DE3100388C2 - - Google Patents
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Description
Neuerdings wurde die Abtrennung von nichtumgesetztem Kohlendi
oxid und Ammoniak aus einem Harnstoffsyntheseabstrom bei
einem Harnstoffsyntheseverfahren bei zunehmend höheren Tempera
turen durchgeführt, und ein typisches Beispiel für das Ab
trennverfahren ist ein Abstreifverfahren mit gasförmigem Koh
lendioxid oder gasförmigem Ammoniak unter Harnstoffsynthese
drucken. Bei einem derartigen Verfahren, wie vorstehend be
schrieben, werden Inertgase, die in Kohlendioxid und Ammoniak
als Ausgangsmaterialien enthalten sind, wie Stickstoff, Wasser
stoff und Methan, sowie eine geringe Menge als Korrosions
inhibitor in den Harnstoffsyntheseautoklaven zugegebener Luft
(im folgenden der Einfachheit halber als "Inertgas einschließ
lich Luft" bezeichnet) bei den bei hohen Drucken durchgeführ
ten Stufen, wie der Harnstoffsynthesestufe, der Abstreifstufe
und dergl., angehäuft. Aus diesem Grund ist es notwendig, daß
das Inertgas aus derartigen Stufen abgezogen wird.
Es gibt zwei Arten von Methoden für das Abziehen des Inert
gases, eine erste Methode, bei der das Inertgas in dem Harn
stoffsyntheseautoklaven abgetrennt wird, und eine zweite
Methode, bei der das Inertgas abgetrennt wird, wenn abge
streiftes, nichtumgesetztes Kohlendioxid und Ammoniak konden
siert werden. Die zweite Methode besitzt im Vergleich zu der
ersten Methode den Nachteil, daß die Menge an in dem Inert
gas mitgerissenem Kohlendioxid und Ammoniak erhöht wird. Das
Kohlendioxid und das Ammoniak, die in dem so abgetrennten
Inertgas enthalten sind, müssen zurückgewonnen werden. Gemäß
einem Verfahren zu deren Rückgewinnung, dem Harnstoffsynthese
verfahren von Snam Progetti S.p.A., wird das Inertgas durch
Kondensation von nichtumgesetztem Kohlendioxid und Ammoniak,
die aus dem Harnstoffsyntheseabstrom mit gasförmigem Ammoniak
abgestreift worden sind, abgetrennt und das so abgetrennte
Inertgas wird in eine bei mittlerem Druck arbeitende Absorp
tionskolonne zusammen mit nichtumgesetztem Kohlendioxid und
Ammoniak, die bei der Destillation unter mittlerem Druck ab
getrennt worden sind, eingeleitet, um das in dem Inertgas
enthaltene Kohlendioxid und Ammoniak zurückzugewinnen
["Hydrocarbon Processing", 49 (Nr. 4), 115-6 (1970)].
Bei einem weiteren Verfahren zu deren Rückgewinnung, dem Ver
fahren von Stamicarbon N.V., wird ein Inertgas am Kopf eines
Harnstoffsyntheseautoklaven mit einer Ammoniumcarbamatlösung
gewaschen, die einer bei niedrigem Druck arbeitenden Kohlen
dioxid- und Ammoniakrückgewinnungsstufe unter Harnstoffsynthese
drucken entstammt, um das hierin enthaltene Kohlendioxid und
Ammoniak zu absorbieren, und das aus der Absorptionsstufe ab
gezogene Inertgas wird entspannt und dann entnommen (US-PS
36 91 729). Bei diesem Verfahren ist es notwendig, einer Ex
plosion vorzubeugen, da für das Inertgas, aus dem Kohlendi
oxid und Ammoniak entfernt worden sind, eine Explosionsgefahr
besteht, und vorsichtig zu arbeiten, da das Verfahren unter
Harnstoffsynthesedrucken und in einer Apparatur durchgeführt
wird, die direkt mit dem Harnstoffsyntheseautoklaven verbun
den ist.
Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines neuen und verbesser
ten zyklischen Harnstoffsyntheseverfahrens.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein verbessertes zykli
sches Harnstoffsyntheseverfahren zu schaffen, das eine neue
Methode umfaßt, die es ermöglicht, ein aus einem Harnstoff
syntheseabstrom abgetrenntes Inertgas mit geringer oder ohne
Explosionsgefahr zu behandeln.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von
Harnstoff, durch
- A) Umsetzung von Kohlendioxid und Ammoniak bei einem NH₃/CO₂-Molverhältnis im Bereich von 2,1 bis 5, einem Druck von etwa 99,1 bis 295,3 bar und bei einer Tempe ratur von 170 bis 220°C.
- B) Abtrennen eines Stickstoff, Wasserstoff, Methan und Sauer stoff enthaltenden Inertgases zusammen mit mitgerissenem Ammoniak und Kohlendioxid aus dem in Stufe A) erhaltenen Harnstoffsyntheseabstrom bei einem Druck, der annähernd dem Druck der Stufe A) entspricht oder höchstens um etwa 9,8 bar darüberliegt.
- C) Abstreifen des Harnstoffsyntheseabstroms, der nichtumge setztes Kohlendioxid und Ammoniak enthält, mit Kohlendioxid oder Ammoniak unter einem Druck im Bereich von etwa 89,3 bis 305,1 bar und einer Temperatur von 150 bis 230°C zur Abtrennung zumindest eines Teils des nichtumgesetzten Ammoniaks und Kohlendioxids.
- D) Hochdruckdestillation des aus Stufe C) erhaltenen Harnstoff syntheseabstroms bei einem Druck von etwa 10,8 bis 25,5 bar zur Abtrennung der überwiegenden Anteile an Kohlendioxid und Ammoniak.
- E) Niederdruckdestillation des aus Stufe D) erhaltenen Harnstoff syntheseabstroms bei einem Druck im Bereich von etwa 2 bis 6 bar zur Entfernung von restlichem Ammoniak und Kohlen dioxid.
- F) Gewinnung von Harnstoff aus der so erhaltenen wäßrigen Harnstofflösung.
- G) Absorption des in der Stufe D) abgetrennten Kohlendioxids und Ammoniaks in einem wäßrigen Absorptionsmittel, wobei das erhaltene Hochdruckabsorbat auf den Druck der Hoch druckdestillation gemäß Stufe D) gebracht wird.
- H) Kühlung des nichtabsorbierten Ammoniakgases und Abtrennung des so erhaltenen flüssigen Ammoniaks.
- I) Inkontaktbringen des beim Abstreifen gemäß Stufe C) abge trennten Kohlendioxids und Ammoniaks mit dem Hochdruck absorbat zur Kondensation.
- J) Rückführung der so erhaltenen Ammoniumcarbamatlösung und des flüssigen Ammoniaks zur Harnstoffsynthese,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- K) das Ammoniak und Kohlendioxid enthaltende, in Stufe B) abgetrennte Inertgas auf etwa 10,8 bis 25,5 bar entspannt und zusammen mit dem bei der Hochdruckdestillation gemäß Stufe D) abgetrennten Kohlendioxid und Ammoniak bei diesem Druck mit dem wäßrigen Absorptionsmittel in Kontakt bringt, und
- L) das hierbei erhaltene Inertgas, das im wesentlichen von Kohlendioxid frei und nicht absorbiertes Ammoniak ent hält, abkühlt, von dem dabei anfallenden flüssigen Ammoniak abtrennt und zur Absorption von restlichem Ammoniak mit Wasser wäscht.
Die einzige Figur stellt ein Fließschema dar, um eine Aus
führungsform der Erfindung zu veranschaulichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch auf ein Harnstoff
syntheseverfahren mit vollständiger Recyclisierung anwendbar,
bei dem das der Niedrigdruckdestillation (Stufe E) entstam
mende Kohlendioxid und Ammoniak vor ihrer Zufuhr zu Stufe G)
in dem Absorptionsmittel absorbiert werden.
Bei der Harnstoffsynthesestufe (A) beträgt das Ammoniak/
Kohlendioxid-Molverhältnis vorzugsweise 3 bis 4.
Der Harnstoffsynthesedruck liegt vorzugsweise so hoch wie mög
lich über dem Gleichgewichtsdruck, der der Harnstoffsynthese
temperatur entspricht. Jedoch ist es unwirtschaftlich, den
Harnstoffsynthesedruck nur auf Grund der Abnahme der Menge des
in dem Inertgas mitgerissenen Kohlendioxids und Ammoniaks zu
erhöhen. Demgemäß wird der Harnstoffsynthesedruck
aus dem vorstehenden Bereich ausgewählt.
Erfindungsgemäß wird das Inertgas von dem Harnstoffsynthese
abstrom unter einem Druck annähernd gleich dem Harnstoffsynthe
sedruck oder höchstens etwa 9,8 bar darüber abgetrennt. Das in dem Inertgas
enthaltene Kohlendioxid und Ammoniak liegen wünschenswerterweise in einer ge
ringstmöglichen Menge vor. Jedoch ist der Partialdruck des
Kohlendioxids und Ammoniaks über dem Harnstoffsyntheseabstrom,
der mit dem Inertgas in Kontakt gebracht wird, der geringste
unter den jeweiligen Stufen, die unter Drucken annähernd
gleich dem Harnstoffsynthesedruck betrieben werden. Daher ist
es am vorteilhaftesten, das Inertgas aus dem Harnstoffsynthese
abstrom unter einem Druck annähernd gleich dem Harnstoff
synthesedruck abzutrennen. Am vorteilhaftesten ist es, das Inert
gas vom Kopf des Harnstoffsyntheseautoklaven abzutrennen,
jedoch kann ein Flüssigkeits-Gas-Separator zwischen die Harn
stoffsynthesestufe und die Harnstoffsyntheseabstrom-Abstreif-
Stufe eingebracht werden, um hierdurch das Inertgas abzutren
nen.
Der von dem Inertgas abgetrennte Harnstoffsyntheseabstrom wird
einem Abstreifen mit Kohlendioxid oder Ammoniak unter einem
Druck annähernd gleich dem Harnstoffsynthesedruck unterzogen,
um zumindest einen Teil an nichtumgesetztem Kohlenstoff und
Ammoniak, die hierin enthalten sind, abzutrennen, wobei die
Temperatur und der Druck 150 bis 230°C bzw. etwa
89,3 bis 305,1 bar betragen. Das Kohlendioxid-Ausgangs
material wird vorzugsweise in gasförmiger Form für die Ver
wendung beim Abstreifen eingesetzt, da der Abtrenngrad an
nichtumgesetztem Kohlendioxid und Ammoniak erhöht wird und da
deren Löslichkeit in dem Harnstoffsyntheseabstrom niedrig
ist.
Der der Abstreifstufe entstammende Harnstoffsyntheseabstrom
wird auf einen Druck von etwa 10,8 bis 25,5 bar entspannt und
in die Hochdruckdestillationsstufe eingeleitet, um den über
wiegenden Anteil an nichtumgesetztem Kohlendioxid und Ammoniak
abzutrennen. Die Temperatur in der Hochdruckdestillations
stufe liegt vorzugsweise im Bereich von 110 bis 170°C. Die
Hochdruckdestillationsstufe kann aus einer Rektifikations
kolonne, z. B. einer Bodenkolonne mit mehreren Stufen oder einer
Apparatur, bestehend aus einem Erhitzer und einem Flüssig
keits-Gas-Separator, bestehen.
Der der Hochdruckdestillationsstufe entstammende Harnstoff
syntheseabstrom, der noch eine geringe Menge an nichtumge
setztem Kohlendioxid und Ammoniak enthält, wird auf einen
Druck von etwa 2 bis 6 bar entspannt, um sämtliches, nicht
umgesetztes Kohlendioxid und Ammoniak zu entfernen, und man er
hält einen granularen Harnstoff über einen kristallinen Harn
stoff oder eine Harnstoffschmelze bei der Endbehandlungsstufe.
Das bei niedrigen Drucken aus der wäßrigen Harnstofflösung ab
getrennte Kohlendioxid und Ammoniak werden in einem geeigneten
Absorptionsmittel, wie Wasser, wäßrigem Ammoniak und wäßriger
Harnstofflösung, absorbiert. Das erhaltene Absorbat
wird auf den gleichen Druck gebracht, wie er bei der Hoch
druckdestillation vorliegt, und mit Kohlendioxid und Ammoniak,
die bei der Hochdruckdestillation abgetrennt wurden, sowie
mit Inertgas, das durch Entspannen des aus dem Harnstoffsynthese
abstrom abgetrennten Inertgases auf den gleichen Druck wie
bei der Hochdruckdestillation erhalten wurde, in Kontakt ge
bracht, um sämtliches Kohlendioxid und einen Teil des Ammoni
aks zu absorbieren, wobei die Temperatur vorzugsweise im Be
reich von 100 bis 130°C liegt. Wird der Absorptionsdruck auf über
etwa 25,5 bar erhöht, so werden sowohl das Kohlendi
oxid als auch Ammoniak mit dem Ergebnis absorbiert, daß die
Konzentration des Inertgases erhöht und demzufolge auch die
Gefahr einer Explosion erhöht wird. Somit erfährt die obere
Grenze des Drucks bei der Hochdruckdestillation auf Grund einer
Explosionsgefahr des Inertgases eine Einschränkung, da der
Druck bei der Hochdruckdestillation der gleiche sein sollte
wie der Absorptionsdruck des bei der Hochdruckdestillation ab
getrennten Kohlendioxids und Ammoniaks. Andererseits ist die
untere Grenze des Absorptionsdrucks auf etwa 10,8 bar be
schränkt, so daß die Menge des Absorptionsmittels nicht zu
hoch sein darf. Überschüssiges Ammoniak, das bei der Absorp
tionsstufe nicht absorbiert worden ist, wird der Ammoniak
kondensationsstufe zusammen mit dem Inertgas zugeführt und
dort gekühlt, um das erhaltene, flüssige Ammoniak von dem Inert
gas abzutrennen. Ein Teil des so erhaltenen, flüssigen Am
moniaks wird zu der Absorptionsstufe für die Verwendung beim
Kühlen zurückgeführt und der Rest wird zu der Harnstoffsynthe
sestufe zurückgeführt. Das etwas Ammoniak enthaltende Inertgas
wird weiterhin in die Waschkolonne eingeleitet und mit Wasser
zur Entfernung von Ammoniak gewaschen.
Bei dem in die Waschkolonne eingeleiteten Inertgas besteht
keine Explosionsgefahr, solange der Druck niedriger als
etwa 25,5 bar ist, es besteht jedoch bei ihm eine Explosions
gefahr in einer sehr kurzen Leitung, während des Zeitraums,
der sich vom Abziehen des Inertgases aus der Waschkolonne bis
zu dessen Entspannung erstreckt. Die vorstehende Leitung befin
det sich jedoch unter einem relativ niedrigen Druck und ist
mit der Hauptleitung des Verfahrens über die Waschkolonne ver
bunden, derart, daß, selbst wenn in dieser eine Explosion statt
finden sollte, diese keine ernsthafte Gefahr für die Haupt
leitung des Verfahrens bedeuten würde.
Das durch Absorption des bei der Hochdruckdestillation abge
trennten Kohlendioxids und Ammoniaks erhaltene Hochdruckab
sorbat wird auf den Druck in der Abstreifstufe entspannt und
mit dem bei der Abstreifstufe abgetrennten Kohlendioxid in
Kontakt gebracht, um zumindest einen Teil des Kohlendioxids
und des Ammoniaks zu kondensieren und zu verflüssigen, während
die Reaktionswärme derart entfernt wird, daß die Harnstoff
synthesetemperatur bei einer vorherbestimmten Höhe gehalten
werden kann. Die vorstehende Kondensation wird bei einer Tem
peratur von 140 bis 200°C bewirkt, während die Wärmerückge
winnung durch Wasserdampferzeugung mit einem Druck von etwa
3,9 bis 10,8 bar durchgeführt. Das so erhaltene Kondensat
sowie nichtkondensiertes Kohlendioxid und Ammoniak, sofern
vorhanden, werden zu der Harnstoffsynthesestufe recyclisiert.
Nachfolgend werden spezielle Ausführungsformen der Erfindung
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erläutert. Das
zu ergänzende Ammoniak aus Leitung 2 wird mit Hilfe einer Pumpe
(nicht gezeigt) zusammen mit recyclisiertem Ammoniak aus
Leitung 25 unter Druck gesetzt und über die Leitung 2 A in den
Harnstoffsyntheseautoklaven 1 eingeleitet. Das zu ergänzende
Kohlendioxid wird mit Hilfe eines Kompressors (nicht gezeigt)
unter Druck gesetzt und gegebenenfalls wird ein Teil hiervon
dazu durch Leitung 3 A eingeleitet und weiterhin werden die zu
rückgewonnene Ammoniumcarbamatlösung sowie das nichtkondensierte
Kohlendioxid und Ammoniak, wenn vorhanden, dazu durch Lei
tung 4 eingeleitet, derart, daß die Reaktion bei einem Druck
von etwa 99,1 bis 295,3 bar und einer Temperatur von 170 bis
220°C durchgeführt werden kann. Das Molverhältnis von Gesamt
ammoniak zu Gesamtkohlendioxid am Einlaß des Harnstoffsynthese
autoklaven liegt im Bereich von 2,1 bis 5, ins
besondere 3 bis 4. Ein Entnahmerohr 5 ist
in dem Harnstoffsyntheseautoklaven ausgebildet, und
es ist auch ein Inertgas-Abtrennraum 18
am Kopf des Harnstoffsyntheseautoklaven vorgesehen.
Der Harnstoffsyntheseabstrom wird aus dem Entnahmerohr 5 ent
nommen und in den Kopf des Abstreifers 6 über die Leitung 5 A
eingeleitet. Der Abstreifer 6 wird auf eine Temperatur von
150 bis 230°C mit Hilfe von Hochdruckwasserdampf erhitzt, der
aus Leitung 8 zugeführt und aus Leitung 9 abgeführt wird. Der
Druck des Abstreifers wird bei einem Druck annähernd gleich
dem Druck im Harnstoffsyntheseautoklaven im Bereich von etwa 89,3
bis 305,1 bar gehalten. Zumindest ein Teil des zu ergänzen
den Kohlendioxids aus Leitung 7 wird in den Boden des Abstrei
fers 6 eingeleitet und mit dem Harnstoffsyntheseabfluß im Ge
genstrom in Kontakt gebracht, um einen Teil des nichtumgesetz
ten Kohlendioxids und Ammoniaks in dem Harnstoffsyntheseab
strom abzustreifen.
Der dem Abstreifer 6 entstammende Harnstoffsyntheseabstrom wird
über Leitung 10 auf etwa 10,8 bis 25,5 bar mit Hilfe des Reduk
tionsventils 11 entspannt und in den Kopf der Hochdruckdestil
lationskolonne 12 über Leitung 10 A eingeleitet. Der Erhitzer
13 ist am Boden der Hochdruckdestillationskolonne angebracht,
um den Harnstoffsyntheseabstrom zu erhitzen, der durch diesen
nach unten geströmt ist. Der überwiegende Anteil des nichtum
gesetzten Kohlendioxids und Ammoniaks, die in dem Harnstoff
syntheseabstrom verbleiben, wird in der Hochdruckdestillations
kolonne abgetrennt.
Es wird eine wäßrige Harnstofflösung, die noch eine geringe
Menge an nichtumgesetztem Kohlendioxid und Ammoniak enthält,
vom Boden der Hochdruckdestillationskolonne 12 über Leitung 14
abgezogen, auf etwa 2 bis 6 bar entspannt und für die Be
handlung einer unter niedrigem Druck arbeitenden Abtrennstufe
(nicht gezeigt) von nichtumgesetztem Kohlendioxid und Ammoniak
entsprechend dem üblichen Verfahren zugeführt, um eine wäßrige
Harnstofflösung zu ergeben. Anschließend wird die wäßrige Harn
stofflösung einer üblichen Endbehandlungs- bzw. Finishingstufe
zugeführt, um ein Harnstoffprodukt zu erhalten.
Das durch Absorption von Kohlendioxid und Ammoniak, die bei
der Niedrigdruckabtrennstufe von nichtumgesetztem Kohlendioxid
und Ammoniak abgetrennt wurden, in einem Absorptionsmittel er
haltene Absorbat wird auf etwa 10,8 bis 25,5 bar entspannt und
in den Kopf des Hochdruckabsorbers 16 über Leitung 15 einge
leitet. Dem Boden des Hochdruckabsorbers 16 wird nichtumgesetz
tes Kohlendioxid und Ammoniak, die in der Hochdruckdestilla
tionskolonne 12 abgetrennt wurden, über die Leitung 17 zuge
führt. Das in dem Inertgas-Abtrennraum 18
in dem Harnstoffsyntheseautoklaven 1 abgetrennte Inertgas wird
aus Leitung 19 zusammen mit dem Kohlendioxid abgezogen
und das Ammoniak wird auf einen Druck von etwa 10,8
bis 25,5 bar durch das Reduktionsventil 20 entspannt und
in die untere Hälfte des Hochdruckabsorbers 16
eingeleitet. Am Boden des Hochdruckabsorbers 16 ist ein Kühler
21 angebracht, um die Bodentemperatur des Hochdruckabsorbers
bei 100 bis 130°C zu halten. In dem Kühler 21 kann die Rückge
winnung der Absorptionswärme natürlich mit Hilfe der Erzeugung
von Wasserdampf erfolgen. Jedoch wird am meisten bevorzugt
eine Harnstofflösung, die aus dem Einengungskristallisator
für die wäßrige Harnstofflösung stammt, in den Kühler 21 als
Kühlmedium zur Kühlung eingeleitet. Somit kann die entwickelte
Wärme auf Grund der Rückgewinnung von Kohlendioxid und Am
moniak, die zusammen mit dem hierin mitgerissenen Inertgas
in den Hochdruckabsorber eingeführt worden sind, rasch und
wirksam ohne zusätzliche Apparaturen zurückgewonnen werden.
Die über Leitung 17 und Leitung 19 A eingeführte Gasmischung
wird mit dem über Leitung 15 eingeführten Absorbat und einer
über Leitung 31, wie später beschrieben, eingeführten, wäßri
gen Ammoniaklösung in Kontakt gebracht, um sämtliches Kohlen
dioxid und einen Teil des Ammoniaks in der Gasmischung zu ab
sorbieren. Nicht absorbiertes Ammoniak wird zusammen mit dem
Inertgas aus dem Kopf des Absorbers über die Leitung 22 in
den Ammoniakkondensator 23 eingeführt und zur Kondensation mit
Wasser gekühlt. Ein Teil des so erhaltenen, flüssigen Ammo
niaks wird zu dem Kopf des Hochdruckabsorbers für die Kühlung
über Leitung 24 recyclisiert und der Rest wird zu dem Harn
stoffsyntheseautoklaven 1 über Leitung 25 recyclisiert.
Das von dem flüssigen Ammoniak in dem Ammoniakkondensator 23 ab
getrennte Inertgas wird in die Ammoniakwaschkolonne 27 zusam
men mit mitgerissenem Ammoniakgas über Leitung 26 einge
leitet, mit Wasser, das durch Leitung 28 eingeleitet wird, zur
Entfernung von Ammoniak hieraus gewaschen, über Leitung 29 ab
gezogen, auf Atmosphärendruck durch das Reduktionsventil 30
entspannt und über Leitung 29 A für geeignete Anwendungen ent
nommen. Am Boden der Ammoniakwaschkolonne 27 ist ein Kühler
(nicht gezeigt) vorgesehen. Das vom Boden der Ammoniakwasch
kolonne 17 entnommene, wäßrige Ammoniak wird dem Kopf des
Hochdruckabsorbers 16 über Leitung 31 zugeführt. Das Inertgas
enthält zugegebenen Sauerstoff als Korrosionsinhibitor für
die Apparatur sowie Wasserstoff und Methan, so daß bei
dem Inertgas in Leitung 19 nach Entfernung des Ammoniaks eine
Explosionsgefahr bestehen könnte. Da dort der Druck im Bereich
von etwa 10,8 bis 25,5 bar liegt, besteht jedoch wenig oder
keine Explosionsgefahr. Sollte dennoch eine Explosion statt
finden, würde sie
keine Schädigung der Hauptleitung beinhalten, da das Inertgas
in Leitung 29 von der Hauptleitung durch die Ammoniakwaschko
lonne 27 isoliert ist.
Das am Boden des Hochdruckabsorbers 16 abgezogene Hochdruck
absorbat wird über Leitung 52 auf den gleichen Druck wie den
Druck des Abstreifers durch die Pumpe 33, die am Kopf des
Carbamatkondensators 34 angebracht ist, entspannt. Andererseits
wird eine Gasmischung von nichtumgesetztem Kohlendioxid und
Ammoniak, die dem Abstreifer 6 entstammen, dem Kopf des Carbamat
kondensators 34 über Leitung 35 zugeführt und mit dem
Hochdruckabsorbat in Kontakt gebracht, um zumindest einen
Teil hiervon zur Bildung einer Ammoniumcarbamatlösung zu kon
densieren. Die hierbei gebildete Wärme wird entfernt und
durch Kühlung mit in Leitung 36 eingebrachtes Wasser rückge
wonnen. Aus Leitung 37 wird durch die so zurückgewonnene Wärme
gebildeter Wasserdampf mit einem Druck von etwa 3,9 bis 10,8 bar
abgezogen. Die Temperatur des Carbamatkondensators 34 wird
auf Grund der Bildung von Wasserdampf bei 140 bis 200°C gehal
ten. Die so gebildete Ammoniumcarbamatlösung sowie nichtkon
densiertes Kohlendioxid und Ammoniak, sofern vorhanden, werden
über Leitung 4 in den Harnstoffsyntheseautoklaven 1 eingeleitet.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Harnstoffsynthese besitzt
verschiedene, wie vorstehend beschriebene Vorteile. Erstens
ermöglicht die Abtrennung zur Rückgewinnung eines beträchtli
chen Anteils an nichtumgesetztem Kohlendioxid und Ammoniak
durch Abstreifen des Kohlendioxids oder Ammoniaks unter einem
Druck annähernd gleich dem Harnstoffsynthesedruck, die Menge
des zur Rückgewinnung hiervon verwendeten Absorptionsmit
tels zu erniedrigen, die Menge des in den Harnstoffsynthese
autoklaven eingeführten Absorptionsmittels zu erniedrigen und
demzufolge ein hohes Umwandlungsverhältnis zu erhalten. Zwei
tens wird das Inertgas, das sich in dem Harn
stoffsynthesesystem auf Grund des Inertgases in dem zu ergän
zenden Kohlendioxid und Ammoniak angesammelt hat und auch als
Korrosionsinhibitor für die Apparaturen zugegebenen
Sauerstoff enthält, entweder in der Harnstoffsynthesestufe
oder zwischen der Harnstoffsynthesestufe und der Abstreif
stufe abgezogen. Hierdurch bleibt die Menge an mitgerissenem
Kohlendioxid und Ammoniak in dem abgezogenen Inertgas
relativ gering. Drittens sind erfindungs
gemäß die Hochdruckdestillations- und Absorptionsstufen nach
der Abstreifstufe derart vorgesehen, daß die Rückgewinnung
von Kohlendioxid und Ammoniak, die von dem vorstehenden Inert
gas begleitet werden, zusammen mit der Wärmerückgewinnung in
der Hochdruckabsorptionsstufe durchgeführt werden kann. Über
dies liegt der Druck bei der vorstehenden Stufe im Bereich
von etwa 10,8 bis 25,5 bar, so daß bei dem Inertgas, aus dem
Kohlendioxid und Ammoniak entfernt worden sind, wenig oder
keine Explosionsgefahr besteht.
Nachstehend wird ein Beispiel für das durch die zugehörige
Zeichnung erläuterte Verfahren gegeben. Das Beispiel zeigt
die Menge und die Zusammensetzung des Stroms in jeder Leitung
sowie die Arbeitsbedingungen in jeder Apparatur.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Harnstoff, durch
- A) Umsetzung von Kohlendioxid und Ammoniak bei einem NH₃/CO₂-Molverhältnis im Bereich von 2,1 bis 5, einem Druck von etwa 99,1 bis 295,3 bar und bei einer Tempe ratur von 170 bis 220°C.
- B) Abtrennen eines Stickstoff, Wasserstoff, Methan und Sauer stoff enthaltenden Inertgases zusammen mit mitgerissenem Ammoniak und Kohlendioxid aus dem in Stufe A) erhaltenen Harnstoffsyntheseabstrom bei einem Druck, der annähernd dem Druck der Stufe A) entspricht oder höchstens um etwa 9,8 bar darüberliegt.
- C) Abstreifen des Harnstoffsyntheseabstroms, der nichtumge setztes Kohlendioxid und Ammoniak enthält, mit Kohlendioxid oder Ammoniak unter einem Druck im Bereich von etwa 89,3 bis 305,1 bar und einer Temperatur von 150 bis 230°C zur Abtrennung zumindest eines Teils des nichtumgesetzten Ammoniaks und Kohlendioxids.
- D) Hochdruckdestillation des aus Stufe C) erhaltenen Harnstoff syntheseabstroms bei einem Druck von etwa 10,8 bis 25,5 bar zur Abtrennung der überwiegenden Anteile an Kohlendioxid und Ammoniak.
- E) Niederdruckdestillation des aus Stufe D) erhaltenen Harnstoff syntheseabstroms bei einem Druck im Bereich von etwa 2 bis 6 bar zur Entfernung von restlichem Ammoniak und Kohlen dioxid.
- F) Gewinnung von Harnstoff aus der so erhaltenen wäßrigen Harnstofflösung.
- G) Absorption des in der Stufe D) abgetrennten Kohlendioxids und Ammoniaks in einem wäßrigen Absorptionsmittel, wobei das erhaltene Hochdruckabsorbat auf den Druck der Hoch druckdestillation gemäß Stufe D) gebracht wird.
- H) Kühlung des nichtabsorbierten Ammoniakgases und Abtrennung des so erhaltenen flüssigen Ammoniaks.
- I) Inkontaktbringen des beim Abstreifen gemäß Stufe C) abge trennten Kohlendioxids und Ammoniaks mit dem Hochdruck absorbat zur Kondensation.
- J) Rückführung der so erhaltenen Ammoniumcarbamatlösung und des flüssigen Ammoniaks zur Harnstoffsynthese,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- K) das Ammoniak und Kohlendioxid enthaltende, in Stufe B) abgetrennte Inertgas auf etwa 10,8 bis 25,5 bar entspannt und zusammen mit dem bei der Hochdruckdestillation gemäß Stufe D) abgetrennten Kohlendioxid und Ammoniak bei diesem Druck mit dem wäßrigen Absorptionsmittel in Kontakt bringt, und
- L) das hierbei erhaltene Inertgas, das im wesentlichen von Kohlendioxid frei und nicht absorbiertes Ammoniak ent hält, von dem dabei anfallenden flüssigen Ammoniak abtrennt und zur Absorption von restlichem Ammoniak mit Wasser wäscht.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in
Stufe E) abgetrennte Kohlendioxid und Ammoniak, bevor sie der
Stufe G) zugeführt werden, in dem Absorptionsmittel absorbiert
werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813100388 DE3100388A1 (de) | 1981-01-09 | 1981-01-09 | "verfahren zur harnstoffsynthese" |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19813100388 DE3100388A1 (de) | 1981-01-09 | 1981-01-09 | "verfahren zur harnstoffsynthese" |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3100388A1 DE3100388A1 (de) | 1982-09-02 |
DE3100388C2 true DE3100388C2 (de) | 1988-08-25 |
Family
ID=6122334
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19813100388 Granted DE3100388A1 (de) | 1981-01-09 | 1981-01-09 | "verfahren zur harnstoffsynthese" |
Country Status (1)
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DE (1) | DE3100388A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3805403A1 (de) * | 1987-02-24 | 1988-09-01 | Toyo Engineering Corp | Verfahren zur herstellung von harnstoff |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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NL165712C (nl) * | 1970-05-30 | 1981-05-15 | Stamicarbon | Werkwijze en inrichting voor het bij synthesedruk terug- winnen van ammoniak en kooldioxyde uit het spuigas van een ureumsynthese. |
-
1981
- 1981-01-09 DE DE19813100388 patent/DE3100388A1/de active Granted
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3805403A1 (de) * | 1987-02-24 | 1988-09-01 | Toyo Engineering Corp | Verfahren zur herstellung von harnstoff |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3100388A1 (de) | 1982-09-02 |
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