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Eiserne gewalzte Querschwelle in Trogform Bei Schwellen für den Eisenbahnoberbau,
wie solche heute Verwendung finden, ist es im Interesse einer erhöhten Sicherheit
des Oberbaues erforderlich, den Schwellen an den Stellen stärkster Beanspruchung,
also an den Stellen der Schienensitze, ein erhöhtes Widerstandsmoment zu verleihen,
wodurch die Schwellen eine weit günstigere Standfestigkeit erhalten.
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Man hat nun bereits vorgeschlagen, die Schiwellen an den Stellen der
Schienensitze zu verstärken, und zwar handelt es sich hier um' aus profiliertem
Blech gepreßte, zum Zwecke der Auswalzung der Verstärkungen in besonderen Walzwerksanlagen
der Breite nach ausgewalzte Schwellen, also um solche, bei denen sich die Verstärkungen
auch auf die Seitenschenkel der Schwelle erstrecken, was durch die Art der Auswalzung
der Verstärkungen bedingt ist. Die Schwellenschenkel müssen also an den genannten
Stellen um das Maß der Verstärkung tiefer nach unten reichen als an den übrigen
Stellen, so daß sich die erzielte Schwellenform als eine unbeabsichtigte und sich
zwangsläufig ergebende Folge der Verstärkung der Schienensitze ergibt und an die
Verstärkung gebunden ist. Da die auf diese Weise hergestellten Ansätze von dem Maß
der Verstärkung abhängig sind, diesem Maße aber enge Grenzen gesetzt sind, so folgt
daraus, daß die auf diese Weise erzeugten Schwellenansätze nicht die obenerwähnte
gewollte Wirkung haben. Hinzu kommt noch, daß die Herstellung derartiger Schwellen
in besonderen Walzwerksanlagen mit ° schweren Walzgerüsten und seitlichen Führungseinrichtungen
für die Schienensitze erfolgen muß und sich daher derart teuer gestaltet, daß eine
wirtschaftliche Erzeugung der Schwellen der genannten Art nicht mehr gewährleistet
ist.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun eine Schwelle, die den
bisher bekannten Schwellen gegenüber ein erhöhtes Widerstandsmoment an - den am
stärksten beanspruchten Stellen, also an den Stellen der Schienensitze, aufweist
und die in bekannter und einfacher Weise durch Auswalzung in der Längsrichtung wirtschaftlich
hergestellt werden kann. Erfindungsgemäß wird das erhöhte Widerstandsmoment und
somit die günstigere Standfestigkeit der Schwelle dadurch erreicht, daß die abwärts
gebogenen Schenkel der Schwelle an den Stellen der Schienensitze örtliche Verlängerungen
besitzen, die im Gegensatz zu den Ansätzen der vorher erwähnten Schwellen von den
übrigen Abmessungen der Schwelle unabhängig sind, so daß ihre Größe beliebig und
so gewählt werden kann, wie sie sich am vorteilhaftesten für den genannten Zweck
ergibt. Diese örtlichen Verlängerungen können bei gerade durchlaufender Ansatzkante
der bekannten Schwellenfußverstärkung der Stärke des verstärkten Schwellenfußes
entsprechen.
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Ferner sind Ausführungsarten möglich, bei
denen die
Ansatzkante der bekannten Schwellenfußverstärkung an den Stellen der örtlichen Verlängerungen
entsprechend dem Verlauf der unteren Schwellenfußkante gebogen bzw. gekröpft ausgebildet
ist.
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Die Vergrößerung des Widerstandsmomentes des Schienensitzes durch
Verlängerung der nach abwärts gerichteten Schwellenschenkel kann auch erfindungsgemäß
an diesen Stellen mit einer sich über die ganze Höhe des Schwellenschenkels erstreckenden
Verstärkung des Schwellenschenkels verbunden sein. - Weiterhin erstreckt sich die
Erfindung noch auf ein zur Herstellung der neuen Schwelle besonders geeignetes Verfahren.
Um die örtlichen Verlängerungen der Schwellenschenkel in der gewünschten Form und
Stärke herzustellen, wird erfindungsgemäß ein flaches oder leicht gebogenes Walzprofil
ausgewalzt, das an den Stellen des späteren Schienensitzes mit seitlichen lappenartigen
Ansätzen versehen ist, worauf dieses so hergestellte Walzprofil in bekannter Weise
in die Schwellentrogform gebracht wird. Das Walzprofil ist also an der Stelle des
Schienensitzes auf eine örtlich begrenzte Länge bogenförmig bzw. ansatzartig verbreitert
und erhält dadurch an diesen Stellen eine verstärkend wirkende Verlängerung des
Schwellenfußes.
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Selbstverständlich ist es für das Wesen der Erfindung belanglos, ob
diese Schenkelverlängerungen außer an dem Schienensitz auch außerhalb oder innerhalb
des Schienensitzes angebracht werden.
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Die am Schienensitz befindlichen Verstärkungen erhöhen in äußerst
vorteilhafter Weise das- Widerstandsmoment der Schwellen an diesen gefährlichen
Querschnittsstellen und bedingen außerdem eine sehr hohe -Standfestigkeit der Schwelle,
da durch die Verlängerung der Schwellenschenkel an den Schienensitzstellen die neutrale
Achse des Profils in jedem gewünschten-Maße entsprechend der Größe der Verlängerungen
verlegt werden kann.
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In. der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i das Walzprofil im Schnitt vor dem erweiterten Schienensitz,
Abb. 2 den Längsschnitt durch das Walzprofil und Ahb. 3 die Draufsicht auf das Walzprofil.
Abb.4 veranschaulicht den Querschnitt durch eine fertige Schwelle, Abb. 5 den Längsschnitt
durch eine fertige Schwelle und Abb. 6 die Draufsicht auf eine fertige Schwelle.
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Das Walzprofil S, das in bekannter Weise auf der späteren Schwellendecke
mit Verstärkungen R versehen sein kann, aus denen in weiteren Bearbeitungsvorgängen
die Hakenrippen Rp ausgearbeitet werden, ist gemäß .der Erfindung mit seitlichen
lappenartigen Ansätzen F versehen, die bei der fertigen Schwelle unter die eigentliche
Sehwellenschenkelunterkante herunterragende Ansätze bilden.