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Verfahren zur Vulkanisation von künstlichen, kautschukähnlichen Massen.
Es wurde die technisch bedeutungsvolle Beobachtung gemacht, dass die physikalischen Eigenschaften von Vulkanisaten aus künstlichen, kautsehukähnlichen Massen, wie sie insbesondere aus Butadien durch Polymerisation und nachträgliche Vulkanisation in Gegenwart von Vulkanisationsbeschleunigern erhältlich sind, äusserst günstig beeinflusst werden können, wenn die Vulkanisationsbeschleuniger in Lösungs-oder Verflüssigungsmitteln eingewalzt werden. Die Verbesserung betrifft besonders die Festigkeit und die Bruchdehnung. Es besteht hier ein grundsätzlicher Unterschied gegenüber dem natürlichen Kautschuk, bei welch letzterem ein auch nur annähernd ähnlicher Erfolg durch die Verwendung von Beschleunigern in Lösungs- oder Verflüssigungsmitteln nicht zu beobachten ist.
Die Wirkung tritt oft schon bei Lösungsmittelmengen ein, die weniger als 1% der zu vulkanisierenden Mischung betragen.
Die Wirkung ist besonders gross bei festen Beschleunigern, ist aber auch bei flüssigen Beschleunigern beobachtet worden. Als Lösungsmittel geeignet sind z. B. Wasser, Alkohole, Kohlenwasserstoffe, chlorierte
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mittel sei beispielsweise Stearinsäure angeführt.
Beispiele :
100 Gewichtsteile"Butadienkautsehuk"wurden unter Zusatz von 100 Gewichtsteilen von Füllstoffen, wie Russ, Zinkoxyd, Stearinsäure, 2-5 Gewichtsteilen Schwefel und 1 Gewichtsteil Aldehydammoniak als Beschleuniger vulkanisiert. Der Beschleuniger wurde bei einem Teil der Mischung ohne Lösungsmittel und bei einem andern in drei Teilen Wasser gelöst zugegeben. Die Vulkanisation wurde durch Anheizen mit 4 Atm. Dampf während 100 Minuten ausgeführt. Die erzielte Erhöhung der Festigkeit und der Bruchdehnung ist auf beifolgender Tabelle unter 1 ersichtlich.
Bei einem weiteren Vergleichsversuch wurde an Stelle von Aldehydammoniak Merkaptobenzothiazol ohne Lösungsmittel und in 1 Gewichtsteil Picolin gelöst verwendet (Tabelle 2).
Bei diesen Versuchen wurde je 100 Minuten auf 4 Atm. geheizt und 1% des Beschleunigers verwendet.
Der in der Tabelle unter 3 angeführte Vergleich wurde mit der gleichen Mischung unter Verwendung von 1'5 % Schwefel mit dem symmetrischen Äthylcyclohexylthiuramdisulfid einmal ohne Losungs- mittel und einmal in 3 Gewichtsteilen Toluol gelöst angestellt. Es wurde auch hier 1% Besehleuniger verwendet, jedoch nur 80 Minuten auf 4 Atm. geheizt.
Bei dem unter 4 angeführten Vergleich mit der gleichen Vulkanisationsmischung wurde das als Beschleuniger verwendete Äthylhexahydroanilinsalz der Dithiocarbaminsäure aus Äthylhexahydroanilin einmal ohne Lösungsmittel und einmal in einer mit 2 Gewichtsteilen Stearinsäure verflüssigten Form zugegeben ; die Menge des verwendeten Beschleunigers betrug 0'7%, geheizt wurde 80 Minuten lang auf 4 Atm.
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Beschleuniger <SEP> Lösungsmittel <SEP> I. <SEP> II.
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Wasser
<tb> 1. <SEP> Aldehydammoniak <SEP> ............................................ <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 3 <SEP> 10% <SEP> 70%
<tb> Picolin
<tb> 2. <SEP> Merkaptobenzothiazol <SEP> ............................................ <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 1 <SEP> 18% <SEP> 160%
<tb> Toluol
<tb> 3. <SEP> Symmetrisches <SEP> Äthyleyelchexylthiuramdisulfid <SEP> ..................... <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 3 <SEP> 40% <SEP> 45%
<tb> 4. <SEP> Äthylhexahydroanilinsalz <SEP> der <SEP> Dithiocarbaminsäure <SEP> aus <SEP> Äthyl-Stearinsäure
<tb> hexahydroanilin <SEP> ........................................ <SEP> 1:2 <SEP> 20% <SEP> 200%
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Die Angaben in der Spalte I bedeuten die prozentuale Zunahme der Festigkeiten (kMt/e), jene in Spalte II die Zunahme der Bruchdehnung in Prozenten.
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