DE34183C - Kopirtelegraph - Google Patents

Kopirtelegraph

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DE34183C
DE34183C DENDAT34183D DE34183DA DE34183C DE 34183 C DE34183 C DE 34183C DE NDAT34183 D DENDAT34183 D DE NDAT34183D DE 34183D A DE34183D A DE 34183DA DE 34183 C DE34183 C DE 34183C
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DE
Germany
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stylus
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DENDAT34183D
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English (en)
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S. P. DENISON und R. D. RADCLIFFE in New-York
Publication of DE34183C publication Critical patent/DE34183C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • HELECTRICITY
    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04NPICTORIAL COMMUNICATION, e.g. TELEVISION
    • H04N1/00Scanning, transmission or reproduction of documents or the like, e.g. facsimile transmission; Details thereof
    • H04N1/024Details of scanning heads ; Means for illuminating the original
    • H04N1/032Details of scanning heads ; Means for illuminating the original for picture information reproduction
    • H04N1/0323Heads moving to and away from the reproducing medium, e.g. for pressure sensitive reproducing

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Multimedia (AREA)
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  • Advancing Webs (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
in NEW-YORK.
Copirteleg raph.
Die Erfindung besteht in Neuerungen am elektrochemischen Copirtelegraphen, wodurch mit Hülfe von Wechselströmen Handschriften oder sonstige Zeichen auf der entfernten Empfangsstation selbstthätig copirt werden und wobei der Synchronismus oder gleichmäfsige Gang der Abgangs- und Empfangsapparate nur durch Elektricität bewirkt wird, ohne dafs zu diesem Zwecke andere Kräfte, wie z. B. Federn oder Gewichte, angewendet werden/'
Der neue Copirtelegraph hat den Zweck, den telegraphischen Verkehr zu vereinfachen; derselbe kann von irgend Jemand bedient werden, ohne dafs hierzu besondere Kenntnisse nöthig wä'ren. Die zu versendenden Depeschen werden auf endlosen, präparirten Papierstreifen aufgeschrieben; doch läfst sich der Apparat auch zum Copiren von Schriften oder Zeichnungen auf Bogen oder einzelnen Blättern, anstatt auf Streifen, verwenden.
Auf beiliegenden Zeichnungen ist:
Fig. ι der Apparat von oben gesehen,
Fig. 2 derselbe von der Empfangsseite aus gesehen,
Fig. 3 derselbe von der gegenüberliegenden oder Abgangsseite,
Fig. 4 derselbe von vorn und
Fig. 5 von hinten gesehen.
Fig. 6 zeigt das Gehäuse im Verticalschnitt mit dem auf einer Seite desselben liegenden ■ Mechanismus für den Papierschub und den zugehörigen Elektromagneten,
Fig. 7 dasselbe Gehäuse im Verticalschnitt mit dem auf der anderen Seite desselben liegenden Stromwechsler.
Fig. 8 und 9 zeigen eine etwas veränderte Construction desjenigen Theiles des Apparates, durch welchen die die Griffel tragenden Arme in Bewegung gesetzt werden.
Fig. 10 ist der Grundrifs der unteren Fläche der Grundplatte des Apparates mit der Umschaltevorrichtung.
Die Apparate des neuen Copirtelegraphen sind in ihren einzelnen Theilen so angeordnet, dafs eine Seite des Apparates für den Abgang von Depeschen, die andere Seite desselben für den Empfang derselben dient. Die Stromleitung ist so eingerichtet, dafs, wenn die eine Seite arbeitet und in den Stromkreis eingeschaltet ist, die andere Seite aufser Gebrauch oder ausgeschaltet ist.
Die nämlichen Theile sind auf beiden Seiten mit den nämlichen Buchstaben bezeichnet; bei der Bezeichnung der Theile der Empfangsseite des Apparates sind, zum Unterschiede von den Theilen der Abgangsseite, die betreffenden Buchstaben mit dem Zeichen (J) versehen.
A ist die Grundplatte von Holz oder einem anderen passenden Material, auf deren oberer und unterer Fläche alle Theile des Apparates befestigt sind.
B ist eine Unterlagplatte von Metall,. welche auf der Grundplatte A befestigt ist.
C ist ein an der Platte B befestigtes Gehäuse von Metall, in welchem der Mechanismus für den Papierschub und Stromwechsler montirt
ist. Oben ist genanntes Gehäuse durch einen Glasdeckel verschlossen.
DDD1D1 sind permanente Magnete, von weichen je zwei so mit einander verbunden sind, dafs sie ein Ganzes bilden.
In Bezug auf ihre Pole sind diese Magnete in gleicher Weise angeordnet; dieselben sind dadurch verstärkt, dafs der untere, die Magnetschenkel D D und D1 D1 verbindende Theil mit Draht umwunden ist, so dafs Spulen X gebildet werden, welche von dem elektrischen Strom durchflossen werden.
An den Magneten D D D1 D1 sind vermittelst der Schrauben FF1 die Elektromagnete E E1 befestigt, so dafs dieselben durch diese Schrauben vorwärts oder rückwärts gestellt werden können. Vorn sind die Elektromagnete durch die Rahmen G G1 in ihrer Lage gehalten; an diesen Rahmen befinden sich Pfannen für die verticalen Drehachsen a a1. Die oberen Pfannen . befinden sich behufs Adjustirung in den Schrauben b bl angebracht, welche durch Gegenmuttern c cl festgestellt werden können.
An den Drehachsen aal sitzen die Anker HH1, an welchen die Federn d d1 befestigt sind, welche durch die Schwingungen der Anker .wechseisweise in Berührung mit den durch die Enden der genannten Magnete D D D1 D1 gehenden Schrauben e e e1 el kommen. Die letzteren sind verstellbar, so dafs der Anschlag der Federn d d1 je nach Belieben mehr oder weniger stark ist. Auch haben diese Federn den Zweck, das Ankleben der Anker an den Magneten zu hindern und die Bewegung des Ankers auf jeder Seite desselben vom Magnetpol hinweg zu erleichtern.
An einem Ende eines jeden Ankers HH1 sitzt die Contactfeder JJ1, deren mit Platinplättchen versehenes Ende zwischen den Relaiscontacten g g g1 g1 hin- und herspielt. Die Gontactfedern JJ1 sind durch die Stücke/1/1 von Hartgummi oder sonstigem nichtleitenden Material mit den Ankern verbunden. Die . Relaiscontacte sind an den Klemmen K KK1 K1 montirt und letztere auf der unteren Seite durch Drähte mit den Magneten U U1 für den Papierschub in einer solchen Weise verbunden, dafs bei jeder Ankerschwingung diese Magnete ab- wechselnd in den Stromkreis einer Localbatterie . eingeschaltet werden.
Am oberen Ende der Drehachsen α α1 sitzen, wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich, rechtwinklig zu den Ankern HH1 die Arme L L1, von ; den Drehachsen isolirt und an ihren Enden mit Metallgriffeln M M1 versehen. Die letzteren sind in entsprechenden Federbüchsen angeordnet, wodurch es möglich ist, dieselben während ihrer Hin- und "Herschwingung über der Oberfläche des Papiers in einer möglichst ;, zarten Berührung mit letzterem zu halten.
Der Mechanismus für den Papierschub ist zum gröfsten Theil in dem Gehäuse C enthalten und in Fig. 6 dargestellt. Derselbe besteht aus den Magneten U U1 mit den Ankern TT1, welche durch den Stegj mit einander verbunden sind, so dafs mit der durch die Localbatterie hervorgerufenen abwechselnden Verstärkung der genannten Magnete der Welle h eine hin- und herschwingende Bewegung ertheilt wird.
Der Mechanismus für den Papierschub besteht ferner noch aus dem an der Welle h sitzenden Hebel S, den Schalthaken k k1, dem Schaltrad R und der Hemmung V mit ihren Verbindungshebeln u v, wie Fig. 6 zeigt.
Durch die Schwingungen des Hebels S greifen die Haken k kl abwechselnd in die Zähne des Schaltrades R ein und verursachen eine ruckweise Drehung desselben und. seiner Welle JV.
Die Hemmung V ist durch die Hebel u und ν mit dem mittleren Theile des Hebels S verbunden, in der Weise, dafs bei jeder Bewegung der Hemmung das Schaltrad R sich nur immer um einen Zahn drehen kann, wodurch ein regelmäfsiges Fortschieben des Papiers erzielt wird.
Die Welle N des Schaltrades geht auf beiden Seiten durch die Wände des Gehäuses C und ist an ihren Enden mit den Papierwalzen O O1 versehen. Dieselben können aus irgend einem Material gemacht sein, am besten jedoch aus Hartgummi. Diese Walzen haben etwa dieselbe Breite wie der auf dem Apparat benutzte Papierstreifen und sind so angeordnet, dafs die Griffel AfAf1 in ihrer Ruhestellung in einer durch die Mitte der Walze gehenden Verticalebene liegen.
PP1 sind Frictionswalzen, welche sich lose auf Zapfen, welche an dem Ende der Arme 111 angebracht sind, drehen.
Die Arme II1 sind an Achsen mm1 befestigt, welche nahe an ihren inneren Enden mit den abwärts durch Schlitze der Grundplatte A hindurchgehenden Armen η η1 versehen sind. Je nachdem der Hebel 0, Fig. 10, nach rechts oder links gedreht wird, kommt er in Berührung mit dem Arm η oder nl und dreht hierdurch eine der beiden Achsen m oder m1, welche Drehung ein Anpressen einer der Frictionswalzen P oder P1 gegen die Papierwalze O oder O1 zur Folge hat. Hierdurch wird ein festes Anpacken, des betreffenden Papierstreifens bewirkt, während die andere Frictionswalze sich so weit von ihrer Papierwalze entfernt, dafs der Papierstreifen freigelassen wird. Sobald also der Hebel 0 nach einer Seite gedreht wird, wird auch auf der einen Seite des Apparates der Papierstreifen fortgeschoben, auf der anderen Seite aber nicht, obgleich beide Papierwalzen O O1 ununterbrochen ihre Bewegung fortsetzen.
WW1 in Fig. 2, 3 und 4 sind Abstreicher, welche an den Armen / P montirt sind und dazu dienen, das Papier von den Papier walzen zu trennen.
Q. Q.1 sind gebogene, auf Zapfen an den Seitenwänden des Gehäuses sitzende Führungsplatteh für den Papierstreifen; sie sind von Metall und an den Rändern mit Flantschen versehen, um jede seitliche Verschiebung des Streifens da, wo er unter dem hin- und hergehenden Griffel sich auf die Papierwalze aufschiebt, zu verhindern.
Auf der Abgangsseite des Apparates ist die Contactbürste ρ, wie in Fig. 1 und 3, an der Grundplatte A befestigt, welche an der Führungsplatte Q. anliegt und eine beständige leitende Verbindung des Absendestreifens bewirkt.
In dem Gehäuse C ist auch der Stromwechsler q angebracht. Wie aus Fig. 7 ersichtlich, besteht derselbe aus einer Scheibe, auf -deren Umfang drei Contactplatten befestigt sind, in Berührung mit zwei Contactrollen, welche mit den entsprechenden Klemmen der Leitung verbunden sind. Die verschiedenen Theile sind durch nichtleitende Stoffe isolirt. Der Scheibe wird durch den Arm r, welcher auf der eben erwähnten Welle h sitzt, eine hin- und herschwingende Bewegung einheilt, wodurch abwechselnd verschiedene Contactplatten unter die Contactwalze kommen.
Der Arm r ist an seinem oberen gabelförmigen Ende in Eingriff mit einem auf der Seite der Scheibe vorspringenden Zapfen, so dafs, wenn die Welle h nach einer gewissen Richtung hinschwingt, die Scheibe in hin-. reichendem Mafse gedreht wird, um die mittlere Contactplatte unter eine Contactrolle zu bringen, welche unmittelbar vorher auf einer der beiden . anderen Contactplatten aufruhte. Hierdurch wird die Polarität des Stromkreises oder der Drahtleitung, in welcher die ElektromagneteiTii1 eingeschaltet sind, gewechselt, und der Anker H oder H1 macht eine Schwingung.
Die Contactfeder J oder J1 wird gegen den Relaiscontact g oder gl anschlagen, wodurch die Leitung, in welcher das gegenüberliegende, für den Papierschub dienende Elektromagnetpaar UU1 eingeschaltet ist, geschlossen und dessen Anker T oder T' angezogen wird. Durch die nun erfolgende Schwingung der Welle h in entgegengesetzter Richtung wird die Contactscheibe q so gedreht, dafs die Contactplatten in ihre Anfangsstellung unter die entsprechenden Contactrollen zurückkehren, wodurch eine zweite Schwingung des Ankers H oder H1 erfolgt. Dasselbe Spiel wiederholt sich nun mit einer von der Intensität der Stromstärke und der Anordnung des Mechanismus abhängigen Geschwindigkeit.
Auf der unteren Seite der Grundplatte A ist, . wie Fig. ι ο zeigt, die Umschaltungsvorrichtung angebracht. Dieselbe besteht, je nachdem die Apparate mit einer einzigen oder mit zwei Leitungen arbeiten, aus zwei oder aus drei drehbaren Umschalterhebeln, welche alle auf einmal vermittelst der an dem Handhebel 0 befestigten Stange Z bewegt werden. Durch diese Umschalter werden die verschiedenen Stromleitungen entweder mit der Abgangs- oder Empfangsseite des Apparates verbunden. Die Stange Z ist so angeordnet, dafs, sobald der Hebel 0 bewegt wird, um eine der Frictionswalzen in Contact mit der Papierwalze zu bringen, auch der Umschalter sich so stellt, dafs der Strom auf der entsprechenden Seite eingeschaltet wird, während die andere Seite ausgeschaltet wird.
Auf der Stange Z ist der Arm y befestigt, welcher, wie in Fig. 3 und 10 zu sehen ist, beim Ausschalten der Abgangsseite des Apparates gegen die Feder der Contactbürste ρ prefst und letztere aufser Berührung mit der Streifenführungsplatte Q. bringt; wird der Umschalter in entgegengesetzter Richtung bewegt, so kommt die Contactbürste wieder in die Stellung, welche sie zum Absenden von Depeschen einnehmen mufs.
In Fig. 8 und 9 sind Magnete und Anker anderer Gestalt dargestellt, durch welche ebenfalls die Schwingungen der Arme L, Griffel M und Relaisfedern J hervorgebracht werden. Bei dieser Anordnung besteht die Armatur H" aus Schraubendraht, und die Wechselströme gehen durch diesen Draht, anstatt durch die Drahtwindungen der Elektromagnete EE1, wie bei der zuerst beschriebenen Anordnung. Die Armatur des Magneten . ist um einen Zapfen leicht drehbar angeordnet. . Die Elektromagnete X1 stehen hier an Stelle der schon erwähnten permanenten Magnete -und sind mit Polplatten versehen, welche so gestaltet und angeordnet sind, dafs sie ihre Wirkung an den Enden der Armatur ausüben.
Die Functionen der Federn d" d" und J" und der Contacte g" g" entsprechen denjenigen der Federn d d1 und J, sowie der Contacte gg.
Die Magnete und ihre Anker, Welche die Schwingungen der Arme L und Griffel M verursachen, können auch von anderer Gestalt sein. So z. B. kann ein hohler Elektromagnet benutzt werden, mit einem in seinem inneren Raum schwingenden Anker. Der Griffel ist bei dieser Construction ebenfalls vermittelst eines Armes L mit dem Anker verbunden, und Schnellfeder und Contactfeder sind auf irgend eine zweckmäfsige Weise in Verbindung mit letzterem gebracht
Jeder Apparat ist mit isolirten Drähten versehen, welche die Umschalter mit denjenigen Klemmen verbinden, an welchen die Linien und Localbatteriedrähte befestigt sind. Die genannten isolirten Drähte sind so angeordnet,
dafs die Stromkreise der Linien- und Localbatterie nur dann geschlossen sind, wenn die Abgangsseite des einen Apparates und die Empfangsseite des anderen Apparates durch die betreifenden Umschalterhebel eingeschaltet sind.
Mit anderen Worten ausgedrückt, sind die Stromkreise der Linien- und der Localbatterie nicht geschlossen, sobald die Umschalter beider Apparate so stehen, dafs die Empfangsseiten derselben in die genannten Stromkreise eingeschaltet sind.
Um die Arbeit des Copirtelegraphen zu beschreiben, soll beispielsweise angenommen werden, dafs der Apparat der Empfangsstation mit dem der Abgangsstation durch zwei Drähte verbunden ist. Beide Apparate müssen vollständig gleich in allen ihren weiter oben beschriebenen Theilen sein; namentlich ist darauf zu achten, dafs die gleichnamigen Pole der permanenten oder Feldmagnete bei beiden Apparaten in gleicher Weise angeordnet sind.
Auf der Empfangsstation ist der Streifen, auf welchem die Depeschen erscheinen, dadurch vorbereitet,, dafs man denselben mit. irgend einer durch den elektrischen Strom leicht zerlegbaren Lösung anfeuchtet und in Gestalt einer Spule oder anderer passenden Gestalt in eine solche Lage zum Apparat bringt, dafs, nachdem das Ende desselben über die Führungsplatte und um die Papierwalze gezogen worden, derselbe ununterbrochen unter dem Griffel hin- -durchgeschoben wird, sobald die Frictionswalze herabgedrückt und die betreffende Seite des Apparates eingeschaltet ist. Die abzusendenden Zeichen oder Depeschen werden auf dem Streifen der Abgangsstation aufgeschrieben, ehe derselbe an dieser Seite des Apparates angebracht wird. Die Zeichen oder Depeschen werden mit leitender Tinte auf den Streifen geschrieben, wenn letzterer nichtleitend ist; umgekehrt, wenn die Oberfläche des Streifens metallisch oder leitend ist, mufs die zum Schreiben benutzte Tinte nichtleitend sein.
Der so vorbereitete Streifen wird auf die Führungsplatte der Abgangsseite des Apparates gelegt und das zu diesem Zwecke nicht beschriebene Ende desselben unter den Griffel und um die Frictionswalze herumgeschoben, so dafs derselbe gepackt wird, wenn sich die Frictionswalze herabbewegt. Letzteres geschieht dadurch, dafs der Hebel ο des Apparates der Abgangsstation nach links gedreht wird, wodurch die Frictionswalze sich auf den Streifen auflegt und der Stromkreis durch die genannte .Seite des Apparates geschlossen wird.
Auf der Empfangsstation. dagegen wird der Hebel ο nach rechts gedreht, so dafs daselbst die Stromkreise durch die Empfangsseite des Apparates geschlossen und der zum Aufnehmen ^dienende Streifen von. der Frictionswalze ge-,packt wird. Hierdurch sind alle Stromläufe durch beide Apparate und auf der Leitung geschlossen.
Bei der beschriebenen Einrichtung der Apparate, von denen jeder einen Stromwechsler hat, mufs auf jeder Station eine Batterie für den Zerlegungsstrom, welcher die chemische Zersetzung auf dem Streifen, und eine für den Arbeitsstrom, welcher die Griffelbewegung hervorbringt, aufgestellt sein. Diese Batterien können nach Belieben auch auf einer Zwischenstation aufgestellt sein, in welchem Falle auf dieser Station ein Stromwechsler in die Arbeitsleitung eingeschaltet wird.
Der Zerlegungsstrom oder, derjenige Batteriestrom, welcher die elektrolytische Wirkung ausübt, geht auf dem Abgangsapparat durch den Umschalter nach dem isolirten Arm L, von da durch den Griffel auf den Streifen und durch letzteren und die Contactbürste ρ in die Leitung. Auf der Empfangsstation geht derselbe durch den Umschalter nach dem Arm L der Empfangsseite, von da durch den Griffel und den Empfangsstreifen nach der Führungsplatte Q.1 und von letzterer zur Erde. .
Der. die Bewegung der Anker HH1 und der Griffel MM1 bewirkende Arbeitsstrom wird durch eine Batterie erzeugt, deren Pole auf der Abgangsstation in der Weise in Verbindung mit dem Stromwechsler q stehen, dafs der eine Pol dieser Batterie mit der mittleren Contactplatte des Stromwechslers, der andere aber mit den beiden Seitencontactplatten desselben verbunden ist. Ehe jedoch der Strom dieser Batterie nach den Platten des Stromwechslers geleitet wird, geht er durch die Windungen der Drahtspulen der permanenten Magnete.
Es ist einerlei, ob diese Magnete in der in Fig. 2, 3, 4 und 5 dargestellten Weise mit Drahtspulen zur Verstärkung und Erhaltung der magnetischen Kraft versehen sind, oder ob derselbe Zweck durch die in Fig. 8 und 9 dargestellte Construction des Elektromagneten erreicht ist.
Von den Contactrollen des Umschalters führt ein Draht zur Erde und der andere durch den Elektromagneten E oder die aus Drahtwindungen bestehende Armatur H" und den Umschalter zur Leitung. Durch die letztere geht der Arbeitsstrom nach der Empfangsstation und ist auf der Empfangsseite des daselbst befindlichen Apparates durch den Umschalterhebel nicht nach dem Stromwechsler, sondern direct nach dem Elektromagneten E^ und von da zur Erde geleitet.
Jeder der beiden Apparate steht mit einer Localbatterie in Verbindung, um die -Elektromagnete UU1 in Thätigkeit zu setzen, wie früher beschrieben.
Die Wirkung des Stromes auf die Elektromagnete EE1, welche .mit einem Pol eines
permanenten Magneten verbunden sind, ist bekannt. Da diese permanenten Magnete in beiden Apparaten auf die nämliche "Weise angeordnet sind, so werden die Anker H oder H1 in beiden Apparaten nach der nämlichen Seite hin angezogen und deshalb auch die Griffel durch die Arme L L1 nach einem und demselben Rand ihrer Papierstreifen hin bewegt; gleichzeitig berührt auch die Feder / einen der Relaiscontacte gg, wodurch der Strom der Localbatterie durch die Windungen eines der Elektromagnete U U1 geht, welcher infolge dessen seinen Anker anzieht.
Durch die Schwingung des Ankers dreht sich die Welle h und mit ihr die Scheibe des Stromwechslers. Der Arbeitsstrom wechselt seine Polarität und geht in der entgegengesetzten Richtung durch die Leitung.
Die Anker H oder HL werden nun nach der anderen Seite hin angezogen und hierdurch die hin- und hergehende Bewegung der Griffel auf ihren Streifen hervorgebracht.
Durch die Bewegung des Ankers des Magneten U oder U1 wird auch der Hebel S in einer gewissen Richtung bewegt und vermittelst eines der Schalthaken k oder kl das Schaltrad R um einen Zahn und hierdurch auch die Papierwalze um ein gewisses Mafs gedreht. Der Streifen bewegt sich infolge dessen um ebenso viel vor.
Sobald der Anker des Elektromagneten E seine Schwingung vollendet, schliefst die Feder J durch die Berührung des anderen Relaiscontactes die Localbatterie, wobei der andere Magnet U eingeschaltet ist. Hierdurch wird durch den anderen, am entgegengesetzten Ende des Hebels S angebrachten Schalthaken k der Streifen nochmals um das gleiche Mafs fortgeschoben und abermals durch die Drehung der Scheibe des Stromwechslers der Arbeitsstrom auf der Leitung gewechselt und der Anker H in seine vorhergehende Lage zurückgebracht, wodurch die Griffel sich wiederum über die Oberfläche der Streifen zurückbewegen.
Der beschriebene Arbeitsprocefs ist auch in umgekehrter Weise wirkend und dauert ohne Unterbrechung fort, so lange die Leitung geschlossen ist.
Da die Ankerbewegung beider Apparate durch einen und denselben elektrischen Antrieb bewirkt wird, so ist dieselbe auch vollkommen synchronisch oder findet gleichzeitig statt. Die Bewegung der Theile ist äufserst rasch und die Papierschiebung vollständig gleichmäfsig.
Sobald der Streifen mit der Abgangsdepesche ganz durch den Apparat hindurchgelaufen oder so viel davon, als mitgetheilt werden soll, wird der Handhebel des Umschalters nach der rechten Seite gedreht, wodurch die Umschalterhebel so gestellt werden, dafs die Empfangsseite des Apparates mit den Leitungen ver bunden wird und die Frictionswalze dieser Seite den Streifen packt, wodurch der Apparat zum Empfangen einer Depesche fertig ist.
Auf jedem Apparat wird auf die nämliche Weise telegraphirt.
Wenn die Stange Z des Handhebels nach der Empfangsseite eingestellt ist, so stehen beide Apparate zum Empfangen bereit; die Leitungen sind offen, und sobald eine abzusendende Depesche in dem einen oder dem anderen Apparate zum Absenden fertig angeordnet ist und die Stange nun durch den Handhebel für das Absenden der Depesche eingestellt wird, so beginnt die Bewegung der Streifen und Griffel in beiden Apparaten gleichzeitig.
Die Wirkung des Griffels, wenn sich derselbe über die Tinte der Schrift des Streifens bewegt, sowie die Uebermittelung der elektrischen Impulse auf der zweiten Leitung und die Fixirung derselben auf dem Empfangsstreifen ist durch schon bekannte elektrochemische Copirtelegraphen nichts Neues mehr. Ebenso ist auch die Einrichtung zum abwechselnden Hin- und Herbewegen des Griffels über die Streifen schon bekannt.
Von den beiden Griffelantrieben kann der eine durch den anderen ersetzt werden. Bei dem einen Antrieb wendet man einen nicht umwundenen oder blanken Anker an und läfst einen beständig wechselnden Strom durch den Magneten, in dessen Feld der Anker drehbar angebracht ist, gehen. Bei dem anderen Antrieb besteht der Anker aus Schraubendraht, und der beständig wechselnde Strom passirt durch die Schraubenwindungen des Ankers, während die Feldmagnete ihre Polarität nicht wechseln, sondern permanente Magnete bleiben.
Im Falle auf einer einzigen Leitung telegraphirt wird, ist die Behandlung des Apparates und die Verbindung der Stromläufe wie folgt:
Auf der Hauptleitung geht der Strom auf der Abgangsseite des Apparates durch den Umschalter nach den Magneten E oder dem Schraubendrahtanker H" und von da nach dem Griffel, von welchem er durch die Contactbürste wieder in die Leitung geht. .
Der Strom geht auf der Empfangsstation durch den Umschalter in die Empfangsseite des Apparates, alsdann durch die Magnete E1 oder den aus Schraubenwindungen bestehenden Drahtanker und von hier nach dem Griffel und durch den Empfangsstreifen nach dessen Führungsplatte, von wo er zur Erde geht.
Da der Strom- oder Polwechsel in der Leitung in demselben Moment stattfindet, in welchem die Spitzen der Griffel auf den Rändern der Streifen stehen, so erfolgen alle durch den Contact der Absendegriffel mit der Tinte der Depesche erzeugten elektrischen Antriebe zwischen den genannten Stromwechseln, so dafs
nur wenige dieser Antriebe oder Impulse in die Leitung gehen, ehe letztere durch die nächstfolgende Schwingung frei geworden ist. Vermöge dieser Eigenschaft ist die von dem neuen Copirtelegraphen gelieferte Arbeit ohne Fehler.
Um die Copie auf dem Streifen der Empfangs-station gut herzustellen, ist es besser, die Leitung nicht unmittelbar nach dem Griffel des Empfangsapparates zu führen, sondern ein Relais in dieselbe einzuschalten und zum Empfangen der Depeschen eine zweite Localbatterie zu. benutzen. Die letztere mufs eine der Lösung des Empfangsstreifens entsprechende Stärke haben. Eine solche Localbatterie ist von guter Wirkung, allein dieselbe ist nicht unbedingt erforderlich. Es kann auch auf der Abgangsseite des. Apparates ein Relais mit einer Localbatterie nach Belieben eingeschaltet werden, wodurch die durch die Tinte der abzusendenden Depesche erzeugten Impulse oder elektrischen Antriebe durch das Relais in die Hauptleitung gesendet werden, ohne den Griffel passiren zu müssen.
Zweck der Einschaltung einer solchen Localbatterie ist, eine möglichst gute Arbeit· des Apparates zu erzielen, da die der Länge der Leitung oder der Gröfse des Leitungswiderstandes entsprechende Linienbatterie für die verha'ltnifsmäfsig leichte Berührung zwischen Griffel und Streifen nicht geeignet sein mag. Sobald mehr als zwei Apparate in den nämlichen Stromlauf eingeschaltet sind, wird die Leitung oder die Leitungen nicht auf der ersten Station mit der Erde verbunden, wie weiter oben beschrieben, sondern von Apparat zu Apparat gelegt und; erst auf: der letzten; Station mit der Erde verbunden.

Claims (4)

  1. Patent-Anspruch:
    Bei elektrochemischen Copirtelegraphen die Verbindung folgender Theile:
    l·. des mit dem Schreibgriffel versehenen Ankers H eines polarisirten Elektromagneten E;
  2. 2. zweier einander gegenüberliegender Contacteg-g-, welche bei dem Anschlagen des Ankers H den Strom abwechselnd zu zwei Elektromagneten U U1 führen;
  3. 3. dieser Elektromagnete U U1 mit gemeinschaftlichem Anker T T1, der die Bewegung der Papierscheibe bewirkt; .
  4. 4. der Vertheilerscheibe q, welche mit Hülfe von TT1 eine Umkehrung des Stromes in. E und hierdurch eine schwingende Bewegung des Ankers H hervorruft.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
DENDAT34183D Kopirtelegraph Expired - Lifetime DE34183C (de)

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