, die ähnlich dem Rizinusöl sind, sind tat des Sprengstoffes zur Folge hat und ebenso die nicht fähig, das Harz zu lösen. Rizinusöl ist Tri- I Abtrennung und Ausscheidung einer flüssigen Sub- 45 glycerid von Ricinoleinsäure und enthält etwa 90% stanz, während die Verwendung eines oberflächenak- Ricinoleinsäure mit einer Hydroxylgruppe. Ein PoIytiven Mittels in großem Ausmaß den Sprengstoff vinylbutyralharz, das am leichtesten in Rizinusöl, übermäßig weich macht, so daß der Sprengstoff seine DBP oder DOP löslich ist, ist ein solches mit einem Form nicht beibehalten kann und daher die Hand- Durchschnittspolymerisationsgrad von 700 bis 800, habung des Sprengstoffs während der Herstellung, 50 das wenigstens 67 Molprozent Butyralgruppen und 4 Lagerung und Verwendung lästig wird. Andererseits bis 6 Molprozent rückständige Acetylgruppen enthält, wird, wenn ein synthetisches Harz in einer über- Die Verwendung von Polyvinylbutyralharzen mit einem mäßig großen Menge verwendet wird, die Detonations- durchschnittlichen Polymerisationsgrad unterhalb des eigenschaft des Sprengstoffs sehr nachteilig beein- oben angegebenen hat eine geringere Viskosität des flußt, und die Fähigkeit zur sympathetischen Deto- 55 sich ergebenden Gels zur Folge, während die Verwennation des Sprengstoffs merklich gesenkt. Aus den dung von Polyvinylbutyralharzen mit einem höheren angegebenen Gründen hat allein die Verwendung Durchschnittspolymerisationsgrad als dem angegebeeines Hilfsweichmachers in großer Menge tatsächlich nen eine geringere Lösungsgeschwindigkeit hat. nicht zur Verringerung der Nitroglycerinmenge ge- Andererseits sind Polyvinylbutyralharze mit nicht führt. 60 mehr als 67 Molprozent Butyralgruppen in den
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Ammon- Lösungsmitteln schwer löslich. Es kann eine praktisch
Gelit mit einem geringen Nitroglyceringehalt und geeignete Lösungsgeschwindigkeit von Polyvinylbuty-
einem Hüfsweichmacherzusatz aus synthetischem Harz ralharz in einem viskosen Lösungsmittel mit einem so
und einer oberflächenaktiven synthetischen polymeren großen Molekulargewicht erreicht werden, wenn die
organischen Verbindung, welches dadurch gekenn- 65 Teilchen des Harzes durch ein Sieb mit einer lichten
zeichnet ist, daß der Hilfsweichmacher aus 0,1 bis Maschenweite von 0,58 mm gehen.
2 Gewichtsprozent Harzgel aus in Rizinusöl, Di- Ein Gel des Polyvinylharzes in Rizinusöl, DBP
butylphthalat und/oder Dioctylphthalat gelöstem Poly- oder DOP ist durch die Tatsache gekennzeichnet,
daß es mit Nitrogel in jedem Verhältnis zur Herstellung eines homogenen Gels mischbar ist, das während
einer längeren Zeitdauer und Temperaturänderung zur Lagerung geeignet ist, ohne Trennung und Austreten
von Nitroglycerin, Rizinusöl, DBP oder DOP aus diesem Gel zu verursachen. Jedoch kann ein
Sprengstoff mit ausreichender Sensitivität nicht durch einfaches Mischen des Harzgels mit den anderen Bestandteilen
erhalten werden. Im allgemeinen steht die Sensitivität des Sprengstoffs in engem Verhältnis zur
Menge feiner Luftblasen, die in diesem eingeschlossen sind, und je höher die Zahl der Luftblasen ist, um so
höher wird die Sensitivität des Sprengstoffs sein. In dieser Hinsicht hat das Polyoxyäthylenstearat, das
ein nichtionisches, oberflächenaktives Mittel ist, die Eigenschaft, eine große Zahl feiner Luftblasen in dem
Gel zu bilden, und es ist daher nicht nur zur Verringerung der Oberflächenspannung und Vergrößerung
der Pulverabdeckfähigkeit des Gels, sondern ebenso zur Verbesserung der Plastizität, Extrudierfähigkeit
und Detonationsfähigkeit des sich ergebenden Sprengstoffs merklich, zusammen mit der Schäumungswirkung
tätig.
Aus der vorausgehenden Beschreibung ist es klar, daß ein in der vorliegenden Erfindung verwendeter
Hilfsweichmacher am bevorzugtesten aus einem PoIyvinylbutyralharz,
Rizinusöl, DBP und DOP als Lösungsmittel für das Harz und Polyoxyäthylenstearat als oberflächenaktivem Mittel zusammengesetzt ist.
Das Polyoxyäthylenstearat, das einen Schmelzpunkt von 350C hat und daher bei Zimmertemperatur ein
Wachs ist, wird vorzugsweise mit O bis 50 Gewichtsprozent Polyoxyäthylennonylphenoläther, um den
Schmelzpunkt zu senken und es dadurch in dem Lösungsmittel leichter löslich zu machen, zugegeben.
Die Zugabe von mehr als 50 Gewichtsprozent Polyoxyäthylennonylphenoläther hat zur Folge, daß die
Schäumungswirkung des oberflächenaktiven Mittels herabgesetzt wird, mit der entsprechenden Zunahme
der Volumendichte des Dynamits, dem Senken des sympathetischen Detonationsgrades, dem Senken der
Viskosität und der Herabsetzung der Formbarkeit des Sprengstoffs. Die Bezeichnung »Polyoxyäthylenstearat«, wie sie nachfolgend verwendet wird, schließt
solche Produkte ein, die mit Polyoxyäthylennonylphenoläther, wie oben beschrieben, zusammengegeben werden.
Das Polyäthylenstearat wird gemischt und aufgelöst in einem Harzgel im Verhältnis von einem oder
mehreren Teilen des ersteren pro Teil Harzgel, wobei das Harzgel aus nicht mehr als 20% Polyvinylbutyralharz
und nicht weniger als 80% Rizinusöl, DBP oder DOP besteht. Das Harzgel wird vorzugsweise in einer
Menge von 0,1 bis 2 Gewichtsprozent des Dynamitprodukts verwendet. Die Verwendung des Harzgels
in einer geringeren Menge als 0,1 % hat eine geringe Verformbarkeit des Sprengstoffs zur Folge, während
die Verwendung des Harzgels in einer größeren Menge als 2% die Senkung der Sensitivität des Sprengstoffs
zur Folge hat und dadurch diesen verwendungsunfähig macht. Polyoxyäthylenstearat wird vorzugsweise
in einer Menge von 0,1 bis 2 Gewichtsprozent des Dynamitproduktes verwendet. Die Verwendung des
Polyoxyäthylenstearats in einer geringeren Menge als 0,1% hat eine geringe Detonationsfähigkeit des
Sprengstoffs zur Folge, während die Verwendung desselben Produktes in einer größeren Menge als 2% die
Senkung der Viskosität des Harzgels oder Nitrogels zur Folge hat und dem Sprengstoff einen halbgelatinösen
Zustand mit geringer Verformbarkeit verleiht.
Beispiel 1 Zusammensetzung (Gewichtsprozent)
Nitroglycerin
Nitrobaumwolle
Dinitroverbindung
Ammoniumnitrat ,
Stärke
Polyvinylbutyral
Rizinusöl
DBP
DOP
Polyoxyäthylenstearat (das 25 Gewichtsprozent Polyoxyäthylennonylphenoläther
enthält)
Polyoxyäthylennonylphenolätherformalinkondensat
Äthanolaminoleat
14,0
0,7
4,5
0,7
4,5
75,8
4,0
0,05
0,45
4,0
0,05
0,45
0,5
14,0 0,7 4,5
75,8 4,0 0,05 0,45
0,5
14,0 0,7 4,5
75,8 4,0 0,05 0,45
14,0
0,7
4,5
0,7
4,5
75,8
4,0
0,05
4,0
0,05
0,45
0,5
14,0
0,7
4,5
0,7
4,5
75,8
4,5
0,05
0,45
4,5
0,05
0,45
14,0
0,7
4,5
0,7
4,5
75,8
4,5
14,0
0,7
5,0
0,7
5,0
75,8
4,5
4,5
0,5
0,5
(Fortsetzung) Eigenschaften (Gewichtsprozent)
Volumdichte (g/ccm)
Extrudierbarkeit
Wasserwiderstandsfähigkeit
Härte nach Lagerung (bja · 100) °/o
Hess-Brisanz (mm)
Hess-Brisanz (mm)
1,25
ausgezeichnet
ausgezeichnet
75
14,5
14,5
1,30
zufriedenstellend
zufriedenstellend
13,0 1,45
nicht
zufriedenstellend
nicht
zufriedenstellend
zufriedenstellend
nicht
zufriedenstellend
40
11,0
11,0
1,20
zufriedenstellend
ausgezeichnet
75
14,0
14,0
1,20
zufriedenstellend
ausgezeichnet
75
14,0
14,0
1,40
nicht
zufriedenstellend
zufriedenstellend
nicht
zufriedenstellend
zufriedenstellend
56
13,0
13,0
1,15
nicht
zufriedenstellend
zufriedenstellend
70
13,0
13,0
nicht zufriedenstellend nicht zufriedenstellend
40
11,5
11,5
Im einzelnen wurden die nachfolgenden Untersuchungsverfahren verwendet.
Extrudierbarkeit
Diese Eigenschaft wird durch den Wert der Erweichungstiefe unter Verwendung des Penetrometers
festgestellt. Eine Nadel aus rostfreiem Stahl mit einem Durchmesser von 8 mm, einer Länge von 50 mm
und einem Eindringwinkel von 60° wurde aus eigenem Antrieb auf einer horizontal angebrachten Dynamitprobe
von einem Punkt 36 mm oberhalb der Dynamitprobe unter einer Gesamtlast von 50 g fallengelassen,
und die so gebildete Eindringtiefe wurde 3 Sekunden später gemessen. Die Extrudierbarkeit ist nicht beao
friedigend, wenn die Eindringtiefe 4 mm oder geringer ist (zu hart) oder 9 mm oder größer (zu weich), zufriedenstellend
wenn sie im Bereich von 5 bis 7 mm liegt und am zufriedenstellendsten, wenn sie 6 mm ist.
Wasserwiderstandsfähigkeit
Eine Probe von bekanntem Gewicht wird 2 Stunden in Wasser (20 dz 2° C) getaucht, und nach Entfernen des
wasserimprägnierten Teils wird das Gewicht des nichtimprägnierten Teils gemessen. Die Wasserresistenz
wird durch die Formel
Wasserresistenz =
nichtimprägnierter Teil (g) Anfangsgesamtgewicht (g)
100%
bestimmt. Ein Wert von 90°/0 oder höher wird als
ausgezeichnet, 90 bis 70% als zufriedenstellend und 70% und darunter als nicht zufriedenstellend angesehen.
Härte nach Lagerung
Diese Eigenschaft wird durch b\a · 100 dargestellt, wobei α die Härte eines Dynamits ist, die durch ein
Penetrometer sofort nach der Herstellung gemessen wird, und b die Härte desselben Dynamits einen Monat
später ist. Je größer der Wert, um so größer die Härte. Ein Wert von 75% oder größer ist zufriedenstellend.
Hess-Brisanz
50 g Dynamit werden am oberen Ende von zwei Bleizylindern, die von einer schweren Eisenbasis getragen
werden, zur Detonation gebracht. Die Kürzung der Zylinder wird als Maßstab der Brisanz genommen.
Die Untersuchung wird nach »Die Schieß- und Sprengstoffe«, S. 365 (1933), durch A. Stettbacher
vorgenommen.
Die Probe 1 von Beispiel 1 wurde in der nachfolgenden
Weise hergestellt. Ein Hilfsweichmacher wurde zunächst durch Einbringen von 45 Teilen Rizinusöl
in einen Mischer, Zugeben von 5 Teilen Polyvinylbutyralharz, Erhöhen der Temperatur auf 60° C unter
Rühren, Lösen des Gemisches während einer Stunde, Zugabe von 50 Teilen Polyoxyäthylenstearat (das
25 Gewichtsprozent Polyoxyäthylennonylphenoläther enthielt) zur Lösung darin hergestellt, und dann ließ
man das sich ergebende Gemisch auf Zimmertemperatur abkühlen unter Bildung eines leicht zu handhabenden
Weichmachers. In diesem Falle ist die Handhabung des Hilfsweichmachers leichter gemacht durch Senken
der Viskosität desselben. Dann wurden Ammoniumnitrat, Stärke, Dinitroverbindung, Nitrogel und der
in der oben beschriebenen Weise hergestellte Hilfsweichmacher in ein Planetenrührwerk in den beschriebenen
Mengen eingebracht und ungefähr 12 Minuten geknetet. Das sich ergebende Gemisch wurde
extrudiert und durch eine Patronierungsmaschine des Extrudierungstyps zur Herstellung von gelatinösem
Dynamit extrudiert.
Die Proben 2 und 3 wurden unter Verwendung von Polyoxyäthylennonylphenolätherformalinkonden-
sat bzw. Äthanolaminoleat an Stelle von Polyoxyäthylenstearat
der Probe 1 hergestellt. Die Proben 4 und 5 wurden unter Verwendung von DBP bzw.
DOP an Stelle von Rizinusöl in Probe 1 hergestellt. Die Probe 6 wurde in der gleichen Weise wie die Probe 1,
jedoch ohne Verwendung eines oberflächenaktiven Mittels hergestellt. Die Probe 7 wurde in der gleichen
Weise wie die Probe 1 hergestellt, jedoch ohne Verwendung des Harzgels, während die Probe 8 wie die
Probe 1, jedoch ohne die Verwendung des Harzgels und des oberflächenaktiven Mittels hergestellt wurde,
und die Proben 6, 7 und 8 Bezugsproben sind. Die nach der vorliegenden Erfindung hergestellte Probe 1
weist eine geeignete Extrudierbarkeit, geringe Verhärtung nach Lagerung und ausgezeichnete Wasserresistenz
und Hess-Brisanz auf. Die Proben 4 und 5 zeigen ebenfalls zufriedenstellende Eigenschaften. Im
Gegensatz dazu zeigte die Probe 2 eine starke Neigung zur Verhärtung, weil das Polyoxyäthylennonylphenol-
ätherf ormalinkondensat eine starke Affinität gegenüber
Wasser und eine geringe Löslichkeit in Rizinusöl hat. Die Probe 3 war nicht zufriedenstellend, da das
Äthanolamin als wirksames Mittel eine geringe Affinität gegenüber Rizinusöl hat, insgesamt keinen Schaum
bildet und eine schwere Volumdichte hat, ähnlich der Probe 8, welche keinen wirksamen Weichmacher ent-
hält. Die Probe 6 war den Proben 1,4 und 5 unterlegen,
weil kein wirksames Mittel verwendet wurde. Die Probe 7 war zu weich, um ihre Form beizubehalten,
weil kein Harzgel verwendet wurde. Aus den vorausgehenden Beurteilungen ist zu ersehen, daß die Proben
1, 4 und 5 der vorliegenden Erfindung den anderen Proben überlegen sind.
1 | Zusammensetzung (Gewichtsprozent) | liegende Erfinc 3 |
ung 4 |
5 | Bezugs beispiel 6 |
Standard- Sprengstoff 7 |
|
16,0 0,7 1,6 0,06 0,54 1,0 2,0 5,2 74,5 |
Vor 2 |
12,0 0,6 0,9 0,03 0,27 0,6 5,1 4,0 77,4 |
10,0 0,5 1,2 0,035 0,315 0,85 5,4 3,5 79,4 |
8,0 0,4 1,5 0,04 0,36 1,10 5,4 3,2 81,5 |
14,0 0,7 0 6,0 4,6 74,7 |
22,5 1,4 0 7,9 1,5 66,7 |
|
Nitroglycerin Nitrobaumwolle Hilfsweichmacher aus Polyvinylbutyral Rizinusöl Polyoxyäthylenstearat Dinitroverbindung .... Stärke |
14,0 0,7 0,8 0,03 0,27 0,5 4,7 4,3 75,5 |
||||||
Ammoniumnitrat | |||||||
Eigenschaften
Extrudierbarkeit
Volumendichte des
Dynamits (g/ccm) ..
Dynamits (g/ccm) ..
Abstandtest auf Sand
(mm)
(mm)
Sofort nach der
Herstellung Patronendurchmesser
(30 mm)
Herstellung Patronendurchmesser
(30 mm)
3 Monate nach der
Herstellung Patronendurchmesser
(30 mm)
Herstellung Patronendurchmesser
(30 mm)
Detonationsgegeschwindigkeit
(m/Sek.) in offenem
Zustand (Patronendurchmesser 30 mm)
(m/Sek.) in offenem
Zustand (Patronendurchmesser 30 mm)
ausgezeichnet
1,25
210
150
5000
ausgezeichnet
1,25
150
120
4400
ausgezeichnet
1,25 ausgezeichnet
1,10
100
80
3600 80
50
3000
ausgezeichnet
1,10
2600
nicht
zufriedenstellend
zufriedenstellend
1,40
ausgezeichnet
1,45
1800
90
60
3500
Die nachfolgenden Untersuchungsverfahren wurden Explosion gebracht. Die maximale Detonierdistanz
verwendet. 6o zwischen den Enden der Patronen wird gemessen.
Abstandsuntersuchung auf Sand
Eine halbkreisförmige Rille mit demselben Durchmesser wie die Patrone wurde im Sand gebildet und
zwei Patronen in der bezeichneten Grube mit einem Abstand zwischen beiden angebracht. Die erste Patrone
wird unter Verwendung des Zünders 6 gezündet, und dann wird die zweite Patrone vollständig zur
Detonationsgeschwindigkeit
Die Detonatiönsgeschwindigkeit wird unter Verwendung eines Detonationszünders gemessen, dessen
Detonierungsgeschwindigkeit bekannt ist. Die Untersuchung wird nach »The Chemistry of Powder and
Explosives«, S. 17 (1950), von Tenney L. Davis
durchgeführt.
109 545/233
Die im Beispiel 2 verwendeten Proben wurden in der gleichen Weise wie die Probe 1 im Beispiel 1 hergestellt.
Die Proben 1 bis 5 sind solche der vorliegenden Erfindung und waren in Patronen leicht extrudierbar.
Die Probe 6, in welcher der Hilfsweichmacher nicht verwendet wurde, war in einem halbgelatinierten Zustand
und konnte in Patronenform nicht extrudiert werden. Die Proben 1 bis 5 nach der vorliegenden Erfindung
zeigten eine hervorragende Detonationsfähigkeit, und sogar die Probe 5, die nur eine sehr geringe
Menge, d. h. 8 % Nitroglycerin enthielt, war zufriedenstellend im Vergleich mit der Probe 6. Die Probe 3,
die nur 12% Nitroglycerin enthielt, hatte äquivalente Eigenschaften wie die der Probe 7, die ein herkömmliches
Dynamit ist, das mehr als 22,5% Nitroglycerin enthält. Die Proben 1 und 2, die 16 bzw. 14% Nitroglycerin
enthielten, zeigten ausgezeichnete Eigenschaften, wobei die bemerkenswerte Wirkung des HiUsweichmachers
hervorzuheben ist.
20
Claims (4)
1. Ammon-Gelit mit einem geringen Nitroglyceringehalt
und einem Hilfsweichmacherzusatz aus synthetischem Harz und einer oberflächenaktiven
synthetischen polymeren organischen Verbindung, dadurchgekennzeichnet, daß
der Hilfsweichmacher aus 0,1 bis 2 Gewichtsprozent Harzgel aus in Rizinusöl, Dibutylphthalat und/oder
Dioctylphthalat gelöstem Polyvinylbutyralharz und 0,1 bis 2 Gewichtsprozent Polyoxyäthylenstearat
besteht.
2. Ammon-Gelit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß 50 Gewichtsprozent oder weniger Polyoxyäthylenstearat durch Polyoxyäthylennonylphenoläther
ersetzt sind.
3. Ammon-Gelit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Rizinusöl als Lösungsmittel vorliegt
und 50 Gewichtsprozent oder weniger Polyoxyäthylenstearat durch Polyoxyäthylennonylphenoläther
ersetzt sind.
4. Verfahren zur Herstellung des Sprengstoffes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Polyvinylbutyralharz in einem Lösungsmittel, wie Rizinusöl, Dibutylphthalat und/oder Dioctylphthalat,
unter Bildung eines Harzgels gelöst, 0,1 bis 2 Gewichtsprozent des Gels mit 0,1 bis 2 Gewichtsprozent
Polyoxyäthylenstearat, wobei letzteres bis zu 50% durch Polyoxyäthylennonylphenoläther
ersetzt sein kann, vermischt und das Gemisch in an sich bekannter Weise mit Ammoniumnitrat, Nitrogel
und einer Dinitroverbindung verknetet wird.
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19671646298 Pending DE1646298B1 (de) | 1966-08-22 | 1967-08-22 | Ammon-Gelit mit einem geringen Nitroglyceringehalt und Verfahren zu seiner Herstellung |
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Country | Link |
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GB (1) | GB1141185A (de) |
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CN112299933A (zh) * | 2020-10-31 | 2021-02-02 | 西北工业大学 | 一种聚氧化乙烯基离子导电型推进剂及制备方法 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1214584B (de) * | 1962-10-02 | 1966-04-14 | Kalk Chemische Fabrik Gmbh | Rieselfaehige Spreng- und/oder Treibsatz-mischungen auf der Basis von anorganischen und/oder organischen Explosivstoffen |
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US3018201A (en) * | 1951-01-06 | 1962-01-23 | Hercules Powder Co Ltd | Gelatinous explosive composition |
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- 1967-08-22 DE DE19671646298 patent/DE1646298B1/de active Pending
Patent Citations (1)
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---|---|---|---|---|
DE1214584B (de) * | 1962-10-02 | 1966-04-14 | Kalk Chemische Fabrik Gmbh | Rieselfaehige Spreng- und/oder Treibsatz-mischungen auf der Basis von anorganischen und/oder organischen Explosivstoffen |
Also Published As
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