DE3026228C2 - - Google Patents
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- DE3026228C2 DE3026228C2 DE19803026228 DE3026228A DE3026228C2 DE 3026228 C2 DE3026228 C2 DE 3026228C2 DE 19803026228 DE19803026228 DE 19803026228 DE 3026228 A DE3026228 A DE 3026228A DE 3026228 C2 DE3026228 C2 DE 3026228C2
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- nitroglycerin
- nitroglycol
- mixing
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
- C06B21/00—Apparatus or methods for working-up explosives, e.g. forming, cutting, drying
- C06B21/0008—Compounding the ingredient
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Nitroglycerin-Explosivstoffen, die sowohl für das Sprengen
von Gestein geeignet als auch gegenüber Kohlenstaub und Methan
sicher sind. Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere
für die Herstellung von Explosivstoffen bzw. Sprengstoffen
geeignet. Die einen Gehalt an flüssigen Explosivsubstanzen
von mehr als 20 Gewichtsprozent aufweisen.
Die übliche Herstellung von Nitroglycerin-Explosivstoffen
verläuft wie folgt: Man vermengt die flüssigen Explosivstoffe,
d. h. Trinitroglycerin und/oder Nitroglykol, vorsichtig
mit Nitrocellulose und mischt dann vorsichtig durch. Wenn
sich das Gel verfestigt, werden die restlichen Bestandteile
des Explosivstoffs zugesetzt und eingemischt. Das vermischte
Material wird dann in Papier- oder Kunststoff-Hülsen oder
-Patronen eingefüllt.
Der Nachteil der in herkömmlicher Weise hergestellten Nitroglycerin-Explosivstoffe
ist darin zu sehen, daß sie ihre
Explosionseigenschaften im Verlauf ihrer Lagerung ändern.
Diese Änderung ist besonders nachteilig und manifestiert
sich insbesondere in einer beträchtlichen Verminderung der
Detonationstransmission und der Empfindlichkeit.
Die Verminderung der Empfindlichkeit oder Initiierbarkeit
ist häufig so groß, daß das Material nicht mit einem Detonator
initiiert werden kann. Dies hat zur Folge, daß das Material,
das während längerer Zeitdauer gelagert worden ist,
nicht mehr verwendet werden kann und zerstört werden muß.
Somit zeigen die in herkömmlicher Weise hergestellten Nitroglycerin-Explosivstoffe
eine maximale Lagerbeständigkeit von
etwa 3 Monaten.
Ein weiterer Nachteil der in üblicher Weise hergestellten
Explosivstoffe ist in dem Ausschwitzen des Nitroglycerins
und/oder Nitroglykols während der Lagerung zu sehen. Das
frisch hergestellte Gel aus Nitroglycerin und/oder Nitroglykol
und Nitrocellulose ist starr oder fest. Die Festigkeit
des Gels kann mit der mechanischen Aktivität der in dem Gel
enthaltenen unvollständig gelösten Nitrocellulosefasern
erklärt werden. Mit der Zeit erweichen diese Fasern als Folge
der Lösungswirkung des Nitroglycerins und/oder Nitroglykols,
so daß ihre Festigkeit abnimmt, wobei gleichzeitig
ihr Absorptionsvermögen für Nitroglycerin und/oder Nitroglykol
vermindert wird. Wenn ein solches Gel Druckänderungen
oder Temperaturänderungen ausgesetzt wird, trennen sich
Tröpfchen des Nitroglycerins und/oder Nitroglykols von dem
Gel ab, was als Ausschwitzen des Nitroglycerins bezeichnet
wird.
Wie aus "Schieß- und Sprengstoffwesen", 1931, Seite 45 bis 47
hervorgeht, war der Zusammenhang von Initiierung und Detonationsgeschwindigkeit
von der Lagerzeit von pulverförmigen
Sprengstoffen schon früher von Dautriche entdeckt worden
(vgl. Seite 45, Zeilen 16 bis 20). Die pulverförmigen Sprengstoffe
enthalten jedoch keine Sprenggelatine. Von dem Autor
dieser Literaturstelle wurde diese Abhängigkeit auch bei Dynamit-Materialien
auf Basis von Sprenggelatine und Ammoniumnitrat
festgestellt. Die Tatsache, daß sich auch diejenigen
pulverförmigen Materialien, welche keine Gelatine enthalten,
hinsichtlich ihrer Empfindlichkeit und ihrer Detonationsgeschwindigkeit
während der Lagerung verschlechtern, weist jedoch
darauf hin, daß die Feststellung auf Seite 45, rechte
Spalte, Zeilen 25 bis 26, "daß Sprenggelatine bei längerer
Lagerung nicht den Luftgehalt behalten kann", falsch ist.
Die wirkliche Ursache der Erniedrigung der Empfindlichkeit
und der Detonationsgeschwindigkeit während einer langdauernden
Lagerung von pulverförmigem Explosionsmaterial und Dynamit-Sorten
mit Ammoniumnitrat ist der Verlust von Luft, die
an der Oberfläche von zersetztem Salpeter eingeschlossen ist.
Dies geht aus der Tatsache hervor, daß ein Material, welches
der Einwirkung von Vakuum unterworfen wird, sehr rasch Luft
verliert. Keinesfalls gibt diese Entgegenhaltung dem Fachmann
eine Lehre, oder auch nur einen Hinweis, wie man die Luft in
die Sprenggelatine einführen kann und welche Maßnahmen getroffen
werden müssen, damit ein Verlust dieser Luft während einer
längeren Lagerung einer solchen Sprenggelatine oder eines
explosiven Materials, welches die in Rede stehende Gelatine
enthält, vermieden wird. Es war weiterhin aus der DE-AS
16 96 381 bekannt, Pulvermassen auf der Basis von Nitrocellulose,
flüssigen Salpetersäureestern mehrwertiger Alkohole
und gegebenenfalls anorganischen oder organischen sauerstoffhaltigen
Salzen durch Verkneten herzustellen. Es ist ferner
aus "Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie", 3. Aufl.,
Bd. 16, Seiten 60 und 61, bekannt, daß frischbereitete Sprenggelatine
infolge der beim Kneten eingearbeiteten Luftblasen
eine hohe Sensibilität besitzt. Durch Evakuieren oder längere
Lagerung verschwinden die Luftblasen und die Reaktivität
sinkt ab.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand nun darin,
die Nachteile der herkömmlich hergestellten Nitroglycerin-Explosivstoffe
zu überwinden und ein besseres Verfahren zur
Herstellung dieser Explosivstoffe anzugeben.
Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß die Löslichkeit
von Luft in Nitroglycerin schnell bei Temperaturen oberhalb
20°C abnimmt und daß man diesen Effekt ausnützen kann,
indem man den als Gelieren bezeichneten Vorgang des Auflösens
der Nitrocellulose in Nitroglycerin bei Temperaturen unterhalb
20°C durchführt und gleichzeitig während des Gelierens eine
ausreichend große Oberfläche des Nitroglycerins erzeugt und
die in dieser Weise gebildete Oberfläche ständig mit Luft in
Kontakt hält.
Gegenstand der Erfindung ist daher das Verfahren zur Herstellung
von Nitroglycerin-Explosivstoffen gemäß Hauptanspruch.
Der Unteranspruch betrifft eine besonders bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man anstelle von
Nitroglycerin auch Nitroglykol oder vorzugsweise Mischungen
aus Nitroglycerin und Nitroglykol verwenden. Bei der Anwendung
von Nitroglykol liegt die Temperatur, unterhalb der die Löslichkeit
von Luft in Nitroglykol stark abnimmt, bei 15°C. Bei
der Anwendung von Mischungen mit einem Nitroglycerin/Nitroglykol-Verhältnis
von 1 : 1 und mehr liegt die Temperatur in der
Praxis im allgemeinen bei etwa 20°C. Der Sauerstoff steigert
das chemische Vermögen der Nitrocellulose, Nitroglycerin und/oder
Nitroglykol zu absorbieren, stellt einen höheren osmotischen
Druck des Gels sicher und verbessert das Absorptionsvermögen
der Nitrocellulose im Hinblick auf Nitroglycerin und/oder
Nitroglykol. Gleichzeitig beschleunigt der Sauerstoff
die Lösung der Nitrocellulosefasern in Nitroglycerin und/oder
Nitroglykol, so daß während des Geliervorgangs keine Stufe
der Bildung eines starren Übergangsgels durchlaufen wird.
Die in dieser Weise gebildete vorläufig gelierte Mischung
aus Nitroglycerin und/oder Nitroglykol und Nitrocellulose
wird mit den restlichen Bestandteilen des Explosivstoffs
vermengt, durchgemischt und dann bei einer Temperatur unterhalb
20°C in Papier- oder Kunststoffhülsen oder -Patronen
abgefüllt. Der in die Hülsen abgefüllte Explosivstoff wird
vorzugsweise in Verpackungsbehältern bei Temperaturen von
mehr als 20°C während mindestens 7 Tagen gealtert.
Während des Durchmischens des Explosivstoffs werden die lockeren
Bestandteile desselben von der vorläufig gelierten Mischung
aus Nitroglycerin und/oder Nitroglykol und Nitrocellulose
bedeckt. Im Verlaufe der Alterung bei einer Temperatur
oberhalb 20°C geliert die Mischung weiter, wodurch gleichzeitig
mikroskopische Luftblasen gebildet werden, die als Ergebnis
der hohen Viskosität des sich bildenden Gels nicht zur
Oberfläche der Schicht wandern, sondern in dem Gel eine getrennte
Phase bilden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise so durchgeführt,
daß man
- a) die Oberfläche des Nitroglycerins und/oder Nitroglykols während des Vermischens mit der Nitrocellulose um mindestens das 5fache gegenüber der Oberfläche des Nitroglycerins und/oder des Nitroglykols vor Beginn des Vermischens vergrößert,
- b) das Gelieren des Nitroglycerins und/oder Nitroglykols bei einer Temperatur von weniger als 20°C durchführt, bis man eine halbflüssige Masse erhält,
- c) die Masse mit den restlichen Bestandteilen des Explosivstoffs bis zum Erhalt einer homogenen Mischung vermischt,
- d) die Mischung innerhalb eines Zeitraums von weniger als 8 Stunden, vom Beginn der Herstellung des Explosivstoffs an gerechnet und bei einer Temperatur von kleiner als 20°C in Hülsen einfüllt und
- e) während eines Zeitraums von mindestens 7 Tagen bei einer Temperatur von mehr als 20°C altert.
Der Explosivstoff behält seine Explosionseigenschaften praktisch
unverändert während einer Zeitdauer von mindestens
1½ Jahren bei.
Nitroglycerin und/oder Nitroglykol stellen starke Explosivstoffe
dar, die sehr empfindlich gegen mechanische Impulse
und sehr gefährlich zu vermischen sind. Vorzugsweise bewirkt
man das Vermischen des Nitroglycerins und/oder Nitroglykols
mit Nitrocellulose, bei dem eine mindestens 5fache Vergrößerung
der Oberfläche der vermischten Flüssigkeit sichergestellt
wird, mechanisch ohne die Anwesenheit von Personal
wie folgt:
Man führt Nitrocellulose und Nitroglycerin und/oder Nitroglykol in eine Mischeinrichtung in Form eines horizontalen Troges mit einem halbzylindrisch geformten Boden ein. In den Trog wird eine Rühreinrichtung eingeführt, die aus einer horizontalen Welle besteht, an der eine Reihe von flachen Scheiben in gleichem Abstand voneinander angeordnet sind. Dabei verläuft die Achse der Welle in der Achse des Bodens des Troges. Während der Rotation der Welle nehmen die Scheiben die zu durchmischenden Bestandteile auf und heben sie hoch, so daß in der nächsten Phase der Drehbewegung die gemischten Bestandteile über die Scheiben in Form einer dünnen Schicht nach unten fließen, wobei ihre gesamte Oberfläche mit Luft in Kontakt bleibt. Die Wirksamkeit des Durchmischens und der Oberflächenvergrößerung kann dadurch verbessert werden, daß man flache Ringe verwendet, die mit Hilfe von flachen Armen mit der Welle verbunden sind, wobei die Ebene der Ringe nicht senkrecht zu der Wellenachse verläuft.
Man führt Nitrocellulose und Nitroglycerin und/oder Nitroglykol in eine Mischeinrichtung in Form eines horizontalen Troges mit einem halbzylindrisch geformten Boden ein. In den Trog wird eine Rühreinrichtung eingeführt, die aus einer horizontalen Welle besteht, an der eine Reihe von flachen Scheiben in gleichem Abstand voneinander angeordnet sind. Dabei verläuft die Achse der Welle in der Achse des Bodens des Troges. Während der Rotation der Welle nehmen die Scheiben die zu durchmischenden Bestandteile auf und heben sie hoch, so daß in der nächsten Phase der Drehbewegung die gemischten Bestandteile über die Scheiben in Form einer dünnen Schicht nach unten fließen, wobei ihre gesamte Oberfläche mit Luft in Kontakt bleibt. Die Wirksamkeit des Durchmischens und der Oberflächenvergrößerung kann dadurch verbessert werden, daß man flache Ringe verwendet, die mit Hilfe von flachen Armen mit der Welle verbunden sind, wobei die Ebene der Ringe nicht senkrecht zu der Wellenachse verläuft.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der
Erfindung.
Man beschickt einen horizontalen Behälter mit halbzylindrisch
geformtem Boden mit 23 kg einer Mischung aus Nitroglycerin
und Nitroglykol in einem Verhältnis von 1 : 1 und
0,8 kg Nitrocellulose. Dann führt man in das Gefäß eine
Rühreinrichtung ein, die aus einer horizontalen Welle besteht,
an der unlösbar eine Reihe von flachen Armen befestigt
ist, die Ringe tragen. Der Abstand der Ringe von
der Bodenwandung beträgt 2 cm, während der Winkel, in der
sie gegenüber der Welle geneigt sind, 70° beträgt. Die Abstände
zwischen den Ringen betragen 5 cm. Die Rühreinrichtung
wird während 15 Minuten mit einer Drehzahl von
15 min-1 um ihre Achse gedreht. Das Durchmischen erfolgt bei
einer Temperatur von 15°C. Aus der in dieser Weise erhaltenen
dichten Flüssigkeit zieht man zwei Proben von jeweils
100 g. Die erste Probe unterwirft man einer weiteren Gelierung
bei einer Temperatur von 15°C während 20 Tagen. Die
zweite Probe wird ebenfalls während einer Zeitdauer von
20 Tagen bei einer Temperatur von 40°C geliert. Die in dieser
Weise erhaltenen Proben liegen in Form eines elastischen
Gels vor, wobei das bei einer Temperatur von 15°C erhaltene
Gel eine Dichte von 1,478 g/cm³ und das bei einer
Temperatur von 40°C erhaltene Gel eine Dichte von 1,220 g/cm³
besitzt. Die Schnittoberfläche des Gels zeigt Poren, die
schwach unter dem Mikroskop sichtbar sind.
Anschließend wird die dicke Flüssigkeit durch Herausziehen
der Rühreinrichtung in einen runden Behälter überführt, worauf
die restlichen Bestandteile des Explosivstoffs, nämlich
69,2 kg Ammoniumnitrat, 6 kg Dinitrotoluol und 1 kg
Holzmehl, mit Hilfe von zwei vertikalen Rühreinrichtungen
während 12 Minuten eingemischt werden. Das in dieser Weise
erhaltene Material mit einer plastischen und welchen Konsistenz
wird in Mengen von jeweils 150 g in Papierhülsen
mit einem Durchmesser von 32 mm eingebracht. Die Explosionseigenschaften
des Materials 5 Stunden nach dem Abfüllen in
die Hülsen bzw. Patronen sind die folgenden:
Bleiblockausbauchung:|320 ml | |
Detonationsgeschwindigkeit: | 2800 m/s |
Detonations-Transmission: | 3 cm |
relative Explosionskraft: | 70% |
Initiator: | Detonator Nr. 2 |
Die Explosionseigenschaften nach einer Lagerung während
15 Tagen bei 30°C und einer relativen Feuchtigkeit von
65% sind die folgenden:
Bleiblockausbauchung:|370 ml | |
Detonationsgeschwindigkeit: | 3400 m/s |
Detonations-Transmission: | 6 cm |
relative Explosionskraft: | 80% |
Initiator: | Detonator Nr. 1 |
Ausschwitzen: | nicht zu beobachten |
Wenn man dieses Material während 15 Monaten in einem Raum
bei einer Temperatur von 23°C und einer relativen Feuchtigkeit
von 80% lagert, so besitzt es die folgenden Explosionseigenschaften:
Bleiblockausbauchung:|350 ml | |
Detonationsgeschwindigkeit: | 3200 m/s |
Detonations-Transmission: | 9 cm |
relative Explosionskraft: | 80% |
Initiator: | Detonator Nr. 1 |
Ausschwitzen: | nicht zu beobachten |
Gefrier-/Auftau-Test: | zufriedenstellend |
Man beschickt ein horizontales Gefäß mit halbzylindrisch geformtem
Boden mit 23 kg einer Mischung aus Nitroglycerin und
Nitroglykol in einem Gewichtsverhältnis von 1 : 1 und 0,8 kg
Nitrocellulose. Dann führt man eine Rühreinrichtung in den
Behälter ein, die aus einer horizontalen Welle besteht, an
der eine Reihe von flachen mit Ringen versehenen Armen montiert
ist. Der Abstand der Ringe von der Bodenwandung beträgt
2 cm, während der Winkel ihrer Neigung gegenüber der
Welle 70° beträgt. Der Abstand zwischen den Ringen beträgt
5 cm. Die Rühreinrichtung wird während 15 Minuten mit einer
Drehzahl von 15 min-1 um ihre Achse gedreht.
Anschließend überführt man durch Herausziehen der Rühreinrichtung
die dicke Flüssigkeit in ein rundes Gefäß, gibt
die restlichen Bestandteile des Explosivstoffs, nämlich
69,2 kg Ammoniumnitrat, 6 kg Dinitrotoluol und 1 kg Holzmehl,
zu und mischt die Füllstoffe mit Hilfe zweier vertikaler
Rühreinrichtungen während einer Zeitdauer von 12 Minuten
ein. Das erhaltene Material, das eine plastische und
weiche Konsistenz besitzt, wird in Portionen von jeweils
150 g in Papierhülsen mit einem Durchmesser von 32 mm eingebracht.
Die Explosionseigenschaften des Materials am
dritten Tag nach dem Abfüllen in die Hülsen sind die folgenden:
Bleiblockausbauchung:|360 ml | |
Detonationsgeschwindigkeit: | 3200 m/s |
Detonations-Transmission: | 7 cm |
relative Explosionskraft: | 80% |
Initiator: | Detonator Nr. 1 |
Ausschwitzen: | nicht zu beobachten |
Wenn man dieses Material während 9 Monaten in einem Raum mit
einer Temperatur von 23°C und einer relativen Feuchtigkeit
von 80% lagert, so ergeben sich die folgenden Explosionseigenschaften:
Bleiblockausbauchung:|355 ml | |
Detonationsgeschwindigkeit: | 3120 m/s |
Detonations-Transmission: | 6 cm |
relative Explosionskraft: | 78% |
Initiator: | Detonator Nr. 1 |
Ausschwitzen: | nicht zu beobachten |
Gefrier-/Auftau-Test: | zufriedenstellend |
Man wiederholt die Maßnahmen des Beispiels 1, mit dem Unterschied,
daß man 45 kg einer 1 : 1-Mischung aus Nitroglycerin
und Nitroglykol, 2 kg Nitrocellulose, 49 kg Ammoniumnitrat,
2 kg Dinitrotoluol und 2 kg Holzmehl verwendet. Die Explosionseigenschaften
des Materials 3 Tage nach dem Abfüllen in
die Hülsen sind die folgenden:
Bleiblockausbauchung:|428 ml | |
Detonationsgeschwindigkeit: | 6200 m/s |
Detonations-Transmission: | 11 cm |
relative Explosionskraft: | 95% |
Initiator: | Detonator Nr. 1 |
Ausschwitzen: | nicht zu beobachten |
Die Explosionseigenschaften nach 20monatigem Lagern des
Materials in einem Raum mit einer Temperatur von 25°C und
einer relativen Feuchtigkeit von 70% sind die folgenden:
Bleiblockausbauchung:|450 ml | |
Detonationsgeschwindigkeit: | 6000 m/s |
Detonations-Transmission: | 8 cm |
relative Explosionskraft: | 95% |
Initiator: | Detonator Nr. 1 |
Ausschwitzen: | nicht zu beobachten |
Gefrier-/Auftau-Test: | zufriedenstellend |
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Nitroglycerin-Explosivstoffen
durch Herstellen einer Sprenggelatine aus Nitroglycerin
und/oder Nitroglykol und Nitrocellulose, Versetzen der
Gelatine mit den restlichen Bestandteilen des Explosivstoffs,
Vermischen der Bestandteile und Eindringen der Mischung in
Papier- oder Kunststoff-Hülsen, dadurch gekennzeichnet,
daß man
- a) die Oberfläche des Nitroglycerins und/oder Nitroglykols während des Vermischens mit der Nitrocellulose um mindestens das 5fache gegenüber der Oberfläche des Nitroglycerins und/oder des Nitroglykols vor Beginn des Vermischens vergrößert,
- b) das Gelieren des Nitroglycerins und/oder Nitroglykols bei einer Temperatur von weniger als 20°C durchführt, bis man eine halbflüssige Masse erhält,
- c) die Masse mit den restlichen Bestandteilen des Explosivstoffs bis zum Erhalt einer homogenen Mischung vermischt,
- d) die Mischung innerhalb eines Zeitraums von weniger als 8 Stunden, vom Beginn der Herstellung des Explosivstoffs an gerechnet und bei einer Temperatur von kleiner als 20°C in Hülsen einfüllt und
- e) während eines Zeitraums von mindestens 7 Tagen bei einer Temperatur von mehr als 20°C altert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Vermischen des Nitroglycerins
und/oder Nitroglykols mit der Nitrocellulose in
einer horizontalen Mischeinrichtung mit halbzylindrisch geformtem
Boden durchführt, in der Symmetrieachse des Bodens
Rühreinrichtungen gedreht werden, welche die zu vermischenden
Bestandteile aufnehmen und hochheben, so daß in der nächsten
Phase der Drehbewegung die gemischten Bestandteile in Form
einer dünnen Schicht über die Rührerarme nach unten zu dem
Boden der Mischeinrichtung fließen.
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---|---|---|---|
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- 1980-07-10 FR FR8015411A patent/FR2460903A1/fr active Granted
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: SCHWABE, H., DIPL.-ING. SANDMAIR, K., DIPL.-CHEM. |
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