DE589073C - Gewinnung von Schwefel aus Gasreinigungsmasse - Google Patents
Gewinnung von Schwefel aus GasreinigungsmasseInfo
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Description
Bei der Reinigung großer Gasmengen mit Gasreinigungsmasse fallen beträchtliche Mengen
ausgebrauchter Masse an, deren Aufarbeitung zur Gewinnung des in ihr enthaltenen
Schwefels je nach dem Schwefelgehalt lohnend ist.
Zur Isolierung des Schwefels kann die Masse mit organischen Lösungsmitteln, ζ. Β.
Schwefelkohlenstoff, ausgezogen werden. Bei dieser Verarbeitung enthält die Lösung aber
außer Schwefel noch organische Bestandteile, z. B. Teer, die den bei der nachfolgenden
Destillation abgeschiedenen Schwefel verunreinigen und handelsunfähig machen. Es
ist daher notwendig, die organischen Verunreinigungen aus den Lösungen zu entfernen,
und zwar bedient man sich für diese Abtrennung zweckmäßig einer Behandlung mit Schwefelsäure. Hierbei bilden sich aber
geringe Mengen von Schwefeldioxyd, die zum Teil in die Lösungsmittel übergehen, und
zwar in beträchtlichem Maße bei Gegenwart geringer Wassermengen. Wird die SO2 enthaltende
Lösung in eisernen Apparaten zwecks
25- Abscheidung des Schwefels abdestilliert, so
wirkt das Schwefeldioxyd so stark korrodierend auf die Gefäße, daß sie nach kurzer Zeit
unbrauchbar werden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Aufarbeitung ausgebrachter Reinigungsmasse,
bei dem die erwähnten Schäden nicht auftreten. Das Verfahren beruht darauf, daß das Schwefeldioxyd vor dem Abdestillieren
der Lösung aus dieser entfernt wird, indem man es zerstört, und zwar unter Verwendung
eines Mittels, das weder die Apparatur noch das Lösungsmittel angreift noch den anfallenden Schwefel verunreinigt.
Die bisher bekanntgewordenen Verfahren weisen diese Vorteile nicht auf. So ist z. B.
bekannt, schwefeldioxydhaltige Lösungen von Schwefel in einem organischen Lösungsmittel
zur Gewinnung des Schwefels mit heißer wäßriger Ammoniumpolysulfidlösung zu behandeln,
das organische Lösungsmittel zu verdampfen und den gelösten Schwefel in die
wäßrige Ammoniumpolysulfidlösung überzuführen. Hierbei wird zwar auch die schweflige
Säure durch Salzbildung mit Ammoniak unschädlich gemacht, aber gleichzeitig reagiert
die Ammoniumpolysulfidlösung mit dem Lösungsmittel, z. B. Schwefelkohlenstoff, das
hierbei zu einem beträchtlichen Teile verlorengeht. Auch zeigt der anfallende Schwefel
meist eine grünliche Farbe. Durch -den Verlust an Lösungsmitteln sowie durch den
geringeren Verkaufswert des anfallenden Schwefels wird das Verfahren zu kostspielig.
*) Von dem Patentsweherist als der ErRnder angegeben worden:
Dr: Josef Arnold Bordo in Essen.
Die gleichen Nachteile dieses Verfahrens zeigen sich, wenn die Neutralisation der
schwefligen Säure mit Alkalien oder mit Sodalösung vorgenommen wird.
Bekannt ist ferner, schwefeldioxydhaltige Lösungen von Schwefel in organischen Lösungsmitteln zur Entfernung der schwefligen Säure mit oder ohne Wasserzusatz über großoberflächige Filterstoffe, wie Tonerdehydroxyd, Magnesia, Silicagel oder Α-Kohle, zu filtrieren.
Bekannt ist ferner, schwefeldioxydhaltige Lösungen von Schwefel in organischen Lösungsmitteln zur Entfernung der schwefligen Säure mit oder ohne Wasserzusatz über großoberflächige Filterstoffe, wie Tonerdehydroxyd, Magnesia, Silicagel oder Α-Kohle, zu filtrieren.
Auf diese Weise gelingt es nur mangelhaft, die schweflige Säure aus der Lösung zu entfernen,
da die Filter bald erschöpft sind und besonders bei Gegenwart von Wasser kein gleichmäßiges Benetzen und Durchdringen des
Filtermaterials stattfindet. Die Verwendung der genannten Filtermaterialien bedingt zudem
eine besondere Filterapparatur, die das Verfahren erheblich verteuert.
Gemäß der Erfindung wird in die schwefelhaltige Lösung Schwefelwasserstoff eingeleitet,
der dann mit dem in der Lösung enthaltenen Schwefeldioxyd bekanntlich unter BiI-dung
von Schwefel in Reaktion tritt. Der aus dem Schwefeldioxyd frei gewordene Schwefel wird dann zusammen mit dem übrigen
Schwefel durch Abdestillieren des Lösungsmittels gewonnen.
Es hat sich gezeigt, daß bei diesem Vorgang
der Schwefelwasserstoff weder mit dem Gefäßmaterial noch mit dem Lösungsmittel reagiert.
Bei der Durchführung des Verfahrens ist ferner eine Filtration über aktive Stoffe nicht
erforderlich. Daher wird auch nur eine Apparatur benötigt, in der die Extraktion und
die Vernichtung der schwefligen Säure vorgenommen wird. Es ergeben sich also bei der
4Q Anwendung des Verfahrens nicht nur beträchtliche Einsparungen für Filter- und
Apparaturmaterial, sondern auch eine wesentliche Verkürzung und Vereinfachung des
Arbeitsganges, der um so billiger ist, als der zur Beseitigung der schwefligen Säure verwendete
Schwefelwasserstoff häufig ein kostenloses Abfallprodukt im gleichen Betriebe ist
und gegebenenfalls billig und mit einfachen Mitlein hergestellt werden kann.
Anstatt reinen Schwefelwasserstoff zu verwenden, kann man auch schwefelwasserstoffhaltiges Kokereirohgas, das von Verunreinigungen, insbesondere teerigen Bestandteilen, befreit ist, zur Einwirkung auf die schweflige 55. Säure bringen.
Anstatt reinen Schwefelwasserstoff zu verwenden, kann man auch schwefelwasserstoffhaltiges Kokereirohgas, das von Verunreinigungen, insbesondere teerigen Bestandteilen, befreit ist, zur Einwirkung auf die schweflige 55. Säure bringen.
Es ist ferner zweckmäßig, die Umsetzung unter schwachem Druck und unter Umrühren
der Flüssigkeit vorzunehmen.
Anstatt Schwefelwasserstoff in die frische Lösung einzuleiten, kann man auch das schwefeldioxyd-
und schwefelhaltige Lösungsmittel mit Schwefelwasserstoffwasser behandeln.
Auch auf diese Weise gelingt es, die schweflige Säure restlos zu zerstören.
250 ecm eines rohen, durch organische Verunreinigungen
stark braun gefärbten Schwefelkohlenstoffauszuges von ausgebrauchter Gasreinigungsmasse, mit einem Schwefelgehalt
von etwa 33 °/0, der zur Entfernung der organischen Verunreinigungen mit starker Schwefelsäure
behandelt worden war, wurden nach mehrfachem Umrühren und Wiederabsitzenlassen der am Boden sich sammelnden Verunreinigungen
durch Ablassen der Schwefelsäureschicht von dieser getrennt. Die Trennung der Schwefelsäureschicht von der Schwefelkohlenstoffschicht
kann auch durch Abhebern der letzteren erfolgen, da die Schwefel- säure in einem Arbeitsgang nicht restlos aufgebraucht
wird, sondern mehrfach zur Reinigung verwendet werden kann und zweckmäßig
in dem Reinigungsgefäß verbleibt. Nach Behandlung des Schwefelkohlenstoffauszuges mit
Schwefelsäure zeigte der nunmehr klare und hell gefärbte Schwefelkohlenstoffauszug einen
Schwefeldioxydgehalt von 0,1654 °/0. Zur Entfernung des Schwefeldioxyds wurde der
Schwefelkohlenstoffauszug mit 20Q bis 250 ecm gesättigten Schwefelwasserstoffwassers kurze
Zeit innigst vermischt. Nach Trennung der Schichten zeigte die Schwefelkohlenstoffschicht
neutrale Reaktion. Die Zerstörung des Schwefeldioxyds war vollkommen, und nach Trennung von der Wasserschicht konnte
die Destillation des Schwefelkohlenstoffauszuges ohne Schwierigkeit durchgeführt werden.
Der erhaltene Schwefel war goldgelb und geruchlos.
Da der Schwefeldioxydgehalt des mit Schwefelsäure behandelten Schwefelkohlenstoffauszuges
in ziemlich weiten Grenzen schwanken kann, wurden 250 ecm desselben
mit 25 ecm Wasser vermischt, um die Aufnahmefähigkeit für Schwefeldioxyd zu erhöhen.
Dieses Gemisch wurde durch Einleiten von Schwefeldioxyd mit diesem Gas gesättigt.
Wie durch Titration ermittelt wurde, enthielt 1 ecm der Schwefelkohlenstoffschicht
0,0096 g S O2 und ι ecm der Wasserschicht
0,032 g SO2. Demnach enthielt die Gesamtmenge des Gemisches
250 X 0,0096 + 25 X 0,032 = 3,20 g SO2.
Durch Einleiten von Schwefelwasserstoff in dieses Gemisch wurde nach kurzer Zeit die
Gesamtmenge Schwefeldioxyd vernichtet. Der Nachweis wurde durch Prüfung beider
Schichten erbracht. Schwefeldioxyd konnte in keiner der beiden, Schwefelwasserstoff nur
in Spuret! in der wäßrigen Schicht durch Prüfung
mit Cadmiumacetat nachgewiesen werden. Die weitere Behandlung geschah wie bei Beispiel i.
Claims (6)
1. Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus Gasreinigungsmasse, dadurch gekennzeichnet,
daß die durch Behandlung der Schwefellösungen mit Schwefelsäure entstandene schweflige Säure durch Schwefelwasserstoff
zerstört wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwefelwasserstoff
unter schwachem Druck zur Einwirkung gebracht wird.
3· Verfahren nach Anspruch ι, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit während der Einwirkung des Schwefelwasser-Stoffs
umgerührt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß schwefelwasserstoffhaltige
Gase zur Einwirkung auf die Lösung gebracht werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als schwefelwasserstoffhaltiges
Gas von Verunreinigungen, insbesondere teerigen Bestandteilen, be-" freites Kokereirohgas verwendet wird.
6. Verfahren nach. Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwefelwasserstoff
in wäßriger Lösung zur Einwirkung gebracht wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV27073D DE589073C (de) | 1931-07-18 | 1931-07-19 | Gewinnung von Schwefel aus Gasreinigungsmasse |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE386233X | 1931-07-18 | ||
DEV27073D DE589073C (de) | 1931-07-18 | 1931-07-19 | Gewinnung von Schwefel aus Gasreinigungsmasse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE589073C true DE589073C (de) | 1933-12-01 |
Family
ID=25876054
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEV27073D Expired DE589073C (de) | 1931-07-18 | 1931-07-19 | Gewinnung von Schwefel aus Gasreinigungsmasse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE589073C (de) |
-
1931
- 1931-07-19 DE DEV27073D patent/DE589073C/de not_active Expired
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