DE58275C - Vorrichtung zur elektrischen Uebermittelung von Handschriften und Zeichnungen - Google Patents
Vorrichtung zur elektrischen Uebermittelung von Handschriften und ZeichnungenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, welche die genaue Wiedergabe
von Zeichnungen, Plänen, Handschriften, Drucksachen u. s. w. ermöglicht und im wesentlichen
derartig eingerichtet ist, dafs auf der Aufgabe- und der Empfangsstation je eine
Welle unter Zuhülfenahme des elektrischen Stromes in synchronische Umdrehung versetzt
und diese Drehung dazu benutzt wird, um eine synchronische, geradlinige, abwechselnd
hin- und hergehende Bewegung zweier Stifte zu erzeugen, von denen· der eine auf der Aufgabestation
über eine mit isolirender Schrift versehene leitende Fläche gleitet und durch die hierbei' entstehende Aenderung des elektrischen
Widerstandes Stromschwankungen hervorruft, während der auf der Empfangsstation befindliche Schreibstift durch diese Stromschwankungen
abwechselnd gegen eine Schreibfläche gedrückt und wieder abgehoben wird.
Auf diese Weise wird auf der Empfangsstation eine genaue Copie der auf der, Aufgabestation
vorhandenen Zeichnung, Handschrift und dergleichen hergestellt.
In den beiliegenden Zeichnungen ist die Vorrichtung in Fig. 1 bis 5 zur Darstellung
gebracht. Fig. 1 zeigt die Vorrichtung in. der Seitenansicht, Fig. 2 stellt einen Grundrifs dar
und Fig. 3 giebt die Einzeldarstellung einer mit der synchronisch laufenden Welle sich
drehenden Stromscblufsvorrichtung wieder. In Fig. 5 ist eine durch einen elektrischen Strom
zu betätigende Hemmung gezeichnet, welche für den Fall in Anwendung kommt, dafs die
zum Antriebe der synchronisch laufenden Wellen erforderliche Kraft nicht dem elektrischen
Strome selbst, sondern einem auf jeder Amtsstelle angebrachten besonderen Uhrwerke
entnommen wird. In Fig. 4 ist das Schaltungsschema des Apparates angedeutet.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel wird die synchronische Drehung der
auf der Aufgabe- und der Empfangsstelle vorhandenen, in den Böcken BB1 gelagerten
Wellen C dadurch hervorgerufen, dafs zwei mit einer gleichen Anzahl von Zähnen versehene
Sperrräder a in Anwendung kommen, in welche die von den Elektromagneten E
bewegten Schaltklinken k eingreifen. Wird durch die Windungen der Elektromagnete E
auf der Aufgabe- und Empfangsstelle ein intermittirender Strom geleitet, so wird bei jedem
Stromstofs der um c drehbare und die Klinke k tragende Arm b nach rechts gezogen
(s. Fig. 1) und auf diese Weise die mit der Welle C gekuppelten Räder auf beiden Amtsstellen zur gleichen Zeit um eine gleiche
Strecke gedreht. Beim Aufhören des elektrischen Stromes tritt der Elektromagnet E wieder
aufser Thätigkeit und überläfst den Arm b der Einwirkung der Feder f, so dafs die Schaltklinke
k in den nächstfolgenden Zahn des Rades α eingreift.
An den auf diese Weise synchronisch bewegten Wellen C auf der Aufgabe- und der
Empfangstelle ist je ein Kurbelarm i angebracht, welcher bei seiner drehenden Bewegung
mittelst der Pleuelstange 0 das Gleitstück g auf dem Schlitten κ hin- und herbewegt. An
einem Ansätze dieses Gleitstückes g sind die
Elektromagnete E1 E1 sowie die bei c7 und c2
drehbar gelagerten Arme a3 bezw. al ange-
bracht, welch letztere an ihren äufseren Enden die Stifte S1S2 tragen: d dl ist ein drehbar
gelagerter winkelförmiger Elektromagnetanker, welcher bei der Erregung der Elektromagnete
E1E1 angezogen wird, sich mit seinem senkrechten
Arme nach links (Fig. i) bewegt und mit seinem waagrechten Arm den kürzeren
Arm des Hebels ai nach aufwärts bewegt.
Der Stift s2 wird auf diese Weise nach unten gedrückt.
Unmittelbar unterhalb der Stifte S1S2 liegen
die Schreibflächen S S \ von denen die eine S aus einem gut leitenden oder halbleitenden
Stoffe besteht und die zu übertragenden, isolirenden Schriftzüge etc. enthält und durch Berührung
mit dem auf derselben schleifenden, leitenden Stifte die zur Uebertragung erforderlichen
Stromschwankungen hervorruft. Soll die Vorrichtung als Empfänger dienen, so wird die nicht leitende Schreibfläche S1 unter
den Schreibstift s2 gelegt und von demselben in später zu erläuternder Weise mit den zu
übertragenden Schriftzügen versehen. Die Verschiebung der Schreibflächen S S* erfolgt
durch die unterhalb derselben angeordneten und mit einander gekuppelten Walzen TT1,
welche von den Elektromagneten E'2 E2 unter
Vermittelung der Schältklinke k1 und des Zahnrades
a! gedreht werden. Da die Elektromagnete E2 E2 auf der Aufgabestelle sowohl
wie auf der Empfangsstelle durch ein und denselben Strom erregt werden, so erfolgt die
Weiterbewegung der Schreibflächen auf beiden Stellen durchaus gleichmäfsig, genau so wie
dies mit Bezug auf die Bewegung der Welle C beschrieben ist.
Auf der Welle C ist ferner ein Stromschlufsarm
e angebracht, welcher bei der, Drehung der Welle die Stromschlufsstücke e1 e2 berührt
und auf diese Weise nach jeder vollendeten halben Umdrehung einen Stromkreis schliefst,
in welchen die oben erwähnten, zur Bewegung der Schreibflächen SS1 dienenden Elektromagnete
E2 E2 eingeschaltet sind.
An ihrem einen Ende (in Fig. ι dem hinteren) trägt die Welle C eine Stromschlufsvorrichtung,
welche in Fig. 3 in der Vorderansicht in Einzeldarstellung gezeigt ist.
An einem besonderen, isolirt auf der Grundplatte A befestigten Lagerbock B2 ist eine
Reibungsscheibe F angebracht, welche auf ihrer der Welle C zugewendeten Seite einen Stift s
aus isolirender Masse trägt. Gegen diesen Stift legt sich bei der in der Richtung des
Uhrzeigers erfolgenden Drehung der Welle C der auf der letzteren bei c3 drehbar angebrachte
Hebelarma2 und. veranlafst so die Reibungsscheibe F, der Bewegung der Welle C zu folgen.
h ist ein mit einer Reibungsrolle r versehener Hebelarm, welcher sich unter dem Einflüsse
einer Feder fl an den Rand der Scheibe F anlegt, bei der Erregung der Elektromagnete
E3 dagegen durch Niederziehen des Hebelarmes hl abgehoben wird. Sobald nun
dieser Hebelarm h sich .mit seiner Reibungsrolle r an die Scheibe F anlegt, wird die
letztere gebremst und somit ein Zurückbiegen des Armesa2 durch den Stifts der Wirkung
der Feder/2 entgegen erfolgen. Bei diesem Zurückbiegen des Armes α 2 kommt die am
äufseren Ende desselben befestigte Stromschlufsfeder Z1 in leitende Berührung mit der Fläche Z2
der Scheibe F und schliefst den Stromkreis, in welchen die oben erwähnten, zur Bewegung
der Schreibstifte dienenden Elektromagnete E1 eingeschaltet sind.
Um den zum Antriebe der Welle C <luf der
Aufgabe- und der Empfangsstelle erforderlichen intermittirenden Strom zu erzeugen, wird ein
besonderer, nach Art eines Neef'sehen Hammers eingerichteter Stromunterbrecher verwendet,
welcher, wie Fig. 2 dies erkennen läfst,im wesentlichen aus einem Elektromagneten E1E^
besteht, welcher den eine Stromschlufsfeder Z4 tragenden, um c4 drehbaren Eisenkörper m be1
einflufst. Der links von der Feder/3 nach abwärts gezogene Ar,m dieses Eisenkörpers ist
mit einer zweiten Stromschlufsfeder Is versehen,
welche bei den schwingenden Bewegungen des Ankers m sich an das Stromschlufsstück
ρ abwechselnd anlegt uid von demselben wieder entfernt, und da diesf: Stromschlufsvorrichtung
in die Linienleiti; ng eingeschaltet ist, so wird in der letzteren der
Strom derart unterbrochen, dafs die einzelnen Stromstöfse die gleiche Zeitdauer besitzen wie
die in dem Ortsstromkreise hervorgerafenen.
Anstatt die Wellen C C auf der Aufgabe- und der Empfangsstelle in der angegebenen
Weise durch den elektrischen Strom in synchronische Drehungen zu versetzen, kann man
auch, wie bereits erwähnt, auf jeder Amtsstelle ein besonderes Uhrwerk anbringen, welches
der Welle eine Drehbewegung ertheilt. Der intermittirende elektrische Strom dient in diesem
Falle nur dazu, die Drehgeschwind gkeit unter Zuhülfenahme einer Hemmung zu regeln, was
beispielsweise durch die in Fig. 5 gezeichnete Einrichtung bewerkstelligt werden kann, h2 h2·
ist ein doppelarmiger Hebel, dessen einer Arm die Hemmungsklinken k2 ks trä^;t, während
der andere Arm zum Elektromagr.etanker ausgebildet ist und von dem Elektromagneten E beeinflufst
wird. /4 ist eine an den i linken
Arm/12 dieses Doppelhebels angreifende Feder,
welche das Bestreben hat, die Hemmungsklinken in der in Fig. 5 gezeichneten Stellung zu erhalten.
Die elektrische Verbindunp der einzelnen,
im Vorstehenden beschriebenen Mechanismen und die Art und die Weise, in welcher die-
selben einander beeinflussen, . ist in Fig. 4 schematisch dargestellt.
Von der Ortsbatterie L fliefst der Strom zunächst, falls der Stromschliefser K die in
Fig. 4 gezeichnete Stellung einnimmt, durch die Leitungen 1 und 6 zum Neef'schen
Stromunterbrecher, von hier durch die Leitung 17 zum Stromschliefser K und durch
diesen und die Leitung 5 zum Element zurück. Ist dagegen der Stromschliefser K mit dem
Stift M1 in Berührung und sind die Stromschlufsstücke
e e1 bezw. e e2 für eine kurze Zeit
mit einander in Berührung, so fliefst der Strom durch die Leitungen 1, 2 zu den Stromschlufsstücken
e1 bezw. e 2 und von hier durch
den Arme, die Leitung 3, die Wickelung der Elektromagnete E'2, die Leitung 4 und durch
die Leitung 5 zum Element zurück.
Wird dagegen, während der Stromschliefser K sich mit dem Stift«1 in Berührung befindet,
die Stromschlufsfeder Z1 mit der Fläche Z2 der Reibungsscheibe F'in Berührung gebracht, so
fliefst der Ortsstrom durch die Leitungen 1, 2 und 14 zur Scheibe F, von hier zur Feder Z1
und durch den Arm α 2 und die Leitung 1 5 zu
der Wickelung des Elektromagneten E1 und schliefslich durch die Leitungen 16, 4 und 5
zur Batterie zurück.
Während auf diese Weise der Ortsstrom je nach Bedürfnifs in der einen der drei angegebenen Leitungen zur Verrichtung bestimmter,
später zu erläuternder Arbeiten geschlossen wird, fliefst der durch die Schwingungen der
Feder Z3 unterbrochene, von der Linienbatterie L1 ausgehende Strom zunächst durch die Leitung 18,
die Stromschlufsfeder Z3 und die Leitung 7 zu dem Elektromagneten E3, von hier durch die
Leitung 8 zu dem Elektromagneten E und schliefslich entweder durch die Leitung 9, den
Widerstand W und die Leitungen 10,13 zur
Erde, oder aber durch die Leitung 11, den
Stift s 1J die Schreibfläche S und die Leitung 12,13
zur Erde.
Die Wirkung der im Vorstehenden beschriebenen Einrichtung ist die folgende:
Soll eine Handschrift, eine Zeichnung, eine Drucksache oder dergleichen auf telegraphischem
Wege übermittelt werden, so wird dieselbe mit einer elektrisch nichtleitenden Tinte
auf eine gutleitende Schreibfläche (Stanniol etc.) übertragen und die letztere in die Transportwalze
T eingeschoben, so dafs der Arm a3 mit seiner leitenden Spitze sl auf dieser Schreibfläche
aufruht.
Auf der Empfangsstelle dagegen wird eine Schreibfläche .von beliebigem.Stoffe (Papier etc.)
in die Transportwalze 7*1 derart eingespannt,
dafs der Arm α4 mit seinem Schreibstift s 2 sich
unmittelbar über dieser Fläche befindet. Der Arm α3 ruht hierbei auf der mit der Leitung 12
verbundenen Transportwalze.
Wird nun auf der Aufgabestelle der im Ruhezustande auf dem Stift u x liegende Stromschliefser
K auf das Stromschlufsstück u eingestellt, auf der Empfangsstelle dagegen auf
dem Stifte u 1 belassen, so wird auf der ersteren
der Stromkreis 1,6, 17, 5 geschlossen und der Neef'sehe Stromunterbrecher in Wirksamkeit
treten.
Hierbei wird gleichzeitig durch die schwingende Bewegung der Feder Z3 der Linienstrom
in kurzen Zwischenräumen geschlossen, so dafs die einzelnen Stromstöfse folgende Richtung
nehmen: Der positive Strom geht von der Linienbatterie L1 durch die Leitung 18, die
Feder Z3, die Leitung 7, den Elektromagneten E3, die Leitung 8, den Elektromagneten E und die
Leitung 9 entweder durch den Widerstand W und die Leitungen 10, 13 zur Erde, oder durch
die Leitung 11, den Arm α3, den Stift s1, die
leitende Schreibfläche S und die Leitungen 12, 13
zur Erde. Je nachdem nämlich der Stift s1 entweder auf den zu übertragenden isolirenden
Schriftzügen oder aber auf der leitenden Schreibfläche selbst aufruht, wird der Strom gezwungen,
den ersteren oder den letzteren Wreg zu nehmen. Der negative Strom hingegen
geht von der Linienbatterie L1 durch die Linienleitung
I/2 zur Empfangsstelle und nimmt hier
denselben Weg wie der' positive Strom in der Aufgabestelle, nur dafs der Stifts1 auf der
Aufgabestelle nicht auf einem leitenden Blatte, sondern auf der Transportwalze direct aufruht
oder nach aufwärts gebogen wird.
Auf diese Weise werden auf beiden Amtsstellen durch die Stöfse des Linienstromes die
. Elektromagnete E gleichzeitig erregt und somit die Wellen C in synchronische Drehung versetzt.
Gleichzeitig' mit der Welle C wird auch die Reibungsscheibe F durch den Arm α2 und
den isolirenden Stift s mitgenommen. Wesentlich ist nun der Umstand, dafs die Windungen
der Elekromagnetel?3 und des Widerstandes W
so bemessen sind, dafs bei der gröfsten Strom-, stärke sowohl die Elektromagnete E E wie
auch diejenigen E3 E3 ihre bezüglichen Anker anziehen, bei einer Verminderung des Stromes
hingegen, d. h. wenn der Linienstrom auf der Aufgabestelle nicht durch die leitende Schreibfläche,
sondern durch den Widerstand W fliefst, nur der Elektromagnet E E die Klinke k bewegt,
während die Bremsrolle r in der in Fig. 3 gezeichneten Stellung verharrt.
Indem nun die Zahnräder α in der beschriebenen
Weise gedreht werden, werden auch die Arme α3 λ4 in abwechselnd vor- und
rückläufige Bewegungen versetzt und hierbei der Stift s' auf der Aufgabestelle über die mit
isolirender Schrift versehene leitende Fläche geführt. So lange sich. nun der Stift in Berührung
mit der leitenden Fläche selbst befindet, werden die Stromstöfse in der Linien-
leitung auch die gröfste Stärke besitzen und sowohl die Elektromagnete E E als auch diejenigen
E9 E3 anziehend auf ihre Anker wirken.
Kommt aber der leitende Stift s1 auf eine isolirende Linie der zu übertragenden Schrift
zu liegen, so wird der Linienstrom gezwungen, durch den Widerstand W zu fiiefsen, so dafs
infolge der hierdurch bedingten Abnahme der Stromstärke nur die Elektromagnete E E, nicht
aber diejenigen E3 E3 ihre Anker anziehen. Die Folge hiervon ist, dafs auf der Empfangsstelle die .Bremsrolle r sich während der
Weiterbewegung der Welle C durch einen Stromstofs an die Reibungsscheibe F anlegt
und den Arm α2 der Wirkung der Feder/2
entgegen so weit zurückbiegt, dafs die Stromschlufsfeder /' in leitende Berührung mit der
Fläche P kommt. Auf diese Weise wird durch die wechselnde Stromstärke der von der Aufgabestelle
ausgehenden Stromstöfse die bis dahin aufser Thäügkeit gesetzte Ortsbatterie
der Empfangsstelle in Wirkung gesetzt, und zwar fliefst der Strom von dieser Ortsbatterie
aus durch die Leitungen i, 2 und 14 zur Reibungsscheibe F, von hier durch die Feder ZJ
zum Arm α 2 durch die Leitung 15 zu dem
Elektromagneten E1 E* und kehrt schliefslich
durch die Leitungen 16, 4 und die Leitung 5 zum Element zurück. ' Auf diese Weise wird
der Elektromagnet E1E1 in Thätigkeit gesetzt
und drückt mittelst des winkelförmigen Ankers d d1 den Stift s 2 . auf die Schreibfläche S 1
der Empfangsstelle nieder. Da die Bewegungen der Stifte auf der Aufgabe- und Empfangsstelle . eine vollkommen synchronische ist und
auch der Schreibstift auf der Empfangsstelle in demselben Augenblick niedergedrückt wird, in
welchem der leitende Stift ' auf der Aufgabestelle eine isolirende Linie berührt, so ist hieraus
unmittelbur ersichtlich, dafs die auf der Empfangsstelle niedergeschriebenen Zeichen
denen auf der Aufgabestelle vollkommen entsprechen müssen.
Aufser■ dieser beschriebenen Bethätigung des.
Schreibstiftes auf der Empfangsstelle durch den Elektromagneten E1E1 während seiner hin- und
hergehenden Bewegung mufs derselbe auch nach einer jeden Bewegung sich in der zur
ersteren Bewegung senkrechten Richtung gegenüber der Schreibfläche verschieben. Dies kann
entweder dadurch erreicht werden, dafs man die Schreibfläche auf einer festen Unterlage
anbringt und die Stifte bewegt, oder aber dadurch, dafs man die Schreibflächen sich bewegen
läfst. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei welchem das
letztere der Fall ist. Der Transport der Schreibflächen wird hier dadurch bewirkt, dafs
der auf der Welle C befestigte Arm e nach einer jeden halben Umdrehung dieser Welle
in Berührung mit den StromschlufsstUcken el bezw. e2 kommt und auf diese Weise für eine
kurze Zeit der Ortsstromkreis 1, 2, 3,4, 5, in welchen die zur Weiterbewegung der Transportwalzen
T T1 dienenden Elektromagnete E2E2 eingeschaltet sind, geschlossen wird; auf
diese Weise werden sowohl auf der Aufgabewie auf der Empfangsstelle die SchreibHächeii
zu derselben Zeit um eine gleiche Strecke fortbewegt. , '
Die im Vorstehenden beschriebene Einrichtung kann nun, was die Anordnung der einzelnen
Theile und die besondere Schaltungsweise anbetrifft, mannichfache Aenderungen
erfahren, ohne dafs dabei von dem eigentlichen Wesen der Erfindung abgewichen wird. So
kann man beispielsweise, anstatt auf der Empfangsstelle eine Schreibfläche aus beliebigem
Stoff (Papier etc.) anzuwenden und den Linienstrom durch den Widerstand W zur
Erde fiiefsen zu lassen ■—· wie dies im Vorstehenden angenommen wurde —, auch einen
leitenden Stoff als Schreibfläche anwenden, die Leitung 9 mit dem Stift s'2 verbinden und
den Strom zum Theil durch den Widersland W, zum Theil durch die Schreibfläche i'1, die
Transport walzen T"1 T und die Leitung 12 zur
Erde führen. Man könnte sogar den Widerstand W auf der Empfangsstelle vollständig
ausschalten und den Linienstrom entweder durch den mit der Leitung 9 zeitweilig verbundenen
Stift s* und die leitende Fläche oder aber durch den leer auf der Transportwalze T
aufruhenden. Stift s* oder durch beide gleichzeitig
ableiten. Wesentlich ist immer nur der Umstand, dafs eine Aenderung des Widerstandes
während des Telegraphirens nur durch den auf der Schreibfläche auf der Aufgabestelle
befindlichen Stift hervorgerufen wird, und dafs die durch diese Widerstandsä'nderungen
bedingten Stromschwankungen durch Stromschlufs die Ortsbatterie auf der Empfangsstelle
in der Weise in Wirkung treten lasseί , dafs
durch dieselbe im geeigneten Augenblick sowohl der Schreibstift s2 niedergedrückt als
auch die Transportwalze für die Schreibfläche weiterbewegt wird. Der Ortsstromkr :is der
Empfangsstelle, in welche der Njef'sche Stromunterbrecher eingeschaltet is'., mufs
während des Telegraphirens unterbrechen sein, da sonst durch die Schwingungen der Stromschlufsfeder/3
die Regelmäfsigkeit der durch die Linienleitung zugeführten Stronstöfse in einer für die richtige Wirkungsweise der Vorrichtungen
hinderlichen Weise beeirflufst werden würde.
Anstatt zur Erzeugung der .für die Bewegung des Stiftes s2 und der Transportwagen
TT1 erforderlichen Stromschwankungen
eine leitende Schreibfläche mit nichtleitender Schrift anzuwenden, kann man auch umgekehrt
eine halbleitende Schreibfläche mit gut leiten-
der Schrift anwenden. Am besten läfst sich für diesen Zweck ein poröses halbleitendes
Blatt, beispielsweise ein mit leitenden Körpern durchsetztes Papierblatt verwenden, auf welchem
mit einer metallischen, leitenden Tinte die zu übertragenden Worte niedergeschrieben
werden. Die leitende Flüssigkeit durchdringt alsdann das Papierblatt zum Theil und erhöht
an den betreifenden Stellen durch Ablagerung der guten Leiter die Leitungsfähigkeit des
Papiers in der Weise, dafs beim Gleiten des Stiftes s' über die beschriebene Fläche S der
Strom in der Linienleitung abwechselnd steigt und fällt. Diese Stromschwankungen können
ebenso, wie dies beim obigen Ausführungsbeispiel beschrieben wurde, dazu benutzt werden,
um durch Elektromagnetwirkung auf der Emp/angsstelle Stromkreise zu schliefsen und
den dortigen Ortsstrom zur Bewegung des Schreibstiftes und des Papierträgers zu veranlassen.
.
Schliefslich sei noch bemerkt, dafs man von ein und derselben Aufgabestelle aus nach
mehreren parallel oder hinter einander geschalteten Empfangsstellen gleichzeitig telegraphiren
kann; es ist für diesen Zweck nur erforderlich, den Stromschliefser K auf der
mit den verschiedenen Empfangsstellen verbundenen Aufgabestelle auf das Stromschlufsstück
u einzustellen und so die Ortsbatterie in Thätigkeit zu setzen.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:ι . 'An Vorrichtungen zur telegraphischen Uebermittelung von Handschriften, Zeichnungen u. dergl., bei welchen mit Hülfe elektrischer Ströme die Schreibstifte bezw. Schreibflächen übereinstimmend bewegt und auf der Empfangsstelle gleichgeformte Schriftzeichen hervorgebracht werden," die Anordnung der die Bewegung der Schreibstifte und Schreibflächen herbeiführenden Theile in der Wreise, dafs eine durch kurz aufeinander folgende Linienstromstöfse auf der Aufgabe- und auf der Empfangsstelle übereinstimmend bewegte Welle (C) mittelst einer Kurbel (i) und einer Pleuelstange (o) einen Stromschlufsstift über eine die zu übertragenden Zeichen enthaltende Fläche und einen Schreibstift über die zur Aufnahme der Zeichen bestimmte Schreibfläche hinwegführt, wobei auf der Empfangsstelle, infolge zeitweiliger Schwächung des Linienstromes, der Schreibstift von einem durch eine Ortsbatterie bethätigten Elektromagneten gegen die Schreibfläche gedruckt und diese bei eintretender Aenderung der Bewegungsrichtung des Schreibstiftes infolge des dann eintretenden Schlusses eines elektrischen Stromkreises rechtwinklig zu der genannten Bewegungsrichtung verschoben wird.
In Verbindung mit der unter ι. gekennzeichneten Anordnung die Stromschlufsvorrichtung für die Schliefsung des die Bewegung des Schreibstiftes herbeiführenden Ortsstromkreises in der Ausführung, dafs eine mit dem Anker eines in den Linienstromkreis eingeschalteten Elektromagneten verbundene Rolle (r) bei Abnahme des Stromes die Bewegung einer Reibungs-· scheibe (F) unterbricht, wodurch ein an der Welle (C) drehbar angeordneter und mit einer Stromschlufsfeder(71 /) versehener Arm (a2) durch den Mitnehmerstift der Scheibe (FJ derart umgebogen wird, dafs die Feder (I1J die leitende Scheibe (F) berührt und so den Schlufs des Ortsstromkreises herbeiführt.In Verbindung mit der unter i. gekennzeichneten Anordnung die Vorrichtung zur Schwächung des Linienstromes in der Ausführung, dafs zu dem aus der leitenden Schreibfläche bestehenden Theil des Stromkreises ein Nebenschlufs mit einem Widerstand von solchem Werthe angeordnet wird, dafs bei Unterbrechung der Leitung durch die Schreibfläche der Absendestelle nur der die Drehung der Welle (C) veranlassende Elektromagnet (E),- nicht aber der für den Schlufs des die Bewegung des Schreibstiftes beeinflussenden Ortsstromkreises bestimmte Elektromagnet (E3) erregt wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE58275T | 1890-07-01 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE58275C true DE58275C (de) | 1891-08-17 |
Family
ID=34484259
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE189058275D Expired DE58275C (de) | 1890-07-01 | 1890-07-01 | Vorrichtung zur elektrischen Uebermittelung von Handschriften und Zeichnungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE58275C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5855399A (en) * | 1995-06-22 | 1999-01-05 | Dipl. Ing. Henn Ges.M.B.H. & Co. Kg | Plug-in connection for pipelines and hoses |
-
1890
- 1890-07-01 DE DE189058275D patent/DE58275C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5855399A (en) * | 1995-06-22 | 1999-01-05 | Dipl. Ing. Henn Ges.M.B.H. & Co. Kg | Plug-in connection for pipelines and hoses |
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