DE854769C - Sicherheitssprengstoff mit geringer Kraftwirkung - Google Patents

Sicherheitssprengstoff mit geringer Kraftwirkung

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DE854769C
DE854769C DE1949P0003431 DEP0003431D DE854769C DE 854769 C DE854769 C DE 854769C DE 1949P0003431 DE1949P0003431 DE 1949P0003431 DE P0003431 D DEP0003431 D DE P0003431D DE 854769 C DE854769 C DE 854769C
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DE
Germany
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ammonium
explosive
explosives
mixture
ammonium salt
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Application number
DE1949P0003431
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English (en)
Inventor
Owen Allen Gurton
James Taylor
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Imperial Chemical Industries Ltd
Original Assignee
Imperial Chemical Industries Ltd
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B23/00Compositions characterised by non-explosive or non-thermic constituents
    • C06B23/04Compositions characterised by non-explosive or non-thermic constituents for cooling the explosion gases including antifouling and flash suppressing agents

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Air Bags (AREA)

Description

  • Sicherheitssprengstoff mit geringer Kraftwirkung Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung neuer und verbesserter Ammoniumnitratsprengstoffe mit im allgemeinen geringer Kraftwirkung. Die Erfindung ist besonders brauchbar zur Herstellung von Sprengstoffen, die in gas- und kohlenstaubhaltigen Bergwerken verwendet werden, da es durch das Verfahren gemäß der Erfindung möglich ist, Sprengstoffe mit ausgezeichneten Sicherheitseigenschaften hinsichtlich der Zündung in gefährlichen Atmosphären herzustellen. Gleichzeitig besitzen die gemäß der Erfindung hergestellten Sprengstoffe außer ihren ausgezeichneten Sicherheitseigenschaften weitere wünschenswerte Eigenschaften. So sind solche Sprengstoffe mit niedrigen Detonationseigenschaften beispielsweise gut in Kohlebergwerken brauchbar zur Erzeugung von stückiger Kohle und in verschiedenen Steinbrüchen und für andere Sprengzwecke, für die in der Praxis häufig Sicherheitssprengstoffe verwendet werden.
  • Bei den bisher bekannten zugelassenen Sicherheitssprengstoffen wird ein beträchtlicher Anteil der die Kraft erzeugenden Gase gewöhnlich durch die exotherme Reaktion zwischen dem Ammoniumnitrat und einem nicht explosiven organischen Brennstoff geliefert, der gewöhnlich aus einem pflanzlichen, kohlenwasserstoffhaltigen Material von organischem Aufbau besteht, wobei die Anteilverhältnisse dieser Bestandteile derart gewählt sind, daß die Zusammensetzung des Sprengstoffes im ganzen hinsichtlich des Sauerstoffgehaltes nahezu ausgeglichen ist. Die bei der Detonation entstehenden gasförmigen Produkte bestehen also soweit wie möglich aus Kohlendioxyd, Wasserdampf und Stickstoff.
  • Sprengstoffzusammensetzungen, welche in dieser Weise aus selbst explosiven Bestandteilen zusammengesetzt sind, nämlich Ammoniumnitrat und einem nicht explodierenden organischen Brennstoff, ergeben jedoch immer noch ziemlich heiße Flammen und sie weisen hohe Reaktionsgeschwindigkeiten auf, so daß infolgedessen immer noch die Gefahr besteht, daß diese Sprengstoffe schlagwetterhaltige oder Kohlenstaub führende Atmosphären entzünden, obwohl solche Sprengstoffe im allgemeinen für diese Zwecke bestimmt sind. Es ist daher notwendig, den die exotherme Reaktionsflamme erzeugenden Bestandteilen Wärme absorbierende, die Flamme löschende Bestandteile zuzumischen. Hierbei ist besonders dafür zu sorgen, daß die Bestandteile gut miteinander vermischt sind.
  • In der britischen Patentschrift 436 144 wurde vorgeschlagen, als einen Teil einer nicht detonierenden Sprengladung innerhalb eines Druckkessels, der mit einem Druckablaßverschluß versehen ist, eine Mischung von Ammoniumnitrat und einem aus Ammoniumcarbonat bestehenden Brennstoff anzuwenden. Diese Mischung reagiert, wenn sie unter Verschluß in dem Druckkessel auf geeignete Weise erhitzt wird, exotherm unter Erzeugung von gasförmigest Produkten, ohne Entstehung einer Flamme, jedoch kann eine derartige Mischung in den üblichen Sprengladungen nicht verwendet werden infolge der Flüchtigkeit des Ammoniumcarbonats und dessen Einwirkung auf die selbst zündenden Bestandteile.
  • Es wurde nun gefunden, daß Sicherheitssprengstoffe und solche, die eine geringe Kraftwirkung erzeugen und eine geringe Detonationsgeschwindigkeit aufweisen und die eine ungewöhnlich günstige Kombination hinsichtlich der Sprengeigenschaften und der Sicherheit gegenüber Zündung von gas-oder kohlenstaubhaltigen Atmosphären aufweisen, erhalten werden können, wenn in Verbindung mit einem selbst explodierenden, die Empfindlichkeit unterstützenden Stoff und dem A1nmoniumnitrat ein Brennstoff verwendet wird, der aus einem nicht zerfließenden Amm,oniumsalz, einer anorganischen Säure, wobei dieses Ammoniumsalz in seiner Zusammensetzung keinen Sauerstoff oder nicht genügend Sauerstoff enthält, um das Ammoniumradikal vollkommen unter Bildung von Stickstoff und Wasser zu oxydieren, und außerdem einem unlöslichen Metallcarbonat besteht, welches zweckmäßig in einer Menge zugegen ist, die mindestens theoretisch ausreichend ist, um die metathetische Umwandlung der Mischung in Ammoniumcarbonat und ein Salz des Metalls durchzuführen.
  • Sicherheitssprengstoff mit geringer Kraftwirkung gemäß der Erfindung besteht aus einem selbst explodierenden, die Empfindlichkeit vergrößernden Stoff, welcher mindestens etwa 3o Gewichtsprozent Ammoniumnitrat und mindestens etwa 1o% eines nicht zerfließenden A'mmoniumsalzes einer organischen Säure enthält, wobei dieses Ammoniumsalz eine nicht genügende Menge Sauerstoff enthält, um die vollkommene Oxydation des Ammoniumradikals zu Stickstoff und Wasser durchzuführen, und wobei außerdem noch ein unlösliches Metallcarbonat zugegen ist. Das Neue der Erfindung wird darin gesehen, daß eine solche Menge eines unlöslichen Metallcarbonats verwendet wird, die mindestens ausreichend ist, um eine Doppelumsetzung des nicht fließenden Ammoniumsalzes durchzuführen.
  • Wenn die bisher verwendeten organischen Brennstoffe in Verbindung mit dem Ammoniumnitrat, Mischungen. des nicht zerfließenden Ammoniumsalzes der anorganischen Säure, wie oben erwähnt, und dem unlöslichen Metallcarbonat in den theoretisch erforderlichen Mengen verwendet werden, wie sie für ihre Umwandlung in Ammoniumcarbonat und ein Salz des Metalls erforderlich sind, reagierest sie mit dem Ammoniumnitrat ohne Flammenbildung und unterstützen die Löschung der aus dem selbst explodierenden,empfindlich machenden Stoff gebildeten Flamme, und im übrigen werden hierdurch krafterzeugende Gase gebildet.
  • Die Wärme, welche bei .der Detonation einer Mischung des Ammoniumnitrats und des Brennstoffes, bestehend aus dem nicht zerfließenden Ammoniumsalz einer anorganischen Säure und dem Metallcarbonat, gebildet wird, ist beträchtlich geringer als die von Ammoniumnitratsprengstoffmischungen gebildete Wärme, welche pflanzliche Kohlenwasserstoffbrennstoffe enthalten und bei der Abwesenheit anderer Bestandteile ist diese Mischung unbrennbar. Wenn bei der Herstellung des Sprengstoffes gemäß der Erfindung durch einen unglücklichen Zufall im Verlauf der Herstellung das unlösliche Metallcarbonat weggelassen wird, so würde ein Sprengstoff entstehen, der hinsichtlich der Verwendung in gas- oder kohlenstaubhaltigen Bergwerken nicht als unsicher zu bezeichnen ist, obwohl bei seiner Benutzung unangenehme Dämpfe entstehen. Wenn bei Abwesenheit irgendeines anderen Stoffes nur eine Mischung von Ammoniumnitrat und einem nicht zerfließenden Ammoniumsalz einer anorganischen Säure ein Sprengstoff hergestellt wird, so ist dieser unbrennbar.
  • Durch das Verfahren gemäß der Erfindung können die verschiedenartigsten, eine geringe Kraftwirkung erzeugenden Sprengstoffe einschließlich Pulver-, Gelatine- und Halbgelatinesprengstoffe für die erwähnten Zwecke hergestellt werden, welche ausgezeichnete Lagerungseigenschaften aufweisen.
  • Als nicht zerfließendes oxydierbares Ammoniumsalz kann beispielsweise Ammoniumsulfat, -phosphat oder -chlorid verwendet werden.
  • Als unlösliches Metallcarbonat kann jede beliebige natürliche oder künstliche Form von Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat, Bariumcarbonat, Eisencarbonat od. dgl. verwendet werden, beispielsweise fein verteilter Kalkstein, Kreide, fein verteilter Dolomit, Witerit, Siderit oder Marmor. Die Größe und Form der Teilchen der Bestandteile ist, wie zu erwarten, nicht ohne Einfluß auf die Empfindlichkeit der Stoffzusammensetzung, insbesondere wenn der selbst explosive Bestandteil ein solcher ist, der absorptionsfähig ist, beispielsweise aus einer Flüssigkeit besteht. So werden zweckmäßig Teilchengrößen von Staubfeinheit vermieden, da, wenn die Teilchen zu fein sind, die Stoffzusammensetzung unempfindlich wird.
  • Je 3 Gramm-Atome verfügbaren Sauerstoffs sind geeignet, Mengen einer Mischung von unlöslichem Metallcarbonat und nicht zerfließendem oxydierbarem Ammoniumsalz zu oxydieren, die i Gramm-Mol normalem Ammoniumcarbonat äquivalent sind. Wenn also die übrigen Bestandteile des Sprengstoffes weder Sauerstoff enthalten noch freien Sauerstoff verbrauchen, wird ein sauerstoffausgeglichener Sprengstoff durch Verwendung von Mengen des unlöslichen Metallcarbonats und des nicht zerfließenden oxydierbaren Ammoniumsalzes erhalten, die äquivalent ist i Gramm-Mol normalem Ammoniumcarbonat je 3 Gramm-Mol Amnioniumnitrat. Vernünftige kleine Abweichungen von dem Null-Sauerstoffwvcrt nach jeder Seite, wie es bei den gewöhnlichen Sprengstoffzusammensetzungen üblich ist, sind naturgemäß zulässig.
  • Darüber hinaus ist die Verwendung eines stöchiometrischen Cberschusses des unlöslichen Metallcarbonats gegenüber dem oxydicrbaren Ammoniumsalz häufig zweckmäßig, da hierdurch ein zusätzlicher kühlender oder Flammen löschender Stoff gebildet wird, ohne daß es zu einer Flammenbildung kommt, obwohl hierdurch die Zündungsempfindlichkeit etwas verringert wird. Es können naturgemäß auch die verschiedenartigsten weiteren Flammen löschenden oder kühlenden Bestandteile zugesetzt werden. Bisweilen ist es zweckmäß_g, einen derartigen Cberschuß an unlöslichem Metallcarbonat oder anderen Flammen löschenden oder kühlenden Bestandteilen zu verwenden, insbesondere dann, wenn beispielsweise ein Sprengstoff von außerordentlich geringer Detonationsgeschwindigkeit, geringer Kraftwirkung und hohen Sicherheitseigenschaften erwünscht ist, oder wenn ein Gelatine-oder Halbgelatinesprengstoff von guten Sicherheitseigenschaften hergestellt werden soll, da in diesem Falle die Erreichung der erforderlichen Konsistenz es erforderlich macht, höhere Anteile der flüssigen selbst explosiven Bestandteile zu verwenden, als sie in dem Fall von Pulversprengstoffen erforderlich sind.
  • In gewissen Fällen ist es auch wünschenswert, dem Sprengstoff eine geringe Menge eines sauren Puffersalzes, beispielsweise primäres Natrium- oder Ammoniumphosphat, zuzufügen, oder eine nicht alkalische Mischung von Puffersalzen, wie beispielsweise einem oder mehreren primären Alkalimetallphosphaten und einem oder mehreren sekundären Alkalimetallorthophosphaten, und zwar in solchen Mengen, daß neutrale Mischungen dieser Salze entstehen. Es ist auch bisweilen wünschenswert, der Mischung eine kleine Menge eines fasrigen oder die Masse erhöhenden Stoffes hinzuzufügen, etwa, i % Asbest, um hierdurch ein Setzen der Sprengstoffe zu vermeiden. Die gemäß der Erfindung hergestellten Sprengstoffe ergeben unschädliche Detonationsprodukte und besitzen eine höhere Dichte als Sprengstoffe, welche mit Ammoniumnitrat und Brennstoffen hergestellt worden sind, welche aus den üblichen Kohlenwasserstoffen organischer Struktur bestehen.
  • Das Ammoniumnitrat, das unlösliche Metallcarbonat und das nicht zerfließende oxydierbare Ammoniumsalz können als Einzelstoffe verwendet werden, wobei die Teilchen einfach miteinander und mit den selbst explosiven Bestandteilen vermischt werden. Es ist aber auch möglich, zusammengesetzte körnige Stoffe zu verwenden, welche beispielsweise auf dem nassen Wege oder durch Schmelzen hergestellt werden und welche das Ammoniumnitrat und das nicht zerfließende oxydierbare Ammoniumsalz in inniger Vereinigung miteinander und mit dem unlöslichen Metallcarboilat enthalten. In gewissen Fällen ist es möglich, daß Reaktionen auftreten, bei denen es zur Entwicklung von ammoniakalischen Dämpfen während der Erwärmung im Verlauf der Herstellung der zusammengesetzten Granalien kommt, und in solchen Fällen kann der Mischung ein geeignetes Puffersalz eaiveileibt werden, um die Alkalität zurückzudrängen, beispielsweise primäres Ammoniumphosphat.
  • In den folgenden Beispielen sind einige Ausführungsformen der Erfindung angegeben, worin sich die Teile und Prozentangaben auf die Gewichte beziehen, wenn nichts anderes vermerkt ist. Beispiel i 48,6 Teile Ammoniumnitrat, 21,3 Teile Ammoniumchlorid und 2o, i Teile gemahlener Kalkstein etwa in Schrotform werden innig miteinander in einem Atlasmischer gemischt und darin mit io Teilen einer gelartigen Masse vermischt, welche aus einer 8o :2o-Mischung von Nitroglycerin und Äthylenglycoldinitrat und löslicher Sprengnitrocellulose besteht, welche 99o;a der gemischten flüssigen Salpetersäureester und i % Nitrocellulose enthält. (Lösliche Nitrooellulosesprengstoffe können als das Produkt von gereinigten Baumwollbüscheln betrachtet werden, welche bis zu einem Stickstoffgehalt von 11,95 bis 12,25% nitriert worden sind. Dieses Produkt ist zu mindestens 950,o in einer Äther-Alkohol-Mischung löslich und besitzt eine Viskosität von ioo bis 3oocgs in einer Lösung von 39 in i oo ccni Aceton von 950"o bei 20',) Das Ammoniumnitrat geht nahezu vollkommen durch ein i-mm-Sieb hindurch, etwa 450;'o werden von einem o,66-mm-Sieb zurückgehalten, 7000 auf einem o,33-mm-Sieb und 950'o auf einem o,152-mm-Sieb. Das Ammoniumchlorid geht nahezu vollkommen durch ein o,66-mm-Sieb hindurch, etwa i5% werden von einem o,66-mm-Sieb zurückgehalten, 35()/o von einem o,33-mm-Sieb und praktisch alles von eineng o,152-mm-Sieb. Der gemahlene Kalkstein geht sämtlich durch ein o,66-mm-Sieb hindurch, etwa 55% werden von einem o,152-mm-Sieb und 750/0 von einem o,124-mm-Sieb zurückgehalten.
  • Der entstehende pulvrige Sicherheitssprengstoff kann, wenn er in die Form von Ladungen mit einer Schüttdichte von i,i g je Kubikzentimeter gebracht wird, durch die üblichen Zünder gezündet werden. Wenn eine Ladung einer Abmessung von 31,7X 2o3,2 mm einige Tage nach ihrer Herstellung geprüft wird, läßt sie sich von dem schwächsten üblicherweise angewandten Zünder zünden. Bei einem Doppelladungsversuch, bei dem zwei Ladungen koaxial zueinander angeordnet und fest in eine Papierhülle eingewickelt sind, wobei die Lage der beiden Ladungen zueinander der Art ist, daß, wenn eine derselben an einem Ende gezündet wird, die von dem anderen entfernt ist, so wird die Zündung über einen Abstand von etwa 38 cm übertragen. Die Detonationsgeschwindigkeit beträgt etwa 1400m je Sekunde. Wenn eine Ladung der angegebenen Größe aus einem Geschützrohr in eine 90öige Methan-Luft-Mischung (Volumprozent) und in eine Kohlenstaub-Luft-Mischung abgeschossen wird, und zwar unter den Bedingungen, -,vie sie in den offiziellen Vorschriften niedergelegt sind, findet keine Zündung statt. Bei einem Versuch, bei dem eine Ladung mit einem Durchmesser von 31,7 mm im aufgehängten Zustand in einer 9o/oigen (Volumprozent) Methan-Luft-Mischung gezündet wird, beträgt die Ladungsgrenze etwa 400g. Dieser Sprengstoff besitzt eine Kraftentwicklung von etwa 45°,/o der Sprenggelatine, wie sie durch das Ballistische Mörserverfahren festgestellt wurde. Die Sicherheitseigenschaften des Sprengstoffes werden durch Lagerung nicht wesentlich gesenkt. Beispiel 2 Die Bestandteile und die Herstellung der Mischung ist die gleiche, wie im Beispiel i angegeben, jedoch wurde der Anteil an fein verteiltem Kalkstein auf Kosten der übrigen Salze vergrößert, so daß die endgültige Stoffzusammensetzung 85% der Salzmischungen der im Beispiel i angegebenen Verhältnisse enthält, wobei jedoch darüber hinaus 5% fein verteilter Kalkstein und ioo/o der gelartigen Masse extra verwendet wurden. Wenn diese Masse zu Ladungen mit einer Schüttdichte von 1,17 verarbeitet wird, welche nach einigen Tagen geprüft werden, beträgt die Empfindlichkeit in dem Doppelladungsversuch etwa 304,8 mm und die Detonationsgeschw-indigkeit etwa i 50o m je Sekunde. Diese Ladungen ergeben keine Zündung bei den offiziellen Untersuchungsverfahren und bei der Prüfung, bei welcher die Ladung in der Methan-Luft-Mischung aufgehängt und gezündet wird, ist die Ladungsgrenze etwa die gleiche wie bei den Ladungen gemäß Beispiel i. Die Krafterzeugung beträgt etwa 40% der Sprenggelatine.
  • Beispiel 3 43,2 Teile Ammoniumnitrat, 18,9 Teile Ammoniumchlorid und 17,9 Teile fein verteilter Kalkstein der gleichen Körnchengröß2 wie gemäß Beispiel i werden mit 2o Teilen Pentaerythrittetranitrat gemischt. Wenn diese Masse zu Ladungen in einer Schüttdichte von o,99 verarbeitet -wird, ist der entstehende pulvrige Sprengstoff so empfindlich, daß er durch einen kleinen handelsüblichen Zünder gezündet -werden kann, und er besitzt eine Detonationsgeschwindigkeit von 2500m je Sekunde und eine Kraftentwicklung von 530;ö der Sprenggelatine.
  • Beispiel 4 32,4 Teile Ammoniumnitrat, 14,2 Teile Ammoniumchlorid und 28,4 Teile fein verteilter Kalkstein der Korngröße wie im Beispiel i werden in einem Mischer innig mit 25 Teilen einer gelartigen Masse gemischt, die aus einer 8o :2o-Mischung von Nitroglycerin und Äthyleiiglycoldinitrat und löslicher Sprengnitrocellulose besteht, welche 97% gemischte flüssige Salpetersäureester und 3% Nitrocellulose enthält. Der entstehende gelatinöse Sprengstoff kann durch Auspressen in die Form von Ladungen gebracht werden. Wenn er einige Tage nach seiner Herstellung geprüft wird, ergeben Ladungen einer Größe von 31,7X 2o3,2 mm Zündungen, wenn sie durch einen kleinen handelsüblichen Zünder gezündet werden. In dem Doppelladungsversuch findet eine Zündung der zweiten Ladung statt, wenn diese von der anderen einen Abstand von 165,1 mm aufweist. Die Dichte beträgt 1,74 g je Kubikzentimeter und die Detonationsgeschwindigkeit beträgt etwa i 80o m je Sekunde. Diese Ladungen ergeben keine Zündung bei den offiziellen Untersuchungsmethoden für Sicherheitssprengstoffe, und wenn derartige Ladungen .in einer Methan-Luft-Mischung aufgehängt werden, beträgt die untere Ladungsgrenze 40o g. Die Explosivkraft beträgt etwa 460'o derjenigen der Sprenggelatine.
  • Beispiel 5 Es wird eine starke Lösung in heißem Wasser von 45,2Teilen Ammoniumnitrat, 25,oT.eilen Ammoniumsulfat und i,o Teil primärem Ammoniumphosphat hergestellt. 18,8 Teile fein verteilter Kalkstein der Körnchengröße gemäß Beispiel i werden in der Lösung suspendiert und die Mischung wird zur Trockne gedampft und dadurch granuliert, daß sie während der Verdampfung des Wassers in Bewegung gehalten wird. Die trockenen Granalien besitzen eine derartige Korngröße, daß sie nahezu alle durch ein i-mm-Sieb hindurchgehen, zu etwa 550/0 von einem o,66-mm-Sieb, zu etwa 650'o von einem o,33-mm-Sieb und zu etwa goo/ö von einem o,152-mm-Sieb zurückgehalten «-erden. 9o Teile dieser Granalien werden mit i o Teilen der gelartigen Masse gemischt, welche die Salpetersäureester und die Nitrocellulose enthält und die in der im Beispiel i beschriebenen Weise hergestellt ist. Wenn diese Masse zu Ladungen mit :einer Zünddichte von 1,2g je Kubikzentimeter geformt wird, und diese einige Tage nach ihrer Herstellung geprüft werden, beträgt die Empfindlichkeit der Sprengstoffpulver in dem Doppelladungsversuch etwa 431,8 mm und die Detonationsgeschwindigkeit etwa 2500 m je Sekunde.
  • Bei den offiziellen Prüfversuchen für Sicherheitssprengstoffe ergaben diese Ladungen keine Zündung, und wenn eine solche Ladung in einer Methan-Luft- Mischung aufgehängt und gezündet wird, beträgt ihre untere Gewichtsgrenze i 13,49.
  • Beispiel 6 Es finden die gleichen Stoffe und das gleiche Herstellungsverfahren wie gemäß Beispiel 5 Anwendung, mit der Ausnahme, daß das Verhältnis dir granulierten Salzmischung zu der gelartigen Mcis;e auf 95 :5 .erhöht wird. Wenn Ladungen mit einei-Dichte von 0,95 einige Tage nach ihrer Herstelle;"; geprüft werden, zeigt es sich, daß diese d@irch einen kleinen handelsüblichen Zünder gezündet werden können. Die Detonationsgeschwindigkeit beträgt etwa i 4oo m je Sekunde.
  • Beispiel Die zur Anwendung gelangenden Bestandteile bestehen aus Ammoniumnitrat, Ammoniumchlorid und fein verteiltem Kalkstein der Teilchengröße wie im Beispiel i angegeben. Diese Bestandteile werden in den gleichen Mengenverhältnissen wie gemäß Beispiel i verwendet. Diese Bestandteile werden zunächst miteinander gemischt und dann durch ein Schmelzverfahren granuliert. Die Granalien gehen durch ein i-mm-Sieb hindurch und werden dann mit der flüssigen gelartigen Masse aus dem Salpetersäureester und der Nitroeellulose, wie sie im Beispiel i angewandt wird, gemischt. Wenn das Verhältnis der Granalien zu der gelartigen Masse 93 :7 beträgt und die Dichte 0,93 ist, beträgt die Detonationsgeschwindigkeit etwa i 5oo, und wenn das Verhältnis 95 :5 beträgt und die Dichte 0,92 ist, beträgt die Detonationsgeschwindigkeit etwa 1300. In jedem Falle ergeben diese Ladungen bei den offiziellen Untersuchungen für Sicherheitssprengstoff keine Zündungen. Sie lassen sich durch die kleinsten Größen der handelsüblichen Zünder zünden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Sicherheitssprengstoff mitgeringer'Kraftwi* kung, bestehend aus einem selbstexplodierenden, die Empfindlichkeit vergrößernden Stoff, welcher mindestens etwa 3o Gewichtsprozent Ammoniumnitrat und mindestens etwa ioo;o eines nicht zerfließenden Ammoniumsalzes einer -organischen Säure enthält, wobei dieses Ammoniumsalz eine nicht genügende Menge Sauerstoff enthält, um die vollkommene Oxydation des Ammoniumradikals zu Stickstoff und Wasser durchzuführen und außerdem ein unlösliches Metallcarbonat zugegen ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine solche Menge eines unlöslichen Metallcarbonats verwendet wird, die mindestens ausreichend ist, um eine Doppelumsetzung des nicht fließenden Ammoniumsalzes durchzuführen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine geringe Menge eines sauren Puffersalzes oder einer nicht alkalischen Mischung von Puffersalzen zugefügt wird.
DE1949P0003431 1945-01-17 1949-07-06 Sicherheitssprengstoff mit geringer Kraftwirkung Expired DE854769C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1054363B (de) * 1953-05-16 1959-04-02 Dr Med Werner Koose Schichtfoermig aufgebauter Sprengkoerper mit vermehrter Ultraschallwirkung und Verfahren zu dessen Herstellung
DE1117014B (de) * 1958-11-12 1961-11-09 Fernand Lebrun Sicherheitssprengstoff
DE1269930B (de) * 1964-12-15 1968-06-06 Dynamit Nobel Ag Wettersprengstoffe mit erhoehter Deflagrationssicherheit

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