DE582884C

DE582884C - Selbstschliessendes Spuelventil mit Gegendruckkammer und aufschwimmendem Hauptventil, Hilfsventil an der Decke der Gegendruckkammer und stabfoermigem Anschlag zur Regelung des Hauptventilhubes

Info

Publication number: DE582884C
Application number: DEV27683D
Authority: DE
Original assignee: GERHARD VOIGTLAENDER
Current assignee: GERHARD VOIGTLAENDER
Priority date: 1932-01-07
Filing date: 1932-01-07
Publication date: 1933-08-24

Description

Bibliotheek deutsches reich r. Ind. Eigendom

12 SEP. 1933

AUSGEGEBEN AM 24. AUGUST 1933

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

. KLASSE 47g 1 GRUPPE 7 oi

^ V27683 ΧΠΙ47?

Gerhard Voigtländer in Berlin-Neukölln

- ·· des Hauptventilhubes

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Januar 1932 ab

Die Erfindung betrifft selbstschließende Spülventile mit Gegendruckkammer und aufschwimmendem Hauptventil, insbesondere derartige Ventile mit einem Hilfsventil an der Decke der Gegendruckkammer und stabförmigem Anschlag zur Regelung des Hauptventilhubes.

Es sind derartige Spülventile bekannt, bei denen jedoch die Einstellung des stabförmigen Anschlages erhebliche Schwierigkeiten bereitete, weil es notwendig war, zur Einstellung des Anschlages das Ventil zu öffnen, so daß also eine Einstellung des Anschlages praktisch so gut wie unmöglich war, denn es kann niemand zugemutet werden, zur Einstellung des Ventils die Leitung abzustellen, das Ventil zu öffnen, wieder zu schließen, die Leitung wieder anzustellen und dies so lange zu wiederholen, bis die richtige Einstellung gerunden ist.

Es waren zwar auch Ventile mit stabförmigem Anschlag bekannt, der von außen her eingestellt werden konnte. Bei diesem Ventil war aber diese Einstellmöglichkeit dadurch erkauft, daß das Hilfsventil mit seinem Bedienungsgriff in einen unschönen sperrigen Ausbau an der Seite des Ventilgehäuses verlegt war.

Die Ubelstände beider bekannten Ventilbauarten werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß die durch den Ventilgehäusedeckel hindurchgeführte Hilfsventilspindel den Druckknopf abnehmbar trägt und durchbohrt ist, und daß in ihre Bohrung der nach Abnahme des Druckknopfes von außen her zugängliche, den Hauptventilhub regelnde und in den Auffüllkanal der Gegendruckkammer hineinragende Anschlagstab einstellbar eingesetzt ist.

Ein derartig beschaffenes Spülventil hat den weiteren Vorteil, daß durch Bewegen des Druckknopfes der Anschlagstab in dem Auffüllkanal der Gegendruckkammer hin und her bewegt werden kann, so daß er gleichzeitig als Reinigungsnadel für den Auffüllkanal wirkt. Eine derartige Benutzung des Anschlagstabes war zwar auch bei der erstgenannten bekannten Bauart von Spülventilen möglich, aber dort fehlte, wie auseinandergesetzt, die gleichzeitige Möglichkeit der Einstellung des Anschlagstabes von außen her. Ein weiteres Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß der Hauptventilkörper mit einem oder mehreren vom Spülwasserstrom durchflossenen Querkanälen versehen ist, von denen der den Reglungsstab eng umgebende Zuflußkanal zur Gegendruckkammer abzweigt, und daß sich der Hauptventilkörper jeweils so weit hebt, daß das freie Ende des Stabes in die Querkanäle gegen Hubende eintaucht. Die Erfindung besteht hier in der Gesamtkombination, die einmal ermöglicht, Verunreinigungen aus dem Auffüllkanal bis in den Querkanal hineinzustoßen und gleichzeitig eine ständige Spülung des Querkanals sicherstellt. Einzelheiten der Kombination sind zwar bekannt, aber die Kombination als solche und ihre Wirkung sind neu. Endlich

ist erfindungsgemäß ein Abdichtungsflansch unterhalb der als Druckknopf dienenden Kappe an derHilfsventilspindel zur Verbesserung des Spritzwasserverschlusses angebracht. Auf der Zeichnung ist ein Klosettspülventil nach der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.

Fig. ι ist ein senkrechter Schnitt durch das ganze Ventil,

Fig. 2 ein Teilschnitt durch den Hauptventilkörper nach der Linie H-II.

Fig. 3 zeigt eine etwas abgeänderte Form der Reinigungs- und Anschlagnadel.

Fig. 4 und 5 zeigen im axialen Schnitt und im Querschnitt eine abweichende Kanalanordnung im Hauptventil,

Fig. 6 und 7 eine dritte Kanalanordnung.

Im Ventilgehäuse 1 (Fig. 1) befindet sich

der Hauptventilkörper 2, der als Kolben ausgebildet ist. 3 ist der Wassereintritts-, 4 der Wasseraustrittsstutzen, 5 der Spülrohranschluß und ό der Hauptventilsitz.

Das obere Ende des Ventilgehäuses χ und der hohle Innenraum des Hauptventilkolbens 2 bilden zusammen die Gegendruckkammer 7. AiB oberen Ende der Gegendruckkammer befindet sich das Hilfsventil 8 mit Belastungsfeder 9. Der Sitz des. Hilfsventil befindet sich bei 10 in der Gehäusekappe 11. Diese hat eine Kammer 12, von der ein Entwässerungskanal 13 in den Wasserauslauf stutzen 4 führt.

Im Innern des Hauptventilkörpers 2 ist ■ eine axiale Bohrung 14 und eine Ouerbohrung 15 vorhanden. Diese bilden eine dauernd offene Verbindung zwischen dem Wasserzuflußraum des Ventils oberhalb des Sitzes 6 und der Gegendruckkammer 7. In den axialen Kanal 14 greift eine Anschlag- und Reinigungsnadel 16 ein. Diese ist nach oben durch die Gehäusekappe 11 hindurchgeführt und wird mit ihrem oberen Ende in einen Druckknopf 17 mit Gewinde 18 eingesetzt. Der Druckknopf ist geteilt und besteht aus einer den Kopf selbst bildenden Kappe 17 und einer Hülse 19, auf deren unterem Ende das Hilfsventil sitzt. In dieser Hülse 19 ist der Kopf 20 der Nadel 16 mittels des Gewindes 18 zwecks Regelung der Hubhöhe des Ventils nach Entfernen der Kappe 17 verstellbar. Die Hülse 19 hat einen Flansch 21. Dieser sowie der überhängende Rand 22 des Knopfes 17 dienen als Spritzdichtung, damit das das Hilfsventil durchströmende Wasser nicht nach außen heraustreten kann.

Bei der in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform erfolgt die Hubbegrenzung durch Auftreffen des freien Endes der Nadel 16 auf die den Kanal 14 verschließende Schraube 23. Will man den Aufschlag der Nadel auf die Schraube vermeiden, so kann gemäß Fig. 3 an der Nadel 16 ein besonderer Anschlag 24 vorgesehen sein, der sich auf die Stirnfläche der Führungsnabe 25 für die Nadel 16 am Ventilkolben 21 legt.

In Fig. ι bis 3 ist neben der Längsbohrung eine einzige Querbohrung 15 vorgesehen. Gemäß Fig. 4 und 5 sind neben der Längsbohrung 14 gekreuzte Querbohrungen 26 angeordnet, und gemäß Fig. 6 und 7 sind die Querbohrungen durch eine Einfräsung 27 ersetzt.

Die Wirkungsweise des Ventils nach der Erfindung dürfte ohne weiteres klar sein. In jedem Falle tritt das untere Ende der Nadel bis in die Querbohrungen oder Fräsungen 15, 26, 27 hinein, damit Verunreinigungen bis in diese Querbohrungen oder quer liegende Ausfräsungen gelangen und hinweggespült werden können. Anschlag- und Reinigungsnadel sind mit einem Mindestaufwand von Material vereinigt.

Claims

Patentansprüche:

i. Selbstschließendes Spülventil mit Gegendruckkammer und aufschwimmendem Hauptventil, Hilfsventil an der Decke der Gegendruckkammer und stabförmigem Anschlag zur Regelung des Hauptventilhubes, dadurch gekennzeichnet, daß die go durch den Ventilgehäusedeckel (11) hindurchgeführte Hilfsventilspindel (18,19) den Druckknopf (17) abnehmbar trägt und durchbohrt ist, und daß in ihre Bohrung der nach Abnahme des Druckknopfes von außen her zugängliche, den Hauptventilhub regelnde und in den Auffüllkanal der Gegendruckkammer hineinragende Anschlagstab (16) einstellbar eingesetzt ist.
2. Klosettspülventil' nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptventilkörper (2) mit einem oder mehreren vom Spülwasserstrom durchflossenen Querkanälen (15, 26, 27) versehen ist, von denen der den Reglungsstab eng umgebende Zuflußkanal (14) zur Gegendruckkammer (7) abzweigt, und daß sich der Hauptventilkörper (2) jeweils so weit hebt, daß das freie Ende des Stabes (16) 110' in die Querkanäle (15,26,27) gegen Hubende eintaucht.
3. Klosettspülventil nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch einen Abdichtungsflansch Γ21) an der Hilfsventilspindel unterhalb der als Druckknopf dienenden Kappe (17) zur Verbesserung des Spritzwasserverschlusses.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen