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Thermostatische Regelur für Brennkraftmaschinen Die bekannten thermostatischen
Reglungen für Brennkraftmaschinen sind hauptsächlich für wassergekühlte Brennkraftmaschinen
gedacht. Bei diesen Maschinen werden die Zylinder infolge des umlaufenden Kühlwassers
sämtlich auf einer im wesentlichen gleichen Temperatur gehalten. Es genügt daher,
wenn man an irgendeiner Stelle einen Thermostaten anbringt und diesen Thermostaten
mit der Reglung der Maschine durch ein Gestänge o. dgl. verbindet, so daß bei Erreichung
einer Gefahrtemperatur die Reglung beeinflußt wird.
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Eine derartige Reglung ist insbesondere bei luftgekühlten Brennkraftmaschinen
nicht recht anwendbar. Hier findet kaum eine gegenseitige Beeinflussung der einzelnen
Zylinder bezüglich ihres Wärmezustandes statt. Es genügt daher in vielen Fällen
nicht, wenn lediglich an einer Stelle der Maschine ein Thermostat angebracht ist.
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Bei der Reglung nach der Erfindung ist an jedem Motorzylinder ein
ihm zugeordneter Thermostat vorgesehen. Eine solche Anordnung ist an sich bekannt.
Bei der bekannten Reglung mit j e einem Thermostat an jedem Zylinder handelt es
sich aber darum, eine selbsttätige Brennstoffverteilung bei Mehrzylindermaschinen
zu gewährleisten. Zu diesem Zweck stehen hier die Thermostaten mit Hebeln in Verbindung,
die unmittelbar auf jedes Brennstofeinlaßorgan der einzelnen Zylinder einwirken.
Unabhängig hiervon ist bei dieser bekannten Reglung der Regler der Maschine mit
dem Thermostatengestänge verbunden. Diese Anordnung hat den Zweck, beim Anlassen
der Maschine, wobei infolge des kalten Zustandes und der geringen Belastung durch
die Thermostaten eine starke Brennstoffzufuhr und dementsprechend hohe Drehzahl
eingestellt werden würde, eine Drosselung der Brennstoffzuführung zu bewirken.
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Demgegenüber werden erfindungsgemäß die Einzelbewegungen der an jedem
Zylinder angebrachten einzelnen Thermostaten auf ein gemeinsames, die Maschinenreglung
beeinflussendes, druckempfindliches Stellglied übertragen, welches somit durch die
Summe. der Einzelbewegungen beeinflußt wird. Hier wird also durch die Bewegung der
Thermostaten die Maschinenreglung beeinflußt, während bei der bekannten Einrichtung
der Regler der Maschine unter bestimmten Verhältnissen auf das Thermostatgestänge
einwirkt.
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Die erfindungsgemäße Reglung kann ohne wesentliche bauliche Veränderung
zu zwei verschiedenen ZZVecken benutzt werden.
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Einerseits kann man Flüssigkeitsthermostaten verwenden, deren Übertragungsflüssigkeit
einer derGefahrtemperatur entsprechende Verdampfungstemperatur besitzt. In diesem
Falle wird bei normaler Steigerung der Temperatur der einzelnen Zylinder das gemeinsame
druckempfindliche Stellglied kaum beeinflußt. Erst wenn irgendeiner der Zylinder
die Gefahrtemperatur überschritten hat, so daß in seinem Thermostaten die Übertragungsflüssigkeit
verdampft, wird das gemeinsame Stellglied beeinflußt, das seinerseits auf
die
Maschinenreglung einwirkt. In diesem Falle spricht also die Reglung an, sobald einer
der Zylinder die Gefahrtemperatur überschritten hat.
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Anderseits ist es durch Anwendung von Gasthermostaten bei der Reglung
nach der Erfindung möglich, eine Beeinflussung der Steuerung herbeizuführen, wenn
der Durchschnittswert der Temperatur aller Zylinder einen bestimmten Wert überschreitet.
Die Gasthermostaten arbeiten in der gleichen Weise auf das gemeinsame druckempfindliche
Stellglied. In diesem Falle wirkt sich jede Erhöhung der Temperatur in einer Verstellung
des Stellgliedes aus. Die Grundeinstellung wird dann so getroffen, daß die Reglung
anspricht, sobald der Durchschnittswert der Temperatur aller Zylinder erreicht ist.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Flüssigkeitsthermostaten
dargestellt.
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Fig. i ist eine Endansicht eines luftgekühlten Motors radialer Bauart.
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Fig. z zeigt einen senkrechten Schnitt durch einen Thermostaten, Fig.
3 einen Schnitt durch das gemeinsame Stellglied.
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An der Brennkraftmaschine r, weiche mehrere Zylinder a besitzt, ist
an jedem Zylinderkopf oder Zylindermantel ein Thermostatgefäß 3 unmittelbar oder
in geeignetem Abstand befestigt. Jeder dieser Thermostaten ist mit einer Rohrleitung
q. verbunden, die zu einem Kopfteil 5 eines druckempfindlichen Stellgliedes 6 führt,
das bei diesem Beispiel mit einem in geeigneter Weise an der Maschine angeordneten
Faltenbalg? versehen ist. Ein Ende des Faltenbalges ist an dem Kopfteil 5 befestigt
und steht mit ihm- in Verbindung, während das andere Ende sieh unter der Einwirkung
des herrschenden Druckes frei bewegen kann. Das freie Ende des Faltenbalges 7 ist
mit einem Gestänge g. verbunden, welches die Stange 8 mit der Maschinenreglung,
z. B. der Drossel- und Zündungssteuerung, sowie der Steuerung des Brennstoffgemisches
verbindet. Die Stange g, ist ein Schenkel eines Kniehebels, welcher, in einer Konsole
im Punkte io= schwenkbar gelagert ist, die am Kurbelkasten der Maschine befestigt
ist. Mit dem anderen Ende des Kniehebels g sind die drei Steuerungsstarr gen 1i,
12, 13 gelenkig verbunden, die eine Verbindung zwischen dem Kniehebel und den einzelnen
Regelorganen herstellen. Jede dieser Steuerungsstangen i i, i z, 13 besteht aus
zwei Teilen, die durch eine Stellhülse 1q. miteinander verbunden und mit Hilfe einer
Stellmutter 15 in ihrer Einstellage zueinander festgehalten werden. Diese Anordnung
dient zur Einstellung der wirksamen Länge der Gestänge 1i, 12, 13, um die Wirkung
der Ausdehnung des Faltenbalges auf die Maschinenreglung in mehr oder minder großem
Maße beeinflussen zu können. Die Steuerstange 13 betätigt über den Steuerhebel 17
die Zündverstellung 16. Der Vergaser 18 besitzt den Steuerhebel ig für die Einstellung
des Gemisches, der durch die Steuerstange 12 betätigt wird und den die Drosselklappen
betätigenden, von der Steuerstange i i beeinflußten Steuerhebel 2o.
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Man kann auch eine Membran oder einen Kolben mit Zylinder verwenden;
um den mit dem Faltenbalg verfolgten Zweck zu erfüllen, ohne daß sich a r- Wesen
der Erfindung etwas ändert.
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Die einzelnen Therrnostatgefäße 3 sind mit einer Übertragungsflüssigkeit
gefüllt, die eine der Gefahrtemperatur entsprechende Verdampfungstemperaturbesitzt.
Übersteigteiner der Zylinder die Gefalirtemperatur, so verdampft die Flüssigkeit
und der in dem System entstehende Druck beeinflußt den Faltenbalg 7, der seinerseits,
auf die Reglung der Maschine einwirkt. Falls also auch nur einer der Zylinder' Übertemperatur
erreicht, wird eine Drosselung der Brennstoffzufuhr bzw. eine Zü -ndversteflung
und eine Änderung der Zusammensetzung des Brennstoffgemisches bewirkt.
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Eine übermäßige Beeinflussung der Steuerung kann durch Anordnung eines
Anschlages 40 verhindert werden.
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Wird die Flüssigkeit in den Thermostatgefäßen 3 durch ein gasförmiges
Übertragungsmittel ersetzt, so wirkt jede Temperaturänderung eines Zylinders auf
den Faltenbalg ein. Die Reglung spricht also dann an, wenn der Durchschnittswert
der Temperatur sämt-1'icher Zylinder eine bestimmte Größe überschreitet. Besitzt
z. B: nur einer der Zylinder eine Übertemperatur, so, kann infolge des noch kühleren
Zustandes eines- anderen Zylinders diese Temperatur ausgeglichen werden. In diesem
Falle tritt die Reglung noch nicht in Wirksamkeit.