DE2521507B2 - Verfahren zur rueckgewinnung der harnstoff-, ammoniak- und kohlendioxidanteile aus dem beim einengen einer harnstoffloesung anfallenden dampfgemisch - Google Patents
Verfahren zur rueckgewinnung der harnstoff-, ammoniak- und kohlendioxidanteile aus dem beim einengen einer harnstoffloesung anfallenden dampfgemischInfo
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- DE2521507B2 DE2521507B2 DE19752521507 DE2521507A DE2521507B2 DE 2521507 B2 DE2521507 B2 DE 2521507B2 DE 19752521507 DE19752521507 DE 19752521507 DE 2521507 A DE2521507 A DE 2521507A DE 2521507 B2 DE2521507 B2 DE 2521507B2
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C273/00—Preparation of urea or its derivatives, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
- C07C273/02—Preparation of urea or its derivatives, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups of urea, its salts, complexes or addition compounds
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewinnung der Harnstoff-, Ammoniak- und Kohlendioxidanteile
aus dem Dampfgemisch, welches bei einer bei vermindertem Druck vorgenommenen Einengung
einer aus der Umsetzung von Ammoniak mit Kohlendioxid erhaltenen wäßrigen Harnstofflösung anfällt.
Zur Herstellung von kristallinem Harnstoff werden nach einem bekannten Verfahren Kohlendioxid und
Ammoniak unter Harnstoffsynthesetemperaturen und -drücken miteinander umgesetzt unter Bildung
eines Harnstoff, nicht-umgesetztes Ammoniumcarbamat und Wasser enthaltenden Reaktionsgemisches,
das dann einer Vielzahl von Stufen zur Zersetzung des nicht-umgesetzten Aminoniumcarbamats unterworfen
wird, in denen die Drücke stufenweise verringert werden. An eine Niederdruckzersetzung schließt
sich in der Regel eine Abtrennstufe durch Schnelldestillation unter normalem oder vermindertem Druck
an, um das nicht-umgesetzte Ammoniumcarbamat in Form eines Mischgases aus Ammoniak und Kohlendioxid
von dem Reaktionsgemisch abzutrennen. Die dabei erhaltene Harnstofflösung, die noch geringe
Mengen Ammoniak und Kohlendioxid enthält, wird vorzugsweise unter vermindertem Druck eingeengt
unter Bildung von kristallinem Harnstoff. Bei diesem Verfahren enthält das bei der Einengung gebildete
Dampfgemisch neben Wasserdampf eine geringe Menge an Harnstoff zusammen mit Ammoniak und
Kohlendioxid. Wird daher das beim Kondensieren dieses Dampfgemisches gebildete Kondensat, so wie
es ist, abgelassen, so führt dies nicht nur zu einer Wasserverschmutzung, sondern auch zu einem Verlust an
Harnstoff und Ammoniak.
Um diese Nachteile zu vermeiden, wurde der Wasserdampf bisher durch indirekte Kühlung kondensiert
unter Bildung eines Harnstoff, Ammoniak und Kohlendioxid enthaltenden Kondensats, das dann zur Abtrennungeines
Mischgases aus Ammoniak, Kohlendioxid und Wasserdampf rektifiziert wurde, wobei das
Mischgas abgetrennt und in die Harnstoffsynthesezone zurückgeführt wurde. Da jedoch das aus der
Rektifizierstufe abgelassene Abwasser noch etwas Harnstoff enthält, treten Probleme auf in bezug auf
Wasserverschmutzung und Harnstoffverluste, obgleich ein Teil des Harnstoffs während der Rektifizierung
zu Ammoniak und Kohlendioxid, die zusammen mit dem gebildeten Mischgas gewonnen werden, hydrolysiert
wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Rückgewinnung der beim Konzentrieren einer wäßrigen
Harnstofflösung im gebildeten Dampfgemisch vorliegenden Harnstoff- und Ammoniakanteile anzugeben,
das dazu führt, daß eine Wasserverschmutzung oder ein Harnstoffverlust vermieden werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man
(1) das von der Einengstufe abgegebene, Harnstoffpartikel,
Ammoniak, Kohlendioxid und Wasserdampf enthaltende Dampfgemisch bei 40 bis 90° C kühlt unter Bildung eines ersten Kondensats
in Form eines im Harnstoffsyntheseprozeß als Absorptionsmittel oder Waschflüssigkeit,
verwendbaren Teilkondensats,
(2) noch verbleibendes Dampfgemisch der Stufe (1) durch ein- oder mehrstufiges indirektes Kühlen
kondensiert unter Bildung eines zweiten Kondensats, und
(3) das zweite Kondensat rektifiziert unter Abtrennung eines Gemisches aus Ammoniak und Kohlendioxid
sowie geringen Restanteilen an Wasserdampf, das in den Harnstoffsyntheseprozeß zurückgeführt wird, und das anfallende Abwasser
verwirft oder im Rahmen der Harnstoffgewinnung als Speisewasser oder Waschflüssigkeit
verwendet.
Die wäßrige Harnstofflösung, die in der vorzugsweise unter vermindertem Druck durchgeführten
Einengstufe eingespeist wird, kann hergestellt werden durch Umsetzung von Ammoniak und Kohlendioxid
nach einem der zahlreichen bekannten Verfahren, wie siez. B. in den US-PS 2 116881, 3200 148, 3317601,
3347915, 3357901, 3390058, 3470247, 3573 173 und 3725210 beschrieben werden. Die dabei erhaltene
Harnstofflösung enthält in der Regel 60 bis 80 Gew.% Harnstoff,0,1 bis 1,0 Gew.% Ammoniak und
0,1 bis 1,0 Gcw.% Kohlendioxid.
Die Harnstofflösung wird vorzugsweise bei einer Temperatur von 50 bis 85° C und unter einem Druck
von 60 bis 200 mmHg eingeengt, wobei kristalliner Harnstoff ausfällt. Das Dampfgemisch aus der Einengstufe
enthält neben Wasserdampf einen Nebel aus der wäßrigen Harnstofflösung und feinen Harnstoffpartikeln
sowie Ammoniak und Kohlendioxid, die beide in der Harnstofflösung enthalten sind, wobei
Harnstoff, Ammoniak und Kohlendioxid in der Regel in Konzentrationen von 0,1 bis 1,2 Gew.%, 0,3 bis
1,6 Gew.% bzw. 0,2 bis 1,0 Gew.% in dem Dampfgemisch vorliegen.
Dieses Dampfgemisch wird zur Abtrennung der in dem Nebel vorliegenden Stoffe vom Wasserdampf in
eine Abtrennstufe (1) eingeführt, in der das Dampfgemisch auf 40 bis 90° C abgekühlt und vorzugsweise
bei dieser Temperatur gehalten wird, so daß ein Teil ι des Wasserdampfes zusammen mit einem Teil des
darin enthaltenen Ammoniaks und Kohlendioxids kondensiert wird unter Bildung eines ersten Kondensats.
Das Dampfgemisch kann aber auch vor der Einfüh- ι
rung in die Abtrennstufe indirekt gekühlt werden, um einen Teil des Wasserdampfes zusammen mit einem
Teil des Nebels aus der wäßrigen Harnstofflösung und Harnstoffpartikeln, Ammoniaks und Kohlendioxids
zu kondensieren unter Bildung eines Vorkondensats, wonach das restliche Dampfgemisch in die Abtrennungsstufe
eingeführt wird. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß sie eine praktisch vollständige
Abtrennung des Harnstoffs auf einfache Weise ermöglicht, was in einer einzigen Abtrennstufe oftmals
nicht gelingt, da der Nebel aus Harnstofflösung und feinen Partikeln aus Harnstoffkristallen teilweise im
Wasserdampf verbleiben und ins erste und ggf. zweite Kondensat gelangen kann, wobei in der Rektifizierstufe
keine vollständige Rückgewinnung erfolgt. Wird jedoch die angegebene indirekte Kühlung vorgeschaltet,
so kondensiert Wasserdampf auf den im Nebel
< enthaltenen Harnstoffpartikeln unter Bildung größerer
Teilchen, die in der nachfolgenden Abtrennstufe (1) leicht niedergeschlagen und entfernt werden.
Das erhaltene erste Kondensat enthält im allgemeinen 1 bis 20 Gew.% Harnstoff, 0,02 bis 0,1 Gew.%
ι Ammoniak und 0,01 bis 0,1 Gew.% Kohlendioxid. Dieses erste Kondensat wird vorzugsweise als Prozeßwasser
in einer Stufe der Harnstoffherstellung verwendet, z. B. als Absorptionsmittel in der Stufe zur
Rückgewinnung des nicht-umgesetzten Ammoniumcarbamate,
als Lösung zum Waschen von kristallinem Harnstoff in einer Zentrifugenabtrennstufe oder als
Absorptionsmittel für den Harnstoffstaub, der in der von einem Sprühkristallisionsturm abgegebenen
Kühlluft enthalten ist.
ι Das nach Durchführung der Abtrennstufe (1) noch
verbleibende Dampfgemisch wird durch indirektes Kühlen in einer Kondensationsstufe (2) kondensiert,
vorzugsweise in einer Vielzahl von Kondensationsstufen. Das dabei erhaltene zweite Kondensat enthält in
. der Regel 0 bis 0,05 Gew.% Harnstoff, 0,3 bis 2,0 Gew.% Ammoniak und 0,2 bis 1,5 Gew.% Kohlendioxid.
Dieses zweite Kondensat wird in die Rektifizierstufe (3) eingeführt oder es wird gegebenenfalls ein
Teil desselben in Kombination mit dem ersten Kondensat als Absorptionsmittel in der Stufe zur Rückgewinnung
des nicht-umgesetzten Aminoniumcarbamats verwendet oder zum Waschen von kristallinem
Harnstoff in der Zentrifugenabtrennstufe.
In der Rektifizierstufe (3) werden von dein zweiten Kondensat praktisch das gesamte Ammoniak und
Kohlendioxid in Form eines Gasgemisches abgetrennt, das im wesentlichen aus Ammoniak und Kohlendioxid
besteht und eine geringe Menge Feuchtigkeit enthält. Dieses Mischgas kann rückgewonnen
werden durch Absorption in einem Absorptionsmittel in der Stufe zur Rückgewinnung von nicht-umgesetztem
Ammoniumcarbamat oder durch Absorption in einer Säure. Das erhaltene verarmte zweite Kondensat
wird einem Wärmeaustausch mit eingespeistem frischem zweiten Kondensat unterzogen und dann
verworfen, oder es wird so wie es ist als Abwasser abgelassen oder als Beschickungswasser für einen Siedekessel
verwendet, erforderlichenfalls nach Durchleiten durch einen Ionenaustauscher, da es sich beim
verarmten zweiten Kondensat um destilliertes Wasser handelt, das aus dem Eindampfen der wäßrigen Harnstofflosung
resultiert.
In der Rektifizierstufe werden vorzugsweise die Ammoniak- und Kohlendioxidgase, die vom Kopf der
Rektifizierkolonne abgeführt werden, in eine gesättigte wäßrige Ammoniumcarbamatlösung von 70 bis
125° C eingeleitet, um praktisch die gesamte Feuchtigkeit
daraus zu entfernen unter Bildung eines Misch-
gases mit nur geringem Feuchtigkeitsgehalt, wobei ein Teil der wäßrigen Ammoniumcarbamatlösung am
Kopf der Rektifizierkolonne erneut eingeführt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in Kombination mit einem Verfahren zur Rückgewinnung von
Harnstoffstaub aus einem Abgas, das aus einer Harnstoffgranuliervorrichtung oder einem Harnstoffsprühkristallisationsturm
abgegeben wird, durchgeführt werden. Der in dem Abgas enthaltene Harnstoffstaub kann mit dem zweiten Kondensat
und/oder dem ersten Kondensat und/oder dem aus der Rektifizierstufe stammenden Abwasser gewaschen
werden, wobei der Harnstoffstaub in dem Kondensat gelöst wird. Die dabei erhaltene Harnstofflösung
kann in der Vakuumkonzentrationsstufe oder in anderer Weise wie oben angegeben als Prozeßwasser
dienen.
Die Erfindung wird durch die Zeichnung näher veranschaulicht,
die eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung an Hand eines Fließdiagrammes schematisch
wiedergibt.
Eine wäßrige Harnstoff lösung, die 60 bis 80 Gew. % Harnstoff, 0,1 bis 1,0 Gew.% Ammoniak und 0,1 bis
1,0 Gew.% Kohlendioxid enthält, wird durch die Leitung 1 in die Vakuumkonzentriervorrichtung 2 eingeführt,
die mittels eines Ejektors 24, der durch Hochdruckwasserdampf betrieben wird, bei einem verminderten
Druck von z. B. 60 bis 200 mmHg gehalten wird. Das Einengen wird bei einer Temperatur von
55 bis 70° C durchgeführt. Die Konzentriervorrichtung 2 ist über ein barometrisches Rohr 3 mit der Kristallisiervorrichtung
4 verbunden, in der eine Harnstoffaufschlämmung gebildet wird. Ein Teil der
Harnstoffaufschlämmung kann entweder durch die Leitung 5 für die Zentrifugenabtrennung abgezogen
oder so wie sie ist in eine nicht dargestellte zweite Konzentrationsstufe eingeführt werden unter Bildung
von geschmolzenem Harnstoff, der praktisch frei von Feuchtigkeit ist. Die abgetrennten Harnstoffkristalle
können gewaschen und getrocknet werden unter Bildung des Endproduktes oder sie können in eine
Sprühkristallisierstufe eingeführt werden. Außerdem kann ein Teil der Harnstoffaufschlämmung abgezogen
und durch eine nicht dargestellte Heizvorrichtung geführt werden, und die erhitzte Aufschlämmung kann
zur Verwendung als Heizquelle für das Einengen in die Vakuumkonzentriervorrichtung 2 eingeführt werden.
Das Dampfgemisch aus der Vakuumkonzentriervorrichtung 2, das 0,1 bis 1,2 Gcw.% Harnstoff in
Form eines wäßrigen Harnstofflösungsncbels, 0,3 bis 1,6 Gew.% Ammoniak und 0,2 bis 1,0 Gew.% Kohlendioxid
enthält, wird durch die Leitung 6 in den Vnrkühler 7 eingeführt, in dem ein Teil des wäßrigen
Harnstofflösungsnebels zusammen mit einem Teil des Wasserdampfes, des Ammoniaks und des Kohlendioxids
kondensiert wird unter Bildung eines Vorkondensats durch Kühlen mit Wasser, das durch die Leitung
8 zugeführt und durch die Leitung 9 abgeleitet wird. Der Vorkühler 7 kann in einigen Fällen weggelassen
werden. Das aus dein Vorkühler 7 austretende Dampfgemisch wird durch die Leitung 10 in den Abscheider
11 eingeführt zur Durchführung der Abtrcnnslufe (1). Obwohl als Abscheider 11 Abscheider
verschiedener Typen verwendbar sind, eignet sich für die Zwecke der vorliegenden I''rfindun></.. B. ein Zyklonabscheider
mit einem Kühlmantel 12. Die Temperatur des Abscheiders 11 wird durch Kühlwasser,
das durch die Leitung 13 in den Kühlmantel 12 eingeführt
und durch die Leitung 14 abgeführt wird, bei 40 bis 60° C gehalten, so daß praktisch der gesamte
wäßrige Harnstofflösungsnebel, 1 bis 10 Gew.% des "' Ammoniaks und 0,5 bis 5 Gew.% des Kohlendioxids,
die in dem in den Abscheider 11 eingeführten Dampfgemisch enthalten sind, zusammen mit einem Teil des
Wasserdampfes kondensiert werden unter Bildung eines ersten Kondensats. Dabei kann die Kondensa-
I» tions-Abtrennung in dem Abscheider 11 erleichtert
werden durch Einführung eines Absorptionsmittcls für Ammoniak und Kohlendioxid in den Abscheider
11, z. B. der Kondensate, die in dem Abscheider 11,
dem ersten Kondensator 16, dem zweiten Kondensa- >
tor 20 und dem barometrischen Kondensator 26, wie nachfolgend näher beschrieben, erhalten werden.
Das vom Abscheider 11 abgegebene Dampfgemisch wird zur Durchführung der Stufe (2) durch die
Leitung 15 in den ersten Kondensator 16 geleitet, in
_>n dem es mit Wasser, das durch die Leitung 17 zugeführt
und durch die Leitung 18 abgeführt wird, indirekt gekühlt wird, wobei ein Teil des Dampfes kondensiert
unter Bildung eines Teils des zweiten Kondensats, bei dem es sich um eine verdünnte wäßrige Ammonium-
:i earbamatlösung handelt. Das von dem ersten Kondensator
16 abgegebene Dampfgemisch wird dann durch die Leitung 19 in den zweiten Kondensator 20
eingeführt und mit Wasser, das durch die Leitung 21 eingeführt und durch die Leitung 22 abgeführt wird,
in indirekt gekühlt. Dabei wird der größte Teil des
Dampfes kondensiert unter Bildung eines weiteren Teils des zweiten Kondensats, bei dem es sich um eine
verdünnte wäßrige Ammoniumcarbamatlösung handelt. Der Dampf, der in dem zweiten Kondensator
π 20 noch nicht kondensiert worden ist, wird durch die
Leitung 23 in den Ejektor 24 eingeleitet, der mit Hochdruckwasserdampf betrieben wird, und er wird
zusammen mit dem Hochdruckwasserdampf betrieben wird, und er wird zusammen mit dem Hochdruck-
4(i wasserdampf durch die Leitung 25 in den barometrischen
Kondensator 26 eingeführt, in dem der Dampf durch direktes Kühlen mit durch die Leitung 27 eingeführtem
Wasser kondensiert wird unter Bildung eines dritten Anteils des Kondensats, bei dem es sich um
•r> eine verdünnte wäßrige Ammoniumcarbamatlösung
handelt. Dem barometrischen Kondensator 26 kann durch die Leitung 35 ein Teil des zweiten Kondensats
oder durch die Leitung 34 der dritte Anteil des Kondensats oder durch die Leitung 34 der dritte Anteil
-,(i des Kondensats an Stelle des Kühlwassers zugeführt
werden. Selbstverständlich ist die Kondensation des vom Abscheider 11 abgegebenen Dampfgemisches
nicht auf das vorstehend beschriebene Zweistufenvcrfahren beschränkt, sondern auch unter Anwendung
-,i eines Kondensationsverfahrens mit einer beliebigen
Anzahl von Stufen durchführbar.
Das in dem Abscheider 11 erhaltene erste Kondensat
wird durch die Leitung 28, die Pumpe 29 und die Leitung 30 zur Verwendung als Prozeßwasser geför-
d(i dcrt zusammen mit dem Vorkondensat, das durch die
Leitung 31 aus dem Vorkühlcr 7 abgezogen wird. Ein Teil oder die Gesamtmenge des zweiten Kondensats,
das durch die Leitungen 32 und 33 aus dem ersten Kondensator 16 entnommen wird, ist ebenfalls als
hi Prozeßwasser verwendbar. Das Prozeßwasser wird
beispielsweise verwendet zum Waschen der in einem Zentrifugenabscheider erhaltenen Harnstoff kristalle,
als Absorptionsmittel, das bei tier Rückecwinnune
von nicht-umgesetztem Ammoniumcarbamat verwendet werden kann, oder als Absorptionsmittel für
den Harnstoffstaub, der in der von einem Sprühkristallisationsturm
abgegebenen Kühlluft enthalten ist. Vor der Verwendung dieser Kondensate als Prozeßwasser
können ein Teil derselben oder die Gesamtmenge einer Rektifizierung unterworfen werden, um
ein Mischgas aus Ammoniak und Kohlendioxid abzutrennen. Ferner kann ein Teil der Kondensate in die
Vakuumkonzentriervorrichtung 2 eingeführt werden statt als Prozeßwasser Verwendung zu finden.
Die im ersten Kondensator 16, im zweiten Kondensator 20 und im barometrischen Kondensator 26 gebildeten
Kondensate werden durch die Leitungen 32, 32' bzw. 34 miteinander vereinigt und durch die Leitung
35 und die Pumpe 36 in den Wärmeaustauscher
37 eingeführt zum Wärmeaustausch mit dem aus dem Boden der Rektifizierungskolonne 38 abgegebenen
heißen Wasser, worauf sie zur Durchführung der Stufe
(3) durch die Leitung 39 in den Mittelabschnitt der Rektifizierkolonne 38 eingeführt werden, die bei einem
Druck von 1,5 bis 4,0 kg/cm2 betrieben wird. Zum Erhitzen wird Wasserdampf durch die Leitung
40 in den Bodenabschnitt der Rektifizierungskolonne
38 eingeführt. Ein Mischgas aus Ammoniak, Kohlendioxid und Wasserdampf, das am Kopf der Rektifizierkolonne
38 austritt, wird durch die Leitung 41 in den Kondensator 42 geleitet, in dem es mit einem
Kondensat des Mischgases (einer wäßrigen Ammoniumcarbamatlösung) bei 70 bis 125° C in Kontakt gebracht
wird, um einen Teil des Wasserdampfes darauf zu entfernen, worauf es durch die Leitung 43 abgelassen
wird. Das auf diese Weise erhaltene Mischgas, das 10 bis 60 Gew.% Ammoniak, 5 bis 40 Gew.% Kohlendioxid
und 6 bis 80 Gew.% Wasserdampf enthält, wird für die Absorption in eine nicht dargestellte Stufe
zur Rückgewinnung des nicht-umgesetzten Ammoniumcarbamats geleitet. Das Mischgas kann durch Absorption
in Schwefelsäure oder Phosphorsäure abgetrennt werden.
Das in dem Kondensator 42 erhaltene Kondensat wird durch die Leitung 44 in den Kopf der Rektifizierkolonne
38 im Kreislauf zurückgeführt. Vom Boden der Rektifizierkolonne 38 wird heißes Wasser, das
Ammoniak in einer Menge von weniger als 0,05 Gew.% enthält, abgelassen und durch die Leitung 45
in den Wärmeaustauscher 37 eingeleitet, in dem es, wie vorstehend beschrieben, einem Wärmeaustausch
mit dem in die Rektifizierungskolonne 38 eingespeisten Kondensat unterworfen wird. Das auf diese
Weise gekühlte Wasser kann entweder durch die Leitung 46 als Abwasser abgelassen oder für einen der
oben angegebenen Zwecke verwendet werden. Vorzugsweise wird es als Beschickungswasser für einen
Siedekessel verwendet, wobei es durch einen nicht dargestellten Ionenaustauscher geleitet wird zur Entfernung
der in dem destillierten Wasser vorliegenden geringen Mengen an Ammoniak und Kohlendioxid.
Das gekühlte Wasser kann aber auch zum Waschen der aus einem Sprühkristallisationsturm austretenden
Kühlluft verwendet werden zur Entfernung des darin enthaltenen Harnstoffstaubs, wie nachfolgend näher
erläutert wird.
Das erfindungsgemäßc Verfahren kann in Kombination mit der Abtrennung von Harnstoffstaub aus
der aus einem Sprühkristallisationsturm austretenden Kühlluft in der Praxis z. B. in der Weise durchgeführt
werden, daß geschmolzener Harnstoff durch die Lei-
tung 47 in den Behälter 48 eingeführt wird, aus dem der geschmolzene Harnstoff in Form von Tröpfchen
durch eine Düsenplatte 49 in den Sprühkristallisationsturm 50 tropft. Die Tröpfchen werden gekühlt
und erstarren, wenn sie beim Herunterfallen mit dei durch die Leitung 51 am Boden des Sprühkristallisationsturms
50 abgelassene Kühlluft in Kontakt gelangen; der dabei erhaltene körnige Harnstoff wird durch
die Leitung 52 am Boden des Sprühkristallisationsturms 50 entnommen. Die aus dem oberen Abschniti
des Sprühkristallisationsturms 50 abgelassene Kühlluft enthält in der Regel 100 bis 1000 mg/m3 Harnstoffstaub.
Die abgelassene Luft wird durch die Leitung 53 in den Waschturm 54 geleitet, in dem sie durch
Düsen 55 mit durch die Leitung 56 eingeführtem Wasser und/oder dem mittels der Pumpe 29 durch
die Leitung 57 eingeführten ersten Kondensat besprüht wird, um sie zu waschen und den Hauptteil
des Harnstoffstaubes daraus zu entfernen. Dann wird der verbleibende Staub innerhalb des Turms 54 durch
Filtrieren durch die Schichten 58 eines geschäumter Harzes mit einer offenzelligen Porosität von mehr als
90% gesammelt. Die vom Harnstoffstaub befreite Luft wird durch die Leitung 59 abgelassen. Die aus
dem Waschturm 54 ausgetragene Lösung enthält im allgemeinen 10 bis 30 Gew.% Harnstoff und ein Teil
dieser Lösung wird mittels der Pumpe 60 durch die Leitung 61 in den Waschturm 54 im Kreislauf zurückgeführt
und der Rest wird durch die Leitung 62 abgezogen und als Prozeßwasser verwendet oder zur Behandlung
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ir die Vakuumkonzentriervorrichtung 2 geleitet.
Erfindungsgemäß können praktisch der gesamte Harnstoff, das gesamte Ammoniak und das gesamte
Kohlendioxid, die in dem beim Konzentrieren einei wäßrigen Harnstofflösung gebildeten Dampfgemiscr
enthalten sind, zurückgewonnen werden, so daß eine Wasserverschmutzung durch das Abwasser vermieder
wird. Außerdem enthält das beim Rektifizieren des zweiten Kondensats nach Abtrennung von Ammoniak
und Kohlendioxid erhaltene Abwasser keinen Harnstoff, weil im zweiten Kondensat kein Harnstoff enthalten
ist. In der Rektifizierstufe kann daher keir Harnstoffverlust durch Hydrolyse zu Ammoniak unc
Kohlendioxid auftreten. Der Wasserdampfverbrauch ist beim erfindungsgemäßen Verfahren nur geringfügig
höher als bei konventionellen Verfahren.
Das folgende Beispiel soll die Erfindung näher erläutern.
725 t Dampfgemisch pro Tag, die in einer bei 55° C unter einem Druck von 72 mmHg betriebenen Vakuumkonzentriervorrichtung
gebildet wurden und, jeweils pro Tag gerechnet, 2,45 t Harnstoff (in Forrr eines Nebels einer wäßrigen Harnstofflösung), 3,8 '
Ammoniak und 1,91 Kohlendioxid enthielten, wurder
in den Vorkühlcr 7 und dann in den Zyklonabscheidei 11 eingeführt, in dem der Dampf auf 45 ° C abgekühl
wurde, um den gesamten Harnstoff und einen Tei des Ammoniaks und Kohlendioxids durch Kondensation
abzutrennen. Das dabei erhaltene Kondensat (be dem es sich um eine Kombination aus dem im Vorkühler
7 erhaltenen Vorkondensat und dem im Abscheider 11 erhaltenen ersten Kondensat handelte'
enthielt, wiederum pro Tag, 2,45 t Harnstoff, 0,0451
Ammoniak, 0,018 t Kohlendioxid und 16,8 t Wasser Der aus dem Abscheider 11 abgelassene Dampl
wurde zur weiteren Kondensation durch erste und zweite Kondensatoren 16 und 20 geleitet unter Bildung
eines zweiten Kondensats. Der aus dem zweiten Kondensator 20 austretende Wasserdampf wurde
dann in den Ejektor 24 eingeführt zusammen mit Hochdruck-Wasserdampf, der zum Betreiben des
Ejektors durch denselben geleitet wurde, wobei ein dritter Anteil des Kondensats, das 3,76 t Ammoniak
pro Tag, 1,88 t Kohlendioxid pro Tag und 750 t Wasser pro Tag enthielt, gebildet wurde. Ein Teil dieses
Kondensats wurde nach dem Abkühlen in den barometrischen Kondensator 26 im Kreislauf zurückgeführt.
Das in dem Separator 11 gebildete erste Kondensat wurde in eine Zentrifuge für die Harnstoffkristalle
eingebracht und zum Waschen der Kristalle verwendet. Die zweiten Kondensate aus dem ersten Kondensator
16, dem zweiten Kondensator 20 sowie dem barometrischen Kondensator 26 wurden miteinander
vereinigt, auf einen Druck von 3,5 kg/cm2 gebracht und durch den Wärmeaustauscher 37 geleitet, in dem
das vereinigte Kondensat durch Wärmeaustausch mit heißem Wasser von 143° C, das aus der Rektifizierkolonne
38 stammte, auf 120° C erhitzt wurde. Das so erhitzte kombinierte Kondensat wurde in den Mittelabschnitt
der Rektifizierkolonne 38 eingeführtf. Ein Mischgas von 105° C, das vom Kopf der Rektifizierkolonne
38 abgezogen worden war und 4,15 t Ammoniak pro Tag, 2,39 t Kohlendioxid pro Tag und
3,42 t Wasserdampf pro Tag enthielt, wurde in den Kondensator 42 eingeführt, wo es mit einem bei 90° C
gehaltenen Kondensat des Mischgases (einer wäßrigen Ammoniumcarbamatlösung) in Kontakt gebracht
und in Form eines Mischgases, bestehend aus 3,68 t Ammoniak pro Tag, 1,88 t Kohlendioxid pro Tag und
1,62 t Wasserdampf pro Tag, abgelassen wurde. Das Mischgas wurde zur Absorption in eine Niederdruck-Absorptionskolonne
im System zur Rückgewinnung des nicht-umgesetzten Ammoniumcarbamats eingeführt. Aus dem Kondensator 42 wurden, jeweils pro
Tag 0,46 t Ammoniak, 0,51 t Kohlendioxid und 1,8 t Wasser in den oberen Abschnitt der Rektifizierkolonne
38 eingeführt. Andererseits wurden pro Tag 0,0751 Ammoniak und 750 t Wasser von 143 ° C vom
Boden der Rektifizierkolonne 38 abgelassen und diese Austragslösung wurde einem Wärmeaustausch mit
dem in die Rektifizierungskolonne 38 eingespeisten kombinierten Kondensat unterworfen, um sie, wie
oben beschrieben, auf 69° C abzukühlen. Ein Teil des kombinierten Kondensats wurde zum Herauswaschen
von Harnstoffstaub aus der Kühlluft des Sprühkristallisationsturms 50 verwendet und der restliche Teil
wurde durch Kontakt mit einem Luftstrom zur Verwendung als Kühlwasser weiter gekühlt. Zur Durchführung
des in diesem Beispiel beschriebenen Verfahrens war im Vergleich zum konventionellen Verfahren
nur eine geringe zusätzliche Menge an Wasserdampf, nämlich 0,003 t pro t Harnstoff, erforderlich.
Claims (14)
1. Verfahren zur Rückgewinnung der Harnstoff-, Ammoniak- und Kohlendioxidanteile aus
dem Dampfgemisch, welches bei einer bei vermindertem Druck vorgenommenen Einengung einer
aus der Umsetzung von Ammoniak mit Kohlendioxid erhaltenen wäßrigen Harnstofflösung anfällt,
dadurch gekennzeichnet, daß man
(1) das von der Einengstufe abgegebene, Harnstoffpartikel, Ammoniak, Kohlendioxid und
Wasserdampf enthaltende Dampfgemisch bei 40 bis 90° C kühlt unter Bildung eines ersten Kondensats in Form eines im Harnstoffsyntheseprozeß
als Absorptionsmittel oder Waschflüssigkeit verwendbaren Teilkondensats,
(2) noch verbleibendes Dampfgemisch der Stufe (1) durch ein- oder mehrstufiges indirektes
Kühlen kondensiert unter Bildung eines zweiten Kondensats, und
(3) das zweite Kondensat rektifiziert unter Abtrennung eines Gemisches aus Ammoniak
und Kohlendioxid sowie geringen Restanteilen an Wasserdampf, das in den Harnstoffsyntheseprozeß
zurückgeführt wird, und das anfallende Abwasser verwirft oder im Rahmen der Harnstoffgewinnung als Speisewasser
oder Waschflüssigkeit verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß !nan in der Stufe (1) indirekt
kühlt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man in die Abtrennstufe (!)
ein Absorptionsmittel für Ammoniak und Kohlendioxid einführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Dampfgemisch vor
dem Einführen in die Abtrennstufe (1) indirekt kühlt unter Kondensation eines Teils des Harnstoffnebels
zusammen mit einem Teil des Wasserdampfes, Ammoniaks und Kohlendioxids unter Bildung eines Vorkondensats.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in Stufe (3) in zwei Stufen
kondensiert.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den in der Stufe (2) abgegebenen
Restanteil Dampfgemisch durch Mischen mit Wasser oder einer verdünnten wäßrigen Ammoniumcarbamatlösung
zu einem dritten Kondensat kondensiert.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das zweite Kondensat zusammen
mit dem dritten Kondensat rektifiziert.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Mischgas aus der Stufe
(3) durch eine gesättigte Ammoniumcarbamatlösung mit einer Tempeiatur von 70bis 125° Gleitet
und einen Teil der gesättigten Ammoniumcarbamatlösung in den oberen Abschnitt der Rektifizierzone
zurückführt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das zweite Kondensat mit
aus der Rektifizierzone abgelassenem heißem Abwasser erhitzt, bevor man es rektifiziert.
K). Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß man das erste Kondensat mit
dem Vorkondensat vereinigt.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man mit dem ersten Kondensat Harnstoffstaub aus dem aus einer Harnstoffsprühkristallisationszone
abgegebenen Kühlluftstrom herauswächst.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß man einen Teil der Waschflüssigkeit für das weitere Herauswaschen von Harnstoffstaub
aus dem Kühlluftstrom im Kreislauf führt.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Waschflüssigkeit in die Einengstufe der wäßrigen Harnstofflösung einführt.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das erste Kondensat mit
dem aus der Rektifizierzone ausgetragenen Abwasser vereinigt.
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