DE588343C - Verfahren zur Trennung von Ammoniak und Kohlensaeure - Google Patents

Verfahren zur Trennung von Ammoniak und Kohlensaeure

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DE588343C
DE588343C DEF69806D DEF0069806D DE588343C DE 588343 C DE588343 C DE 588343C DE F69806 D DEF69806 D DE F69806D DE F0069806 D DEF0069806 D DE F0069806D DE 588343 C DE588343 C DE 588343C
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DE
Germany
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ammonia
carbonic acid
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calcium chloride
separation
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Expired
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DEF69806D
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English (en)
Inventor
Dr Hugo Heimann
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NIKODEM CARO DR
ALBERT R FRANK DR
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NIKODEM CARO DR
ALBERT R FRANK DR
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/12Separation of ammonia from gases and vapours

Description

  • Verfahren zur Trennung von Ammoniak und Kohlensäure Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trennung von Ammoniak und Kohlensäure.
  • Die meisten vorgeschlagenen Verfahren auf diesem Gebiet benutzen die sogenannteri Dissoziationskolonnen. Bei diesem Verfahren wird die Erscheinung ausgewertet, daß oberhalb von etwa 65' einerseits die Ammoniak-Kohlensäure-Verbindungen vollständig aufgespalten sind und anderseits bei diesen Temperaturen die Löslichkeit der Kohlensäure in Wasser gleich Null ist, die des Ammoniaks aber noch relativ beträchtliche Werte besitzt. Somit wird die Kohlensäure nach der thermischen Aufspaltung abgegeben, das Ammoniak in Lösung gehalten. Jedoch beträgt die Löslichkeit des Ammoniaks in Wasser bei den in Frage kommenden Partialdrucken nur noch etwa 1/3 des Wertes bei 15', und daher lassen; sich auf diese Weise *nur sehr verdünnte Ammoniaklösungen verarbeiten oder erzielen. Bei der Wiedergewinnung des Ammoniaks aus solchen verdünnten Lösungen muß sehr viel Dampf aufgewandt werden; sie ist deshalb sehr unwirtschaftlich.
  • Das Verfahren der Erfindung beruht demgegenüber auf anderen Zusammenhängen. Es setzt zwar als erste Stufe ebenfalls die thermische Aufspaltung der Ammoniak-Kohlensäure-Verbindungen voraus, aber das so aufgespaltene Gasgemisch wird, bevor es Gelegenheit zur Wiedervereinigung findet, anstatt mit heißem Wasser mit kalten konzentrierten Lösungen von Calciumchlorid gewaschen. Diese besitzen ein sehr hohes Bindungsvermögen für Ammoniak und das von ihnen gebundene Ammoniak -verhält sich unerwarteterweise ,äußerst träge in der Reaktionsfähigkeit mit Kohlensäure. Die letztere streicht daher größtenteils ungebunden durch die Lösungen. Im Gegensatz zu den niedrigprozentigen Wässern, die mit den obenerwähnten Dissoziationskolonnen erzielt werden, fallen bei dem vorliegenden Verfahren Ammoniaklösungen vergleichsweise hoher Konzentration, z. B. z5o g Ammoniak im Liter, an, und aus diesen läßt sich Ammoniak als Gas wirtschaftlich günstig wiedergewinnen.
  • Konzentrierte Calciumchloridlösungen verhalten sich in ihrer Absorptionsfähigkeit gegenüber Kohlensäure erheblich anders als verdünnte Lösungen. Von vornherein sollte man annehmen, daß bei der gleichzeitigen Einwirkung von Ammoniak und Kohlensäure auf Calciumchloridlösungen folgende Reaktion verläuft: CaC12 (-I- H20 -E- z NH3+C02 =CaC03 --I- a NH4C1). Tatsächlich setzt sich eine Lösung von Amxnoncarbonat oder -carb,amat mit Calciumchlorid sofort in diesem Sinne um. Chlorcalciumlauge niedriger Konzentration ist daher zum gemeinsamen Auswaschen von. Ammoniak und Kohlensäure aus Gasen angewandt worden. Diese gleichzeitige Absorption von Ammoniak und Kohlensäure erhält man auch mit konzentrierten Chlorcalciumlösungen bei Temperaturen von etwa 8o° C. Schickt man jedoch Ammoniak und Kohlensäure als Gasgemisch durch konzentrierte Calciumchloridlösungen unterhalb von 6o° C, so wird wider alle Erwartung nur das Ammoniak festgehalten, während die Kohlensäure fast vollständig die Lösung, nunmehr frei von Ammoniak, verläß t. Hat die Lösung die gewünschte Ammoniakkonzentration erreicht, so wird sie einem Abtreiber zugeführt. Es muß nur so viel Kalkhinzugesetzt werden, wie der aufgenommenen Kohlensäutemenge entspricht, damit das im gleichen Maße gebildete Ammonchlorid wieder zerlegt wird. Nach dem Austreiben des Ammoniaks wird der Calciumcarbonatschlamm abfiltriert, und die Lösung ist wieder für einen neuen Arbeitsgang verwendbar.
  • Das Ammoniak braucht aus Gründen der Dampfersparnis nicht bis zu den letzten Resten ausgetrieben zu werden. Denn nach der Filtration des Calciumcarbonatschlammes kann die Lösung wieder im Kreislauf einem neuen Arbeitsgang zugeführt werden.
  • Soll die Trennung möglichst vollständig sein, so ist eine hohe Konzentration der Calciumchloridlösung erwünscht. Lösungen mit über 30 Klo Calciumchlorid sind erfindungsgemäß wirksam. Die Arbeitstemperatur bei dem Waschvorgang kann in weiten. Grenzen schwanken. Vorzuziehen ist die Einhaltung von mäßigen Temperaturen von io bis 40° C. Auch soll die Berührungsdauer zwischen Gas und Lösung nur so hoch sein, wie sie für die vollständige Absorption des Ammoniaks erforderlich ist. Das Verfahren kann besonders dort vorteilhaft sein, wo eine kompressionsfreie Aufarbeitung der Gase erwünscht ist. Natürlich ist aber auch ein Arbeiten unter Druck möglich.
  • Folgende Beispiele verdeutlichen die Wirkung Beispiel i Ein Gasgemisch von z4,5 kg Ammoniak und 22,.i kg Kohlensäure wurde mit einer Gasgeschwindigkeit von 1o 1/Sek. bei einer Temperatur von z8° durch Zoo 1 einer kalt gesättigten Calciumchloridlösung geschickt. Die Gasverteilung erfolgte durch 8 Rohrstutzen, die Höhe der Flüssigkeitssäule betrug 20 cm. 14,4 kg Ammoniak oder 99,3 °/o davon blieben in der Lösung und wurden daraus durch Destillation in kohlensäurefreier Form wiedergewonnen. 2o,9 kg Kohlensäure oder 94,60 /o des Eingebrachten verließen die Lösung und wurden abgeführt.
  • Beispiele Ein Gasgemisch aus 83'/, inerten Gasen, 8 % Ammoniak und 9 °/a Kohlensäure wurde mit einer Gasgeschwindigkeit von 21/Sek. bei 2o° C durch eine kalt gesättigte Calciumchloridlösung geschickt. Die Höhe der Flüssigkeitssäule betrug 15 cm. Die Gasverteilung geschah wie bei Beispiel i. In der Lösung verblieben 95 % des angewandten Ammoniaks und nur 3,5 °% der angewandten Kohlensäure. Die mit den anderen Gasen abziehenden 5 % des eingebrachten Ammoniaks wurden in einer zweiten Waschstufe wiedergewonnen. Die Lösung wurde wie unter i aufgearbeitet.
  • Zum Nachweis, daß sich konzentrierte Chlorcalciumlösungen in bezug auf die Absorption der Kohlensäure anders verhält wie verdünnte, z. B. 2o%ige Lösungen, seien folgende Vergleichsversuche angeführt: Es wurden jeweils i Mol -- 78 g Ammoncarbamat vergast und bei 2o° mit einer Gasgeschwindigkeit von . 501/Std. durch eine Spiralwaschflasche mit 300 ccm 2o°/oiger bzw. 44°/oiger Calciumchloridlösung geschickt. Die Höhe der Flüssigkeitssäule betrug 12 cm. Hernach wurde der durchgelassene und festgehaltene Anteil von Ammoniak und Kohlensäure analytisch ermittelt.
  • Beispiel 3 2o°/oige CaCh-Lösung In der Ca ChLösung verblieben 33,-, N H3 - 97 °/o des Angewandten. 3 % wurden durchgelassen.
  • Daneben wurden 16g CO,, als Carbonat gefunden entsprechend 0,36 Mol oder 36,3 °/o des Angewandten. 73,701, der Kohlensäure wurden durchgelassen.
  • Beispiel 4 44°/oige CaC1,-Lösung In der. CaC12 Lösung verblieben 33,39 N H3 - 98 °% des Angewandten. 20/ ," wurden durchgelassen und in einer zweiten Vorlage festgehalten.
  • Daneben wurden 2,25g CO.= als Carbonat gefunden entsprechend 5,1 °/o des Angewandten. 0,949 Mol oder 94,9 °/o der Kohlensäure wurden durchgelassen.
  • Zur Regenerierung der CaC12 Lösung wurde sie mit so viel Ätzkalk verkocht, als der aufgenommenen Menge Kohlensäure entsprach. Hierbei fiel das Ammoniak in kohlensäurefreier Form an. Der Kalkaufwand zur Trennung von Ammoniak und Kohlensäure betrug nur 6 °,!o von der bei der direkten Trennung von Ammoncarbonat bzw. des entsprechenden Gasgemisches durch Kallz erforderlichen Kalkmenge.
  • Die Verhältnisse, die eintreten, wenn eines der beiden Gase im Überschuß angewendet wird, ergeben sich aus folgenden Versuchen, aus denen hervorgeht, daß sowohl bei Kohlensäure- wie bei Ammoniaküberschuß eine weitgehende Trennung der Kohlensäure v Qn dem Ammoniak stattfindet. Beispiel s Kohlensäure im überschuß Ein Gasgemisch mit 1o l Ammoniak und 40 1 Kohlensäure wurde mit einer Gasgeschwindigkeit von 75 1/Std. durch eine Spiralwaschflasche mit 300 ccm einer kalt gesättigten und auf 2o° C gehaltenen Calciumchloridlösung geleitet. Die Höhe der Flüssigkeitssäule betrug z2 cm.
  • In der Lösung verblieben 7 g NH3-99o/0 des Angewandten. o,o7 g NH3 - r o% des Angewandten waren durchgelassen.
  • Weiter wurden in der Lösung 2 g CO. als Carbonat gefunden oder etwa 2,5 0% der angewandten Kohlensäure. 97,5 % der angewandten C02 gingen mit dem Abgas fort. Beispiel ö Ammoniak im überschuß Ein Gasgemisch aus q.0 1 Ammoniak und zo 1 Kohlensäure wurde unter denselben Bedingungen wie oben gewaschen.
  • In der Lösung verblieben 28g N Hg 98,7 0/0 des Angewandten. 0,37 g- 43 0% des Angewandten waren durchgelassen.
  • Weiter wurden in der Lösung 1,9 g C02 als Carbonat gefunden oder etwa to 1/o der angewandten Kohlensäure, 9o % der angewandten Kohlensäure gingen mit dem Abgas fort.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Trennung von Ammoniak und Kohlensäure bzw. zur getrennten Gewinnung von Ammoniak und Kohlensäure aus solche enthaltenden Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß zum Waschen der Gase in der Kälte gesättigte, nur Ammoniak absorbierende Calciumchloridlösungen bei mäßigen Temperaturen, vorzugsweise von r o bis 4.o° C, verwendet werden. -
DEF69806D 1929-12-06 1929-12-06 Verfahren zur Trennung von Ammoniak und Kohlensaeure Expired DE588343C (de)

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