DE2165711C3 - Verfahren zu der Herstellung von Harnstoff - Google Patents

Verfahren zu der Herstellung von Harnstoff

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DE2165711C3 DE2165711A DE2165711A DE2165711C3 DE 2165711 C3 DE2165711 C3 DE 2165711C3 DE 2165711 A DE2165711 A DE 2165711A DE 2165711 A DE2165711 A DE 2165711A DE 2165711 C3 DE2165711 C3 DE 2165711C3
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    • C07C273/00Preparation of urea or its derivatives, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
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Description

Werden Ammoniak und Kohlendioxid unter Druck (125 bis 350 at) und Temperaturen von 170 bis 250° C in eine Synthesczone geleitet, so bildet sich zuerst Ammoniumcarbamat, das anschließend zum Teil in Harnstoff umgesetzt wird. In welchem Maße letztere Umsetzung verläuft ist u. a. davon abhängig, wie hoch der Ammoniaküberschuß ist. Als Reaktionsprodukt fällt dabei eine Lösung an, weiche im wesentlichen aus Harnstoff, Wasser, Ammoniumcarbamat und Ammoniak besteht. Ammoniumcarbamat und Ammoniak werden in der Regel aus der Lösung abgetrennt und dann entweder zu Nebenprodukten verarbeitet oder in die Synthesezone zurückgeführt.
Gemäß einem bekannten Verfahren wird dazu die Synthcselösung unter hohem Druck erhitzt und gleichzeitig mit gasförmigem Kohlendioxid in Kontakt gebracht. Bei dieser sogenannten Abtreibbchandlung zersetzt sich der größte Teil des Ammoniurricarbamats und die dabei anfallenden Ammoniak- und Kohlendioxidmengen und das bereits anwesende freie Ammoniak werden zusammen mit der Gleichgewichts-'menge Wasserdampf aus der Lösung ausgetrieben. Das so erhaltene Gasgemisch wird in einer Kondensationszonc unter hohem Dsuck zum Teil kondensiert. Aus der dem Abtreibvorgang unterzogenen Syntheselosiifig werden nach Entspannung noch weitere Ammoniak- und Kohlendioxidmengen abgeschieden, welche anschließend durch Kondensation in wäßriger Flüssigkeit in eine Ammoniumcarbamailösung umgesetzt werden, die in die Hochdruckstufe dos Verfahrens zurückgeführt wird. Bei der Kondensation des durch den Abtreibvorgang ausgeschiedenen Gasge-
misches werden Ammoniak und Kohlendioxid in Ammoniumcarbamat umgesetzt. Dabei wird eine beträchtliche Menge Kondensationswärme frei, weil die Bildung von Ammoniumcarbamat stark exotherm verläuft. Die auf diese Weise verfügbare Wärme kann für die Dampferzeugung oder zum Erhitzen der im Verfahren zu verwendenden Flüssigkeiten verwertet werden. Die von der Niederdruckstufe stammende Ammoniumcarbamatlösung wird stets über die Kondensationszone in die Synthesezone zurückgeführt.
so Das in dieser Zone anfallende Ammoniumcarbamat löst sich nämlich hierin auf, was zur Folge hat, daß die Gleichgewichtstemperatur erhöht wird und die Kondensationswärme auf höherem Temperaturniveau anfällt, während zugleich die Gefahr einer Aus-
*5 kristallisation festen Ammoniumcarbamats vermieden wird und somit auch keine Anwüchse und Verstopfungen auftreten können. Der Kondensationszone wird, gleichfalls zur Erhöhung der Gleichgewichtstemperatur, ein Teil des im Prozeß benötigten frischen Ammoniaks zugeführt.
Die Kondensation des Gasgemisches wird gewöhnlich nicht in ihrem Ganzen in der Kondensationszone durchgeführt. Von der Kondensationszone aus fließt ein Gas/Flüssigkeit-Gemisch der Synthesezone zu, in der sich noch solche Mengen freies Ammoniak und Kohlendioxid befinden, daß durch weitere Kondensation zu Ammoniumcarbamat genügend Wärme frei wird, um den Wärmebedarf der endothermen Umsetzung des Ammoniumcarbamats in Harnstoff völlig decken zu können.
Beim oben geschilderten Verfahren befindet sich in der Synthesezone neben der Flüssigkeitsphase auch eine Gasphase, bestehend aus relativ großen Mengen Ammoniak, Kohlendioxid und Inertstoffen, welche sich teilweise als Verunreinigungen in den Reaktionskomponenten befinden, aber im Falle einer Anwendung einer korrosionsfesten Stahlapparatur, die mit Hilfe von Sauerstoff dauernd passiviert wird, auch in Form von Luft in das System eingebracht werden können. Dieses Gasgemisch wird aus der Synthesezone abgeführt, worauf in einer Abtrennungszone das mitgeführte Ammoniak und Kohlendioxid zurückgewonnen werden. Das verbliebene Inertgas wird aus dem System abgelassen.
Bekanntlich sind ammoniumcarbamathaltige Lösungen sehr korrosiv und erosiv. Aus diesem Grunde werden beim Verfahren der obengenannten Art solche Lösungen gewöhnlich gemäß einem natürlichen Kreislaufsystem befördert, das dadurch hervorgerufen wird, daß die Abtreibzone unterhalb des Niveaus angeordnet wird, auf dem sich Synthesezone und Kondensations/one befinden. Dabei sind Pumpen, welche unter extremen Bedingungen arbeiten müßten und die Ursache vieler Störungen bilden können, überflüssig. Auch das in der Abtrennzone für die Inertgase gebildete flüssige oder gelöste Ammoniumcarbamat wird durch die Wirkung der Schwerkraft zum Eintrittsteil der Synthesezone zurückgeführt. Dazu ist diese Ab-
2 165 71 ί
ircnri/iTic hoher angeordne! nls die Synthesezone.
In ti.:r Pnixis werden Ammoniak und Kohlendioxid durch eine Wäsche von dem Inertgas getrennt, weil bei AuskühUing die Gefahr besteht, daß sich Leitungen und Apparatur durch festes Ammnniumcarbainat verstopfen. Ais Waschflüssigkeit wird Wasser benutzt. Es wäre dnbei ein Nachteil, die aus der NiederdruckstulV zurückzuführende Ammoniumcarbamatlösting, wie die:·, bei anderen Ausführungen des Harnstoffstri.ipverfahrens der Fall ist, als Wasehflüssigkeil zu benuuen, weil diese dann ohne Durchgang durch die Koiuiensationszone in die Synthesezone geführt werden müßte, wodurch die Gldchgewichistemperatur herabgesetzt würde. Der Grund hierfür ist, daß der Dru> k in der Kondensationszone so hoch ist, daß es ,ui: ' cichungeincs ausreichenden statischen Drucks [in -IL Verdrängung der Flüssigkeit notwendig ware, die Vorrichtung mit der Wasch/one ziemlich hoch übe- Jer Synthesezone anzuordnen Weil die Synthesezi.:ie selbst schon eine beträchtliche Höhe aufweist, sind mit diener Aufstellung Schwierigkeiten praktischer Art verbunden, die sich u.a. bei der Mortage deutlich zeigen.
Der Gebrauch von Wasser als Waschflüssigkeit hat aber den Nachteil, daß eine zusätzliche Menge Wasser in du Hochdruckstufe des Prozesses eingeführt wird, welche letzten Endes in die Synthesezone gerat und die Umsetzung von Ammoniumcarbamat in Harnstoff beeinträchtigt.
Die Erfindung sieht nunmehr eine Maßnahme vor. durch welche nicht nur die obengenannten Nachteile vermieden werden, sondern zugleich einige besondere Vorteile zu verzeichnen sind.
Nuher definiert betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Harnstoff aus Ammoniak und Kohlendioxid unter Druck- und Temperaturverhältnissen, vobei sich das in der anfallenden Syntheselösung befindliche Ammoniumcarbamat unter hohem Druck weitgehend zersetzt und das danach vorhandene Ammoniak und Kohlendioxid ausgetrieben und anschließend mit dem mitgeführten Wasserdampf unter Zufuhr von Ammoniak gleichfalls unter hohem Druck in einer Kondensationszone wenigstens teilweise kondensiert werden, worauf das so erhaltene Gas Flüssigkeit-Gemisch einer Synthesezone zufließt, während aus der verbliebenen Syntheselösung unter niedrigerem Druck Ammoniak und Kohlendioxid entfernt werden, die zu einer wässerigen Ammoniumcarbamatlösung verarbeitet werden, welche zurückgeführt wird und wobei ferner aus der Synthesezone eine Gasgemisch abgeführt wird, das die in den Prozeß eingeführten inerten Bestandteile enthält, und aus dem Ammoniak und Kohlendioxid in einer Waschzone entfernt werden, wonach die so erhaltene Lösung gleichfalls zurückgeführt wird.
Erfindungsgemäß wird das Gasgemisch, in dem sich die inerten Bestandteile befinden, mil Hilfe der von der Niederdruckstufe stammenden Ammoniumcarbamatlösung gewaschen und die bei diesem Waschvorgang anfallende Lösung zusammen mit einer Menge aus der Synthesezone stammender harnstoffhaltiger Lösung der Kondensationszone mit Hilfe einer Flüssigkeitsitrahlpumpe zugeführt, welche mit dieser Zone zufliegendem Ammoniak angetrieben wird.
Das erfindungsg/mäße Verfahren zeigt mehrere Vorteile: Es wird kein zusätzliches Wasser in die Hochdruckstufe eingeführt, weil zum Waschen des inertgaslfaltigen Gasgemisches eine Lösung benutzt werden kann, weiche immerhin schon in der Ilochdiucksuife verarbeite! werden muli. Die beim Waschen anfallende Absorptions- und Kondcnsationswärme kann jetzt zur Erhitzung dieser Lösung bis auf die in der Kondensations/one gewünschte Gleicngewichtstemperatur verwertet werden. Einerseits kommt dadurch ein beträchtlich größerer Teil der in der Kondensations/.one anfallenden Wärme für die ίο Dampfproduktion oder die Erhitzung der Prozeßströme zur Verfügung und andererseits geht nut ein geringer Teil der in der Waschzone entstehenden Wärme über das Kühlwasser ab.
Weil die Strahlpumpe derart bemessen sein muß, 'S daß auch bei stark ermäßigter Produktionskapazität der Vorrichtung eine ausreichende Förderhöhe erreichbar ist, wird letztere bei maximaler Belastung infolge des dann höheren Nutzeffekts der Strahlpumpe größer sein als zum Befördei.. der Ammoniumcarba- »o matlösung von der Wasch- in die Kondensationszone notwendig ist.
Indem n.ari erfindungsgemäß diese zusätzliche Förderhöhe zum Ansaugen von harnstoffhaltiger Lösung aus der Synthesezone verwertet, wird harnstoffhaltige *5 Lösung in die Kondensationszone eingeführt. Weil sich Ammoniumcarbamat auch in Harnstoff löst, nimmt dadurch ebenfalls die Gleichgewichtstempcratur zu und die Kondensationswärme kann mithin auf höherem Temperaturniveau benutzt werden, so daß man sich für eine bestimmte Dampfproduktion mit einer kleineren Wärmeubergangsfläche begnügen kann.
Wird die erfindungsgemäße Maßnahme in einem Verfahren angewandt, bei dem im Hochdruckteil der Harnstoffsynthese zugleich eine aus einer Melaminanlage stammende Ammoniumcarbamatlösung verarbeitet wird, so kann auch diese Lösung ganz «der teilweise als Adsorptionsmittel der Waschzone zugeführt werden.
Die Erfindung wird jetzt an Hand der Figur erläutert, in der schematisch eine Ausfühiungsform dargestellt ist.
In der Synthesevorrichtung 1 bildet sich eine Syntheselösung, weiche außer Harnstoff und Wasser Ammoniumcarbamat und Ammoniak enthält. Diese Lösung fließt über einen Überlauf und die Leitung 2 in eine Abtreibkolonne 3, der z. B. mit Hilfe von Dampf indirekt Wärme zugeht. Zugleich wird in dieser Kolonne die Syntheselösung mit durch die Leitung 4 herangeführtem Kohlendioxid in Kontakt gebracht. Durch diese Abtreibbehandlung zersetzt sich ein sehr großer Teil des Ammoniumcarbamats in Ammoniak und Kohlendioxid; die freiwerdenden und die gelösten Gase werden aus der Lösung ausgetrieben. Die verbliebcne Losung verläßt die Abtreibkolonne durch die Leitung 5 und wird nach Entspannung durch das Reduzierventil 6 in die Rektifizierkolonne 7 geleitet, wo eine Abscheidung des bei der Entspannung anfallenden Gasgemisches erfolgt. Das Sumpfprodukt der Rektifizierkolonne wird im Wärmeaustauscher 8 erhitzt, wodurch noch anwesendes Ammoniumcarbamat dissoziier*. Es bilden sich dabei Ammoniak und Kohlendioxid, welche zusammen mit der unter den vorherrschenden Bedingungen mit ihnen im Gleiches gewicht befindlichen Wasserdampfmenge im Scheider 9 abgeschieden werden. Dieses Gasgemisch tritt über die Leitung 10 unten in die Rektifizierkolonne ein. Das darin hochsteigende Gasgemisch wird durch
die hinunterfließende abgetriebene Syntheselösung gekühlt, so daß ein beträchtlicher Teil des Wasserdampfs kondensiert. Die aus dem Scheider abgehende Harnstofflösung wird zur weiteren Verarbeitung durch die Leitung 11 z. B. einer Eindampf- oder einer Kristallisationsvorrichtung zugeführt.
Das aus dem Kopf der Rektifizierkolonne 7 abgehende Gasgemisch, das aus Ammoniak, Kohlendioxid und Wasserdampf besteht, wird durch die Leitung 12, gegebenenfalls mit über Hie Leitung 13 herangeführter wässeriger Prozeßflüssigkeit in den Kondensator 14 geleitet, wo sich eine verdünnte Ammoniumcarbamatlösung bildet. Diese Lösung wird mit Hilfe der Pumpe 15 über die Leitung 16 in den Hochdruckteil der Vorrichtung gepumpt.
Aus dem Kopf der Abtreibkolonne 3 entweicht durch die Leitung 17 ein aus Ammoniak, Kohlendioxid und Wasserdampf bestehendes Gasgemisch, das darauf im Kondensator 18 zum Teil kondensiert wird, wobei ein Gemisch aus wässeriger Ammoniumcarbamatlösung, Ammoniak und Kohlendioxid erhalten wird, das durch die Leitung 19 unten in die Synthesevorrichtung 1 fließt. Hier wird die Bildung von Ammoniumearbamat unter Zufuhr von frischem Ammoniak durch die Leitungen 20 und 21 beendet und zugleich der größte Teil des Ammoniumcarbamats in Harnstoff und Wasser umgesetzt.
Im Kopf der Synthesevorrichtung 1 sammeln sich die inerten gasförmigen Bestandteile, welche hauptsächlich mit den frischen Reaktionskomponenten in den Prozeß eingebracht werden, sowie große Mengen gasförmiges Ammoniak und Kohlendioxid. Um diese wertvollen Bestandteile zurückgewinnen zu können, wird dieses Gasgemisch über die Leitung 22 in die Waschkolonne 23 eingeführt, welche mit der durch die Leitung 16 aus dem Niederdrucksystem herangeführten verdünnten Ammoniumcarbamatlösung und gegebenenfalls mit durch die Leitung 24 aus einer Melaminherstellungsanlage herangeführter Ammoniumcarbamatlösung berieselt wird. Das im Inertgasgemisch befindliche Ammoniak und Kohlendioxid werden fast ganz in der Waschflüssigkeii gelöst und kondensiert. Die dabei anfallende Absorptions- und Kondensationswärme wird zu einem solchen Teil über durch die Kühlspirale 25 strömendes Kühlmittel abgeführt, daß die durch die Leitung 26 dem Kondensator 18 zuzuführende Ammoniumcarbamatlösung etwa die dort erforderliche Kondensationstemperatur aufweist. Das nicht kondensierte Inertgasgemisch wird über die Leitung 27 mit Expansionsventil 28 aus dem System abgelassen.
Der Höhenunterschied zwischen dem Flüssigkeitsspiegel im Sumpf der Waschkolonne 23 und der Eintrittsöffnung des Kondensators 18 ergibt nicht genügend statischen Druck, damit die Ammoniumcarbamatlösung aus der Waschkolonne in den Kondensator ablaufen kann. Es ist gewünscht, daß das Molverhältnis zwischen den Ammoniak- und Kohlendioxidmengen im Kondensator bei gegebenem Druck auf einem bestimmten Wert aufrechterhalten wird, damit eine optimale Gteichgewichtstemperatur erreicht wird. Dazu wird durch die Leitung 29 ein Teil des für die Harnstoffsynthese erforderlichen Ammoniaks dem Kondensator zugeführt. Erfindungsgemäß wird nun die Energie des durch die Leitung 29 herangeführten flüssigen Ammoniaks dazu benutzt, die unzureichende Druckhöhe mit Hilfe der Strahlpumpe auszugleichen und zugleich durch die Leitung 31 eine geringe Menge des in der Synthesevorrichtung befindlichen Flüssigkeitsgemisches anzusaugen. Der Effekt dieser Maßnahme a'uf die Wirkung des Kondensators wird bedingt durch den Umsetzungsgrad der über die Leitiing 31 herangesaugten Lösung. Ist die Leitung 31 an den unteren Teil der Synthesevorrichtung angeschlossen, so ist die Konzentration an Harnstoff niedrig und die Kondensationstemperatur wird nur geringfügig erhöht. Wird Hagegen eine Menge Lösung
ίο aus dem oberen Synthesevorrichtungsteil angesaugt, so wird zwar die Kondensationstemperatur beträchtlich erhöht und kann die anfallende Wärme über eine kleinere wärmeaustauschende Oberfläche abgehen; da aber die ganze Harnstoffmenge durch die Leitung 19 zusammen mit dem ammoniumcarbamathaltigcn Gas/Flüssigkeit-Gemisch wieder unten in die Synthesevorrichtung eingeführt wird, entsteht ein Rückmisch-Effekt, der die Umsetzung von Ammoniumcarbamat in Harnstoff merklich herabsetzt. Aus
ao diesen Gründen empfiehlt es sich, die Lösung auf einem zwischenliegenden Niveau anzusaugen.
Zur Erläuterung der Wirkung der erfindungsgemäßen Maßnahme das nachstehende Beispiel, das sich auf eine Harnstoffanlage mit einer Tageskapazität von 1000 t bzeiht. Der Druck im Hochdruckteil dieser Anlage beträgt 140 at.
Aus der Synthesevorrichtung 1 wird über die Leitung 22 ein Gasstrom abgeführt, der aus 3620 kg/h CO2, 4630 kg/h NH3, 264 kg/h Wasserdampf und 1180 kg/h nicht-kondensierbaren Gasen besteht. In der Waschkolonne 23 werden das Ammoniak, Kohlendioxid und Wasser vollständig kondensiert.
Beim eingangs geschilderten bekannten Verfahren werden stündlich 2200 kg Wasser zugeführt. Bei der Absorption und Kondensation in der Waschkolonne werden 2 900 000 kcal/h frei; ein kleiner Teil (220 000 kcal/h) wird zur Erhitzung des Wassers von 70 auf 170° C benutzt, der Rest (2680 000 kcal/h) muß über das Kühlwasser abgeführt werden. Von dieser letzten Wärmemenge ist wegen der niedrigen Temperatur von etwa 100° C nur ein kleiner Teil brauchbar. Die aus der Waschkolonne austretende Lösung tritt unten in die Synthesevorrichtung ein. Bei diesem Verfahren wird die aus der Niederdruckstufe herangeführte verdünnte Ammoniumcarbamatlösung direkt in den Kondensator 18 geführt. Diese aus 4700 kg/h NH3, 5780 kg/h CO2 und 4400 kg/h H2O bestehende Lösung wird mit einer Temperatur von 80° C herangeführt und muß im Kondensator auf eine Kondensationstemperatur von etwa 170° C erhitzt werden. Es werden hierfür 1 380 000 kcal/h der anfallenden Kondensationswärme benutzt.
Bei Anwendung der erfindungsgemäßen Maßnahme wird statt Wasser diese Ammoniumcarbamatlösung als Waschflüssigkeit benutzt. Jetzt nimmt die Lösung in der Waschkolonne die 138ÖOOO kcal/h-Einheiten auf, welche dazu erforderlich sind, die Temperatur auf etwa 170° C zu bringen. In diesem Fall beträgt die aus der Waschkolonne über das Kühlwasser abzuführende Wärmemenge nur 152000 kcal/h.
Die aus der Waschsäule abzuführende Ammoniumcarbamatlösung, insgesamt 23 390 kg/h, wird mit Hilfe der Fliissigkeitsstrahlpumpe 30 in den Kondensator 18 befördert. Diese Pumpe wird durch eine Menge von 11 600 kg/h flüssiges Ammoniak angetrieben und saugt zugleich etwa 20000 kg/h Lösung aus der Synthesevorrichtung in den Kondensator.
Weil die Ammoniumcarbamatlösung aus der Waschkolonne bereits auf eine Temperatur von 1700C gebracht worden ist, muß diese nicht mehr, wie früher, im Kondensator erhitzt werden. Im Kondensator sind also 1 380 000 kcal/h mehr zur weiteren Verwertung verfügbar. Mit dieser Wärmemenge kann 7..Ü. zusätzlicher Niederdruckdampf von 3 bis 4 atü in einer Menge von 2700 kg/h erzeugt werden. Dies entspricht je Tonne Harnstoff einer Menge von 65 kg. Ferner ist die Temperaturdifferenz zwischen der Ammoniumcarbamat- und der Dampfseite der Kondensatorrohrc jetzt um 3n C größer, also 15 % der ursprünglichen Temperaturdifferenz von 20° C. Zur Abfuhr derselben Wärmemenge genügt beim erfindungsgemäßen Verfahren also eine um 15 % kleinere Wärmeübergangsoberfläche als früher. Es wird ferner über die Waschkolonne kein zusätzliches Wasser unten in die Synthesevorrichtung eingeleitet. Hierdurch steigt die Umsetzung von Ammoniumcarbamat in Harnstoff um 2 bis 3 % an. Es muß im Stripper deshalb weniger Ammoniumcarbamat zersetzt und weniger Gas abgetrieben werden, was eine Einsparung an Hochdruckdampf (20 atü) von 75 kg je Tonne Harnstoff ergibt.
In einer gemäß dem Abtreibverfahren betriebenen
ίο Harnstoff anlage mit einer Tageskapazität von 1000 Tonnen ergibt die erfindungsgemäße Maßnahme somit folgende Vprteile; eine zusätzliche Produktion von Niederdruckdampf von 65 kg je Tonne Harnstoff, eine Einsparung an Hochdruckdampr von 75 kg je Tonne
J5 Harnstoff und eine Verringerung der Wärmeübergangsoberfläche im Hochdruckkondensator von 15 7c.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
109085/415

Claims (3)

2 !65 71 1 Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Harnstoff durch Umsetzung von Ammoniak und Kohlendioxid unter üblichen Druck- und Temperaturverhaltnissen, weitgehende Zersetzung des dabei entstandenen Ammoniumcarbamats, wenigstens teilweise Kondensation der Zersetzungsprodukte und des mitgeführten Wassertlampfes unter Zufuhr von frischem Ammoniak, Rückführung des κο erhaltenen Gas/Flüssigkeil-Gemisches zur Synthesezone, Abtrennung von Ammoniak und Kohlendioxid unter niediigerern Druck aus der restlichen Syntheselösung und Rückführung der daraus erhaltenen wäßrigen Ammoniumcarbamatlösung, Abtrennung von Ammoniak und Kohlendioxid aus einen; aus der Synthesezone abgeführten, Inertbestandteile enthaltendem Gasgemisch in einer Waschzone und Rückführung der dabei erhaltenen Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gasgemisch, in dem sich die inerten Bestandteile befinden, mit Hilfe der von der Niederdruckstufe stammenden Ammoniumcarbamatlösung wäscht und die bei diesem Waschvorgang anfallende Lösung zusammen mit einem Anteil aus der Synthesezone stammender harnstoffhaltige. Lösung der Kondensationszone mit Hilfe einer Flüssigkeitsstrahlpumpe zuführt, welche mit dieser Zone ?.ufließtndcm Ammoniak angetrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine aus der unteren Hälfte der Synthesezone stammende harnstoffhaltige Lösung zuführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Waschzone zugleich eine bei der Herstellung von Melamin aus Harnstoff gebildete Ammoniumcarbamatlösung als Waschflüssigkeit benutzt.
DE2165711A 1970-12-31 1971-12-30 Verfahren zu der Herstellung von Harnstoff Expired DE2165711C3 (de)

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