DE582565C - Verfahren zur Herstellung von Sulfonsaeuren des Kautschuks - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Sulfonsaeuren des Kautschuks

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DE582565C
DE582565C DE1930582565D DE582565DD DE582565C DE 582565 C DE582565 C DE 582565C DE 1930582565 D DE1930582565 D DE 1930582565D DE 582565D D DE582565D D DE 582565DD DE 582565 C DE582565 C DE 582565C
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DE
Germany
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rubber
weight
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ether
water
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Expired
Application number
DE1930582565D
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English (en)
Inventor
Dr Helmut Kleiner
Dr Erich Konrad
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08CTREATMENT OR CHEMICAL MODIFICATION OF RUBBERS
    • C08C19/00Chemical modification of rubber
    • C08C19/20Incorporating sulfur atoms into the molecule

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Sulfonsäuren des Kautschuks . Man hat schon auf die verschiedenste Weise versucht, Kautschuk zu sulfonieren. - Diese Versuche sind aber bis jetzt ergebnislos verlaufen, da unter dem Einfluß des Sulfonierungsmittels der Kautschuk entweder unter Verschiebung der Doppelbindung des Moleküls isomerisiert und cyclisiert oder durch: den oxydierenden Einfluß der Schwefelsäure zu kohligen Produkten abgebaut wurde. In keinem Falle konnte man eine Sulfonierung des Kautschuks oder gar wasserlösliche Sulfonsäuren desselben erhalten.
  • In dem Hauptpatent 550243 ist ein Verfahren zur Gewinnung .echter Sulfonsäuren aus ungesättigten aliphatischen und hydroaromatischen Kohlenwasserstoffen oder deren Derivaten beschrieben, bei dem man letztere mit Chlorsulfonsäure oder rauchender Schwefelsäure in Gegenwart niedrigmolekularer Ester oder Äther oder mit Chlorsulfon.säureester oder diese bildenden Substanzen behandelt, wobei man in den Fällen, in denen Hydroxylgruppen enthaltende Verbindungen verarbeitet werden, einen überschuß über die zur Bildung von Schwefelsäureestern erforderliche Menge ,an sulfonierenden Mitteln verwendet.
  • Es wurde nun gefunden, daß man in einfacher und vorteilhafterWeiseNaturkautschuk sulfonieren und- dadurch wasserlösliche Sulfonsäuren herstellen kann, wenn man diesen mit Schwefeltrioxydoder solches ,abgebenden Mitteln in. Gegen-wart, niedrigmalekularer Ester oder Äther behandelt. - -- - -Die Sulfonierung des Kautschuks vollzieht sich außerordentlich 'einfach und glatt. Zu Kautschuklösungen; wird z#. B. Chlorsulfonsäure oder Oleum in Gegenwart eines Äthers oder Esters unter Rühren langsam hinzugegeben. Der Kautschukkohlenwasserstoff- wird sofort sulfoniert und fällt in dem Maße, wie die Su1-fonierung fortschreitet, aus dem Reäktionsge# misch als gequollene, kautschukartige Masse aus-.
  • Die auf diese Weise erhaltenen Kautschuksulfonsäuren sind im isolierten, trockenen Zuständeamorphe, hornartige Körper. Sie lösen sich in Wasser; Methyl- und Äthylalkohol zu mehr oder minder viscosen, infolge ihres hochmolekularen Charakters kolloiden Flüssigkeiten; die wä.ßrige Lösung reagiert stark sauer. In Kohlenwasserstoffen, wie Benzin, Benzol, gechlorten Köhlenwass:erstoffen, sind sie unlöslich. Geben -verseifende Agenzien sind die Sulfonsäuren beständig.- Z. B. wird beim. Kochen mit Salzsäure keine Schwefelsäure abgespalten. Die Salze dieser Säuren mit Alkalien, Erdalkalien, Schwermetallen, organischen Basen sind ebenfalls wasserlöAich: Man kann die Zusammensetzung und Eigenschaften {Gehalt an Sulfogruppen, Molekülgröße, Viscosit,ät) dieser Sulfonsäuren weitgehend dadurch ändern, daß man den Kautschuk vor der Sulfönierung in geeigneter Weise vorbehandelt, sei es, daß' man durch Isomerisierung oder Cyclisierung einen Teil der im Molekül vorhandenen Doppelbindungen entfernt, sei es, daß man durch Totmastizieren oder thermischen Abbau das große Molekül beliebig verkleinert.
  • Beispiel i Zu 34o Gewichtsteilen wenig mastiziertem Rohkautschuk (Crepe), gelöst in 3ooo Gewichtsteilen Äther, läßt man 6oo Gewichtsteile Chlorsulfonsäure, gelöst in i5oo Gewichtsteilen Äther, unter Rühren langsam zulaufen. Ohne wesentliche Temperaturerhöhung scheidet sich das Sulfonierungsprodukt des Kautschuks aus dem Reaktionsgemisch rasch als eine fast farblose gequollene Masse quantitativ aus. Im Äther verbleiben Reste von unverbrauchter Chlorsuffonsäure, Salzsäure und Spuren organischer Substanz. Das gequollene zähe Reaktionsprodukt wird vom Äther durch Abgießen getrennt und mehrfach mit frischem Äther durchgeknetet, bis in der Waschflüssigkeit keine freie Schwefelsäure und Salzsäure nachweisbar sind, und im Vakuum bei Zimmertemperatur vom Äther befreit. Es stellt dann .eine amorphe, schwach gefärbte, spröde Masse dar, die in feuchter Luft weich und zähe wird.
  • Beispiel 2 Zoo Gewichtsteile totmastizierter Rohkautschuk (Crepe) werden in 8oo Gewichtsteilen Äther gelöst. Zu dieser Lösung wird langsam unter Rühren ein Gemisch von 4oo Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure in iooo Gewichtsteilen Äther gegeben. Das ausgeschiedene, fast farblose Reaktionsprodukt wird in Methylalkohol gelöst. Aus dieser Lösung werden die Kautschuksulfonsäuren durch Eingießen in Petroläther wieder ausgefällt. Zur weiteren Reinigung wird die Umfällung noch einmal wiederholt. Die isolierten Sulfbnsäuren lösen sich. etwas schneller in Wasser wie die, welche nach Beispiel i gewonnen werden. In gleich konzentrierter Lösung geben die Sulfonsäuren nach Beispiel 2 weniger viscose Lösungen.
  • Beispiel 3 Zoo Gewichtsteile mastizierter Rohkautschuk (Crepe) werden in einem Tiegel unter ständigem Durcharbeiten langsam auf 200° erhitzt. Diese Temperatur wird sodann noch etwa 30 Minuten gehalten. Nach dem Erkalten wird die fadenziehende, hochviscose, teilweise abgebaute Kautschukmasse in i8oo Gewichtsteilen Amylacetat gelöst. Zu dieser Lösung werden 40o Gewichtsteile Chlorsulfonsäure in Amylacetat langsam unter Rühren hinzugegeben. Die Kautschuksulfonsäuren fallen aus dem Reaktionsgemisch aus. Sie können, wie in Beispiel i oder 2 angegeben, weiter gereinigt werden. Im isolierten trockenen Zustand sind sie sehr leicht wasserlöslich und geben relativ dünn viscose Lösungen.
  • Beispiel 4 68o Gewichtsteile wenig mastizierter Rohkautschuk (Crepe) werden in 3ooo Gewichtsteilen Äther gelöst. Zu dieser Lösung läßt man 40oo Gewichtsteile 2o%iges Oleum, gelöst in --ooo Gewichtsteilen Äther, langsam unter Rühren zulaufen. Die Kautschuksülfonsäuren scheiden sich nach Zugabe der ätherischen Oleumlösung sofort aus und werden in der in. Beispiel i oder 2 angegebenen Weise von überschüssiger Schwefelsäure befreit. Die Kautschuksulfonsäuren lösen sich in Wasser zu hochviscosen Lösungen.
  • Beispiel 5 25o Gewichtsteile Crepekautschuk werden unter Anwendung von 125 Gewichtsteilen eines Nickelkatalysators, der auf einem Trägerstoff verteilt ist, und i25 Gewichtsteilen, Cyclohexan im Autoklaven mit Wasserstoff eine Stunde lang bei 28o° der katalytischen Hydrierung unterworfen. Die Lösung wird hierauf vom Katalysator abfiltriert und das Cyclohexan abdestilliert, wobei eine schwach gelbliche, zähe, hochviscose Masse erhalten wird. Der auf diese Weise erhaltene partiell hydrierte Kautschuk wird in 75o Gewichtsteilen Äther ;aufgenommen. In die ätherische Lösung läßt man bei etwa 5 bis io° eine Mischung von 148 Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure in Äther einfließen. Nach etwa 2ostündigem Stehen wird das Gemisch mit Eiswasser zersetzt und mit Natronlauge neutralisiert. Nach Abdestillieren des Äthers wird die wä.ßrige Lösung zur Trockne verdampft. Man erhält so das Natriumsalz der Sulfonsäure eines partiell hydrierten Kautschuks, das in Wasser sehr leicht löslich ist.
  • Beispiel 6 68 Gewichtsteile eines Cyclokautschuks, der durch längeres Erhitzen von Crepekautschük auf 25o° erhältlich ist, werden in Zoo Gewichtsteilen Äther gelöst. In diese Lösung läßt man eine Mischung aus 4o Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure und i oo Gewichtsteilen Äther einlaufen. Das Reaktionsgemisch bleibt dabei homogen. Nach kurzem Stehei ist die Sulfonierung beendet und das Cyclisi:erungsprodukt in eine wasserlösliche Sulfonsäure übergeführt. Durch Eingießen der Masse in Wasser, Neutralisieren mit NTatronlauge und Abdampfen des Äthers wird das Natriumsalz der Cyclokautschuksulfonsäure im Gemisch mit geringen Mengen Natriumchlorid und Natriumsulfat erhalten; es ist in Wasser leicht löslich, jedoch nicht hygroskopisch.
  • Beispiel 7 In 8ooGewichtsteilen einer 6,8%igenÄtherlösung von Hevea-Kautschuk werden i 6o Gewichtsteile Chlorsulfonsäuremethylester eingetragen, und das Reaktionsgemisch wird anschließend auf dem Wasserbade erwärmt. Im Verlauf von i Stunde scheiden sich die Kautschuksulfonsäuren als eine in Äther gequollene Masse vollständig ab. Sie kann durch Lösen in Methylalkohol und Umfällen in Äther gereinigt und dann bei Temperatur im Vakuum vom Lösungsmittel befreit werden.
  • Beispiel 8 In 38o Gewichtsteilen Diäthyläther werden unter Kühlung izo Gewichtsteile zooi'öiges Oleum gelöst; hierauf läßt man diese Lösung in 8oo Gewichtsteile einer ao,loigen ätherischen Lösung von entharztem Ficus-elastica-Kautschuk einfließen. Die Sulfonsäuren scheiden sich sofort aus und werden in geeigneter Weise vom Äther und von unverbrauchtem Sulfonierungsmittel befreit.
  • Bei der Herstellung von Sulfonsäüren aus Guayule-Kautschuk, Guttapercha, Balata usw. kann man in ähnlicher Weise, wie sie in den vorstehenden Beispielen beschrieben ist, verfahren. Die Kautschukarten können hierbei in gereinigtem (harz- und eiweißfreiem) oder nichtgereinigtem Zustande verwendet werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Sulfonsäuren des Kautschuks gemäß Patent 55o 243, dadurch gekennzeichnet, daß man Kautschuk, teilweise isomerisierten Kautschuk: oider teilweise abgebauten; Kautschuk, mit Sehwefeltrioxyd oder solches abgebenden Mitteln in Gegenwart von niedrig.-molekularen Äthern oder Estern behandelt.
DE1930582565D 1930-11-18 1930-11-18 Verfahren zur Herstellung von Sulfonsaeuren des Kautschuks Expired DE582565C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2506997A (en) * 1945-05-23 1950-05-09 British Rubber Prod Res Manufacture of oil resisting rubbers
US2623851A (en) * 1951-01-19 1952-12-30 Standard Oil Dev Co Aqueous drilling mud compositions
DE1915236A1 (de) * 1968-03-27 1969-11-20 Exxon Research Engineering Co Neue Sulfonsaeuregruppen oder Sulfonsaeuresalze enthaltende Polymere und Verfahren zu ihrer Herstellung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US2623851A (en) * 1951-01-19 1952-12-30 Standard Oil Dev Co Aqueous drilling mud compositions
DE1915236A1 (de) * 1968-03-27 1969-11-20 Exxon Research Engineering Co Neue Sulfonsaeuregruppen oder Sulfonsaeuresalze enthaltende Polymere und Verfahren zu ihrer Herstellung

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