DE1760440C3 - Verfahren zur Herstellung von gekerbten Filznadeln - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Herstellung von gekerbten Filznadeln durch Gesenkformen
eines ungekerbten Rohlings mittels senkrecht gegeneinander beweglicher oberer und unterer Gesenkteile.
Es ist eine Filznadel mit einer Nut an der Längskante mit von innen nach außen abfallender Dachwandung
bekannt (CH-PS 3 54412), wobei die Nut durch Einpressen mittels eines entsprechend ausgebildeten
Werkzeuges hergestellt wird. Zwar ist die Nut am Nutengrund abgerundet, an den Übergangsstellen
zwischen der Nut und den Außenflächen der Nadel — insbesondere am Dachvorsprung — sind aber verhältnismäßig
scharfe Kanten vorhanden, so daß durch die Anwendung der Filznadel verhältnismäßig häufig
Zerstörungen an Fasern auftreten, was nicht erwünscht ist
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Verfahren der eingangs genannten Art zu
schaffen, das ermöglicht, eine Filznadel herzustellen, die frei von scharfen Kanten, insbesondere auch an den
Nutenrändern, ist
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß beim Gesenkformen des Rohlings vom oberen, die
Gegenform der Kerben enthaltenden Geüenkteil relativ zum unteren Gesenkteil zusätzlich eine waagerechte
Bewegungskomponente ausgeführt wird.
Durch das Verfahren gemäß der Erfindung kann in einem einzigen Arbeitsgang eine Filznadel hergestellt
werden, welche keine scharfen Kanten aufweist, so daß
beim Verfilzen mit Hilfe der nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten Nadel kaum Fasern zerstört
werden.
Zum weiteren Stande der Technik sei noch erwähnt, daß es aus der Gesenkschmiedetechnik (US-PS
14 17 294) bekannt ist, daß die aufeinander zu bewegten Gesenkteile vor dem eigentlichen Gesenkschmiedevorgang
eine seitliche Relativbewegung zueinander ausüben.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine vergrößerte Ansicht einer gemäß der Erfindung hergestellten Filznadel,
F i g. 2 in vergrößertem Maßstab eine Seitenansicht eines Teiles der Nadel der Fig. 1, und zwar einen
einzelnen Nadelwiderhaken bzw. eine Kerbe,
F i g. 3 eine Vorderansicht des in F i g. 2 dargestellten Nadelteils,
F i g. 4 eine Teil-Schaubildansicht, welche einen Teil des Mechanismus zur Durchführung des Verfahrens
gemäß der Erfindung wiedergibt,
Fig.5 eine schematische Darstellung der Vorrichtung,
F i g. 6a bis 6d Querschnitte von Nadeln veränderlicher Form, die gemäß dem Verfahren nach der
Erfindung hergestellt werden können, Fig.7 in vergrößertem Maßstab eine Teilansicht
einer Nadel einer anderen Ausführungsform,
F i g. 8 eine Seitenansicht des in F i g. 7 dargestellten Nadelteiles,
Fig.9 eine Teilansicht einer Filznadel in einer weiteren abgewandelten Ausführungsform.
ίο Die in Fig. 1 dargestellte Filznadel weist einen,
abgebogenen Teil 12 auf, welcher mit einem Nadelschaft 14 an der obersten Stelle der Nadel verbunden ist, ferner
ein Blatt 16, das mit dem untersten Teil des Schaftes 14 verbunden ist, und eine Spitze 18, weiche mit dem
unteren Teil des Blattes 16 verbunden ist Das Blatt 16 der in F i g. 1 dargestellten Nadel ist im Querschnitt
dreieckig und besitzt mehrere Kerben bzw. Widerhaken 20 an der Verbindungsstelle der Blattflächen, so daß ein
Blatt, das einen dreieckigen Querschnitt hat, wie er in
F i g. 4 und bei 16a in F i g. 6a dargestellt ist, drei Sätze Kerben bzw. Widerhaken aufweist, und zwar einen Satz
an jedem Kantenteil des Blattes. Bei der in F i g. 1 dargestellten Ausführungsform ist jeder Kantenteil des
Blattes 16 mit drei Kerben bzw. Widerhaken versehen, wobei jeder der Widerhaken jedes Satzes relativ zu den
Widerhaken des anderen Satzes mit Bezug auf die Längsachse der Nadel 10 versetzt ist
In den F i g. 2 und 3 sind vergrößerte Ansichten eines einzelnen Widerhakens in einem Teil des Nadelblattes
16 dargestellt. Der Widerhaken 20 besteht aus einer Widerhakennut 22, welche in einer Kante 24 des
Nadelblattes 16 ausgebildet ist, und einer Spitze 26. Aus den Fig.2 und 3 ist weiterhin ersichtlich, daß im
wesentlichen die gesamten Kanten des Widerhakens 20 abgerundet sind, so daß keine scharfen Kanten
vorhanden sind, welche als Schneidmittel zum Zerstören der Fasern arbeiten könnten, mit welchen der
Widerhaken 20 in Eingriff tritt. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, daß der Bodenteil 28 der Widerhakennut
22 an der Stelle, wo die Spitze 26 und die Bodenwand 30 der Widerhakennut 22 zusammentreffen, ebenfalls
abgerundet ist. Weiterhin hat der Bodenteil 28 bzw. die vorstehend gekennzeichnete Stelle einen abgerundeten
Teil 32, der sich vorzugsweise in Richtung der Längsachse der Nadel und gegen den zugespitzten Teil
18 erstreckt. Im besonderen kann gesagt werden, daß der abgerundete Teil 32 sich vorzugsweise in einer
Richtung im wesentlichen parallel zur Achse der Nut 22 erstreckt.
Wie es in der Verfilzungstechnik bekannt ist, tritt dann, wenn die Filznadel in das Vlies oder in die Masse
der Fasern eintritt, die Spitze 26 des Widerhakens 20 mit den Fasern in Eingriff und zieht sie in die Widerhakennut
22. Wenn die Nadel sich weiter vorbewegt oder weiter in das Vlies oder die Matte von Fasern eintritt,
werden die Fasern gegen den Bodenteil 28 der Widerhakennut 22 gezogen. Bei bekannten Ausführungsformen
von Filznadeln ist der Bodenteil 28 der Widerhakennut 22 zufolge der Herstellungsverfahren
dieser Widerhaken, z. B. durch ein Schneidwerkzeug od. dgl., im allgemeinen mit einer scharfen Kante
versehen. Die scharfen Kanten der bekannten Filznadeln an den mit der Faser in Eingriff tretenden
Bereichen arbeiten nach Art einer Messerkante gegen
f,5 die Fasern und können daher eine Zerstörung vieler der
von dem Widerhaken 20 getragenen Fasern verursachen. Dies ist für den Verfilzungsvorgang natürlich
unerwünscht, da es vorgezogen wird, möglichst viele
Fasern durch das Vlies hindurchzuziehen, um sie soweit wie möglich zusammenzudrücken. Durch die Verwendung
der gemäß der Erfindung hergestellten Nadel wird, falls überhaupt, nur eine sehr geringfügige Zerstörung
der Fasern hervorgerufen, weil irgendwelche scharfen
Kanten in dem Widerhaken 20, insbesondere an dem Bodenteil 28 der Nut des Widerhakens, nicht vorhanden
sind; vielmehr sind im wesentlichen die gesamten Flächen abgerundet und können nicht als Schneidmesser
gegen die Fasern arbeiten. ι ο
In F i g. 2 bezeichnet A den öffnungswinkel oder den
Unterschneidungs-Winkel des Widerhakens, D die gesamte Widerhakentiefe und H die Größe der
Abbiegung oder der Ablenkung der Spitze 26 aus der normalen Fläche der Kante 24 des Blattes 16.
Bei Filznadeln sind der Unterschneidungs-Winkel A, die Widerhakentiefe D und die Abknickung H
insgesan.t kritische Dimensionen, um beim Verfilzen die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. P?im Verfahren
nach der Erfindung können sowohl die Widerhakentiefe D, die Abknickung H und der Winkel A als auch das
Abrunden der mit den Fasern in Eingriff tretenden Flächen in einer einzigen Verfahrensstufe erzeugt
werden.
Fig.4 und 5 zeigen schematisch anhand einer
Vorrichtung das Verfahren zur Herstellung der Filznadeln gemäß der Erfindung, Ein Rahmen 34 trägt
fest einen unteren Gesenkteil 36, wobei dieser Gesenkteil 36 eine dreieckig geformte Nut 38 zur
Aufnahme des Nadelblattes 16 aufweist Ein oberer Gesenkteil 40 ist mit einer Stange 42 verbunden, die
ihrerseits mit einer hydraulischen Presse od. dgl. (nicht dargestellt) verbunden werden kann, um während des
Gesenkpreßvorganges auf das Nadelblatt 16 eine Preßkraft einwirken zu lassen. Der obere Gesenkteil 40
ist an der unteren, mit der Nadel in Eingriff tretenden Fläche mit einer Mehrzahl von Wellungen oder Nuten
versehen, so daß der obere Gesenkteil 40 während des Gesenkpreßvorganges die Nadel 16 in Reibungsberührung
ergreift. Wie in Fig.4 und 5 dargestellt, ist der
untere Gesenkteil 36 mit wenigstens einer Formnut bzw. Gesenkform 43 zum Herstellen des Widerhakens
in dem Nadelblatt 16 versehen. Jedoch kann diese Form für den Widerhaken auch in dem oberen Gesenkteil 40
ausgebildet sein, wobei dann der untere Gesenkteil 36 lediglich eine Auflage für die Nadel bildet. Weiterhin
werden die Widerhaken in jeder Kante 24 des Nadelblattes ?<6 gleichzeitig durch einen Preß- oder
Gesenkvorgang gebildet, wobei ebenso viele Formnuten vorgesehen werden wie Widerhaken in jeder Kante
24 der Nadel 16 hergestellt werden sollen.
Wie weiterhin in Fig.5 dargestellt ist, trägt der
Rahmen 34 einen keilartig geformten Teil 44, der einstückig mit ihm ausgebildet oder fest mit ihm
verbunden sein kann, wobei der keilförmige Teil 44 eine Schräge oder Keilfläche 46 aufweist. Der obere
Gesenkteil 40 hat eine entsprechend abgeschrägte Fläche 48, welche zu der Schrägfläche 46 des Teiles 44
paßt, so daß während des senkrechten Preßhubes des oberen Gesenkteiles 40 auf den Gesenkteil 40
gleichzeitig eine waagerechte Kraftkomponente wirkt, wenn er das Nadelblatt 16 gegen den unteren
Gesenkteil 36 drückt. Daher ist die Preßkraft auf das Nadelblatt 16, wenn sie dieses gegen den unteren
Gesenkteil 36 drückt, die Resultierende der Gesenkkraft t,i
von oben und der waagerechten Kraftkomponente, welche durch den Keil 44 ausgeübt wird. Beim
Gesenkformen des Rohlings wird somit vom oberen Gesenkteil 40 relativ zum unteren Gesenkteil 36
zusätzlich eine waagerechte Bewegungskomponente ausgeführt Wenn die Nadel in den unteren Gesenkteil
36 gepreßt wird, werden der erforderliche Winkel A des Widerhakens, die gewünschte Tiefe D des Widerhakens
und die gewünschte Abknickung E gleichzeitig gebildet Die Gesenkform 43 für den Widerhaken ist so
ausgebildet, daß die erforderlichen Abrundungen an den
mit der Faser in Eingriff tretenden Flächen gleichzeitig mit der Herstellung des Widerhakenwinkels und der
Abknickung erzeugt werden. Die Bewegung des Nadelblattes 16, wenn es in den unteren Gesenkteil 36
gepreßt wird, ist in Fig.5 dargestellt, in welcher die
Anfangslage des Nadelblattes 16 in gestrichelten Linien und die Endlage des Nadelblattes 16 in ausgezogenen
Linien dargestellt ist
Die F i g. 6a bis 6d geben verschiedene Formen von Nadeln im Ouerschnitt wieder. Das Verfahren nach der
Erfindung ist grundsätzlich für eine beliebige Form anwendbar. Es kann im wesentlichen jede beliebige
Größe oder Form eines Widerhakens bzw. einer Kerbe in einem verhältnismäßig einfachen Gesenkpreßvorgang
hergestellt werden.
Die F i g. 7 bis 9 geben zwei weitere Widerhakenformen wieder, welche mit dem Verfahren nach der
Erfindung hergestellt werden können. Veränderungen in der Form der Kerben bzw. Widerhaken sind häufig
erwünscht, um gewünschte Wirkungen in dem Aussehen eines verfilzten Textilstückes zu erzeugen.
Bei der Ausführungsform gemäß F i g. 7 und 8 hat Blatt 16' wiederum eine dreieckige Form; die Kerben
bzw. Widerhaken 20' werden in einer Kantenfläche 24' wie bei der vorbeschriebenen Ausführungsform gebildet.
Aus F i g. 7 ist ersichtlich, daß wenigstens einer der Widerhaken 20' eine Spitze 26' hat, die relativ zur
Längsachse des Nadelblattes 16' schräg verläuft. Es können mehr als einer der Nadelwiderhaken auf diese
Weise hergestellt werden, und sie können entweder nach links oder nach rechts abgeschrägt sein.
In F i g. 9 sind die drei Widerhaken 20" so ausgebildet,
daß jeder der Widerhaken gegenüber dem anderen Widerhaken eine abweichende Größe hat. Der oberste
Widerhaken 20" ist beträchtlich schmaler oder kleiner als der dazwischenliegende Widerhaken 20", der
seinerseits kleiner als der unterste Widerhaken 20" ist. Aus F i g. 9 ist weiterhin erkennbar, daß der Abstand L
zwischen dem obersten Widerhaken 20" und dem dazwischenliegenden Widerhaken 20" relativ größer als
der Abstand L' zwischen dem mittleren Widerhaken und dem untersten Widerhaken 20" ist. Die Kerben bzw.
Widerhaken jeder der Ausführungsformen der F i g. 7 bis 9 haben — wie für die erste Ausführungsform
beschrieben — auch die gewünschten abgerundeten Flächen an den mit der Faser in Eingriff tretenden
Oberflächen. Auch bei der Ausführungsform der F i g. 9 ist die Formgebung des Widerhakens nicht auf die
dargestellte beschränkt, una die Größen und die Abstände zwischen den Widerhaken können nach
Wunsch verändert werden, indem einfach ein entsprechendes Gesenk erstellt wird, um die Größe der Kerben
b/.w. Widerhaken oder ihre Formen in im wesentlichen
beliebig gewünschter Weise herzustellen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von gekerbten Filznadeln durch Gesenkformen eines ungekerbten Rohlings mittels senkrecht gegeneinander beweglicher oberer und unterer Gesenkteile, dadurch gekennzeichnet, daß beim Gesenkformen des Rohlings vom oberen, die Gegenform der Kerben enthaltenden Gesenkteil relativ zum unteren Gesenkteil zusätzlich eine waagerechte Bewegungskomponente ausgeführt wird.
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