DE583179C - Verfahren zur Herstellung hochhandhabungssicherer nitroglycerinhaltiger Ammonsalpeter-Sprengstoffe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung hochhandhabungssicherer nitroglycerinhaltiger Ammonsalpeter-Sprengstoffe

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DE583179C
DE583179C DED62633D DED0062633D DE583179C DE 583179 C DE583179 C DE 583179C DE D62633 D DED62633 D DE D62633D DE D0062633 D DED0062633 D DE D0062633D DE 583179 C DE583179 C DE 583179C
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nitroglycerin
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Dr K F Meyer
Dr Ph Naoum
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Dynamit Nobel AG
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Dynamit Nobel AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B31/00Compositions containing an inorganic nitrogen-oxygen salt
    • C06B31/28Compositions containing an inorganic nitrogen-oxygen salt the salt being ammonium nitrate
    • C06B31/285Compositions containing an inorganic nitrogen-oxygen salt the salt being ammonium nitrate with fuel oil, e.g. ANFO-compositions

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Description

  • Verfahren zur Herstellung hochhandhabungssicherer nitroglycerinhaltiger, Ammonsalpeter-Sprengstoffe Es ist vielfach üblich, bei der Herstellung pulverförmiger handhabungssicherer Sprengstoffe, besonders z. B. bei der Herstellung der Ammonsalpeter-Sprengstoffe (Ammonite), eine kleine Menge (3 bis 501,) flüssigen Nitroglycerins zuzusetzen, um die Detonationsfähigkeit und Detonationsübertragung solcher Sprengstoffe zu verbessern. Solche kleinen Mengen sehr fein verteilten Nitroglycerins erhalten die Detonationssensibilität der betreffenden Sprengstoffe über lange Lagerungsperioden hinaus und sichern sie auch noch unter Umständen, unter denen die gleichen, aber nitroglycerinfreien Sprengstoffe durch Anziehung gewisser Mengen von Feuchtigkeit bereits an Sensibilität verlieren würden.
  • Andererseits ist es aber nicht möglich, diesen Nitroglycerinzusatz zu erhöhen, etwa um die Eigenschaften der betrPfenden Sprengstoffe hinsichtlich Dichte; Detonationsgeschwindigkeit und Brisanz noch weiter zu verbessern, ohne zugleich das notwendige Maß an Handhabungssicherheit, welches den Sprengstoffen erleichterte Bedingungen für die Herstellungskonzession (z. B. mechanische Patronierung) und erleichterte Transportbedingungen (Stückgutverkehr auf der Eisenbahn) verschafft, in fühlbarer Weise zu beeinträchtigen. Mit der Erhöhung des Nitroglyceringehalts über einen gewissen geringen Betrag hinaus werden alle Sprengstoffe empfindlicher gegen Schlag und Reibung und zeigen heftigere Erscheinungen bei einer etwaigen Entzündung, die die Möglichkeit einer Verpuffung oder Explosion näherrücken.
  • Es wurde nun gefunden, daß man den Nitroglyceringehalt derartiger Sprengstoffe ganz bedeutend erhöhen kann, ohne das allgemein bekannte Maß der Handhabungssicherheit, welches durch die amtlichen Prüfungsvorschriften der deutschen Eisenbahnverkehrsordnung zum Gemeingut der Technik geworden ist, herabzusetzen, sofern man dafür sorgt, das Nitroglycerin durch feinste Emulgierung mit inerten, verbrennungsträgen, flüssigen oder halbflüssigen Kohlenstoffträgern, wie schwer flüchtigen Kohlenwasserstoffen, z. B. Mineralölen, oder auch fetten Ölen so weit zu phlegmatisieren, daß es seine Eigenschaft, den Sprengstoffen eine erhöhte Schlag- und Reibungsempfindlichkeit und leichtere Brennbarkeit zu verleihen, verliert.
  • Diese Emulgierung geschieht durch Zusatz der betreffenden Kohlenwasserstoffe, Mineralöle oder fetten Öle beim Vorgang der innigen Vermischung der Sprengstoffbestandteile, und es kann sich hinterher die einmal gebildete feine Emulsion nicht mehr trennen, da ja das Nitroglycerin im Sprengstoff keine zusammenhängende flüssige Masse mehr bildet, sondern in feiner Verteilung zwischen den festen Bestandteilen festgehalten wird oder sogar durch Kollodiumwolle bei einer etwaigen leichten Gelatinierung in einen halbfesten Zustand übergeführt werden kann.
  • Die nach dem beschriebenen Verfahren hergestellten und in den folgenden Beispielen näher gekennzeichneten Sprengstoffmischungen haben vor den altbekannten Ammoniten auf Basis von Ammonsalpeter und aromatischen Nitrokörpern, z. B. Trinitrotoluol, und Nitroglycerin oder pulverförmigem Aluminium den Vorzug, bei höherer Dichte, Detonationsgeschwindigkeit und Brisanz und mindestens gleichem Energieinhalt. gegen Schlag und Reibung noch unempfindlicher zu sein als jene und sich beim Abbrennen ebenso ruhig und harmlos zu verhalten. Gleichwohl bleibt die Detonationsfähigkeit und Übertragung dieser Sprengstoffe trotz der Phlegmatisierung des Nitroglycerins in vollkommen ausreichendem Maße erhalten. Der notwendige Mindestbetrag der phlegmatisierenden Zusätze zur Erzielung vollkommener Handhabungssicherheit sowie der zulässige Höchstbetrag, um die Detonationsfähigkeit nicht zu beeinträchtigen, ergeben sich für die jeweilige Zusammensetzung aus der Erfahrung. Es wurde jedoch gefunden, daß ein Mindestzusatz von 15 0/0 des im Sprengstoff vorhandenen Sprengöles erforderlich ist, und daß es sich empfiehlt, über einen Zusatz von 25 0/0 des Sprengöles an phlegmatisierenden Zusätzen nicht wesentlich hinauszugehen.
  • In der britischen Patentschrift 13138 (191q.) wird zwar bereits ein Ammonsalpeter-Sprengstoff beschrieben, der neben 1o0/0 gelatinierten Nitroglycerins 1 0/0 eines fetten Öles enthält. Jedoch können so geringe Zusätze nicht das erforderliche Maß an Handhabungssicherheit herbeiführen, und der durch das vorliegende Verfahren erzielte technische Effekt und Fortschritt, auch bei noch wesentlich höheren Nitroglyceringehalten, und zugleich mit den hiermit verbundenen sprengtechnischen Vorteilen volle Handhabungssicherheit zu gewährleisten, konnte aus den Angaben der genannten Patentschrift nicht entnommen oder auch nur gefolgert werden.
  • Das für Nitroglycerin Gesagte gilt in gleichem Umfange für Nitroglykol oder Gemische aus Nitroglycerin und Nitroglykol, so daß nach demselben Verfahren die betreffenden Sprengstoffe auch in ungefrierbarer Form hergestellt werden können.
  • Will man den Nitroglyceringehalt stärker erhöhen, z. B. bis auf Beträge von etwa 2o 0/0 an flüssigem Sprengöl, so empfiehlt es sich, das Sprengöl durch leichtes Angelatinieren mit einem geringen Betrage von Kollodiumwolle in esrnen dickflüssigen, sirupösen Zustand überzuführen, um- ein Durchfetten desselben durch das Patronenpapier zu verhindern (Beispiel 3). Beispiel i Ammonsalpeter . . . . . . . . . . . . . . 75 0' 0 Pflanzenmehl . . . . . . . . . . . . . . . . 6010 Mineralöl . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 % Nitroglycerin . . . . . . . . . . 15 010 Bleiblockausbauchung: 380 ccm. Beispiel 2 Ammonsalpeter . . . . . . . . . . . . . 76,501, Pflanzenmehl . . . . . . . . . . . . . . . 5,00/0 Rüböl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,5 0lo Nitroglycerin , . . . . . . . 15,o 0/0 Bleiblockausbauchung: 380 ccm. Beispiel 3 Ammorisalpeter .......... .:. 7I,0 Pflanzenmehl . . . . . . . . . . . . 6,o oho Flüssige Kohlenwasserstoffe .-. 3,001, Kollodiumwolle ............. 0,2010 'Nitroglycerin . ........... 19,8 01, Bleiblockausbauchung : 390 ccm.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung hochhandhabungssicherer nitroglycerinhaltiger Ammonsalpeter-Sprengstoffe mit einem Gehalt von mehr als 1o o/0 Nitroglycerin, Nitroglykol oder Gemischen beider, dadurch gekennzeichnet, daß dem Sprengstoffgemisch flüssige oder halbflüssige Kohlenwasserstoffe, Mineralöle oder fette Öle in einer Menge von mindestens 15 01o des vorhandenen Sprengöles oder Sprengölgemisches zugesetzt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Nitroglycerin, 1\Titroglykol oder Sprengölgemisch durch einen geringen Betrag von Kollodiumwolle leicht angelatiniert und in" einen sirupösen_ Zustand übergeführt wird.
DED62633D 1932-01-03 1932-01-03 Verfahren zur Herstellung hochhandhabungssicherer nitroglycerinhaltiger Ammonsalpeter-Sprengstoffe Expired DE583179C (de)

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