DE58543C - Verfahren zur Herstellung von Carmoisirungen durch Stanzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Carmoisirungen durch Stanzen

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DE58543C
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Germany
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carmaking
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pressure
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DENDAT58543D
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L. DE GROOTE & CO. in Hanau
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21DWORKING OR PROCESSING OF SHEET METAL OR METAL TUBES, RODS OR PROFILES WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21D53/00Making other particular articles
    • B21D53/44Making other particular articles fancy goods, e.g. jewellery products

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Adornments (AREA)

Description

KAISERLICHES
Bei Vielfachfassungen, d. h. Fassungen, von denen jede einzelne mehrere Steine aufnimmt, und welche im Geschäftsleben Carmoisirungen genannt werden, ist es sowohl durch den herrschenden Geschmack als auch durch die nothwendige feste Lagerung der einzelnen Steine geboten, dafs die Carmoisirung als "Ganzes und in den einzelnen Theilen durchaus scharfe Kanten zeigt. Infolge dieser Anforderungen, welche für Carmoisirungen aus echtem Metall und für echte Edelsteine unerlässlich sind, war es bisher nur möglich, genannte Carmoisirungen durch Handarbeit herzustellen, oder, wenn mechanische Arbeit zu Hülfe genommen wurde, diese Arbeit durch die Hand zu vollenden. Die Carmoisirungen wurden dementsprechend entweder durch Bohren und Herausfeilen aus einem vollen Stück erzeugt, oder die Steinöffnungen wurden gebohrt, event, auch ausgestanzt und dann die Galerie angelöthet. .
Bohren' und Herausfeilen aus einem vollen Stück erfordert grofse Genauigkeit des Arbeiters, ist demnach theuer und ergiebt aufserdem. massenhaften Abfall des kostspieligen Rohmaterials , wogegen beim Stanzen der Steinöffnungen und Anlöthen der Galerie zwar der Arbeitsgang und der Abfall verringert sind, dafür aber an den Löthungen zu harte Stellen entstehen, welche die Arbeit des Fassers ungemein erschweren, aufserdem aber noch das Ausfeilen der Galerie verlangen, so dafs auch hierbei kein nennenswerther Vortheil erzielt wird. Für Massenfabrikation eignet sich also keines der bisher üblichen Verfahren, und durch Stanzen allein war es bisher unmöglich, eine für den Fasser vollständig bereite Carmoisirung zu erhalten, denn die durch Pressungen oder Stanzen hergestellten Fassungen für Theatersteine u. dergl. können niemals für Edelsteine· verwendet werden, da sich das hierbei übliche Verfahren nicht auf Gold anwenden läfst, weil mit dem Erzielen der scharfen Kanten die Ornamentirungen der Goldfassungen wieder zerstört werden.
Mit Hülfe des neuen Verfahrens können Carmoisirungen aus Gold für Edelstein als Massenartikel in solcher Vollendung hergestellt werden, dafs sie ohne Anwendung irgend welcher Handarbeit für den Fasser gebrauchsfähig sind, dabei aber den durch Handarbeit hergestellten Carmoisirungen gleichkommen. Das Formgeben und Ornamentiren der Fassungen konnte hierbei keine Schwierigkeit machen, da sich hierzu das Stanzen gut eignet, wohl aber das Erzielen scharfer Kanten beim Aufstellen der Spitzen, ohne dafs hierbei die Ornamentirungen bezw. die Steinöffnungen verdrückt werden und dann zur Widerherstellung der Handarbeit bedürfen. Werden nämlich die Steinöffnungen zuerst ausgestanzt und dann die Spitzen aufgestellt, so wird das Material bei der Pressung in der Art verschoben,, dafs die Oeffnungen noch einmal nachgestanzt bezw. nachgefeilt . werden müssen. Eine Pressung zum Aufstellen der Spitzen ist aber unbedingt erforderlich, denn während die Oberplatte verhältnifsmäfsig dick ist, müssen die Spitzen dünn verlaufen. Während also das Aufstellen einen Druck erfordert, so beschränkt wiederum die Weichheit des Goldes diesen Druck, wenn nicht die bereits vorhandenen Ornamentirungen

Claims (1)

  1. zerstört werden sollen, so dafs der beim Aufstellen anwendbare Druck niemals scharfe Kanten der Fassung erzielt.
    Der dem neuen Verfahren zu Grunde liegende Gedanke, besteht nun darin, die durch Stanzen vorbereitete Platte in der Art einzurichten, dafs bei dem Aufstellen der Spitzen durch Pressen der Druck wohl im Stande ist, das scharfkantige Aufstellen zu bewirken, nicht aber die bereits vorhandenen Ornamentirungen des weichen Metalles zu verletzen. Verkörpert ist nun dieser Gedanke durch das gleichzeitige Einpressen von Vertiefungen mit der Ornamentirung in die Platte, welche Vertiefungen dann die Biegestellen beim Aufstellen , der Spitzen nach dem Ausstanzen der Steinöffnungen und der Spitzen ergeben.
    Auf der Zeichnung sind die verschiedenen Stanzvorgänge, welche die Carmoisirung bei Ausübung des neuen Verfahrens zu durchlaufen hat, dargestellt. Zuerst wird ein Stern (Fig. ί. und 4) von den Umrissen der Carmoisirung ausgestanzt und dann in einen Prägstock gebracht, der in die eine Seite die Ornamentirungen (Fig. 2 und 5), gleichzeitig aber in die entgegengesetzte Seite keilförmig zulaufende Vertiefungen a, Fig. 3 und 6, eindrückt.
    Zu diesem Zwecke ist in Matrize A, Fig. 6, die Ornamentirung eingeschnitten und die im übrigen auf der Stirnfläche glatte Patrize B mit aufrechtstehenden, keilförmigen Spitzen s versehen. Die Vertiefungen a, Fig. 3, sind so angeordnet, dafs sie nach dem Ausstanzeh der Steinöffnungen c, Fig. 7,. die mit dem Einpressen der Ornamentirung (Fig. 2) vorbereitet waren (Fig. 5), auf den Stegen b, Fig. 7 a, und zwar an der Biegestelle der Spitzen beim späteren' Aufstellen liegen. Diese neue und eigenartige Anordnung von Hülfsvertiefungen auf der der Ornamentirung entgegengesetzten Seite ermöglicht das scharfkantige Aufstellen der Spitzen (Fig. 8, 11 und 11 a) durch leichte Pressung.
    Prägte man nur die Ornamentirungen auf einer Seite ein und liefse die andere Seite unbearbeitet, so würde man beim Aufstellen der Spitzen eine Carmoisirung erhalten, wie sie in Fig. 11 b im vergröfserten Mafsstabe dargestellt ist, wenn man die vorgeprefsten Ornamentirungen (Fig. 7) unverletzt erhalten will. Eine solche Carmoisirung ist aber für den Fasser nicht zu gebrauchen, sondern derselbe mufs dieselbe dann erst mit Hand. nacharbeiten und ihr die in den Fig. 9, 12 und 13 dargestellte Form ■ geben. Will man aber der Carmoisir,ung (Fig. 11 b) durch Pressung scharfe Kanten geben, so mufs der Druck ein ganz bedeutender sein, und dann werden wieder die Steinöffnungen c, Fig. 7, verdrückt. Auch diese Carmoisirung ist dann für den Fasser nicht zu gebrauchen, .sondern die Steinöffnungen müssen dann erst nachgebohrt werden.
    Ganz anders wird aber das Ergebnifs, wenn man die Goldplatte, aus der die Carmoisirung hergestellt werden soll, erst in der neuen Art vorbereitet. Werden dann nach dem Ausstanzen die Spitzen aufgestellt, so biegen sich dieselben an den mit den keilförmigen Vertiefungen α ausgestatteten Stellen (Fig. 10), und ohne dafs es eines Druckes bedarf, der das Gold breit quetscht, also die Steinöffnungen verunstaltet, richten sich die Spitzen d, Fig. 8, 11 und 11 a, scharfkantig auf, die dann bei einer weiteren leichten Pressung nach innen gebogen werden, dadurch die Vertiefungen a, Fig. 12 und 13, schliefsen und somit eine für den Fasser vollständig fertige Carmoisirung (Fig. 9) herstellen, welche in allen Theilen die nothwendigen scharfen Kanten zeigt, und nicht der geringsten Nacharbeit bedarf.
    Patenτ-Anspruch:
    Ein Verfahren zur Herstellung scharfkantiger Carmoisirungen, darin bestehend, dafs das die Carmoisirung bildende Goldblech zuerst durch Stanzen auf die der herzustellenden Carmoisirung eigene Grundform gebracht wird, dem dann aber auf der einen Seite keilförmige Vertiefungen (a, Fig. 3) eingeprefst werden, während der anderen Seite die Ornamentirung aufgedrückt wird (Fig. 2), worauf dann die Steinöffnungen (c, Fig. 7) ausgestanzt und nun die Spitzen durch einen leichten Druck in den durch die Vertiefungen (a) vorbereiteten Stellen aufgestellt werden (Fig. 13).
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