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Kollergangartige Misch- und Knetmaschine Zusatz zum Patent 587 121
Gegenstand der Erfindung ist eine weitere Ausbildung und Verbesserung der kollergangartigen
Misch- und Knetmaschine gemäß Patent 587 121. Die I(oller- und Mischwerkzeuge bewegen
sich auf einer teils vollen, teils siebartig durchlochten Mahlbahn. Die Einsatzstücke
im Teller sind auswecllselbar gestaltet, um sie der gewünschten Art der Fertigmischung
anzupassen. Außer in Abhängigkeit von der Lochweite des Siebeinsatzes kann man das
Gut längere oder kürzere Zeit der Knet- und Mischwirkung aussetzen, wenn man dem
Siebboden in der Mitte des Tellers größeren oder kleineren Durchmesser gibt, was
beispielsweise durch auswechselbare Einsatzringstücke ersetzt werden kann.
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Damit aber mit dieser Maschine nicht nur ununterbrochen, sondern
auch in Einzelchargen gemischt werden kann, werden statt der Siebeinsätze auch volle
Einsatzstücke benutzt. Da das Herausnehmen der Böden aus dem Bottich ziemlich umständlich
und zeitraubend ist, wird die Kollergangmischmaschine erfindungsgemäß mit einer
Einrichtung versehen, die ein schnelleres Auswechseln der siebartigen oder vollen
Einsatzstücke mühelos und auf einfache Weise dadurch ermöglicht, daß unter der Entleerungsöffnung
eine an sich bekannte Brillenpiatte beweglich angeordnet wird. Diese Brillenplatte
besitzt mehrere Öffnungen zur Aufnahme der Einsatzstücke. Wenn zwei Öffnungen vorhanden
sind, können sie die beiden Siebeinsätze verschiedenerLochweite aufnehmen oder das
eine zur Aufnahme eines massiven, das andere zur Aufnahme des Siebbodens dienen.
Bei einer Brillenplatte mit drei Löchern kann das mittlere ffir ein massives Einsatzstück
dienen, und die äußeren Öffnungen können Siebeinsätze aufnehmen, deren Bohrungen
wieder verschieden groß sein können. Die Einsatzstücke werden gehoben und von unten
durch eine besondere Vorrichtung in die Entleerungsöffnung des umlaufenden Mischtellers
eingeschoben.
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Die Anzahl der Brillenlöcher kann auch größer sein als drei. Statt
der hin und her gehenden Brillenplatte kann auch ein kreisrunder Drehtisch mit Öffnungen
für die Einsätze unter dem Mischteller derart vorgesehen sein, daß beim Weiterdrehen
des Tisches immer ein anderes Einsatzstück mit verschiedener Lochung oder auch ein
volles Einsatzstück unter die Entleerungsöffnung
gelangt. Durch
eine Hebelvorrichtung, Exzenter oder Welle mit Stirnritzel kann dasHeben oder Senken
der Sieb- oder Vollplatte ge schehen, sobald sie unter die Entleerungsöffnung des
Mischtellers gelangt ist.
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Auf der beiliegenden Zeichnung ist dieVorrichtung zum Auswechseln
der Einsatzstücke in dem Tellerboden dargestellt.
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Fig. I ist ein Grundriß der Vorrichtung; Fig. 2 ist ein senkrechter
Schnitt nach A-A der Fig. 1; Fig. 3 ist eine Seitenansicht der Maschine gemäß Fig.
I;-Fig. 4 und 5 zeigen schematisch die Anordnung des kreisrunden Tisches mit Öffnungen
für die Einsatzstücke in Aufsicht und im senkrechten Schnitt.
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Die unter der umlaufenden Mahlbahn I vorgesehene Brillenplatte 5
mit Zubehör ist auf mehreren Achsen 7 mit vier oder mehr Tragrollen befestigt, die
auf dem Masehinenrahmen 6 laufen.
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Die Bewegung der Brillenplatte 5 geschieht durch Drehen der Handkurbel
20 mit Welle und aufgekeiltem Stirnritzel 22, das in die mit der Brillenplatte 5
fest vcrbundene Zahnstange 19 eingreift. Durchmesser und Zähnezahl vom Ritzel 22
können so bemessen sein, daß nach je zwei Uiudrehungen die Brillenöffnung 2, 3 oder
4 genau unter der Entleerungsöffnung 24 des Mischtellers 1 stellt.
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In dem Ausführungsbeispiel sind 2 und 3 die Öffnungen für volle oder
auch gelochte Dekkel, während die Öffnung 4 mit einem Rohr stutzen als Entleerungsöffnung
gilt. Zur Feststellung der Brillenplatte 5 kann die Handkurbel 20 mit einem Gewicht
versehen sein, das in dieser Stellung abwärts hängt, oder es kann ein federnder
Schnepper oder Raster 26 in die etitsprechenden Zahnlücken der Zahnstange 19 eingreifen
und die Feststellung bewirken.
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Die Vertikalbewegung zum Einsetzen der Einsatzstücke in den Öffnungen
2 und 3 bzw. 4 geschieht durch die Kurbelwelle I7, die in der Lagerhülse I8 verschiebbar
ist. Durch waagerechte Verschiebung wird die Vierkantbüchse der Welle I7 mit dem
Vierkant in der Ritzel achse 16 gekuppelt und durch Herausziehen der Kurbelwelle
17 die Verbindung wieder gelöst.
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Auf der Achse 16 sitzf ein Stirnritzel I5 von halbem Durchmesser
des auf der Kurbelwelle II aufgekeilten Ritzels 14. Die Kurbel an der Welle II setzt
die mit einem Zapfen des Flansches 10 verbundenen Schubstangen 12 in Bewegung. Dadurch
wird bei der Drehung die Lagerbüchseg, Schaft und das Einsatzstück senkrecht auf-
oder abwärts bewegt und das Einführen oder Herausziehen der Einsatzstücke vorgenommen.
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Stirnritzel 15 hat den halben Durchmesser von Zahnrad 14. Handkurbel
17 muß also eine volle Umdrehung machen, bis die Vertikalbewegung eines Einsatzstückes
vollzogen ist. Versieht man Kurbel I7 mit einem Gewicht oder entsprechenden Arretierstift,
so ist die jeweilige Endstellung der Böden in deren höchster oder tiefster Lage
gesichert.
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Mit 6 ist der Maschinen rahmen bezeichnet und mit 4 ein an der Entleerungsöffnung
sitzender Rohrstutzen (Fig. 3).
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Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Die Öffnung 2 oder 3 der Brillenplatte
mit dem gewünschten Einsatzstück, sei es ein Sieb oder ein voller Boden, wird unter
die Entleerungsöffnung des Mischtellers geschoben, indem mit der Handliurbel 20
zwei volle Umdrehungen ausgefiihrt werden. Nach dem Hineinschieben der Kurbelachse
I7 in das Vierkant der Welle 16 wird die Handkurbel einmal umgedreht und das betreffende
Einsatzstück von unten in -die Entleerungsöffnung des Mischtellers I geschoben,
bis es mit seiner Oberkante dem Tellerboden bündig steht. Die Kol 1er- und Mischarbeit
kann jetzt beglunen.
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Vollzieht man diese einfachen Bewegungen in umgekehrter Reihenfolge,
so wird das Einsatzstück aus der Entleerungsöffnung des Mischtellers herausgenommen.
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Durch entsprechende Länge der Zahnstange Ig ist es möglich, die Brillenplatte
5 so weit über den umlaufenden Mischteller herauszuschiebern, daß das Herausnehmen
und Umwechseln der Einsatzstücke bequem erfolgen kann.
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Durch Lösen der Mutter 21 ist die Verbindung des Lagerschaftes 23
am Einsatzstück mit der Lagerbüchse g aufgehoben, so. daß das Einsatzstück mit dem
Schaft 23 entfernt werden und ein anderes Einsatzstück eingesetzt und durch. Mutter
2I wieder befestigt werden kann.
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Der Lagerhals g mit Schaft 23 für die Einsatzstücke gibt der Vorrichtung
eine gute Abstützung in der Mitte und die nötige Festigkeit, so daß auch schwerste
Kollerarbeit in dieser Maschine ausgeführt werden kann, ohne daß das Einsatzstücknachgibt
oder durchfedert.
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Die Handkurbeln I7 und 20 können statt mit der Hand auch in bestimmten
Zeitabschnitten selbsttätigsteuerbar gemacht werden.
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Fig. 4 und 5 zeigen schematisch die Anordnung eines kreisrunden Drehtisches
27 mit Offnungen 2, 3, 4 und 5 für die Ensatzstücke unter dem Mischteller 1. Der
Tisch ist mit einem Zahnring 26 versehen, der durch. Kurbel und Zahnritzel 28 gedreht
wird. Die Heb- und Senkvorrichtung der Einsatzstücke ist die gleiche wie die vorher
bei dem hin und her gehenden Tisch beschriebene.