DE583348C - Vorrichtung zur Regelung von Temperaturen bzw. temperaturabhaengigen Vorgaengen - Google Patents

Description

• Vorrichtung zur Regelung von Temperaturen bzw. temperaturabhängigen Vorgängen Es ist schon vorgeschlagen worden, den Curiepunkt ferromagnetischer Stoffe, d. h. die Temperatur, oberhalb deren der Stoff keine ferromagnetischen Eigenschaften mehr hat, zur Regelung von Temperaturen und temperaturabhängigen Vorgängen zu verwenden. Dieses Verfahren kommt z. B. in Frage zur Temperaturregelung von Kühlanlagen, bei welchen durch einen Elektromagneten oder durch einen permanenten Magneten, dessen Curiepunkt bei der gewünschten Temperatur des Kühlraumes liegt, eine Kältemaschine bei Übersteigen dieser Temperatur durch Unmagnetischwerden des beweglichen Kerns bzw. Ankers des Magneten mit Hilfe irgendeiner mechanischen Übertragung eingeschaltet und der Kühlwasserzulauf für den Kondensatorkreis geöffnet wird. In ähnlicher Weise läßt sich das Verfahren auch z. B. zur Regelung des Schornsteinzuges von Kesselanlagen durch Einhaltung bestimmter Temperaturen der Abgase, zum Inbetriebsetzen von Alanmvorrichtungen bei Überschreiten oder Unterschreiten bestimmter Temperaturen verwenden.
• Die praktische Durchführung dieses Vorschlages begegnete bisher häufig Schwierigkeiten, denn fast nur die wenigen reinen ferromagnetischen Metalle haben einen gut de$-nierten Curiepunkt, während die Mehrzahl der bekannten Legierungen eine sehr große Temperaturhysterese zeigt, d. h. bei ihnen ,erscheint bei sinkender Temperatur der Ferromagnetismus erst bei einer sehr viel tieferen Temperatur wieder, als er bei ansteigender Temperatur verschwindet. Der Unterschied beträgt m einigen Fällen mehrere hundert Grad, so daß eine Verwendung dieser Legierungen nur in beschränktem Maße möglich ist.
• Es wurde nun gefunden, daß Legierungen von Eisen und Stickstoff von diesem übelstand der Temperaturhysterese praktisch völlig frei sind. Die Eisenlegierungen mit 8 bis I I % Stickstoff haben z. B. Curiepunkte, die sich ganz stetig auf das Intervall von + 3oo bis - 15 o° verteilen und keinerlei Temperaturhysterese zeigen. Solche Legierungen lassen sich z. B. aus fein verteiltem Eisen, das beispielsweise aus Eisenpentacarbonyl gewonnen ist, durch Behandlung mit Ammoniak bei hoher Temperaturerhalten; durch nachfolgendes Pressen des Pulvers mit oder ohne Verwendung eines Bindemittels können die Legierungen in die gewünschte Form gebracht werden.
• Die Erfindung besteht darin, bei einer nach dem bekannten Verfahren - mittels des Curiepunktes ferromagnetischer Stoffe die Temperatur zu regeln - arbeitenden Temperaturregelvorrichtung als temperaturempfindliches Ferromagneticumeine Eisen-Stickstoff-Legierung zu verwenden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCII-: Vorrichtung zur Regelung von Temperaturen bzw. temperaturabhängigen Vorgängen mittels des Curlepunktes ferromagnetischer Stoffe; dadurch gekennzeichnet, daß das temperaturempfindliahe Ferromagneticumeine Eisen-Stickstoff-Legierung ist.