DE587663C - Vulkanisationsverfahren - Google Patents

Vulkanisationsverfahren

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DE587663C
DE587663C DEI44963D DEI0044963D DE587663C DE 587663 C DE587663 C DE 587663C DE I44963 D DEI44963 D DE I44963D DE I0044963 D DEI0044963 D DE I0044963D DE 587663 C DE587663 C DE 587663C
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DE
Germany
Prior art keywords
vulcanization
mixture
thiuram
disulfide
vulcanized
Prior art date
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Expired
Application number
DEI44963D
Other languages
English (en)
Inventor
Walter Huhn
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DEI44963D priority Critical patent/DE587663C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE587663C publication Critical patent/DE587663C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/0008Organic ingredients according to more than one of the "one dot" groups of C08K5/01 - C08K5/59
    • C08K5/0025Crosslinking or vulcanising agents; including accelerators

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

Durch Patent 585 696 wird ein Vulkanisationsverfahren unter Schutz gestellt, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man" Kautschukmischungen, die durch. Thiuramsulfide S mit frühem Vulkanisationseinsatz beschleunigt sind,. zur Vermeidung der AxLvulkanisation noch Thiuramsulfide mit spätem Vulkanisationseinsatz zusetzt.
■ Es wurde, gefunden, daß Thiuramsulfide mit spätem Vulkanisationseinsatz ebenfalls in Kombination mit anderen 'Beschleunigern, welche mehr oder minder frühen Vulkanisationseinsatz aufweisen und welche nicht der ■Gruppe der Aldehydaminbeschleuniger angehören, wie Dithiocarbaminatien, Xanthogenate^ Meraaptoarylenthiazolen in dem im Hauptpatent beschriebenen Sinne sehr günstig wirken.
Dithiocarbandnate sind beispielsweise VuI-kanisationsbeschleuniger von ausgezeichneten 'Eigenschaften. Ihre allgemeine Verwendung ist aber stark eingeschränkt, weil die Verarbeitung der damit hergestellten Kautschukmischungen außerordentlich schwierig ist.
Derartige Kautschulanischungen vulkanisieren bereits an: bei Raumtemperatur bei 1- bis 3tägigem Lagern, bei 50 bis 70° in wenigen Stunden, um 100° in wenigen Minuten. Hierdurch ergeben sich ganz erhebliche Verarbeitungsschwierigkeiten. Setzt man derartigen Mischungen ein TMuramsulfid mit spätem Vulkanisationseinsatz zu, so verzögert das eingesetzte Thiuramsulfid anfänglich den Vulkanisationseinsatz, es wirkt als Bremsmittel. Nachdem die Vulkanisation jedoch eingesetzt hat, wirkt das Thiuramsulfid stark aktivierend und vulkanisationsverkürzend. Um Vulkanisate gleichen Charakters zu erhalten, kann der Prozentsatz an Dithiocarbaminat bei gleichzeitiger Verwendung eines Thiuramsulfids verringert werden, ohne daß hierdurch Heizzeit, Farbe, Geruch der Vulkanisate eine Änderung erleiden.
Nachstehende Vergleichsreihen zeigen, daß eine Kombination eines Dithiocarbaminates mit 'frühem Vulkanisationseinsatz (dipentamethyliendithiocarbaminsaures Piperidin) und eines Thiuramsulfids mit spätem Vulkanisa-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Walter Huhn in Köln-Mülheim.
587668
tionseinsatz (Diphenyldimethylthiuramsulfid) die Gefahr der Anvulkanisation verringert, die Ausheizung aber sogar noch beschleunigt:
Heller Crepe..
Schwefel ......
Zinkoxyd
Dithiocarbaminat.:...
Thiuramsulfid
Mischung
I
Mischung
II
100,0 100,0
2,5 2,5
5.0 5,0
0,3 0,3
■— o,3
Mischung III
100,0
2,5 5.0
ο,ΐ5
0.3
Vulkanisationstemperatur = no0, Zerreißfestigkeiten in kg/cm2, Dehnung in %.
2o Heizung 59 Γ 935
in Min. 93 900
3 105 850
*5 6 183 850
IO 160 8oo
15 171 753
20 180 724
30 go 225 742
45
6o
II
untervulkanisiert
127
189
260
260
257
273
223
833
787
788 758 755 775 730
III
untervulkanisiert
155 j 880 229 j 802 264 798
254 ; 806
Die Zerreißfestigkeiten und Bruchdehnungen der Vulkanisate zeigen einwandfrei, daß hier nicht eine bloße Summierung der Beschleunigerwirkungen vorliegt, sondern daß es sich hier um einen völlig neuen, nicht vorauszusehenden Effekt handelt. Das angewendete Dimethyldiphenylthiuramdisulfid gibt für sich ,allein bei einer Dosierung von 0,3 nach einer Heizzeit von 60 Minuten auf iio° überhaupt noch keine Vulkanisation. Der große Vorteil der Dithiocarbaminate, nämlich kurze Heizung bei niedriger Temperatur, wird durch die Verwendung des Thiuramsulfids als Zusatzbeschleuniger noch stärker betont, die Verarbeitbarkeit der Mischung durch späteren Vulkanisationseinsatz außerordentlich erleichtert; die fertigen Kautschukmischungen werden überhaupt erst lagerfähig. Während die Mischung I bei einer Kalandertemperatur von 80 bis 900 innerhalb von 20 Minuten anvulkanisiert, zeigt Mischung II erst nach 40 Minuten unter gleichen Bedingungen Zeichen von An vulkanisation. Die Mischung III vulkanisiert erst nach i-V2 bis 2 Stunden bei 80 bis 900 an, bei iio° ist sie aber in der gleichen Zeit ausvulkanisiert wie Mischung I.
Auch Mischungen mit Mercaptoarylenthiazolen (z. B. Mercaptobenzothiazol) werden durch einen Zusatz von Thiuramsulfiden mit spätem Vulkanisationseinsatz in der kritischen Temperatur verbessert, d. h. die Verarbeitbarkeit wird erleichtert.
Mischung: 100,0 Kautschuk, 3,0 Schwefel, 5,0 Zinkoxyd, 2,0 Stearinsäure, 0,8 Mercaptobenzothiazol, 0,0 bzw. ο, 3 Thiuramsulfid aus Methylanilin.
Probe auf Anvulkanisation
20 Min.
30 45 -
5 Min.
10 -
15 '-■ 20 -
Zerreißfestigkeit kg/cm2, Dehnung %
ohne Zusatz
78
129
1020
"75
1050
+ 0,3 Thiuramdisulfid
untervulkanisiert 9 945
237
Stufenheizung bei 142,8°
99 S 940 213
180 S 920 228
204 875 210
186 830 " 191
770
720
740
720
725
Schwefelausschlag. g5
Die mit 0,3 Dimethyldiphenylthiuramdisulfid versetzte Mischung zeigt späteren Vulkanisationseinsatz, aber beträchtlich frühere Ausheizung ,als die Mischung ohne Zusatz. Besonders deutlich geht dies aus dem Unterschied der Ausschweflungsgrenze der beiden Mischungen hervor; die Mischung ohne Thiuramdisulfld schwefelt noch bei einer Heizung von 10 Minuten auf 142,8° stark aus, die Mischung mit 0,3 Thiuramdisulfid ergibt bereits nach 5 Minuten auf 142,8° ein nicht ausschwefelndes, strammes Vulfcanisat.
An Stelle des hier verwendeten Diphenyldimethylthiuramdisulfids können andere Thiuramsulfide mit spätem Vulkanisationseinsatz verwendet werden, z. B. Diäthyldiphenylthiuramdisulfid, Tetrabutylthiuramdisulfid, Dicyclohexyldiäthylthiurammonosulrid, Dip entamethylenthiurammonosulfid.
Weiter lassen sich Mischungen mit Xanthogenaten durch einen Zusatz von Thiuramsulfiden, die selbst späten Vulkanisationseinsatz besitzen, bezüglich Vulkanisationseinsatz und Verarbeitbarkeit wesentlich verbessern. Wird z. B. eine ■ Kombination von Diisopropyldixanthogen und Dimethyldiphenyltbiuramdisulfid verwendet, so erhält man im Vergleich zu
der Mischung mit nur Diisopropyldixanthogen folgende Prüfwerte:
Mischung: 100,0 Kautschuk, 2,5 Schwefel, ■ 5,o Zinkoxyd,
i,o Diisopropyldixanthogen.
10 Heizung
IiO0
Zerreißfestigkeit kg/cm2,
Dehnung %
945 + 0,2 Dimethvl-
diphenylthiuram-
disulfid
750
15 45 Min. ohne Zusatz 862 nicht anvulkanisiert 760
6o - 100 860 202 777
75 - 202 875 221
90 - 202 23Ο
204
Es findet also, wie die Gegenüberstellung zeigt, bei der Kombination zuerst eine Verzögerung des Vulkanisationseinsatzes, im Verlauf der Vulkanisation jedoch eine kräftige Aktivierung statt.
Das Verfaliren ist in seiner Anwendbarkeit nicht auf natürlichen Kautschuk beschränkt, es kann vielmehr auch bei synthetischen kautschukartigen Produkten der verschiedensten Art Verwendung finden,
Selbstredend ist es nicht notwendig, der zu vulkanisierenden Kautschukmischung ein fertiges Gemisch der Beschleunigerkombination zuzusetzen. Vielmehr ist es auch möglich, die ■einzelnen Beschleuniger nacheinander der VuI-kanisationsmischung einzuverleiben.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Abänderung des Verfahrens des Patents 585 696 zur Vulkanisation von Kautschuk unter Verwendung von Thiuramsulfiden mit frühem Vulkanisationseinsatz neben solchen mit spätem Vulkanisatiionseinsatz, darin bestehend, daß man an Stelle der dort verwendeten Thiuramsulfide mit frühem Vulkanisationseinsatz hier andere Vulkanisationabeschleuniger mit frühem· Vulkanisationseinsatz, die nicht der Gruppe der Aldehydamiinbeschleuniger angehören, verwendet.
DEI44963D 1932-03-03 1932-07-24 Vulkanisationsverfahren Expired DE587663C (de)

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DEI44963D DE587663C (de) 1932-03-03 1932-07-24 Vulkanisationsverfahren

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DE415790X 1932-03-03
DEI44963D DE587663C (de) 1932-03-03 1932-07-24 Vulkanisationsverfahren

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DE587663C true DE587663C (de) 1933-11-07

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