DE3129939C2 - Verfahren zum zweistufigen Nitrieren von Teilen aus Eisen - Google Patents
Verfahren zum zweistufigen Nitrieren von Teilen aus EisenInfo
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Abstract
Das Verfahren zum Nitrieren von Magnetleiterteilen aus Armco-Eisen besteht darin, daß die Teile in einem Sättigungsmedium erwärmt werden. Nach Erreichen einer Temperatur, die mit der Temperatur der Bildung aktiven Stickstoffs übereinstimmt, wird ein magnetisches Gleichfeld mit einer Stärke von 1,6-80 kA/m erzeugt. Das isothermische Halten der Teile wird im Sättigungsmedium ebenfalls unter Einwirkung des Magnetfeldes durchgeführt. In der ersten Stufe des isothermischen Haltens wird das Stickstoffpotential auf einer Höhe gehalten, bei der die Bildung einer α-festen Stickstofflösung im Eisen gewährleistet wird, und in der zweiten Stufe, auf einer Höhe, bei der die Bildung eines ε-Eisennitrids gewährleistet wird. Die Abkühlung der Teile auf eine Temperatur, bei der eine Luftoxydation der Oberfläche der behandelten Teile ausgeschlossen ist, wird unter Einwirkung des Magnetfeldes durchgeführt.
Description
Die vorlieginde Erfindung bezieht sich auf das Gebiet
der chemisch-thermischen Behandlung und betrifft insbesondere ein Verfahren zum Nitrieren von Magnetleiterteilen
aus Armco-Eisen-
Vorteilhaft kann die Erfindung ;ür das Nitrieren von
Magnetleiterteilen verwendet werden, die im Geräte- und Aggregatenbau, in der Rechentechnik und anderen
Industriezweigen sowie in der Fertigung von Magnetabschirmungen zum Einsatz kommen.
Bekannt ist ein Verfahren zur Erzeugung von Siliziumstahl mit orientiertem Korn (siehe GB 12 61 945 A).
Das Verfahren bezweckt eine Verbesserung der magnetischen Eigenschaften, was durch die Nitrierung eines
Stahls bei einer Temperatur von 450 bis 750° C bis zur Bildung von Nitriden der Zusatzelemente Al, Ti, Zr, Ta
erreicht wird. Der Vorgang wird mit Rekristallisationsglühen in Wasserstoffatmosphäre bei einer Temperatur
von 115O0C abgeschlossen.
Bei einer Dissoziation von Nitriden der Zusatzelemente treten im bekannten Verfahren die letzteren mit
dem Sauerstoff der Atmosphäre in Wechselwirkung und bilden die Oxideinschlüsse. Dadurch werden die magnetischen
Eigenschaften des Elektromagnetbleches verschlechert Deshalb ist das bekannte Verfahren für das
Nitrieren von Magnetleiterteilen aus Armco-Eisen ungeeignet
Bekannt ist ein Verfahren zur Herstellung eiens Bandes
aus Elektroblech mit Textur (JA-Anmeldung 50-19483) mit hoher Magnetinduktion, welches darin
besteht, daß vor dem endgültigen Walzvorgang das Nitrieren in Stickstoffatmosphäre bei einer Temperatur
von 600 bis 1200°C durchgeführt wird. Im Ergebnis einer
derartigen Behandlung wird eine Oberflächenschicht mit einem erhöhten Stickstoffgehalt von maximal
0,005 bis 0,075% gebildet, die mehr als das 0,1 fache der gesamten Banddicke dick ist.
Bandstahl behandelt werden. Außerdem wird durch die Spannungen im fertigen Kaltwalzgut zusammen mit
Spannungen infolge Dispersionsausscheidungen im Metall (N, C O, Al) die Fehlstellenkonzentration im Kns
stallgitter erhöht Durch diesen Umstand wird der Effekt
der Bildung von gerichteten Spannungen verringert und entsprechend die Erhöhung des magnetischen Moments
der Matrixatome verhindert, und nur die Größe der Magcetinduktion an die Größe er Magnetinduktion
to von Reineisen angenähert.
Bekannt ist ein Verfahren zur Wärmebehandlung (R. Bosort, »Ferromagnetismus«, Izdatelstwo inostrannoj
Iiteraturvv Moskau, 1956) von Perminvar der Sorte
45-25 mit 30% Fe, 25% Co und 45% Ni, welches in der
j-i Erwärmung auf eine Temperatur von 425°C, insbesondere
während 24 Stunden und langsames Abkühlen unter Einwirkung eines Magnetfeldes besteht
Die Hauptergebnisse dieser Behandlung sind konstante Permeabilität in niedrigen Feldern und eine spezifische
Form der Hystereseschleife in mittelstarken Feldern, die durch geringe Hystereseverluste charakterisiert
ist
Die Erhaltung dieser Eigenschaften erfordert viel Zeit
für die Wärmebehandlung, wodurch ein hoher Preis für die Legierungen bedingt ist, die derart wärmebehandelt
werden.
Außerdem sind die positiven Resultate instabil, und auf diese Weise kovüien sich Perminvareigenschaften im
unlegierten Eisen nicht ausbilden.
Es ist auch schon ein Verfahren zum zweistufigen Nitrieren von Teilen aus Eisen, bei dem diese Teile erwärmt
isotherm gehalten und abgekühlt werden, bekannt (DE-OS 22 21 169), jedoch findet dort keine magnetische
Behandlung zur Erreichung einer bestimmten
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Behandlung von Magnetleiterteilen aus Armco-Eisen zu schaffen, welche es gestattet
durch die physikalische Einwirkung auf die kristalline und elektronische EisenstrukTr eine Hystereseschleife
vom Perminvartyp zu erhalten und die Magnetinduktion bei hoher Verschleißfestigkeit der Oberfläche
der Werkstücke zu vergrößern.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der zuvor erwähnten Gattung dadurch gelöst daß Magnetleiterteile aus Armco-Eisen in einem Sättigungsmedium für das Nitrieren erwärmt werden und nach Erreichen einer Temperatur, die der Temperatur der Bildung aktiven Stickstoffs entspricht, einem magnetischen Gleichfeld
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der zuvor erwähnten Gattung dadurch gelöst daß Magnetleiterteile aus Armco-Eisen in einem Sättigungsmedium für das Nitrieren erwärmt werden und nach Erreichen einer Temperatur, die der Temperatur der Bildung aktiven Stickstoffs entspricht, einem magnetischen Gleichfeld
so mit einer Stärke von 1,6 bis 80 kA/m ausgesetzt und dann auf die zweite Stufe weiter erwärmt und schließlich
unter fortgesetzter Einwirkung des Magnetfeldes bis zu einer Temperatur, bei der eine Luftoxidation der
Oberfläche der zu bearbeitenden Teile ausgeschlossen ist, abgekühlt werden.
Vorteilhaft wird in der ersten Stufe des isothermen Haltens das Stickstoffpotential des Sättigungsmediums
auf einer Höhe gehalten, bei der die Bildung einer festen Stickstofflösung im α-Eisen gewährleistet wird und in
der zweiten Stufe des isothermen Haltens das Stickstoffpotential des Sättigungsmediums auf einer Höhe,
bei der die Bildung von «-Eisennitrid gewährleistet wird, und das Verhältnis der Dauer der ersten und der zweiten
Stufe wird bei 9 : 1 gehalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Nitrieren von Magnetleiterteilen aus Armco-Eisen gestattet es, eine
hohe Magnetinduktion am elektrotechnischen Armco-Eisen zu erzielen sowie die Betriebsfähigkeit solcher
3 4
nem aggressiven Medium darstellen. Eisen sind ii>
der Figur gezeigt Im Magnetfeld mit einer
Außerdem ermöglicht das erfindungsgemäße Verfah- Stärke von GO A/m (Kurve a) fehlen praktisch die Hysteren,
Hystereseschleifen vom Permivartyp an technisch reseverluste, und die magnetische Permeabilität ist konreinem
Armico-Eisen zu erhalten, wodurch das Legieren 5 stant Im Magnetfeld mit einer Stärke von 160 A/m
von Eisen mit Kobalt und Nickel entfällt (Kurve b) bleibt die magnetische Permeabilität im Feld
Nachstehend wird die vorliegende Erfindung anhand mit einer Stärke von 136 bis 144 A/m konstant, wonach
von Durchführungsbeispieien unter Bezugnahme auf die Permeabilität stark zunimmt, was zur Ausweitung
die Zeichnung erläutert, in der Hystereseschleifen und der Hystereseschleife führt Beim Magnetfeld mit einer
Magnetisierungskurven von Armco-Eisen dargestellt io Stärke von 2,4 kA/m (Kurve c) hat die Hystereseschleife
sind, das erlfindungsgemäß unter Einwirkung eines ma- einen perminvarspezifischen Verlauf. Jedoch besitzt die
gnetischen Gleichfeldes unterschiedlicher Stärke ni- Magnetisieningskurve einen zweiten Abschnitt mit
triertwird. konstanter Permeabilität im Feld mit einer Stärke von
Probekörper werden in eine Ofenmuffel eingebracht 15 Die Anwendung von Magnetfeldern mit einer Stärke
und nach deren Verschließen in einer Stickstoff-Wasser- unter 1,6 kA/m ist durch geringe Wirksamkeit der Einstoff-Ammoniak-Atmosphäre
erwärmt deren Stick- wirkung bedingt Eine Erhöhung der Feldstärke über
stoffpoteßtJal die Bildung einer festen Stickstofflösung 80 kA/m ergibt keine bemerkbaren Vorteile im Verim
Λ-Eisen gewährleistet gleich zur geringeren Stärke, erfordert jedoch die
Nachdem in der Ofenmuffel eine Temperatur von 20 Schaffung von komplizierteren und großen technischen
450°C erreicht ist, wird ein magnetisches Gleichfeld mit Einrichtungen.
einer Stärke von 1,6 kA/m erzeugt Die weite-e Erwär- Auf diese Weise gestattet das erfindun&igemäße Ver-
mung auf eine Temperatur von 6200C und das isother- fahren zum Nitrieren von Werkstücken aus Armco-Eime
Halten der Werkstücke in der ersten Stufe mit einer sen es, die magnetische FluBdichte zu vergrößern und
Dauer von 54 ±1 min wird unter Einwirkung des Ma- 25 dadurch die Ausgangscharakteristiken von elektromagnetfelds
durchgeführt Die Einwirkung des Magnet- gnetiscLcn Geräten und Aggregaten zu verbessern,
felds wird in der zweiten Stufe des isothermen Haltens Außerdem können bei der Herstellung von Magnet-
mit einer Dauer von etwa 6 min bei einem Stickstoffpo- leiterteilen die Eisen-Kobalt-Perminvare durch Armcotential
fortgesetzt, welches die Bildung eines «-Nitrids Eisen ersetzt werden.
und die Abkühlung auf eine Temperatur von 100° C ge- 30
währleistet, wonach die Einwirkung des Magnetfelds Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
unterbrochen wird.
Nach dieser Behandlung beträgt die Magnetinduktion:
B5 = 0,5T,
B10 =033 T,
Bis - U2T
B20 - U7 T,
B10 =033 T,
Bis - U2T
B20 - U7 T,
B30 - ',34T, 40
B50 - 1,47 T,
Bioo= 1,7 T.
Bioo= 1,7 T.
Unter Einwirkung des Magnetfelds mit einer Stärke
von 40 kA/m bei der Erwärmung der Probekörper von 45
45O0C auf 6200C, beim isothermen Halten und beim
Abkühlen auf 1000C beträgt die Magnetinduktion:
von 40 kA/m bei der Erwärmung der Probekörper von 45
45O0C auf 6200C, beim isothermen Halten und beim
Abkühlen auf 1000C beträgt die Magnetinduktion:
B5 = 0,64 T,
B10 =0,97 T, 50
B15 -UT
B20 = 131 T,
B30 - 1,45 T,
B50 = 1.6 T.
Bioo =1,82 T. 55
Unter Einwirkung des Magnetfelds mit einer Stärke
von 80 kA/m bei der Erwärmung der Probekörper von
6200C auf 7500C, beim isothermen Halten und beim
Abkühlen auf 100°C beträgt die Magnetinduktion: ω
von 80 kA/m bei der Erwärmung der Probekörper von
6200C auf 7500C, beim isothermen Halten und beim
Abkühlen auf 100°C beträgt die Magnetinduktion: ω
B5 - 0,68 T,
Bio = 1,01 T,
B,5 - 1,23 T
B20 = U2 T, 65
Bj0 - 1,46 T,
B50 = 1,65 T,
Β,«, -1.84 T.
Claims (2)
1. Verfahren zum zweistufigen Nitrieren von Teilen acc Eisen, bei dem diese Teile erwärmt, isotherm
gehalten und abgekühlt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß Magnetleiterteile aus Armco-Eisen in einem Sättigungsmedium für das Nitrieren
erwärmt werden und nach Erreichen einer Temperatur, die der Temperatur der Bildung aktiven
Stickstoffs entspricht, einem magnetischen Gleichfeld mit einer Stärke von 1,6 bis 80 kA/m ausgesetzt
und dann auf die zweite Stufe weiter erwärmt und schließlich unter fortgesetzter Einwirkung des Magnetfeldes
bis zu einer Temperatur, bei der eine Luftoxidation der Oberfläche der zu bearbeitenden
Teile ausgeschlossen ist, abgekühlt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der ersten Stufe des isothermen Haltens das Stickstoffpotential des Sättigungsmediums
auf einer Höhe gehalten wird, bei der die Bildung einer festen Suckstofflösusg im x-Eistr. gewährleistet
wird und in der zweiten Stufe des isothermen Haltens das Stickstoffpotential des Sättigungsmediums
auf einer Höhe, bei der die Bildung von s-Eisennitrid
gewährleistet wird und das Verhältnis der Dauer der ersten und der zweiten Stufe bei 9:1
gehalten wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813129939 DE3129939C2 (de) | 1981-07-29 | 1981-07-29 | Verfahren zum zweistufigen Nitrieren von Teilen aus Eisen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813129939 DE3129939C2 (de) | 1981-07-29 | 1981-07-29 | Verfahren zum zweistufigen Nitrieren von Teilen aus Eisen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3129939A1 DE3129939A1 (de) | 1983-03-24 |
DE3129939C2 true DE3129939C2 (de) | 1985-03-28 |
Family
ID=6138017
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19813129939 Expired DE3129939C2 (de) | 1981-07-29 | 1981-07-29 | Verfahren zum zweistufigen Nitrieren von Teilen aus Eisen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3129939C2 (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3931050A1 (de) * | 1989-09-16 | 1991-03-28 | Bosch Gmbh Robert | Pruefeinrichtung fuer beschleunigungssensoren |
DE4039501A1 (de) * | 1990-12-11 | 1992-06-17 | Ego Elektro Blanc & Fischer | Elektrischer heizkoerper, insbesondere strahlheizkoerper |
DE102007038983A1 (de) * | 2007-08-17 | 2009-02-19 | Robert Bosch Gmbh | Verfahren zur Herstellung einer Verschleißschutzschicht an einem weichmagnetischen Bauteil |
FR2948688B1 (fr) * | 2009-07-31 | 2012-02-03 | Centre Nat Rech Scient | Procede et dispositif de traitement d'un materiau sous l'effet d'un champ magnetique |
-
1981
- 1981-07-29 DE DE19813129939 patent/DE3129939C2/de not_active Expired
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE3129939A1 (de) | 1983-03-24 |
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