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Absorptionsgefäß für Gase und Dämpfe Es sind Ahsorptionsgefäße für
Gase und Dämpfe bekannt, bei denen das zu untersuchende Gas mit Hilfe eines Tauchrohres
durch die Absorptionsflüssigkeit hindurchgedrückt wird. Auch ist es schon vorgeschlagen
worden, das Absorptionsgefäß durch einen senkrecht zur Gefäßachse verlaufenden Zwischenboden
in zwei Kammern zu unterteilen.
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Durch den Zwischenboden ist bei den bekannten Gefäßen das bis zum
Boden der unteren Kammer gehende Tauchrohr und außerdem ein umgekehrt U-förmiges,
kurzes, kapillares Rohr geführt. Diese Pipetten vermeiden alle Ventile, weisen aber
wesentliche und schwerwiegende Nachteile auf. Die Pipetten bedingen zur Herstellung
eine große, über den ganzen Durchmesser der Pipette gehende Einschmelzstelle, durch
die außerdem zwei Rohre hindurchführen. Derartige Einschmelzstellen bereiten bei
der Herstellung von Glasapparaten außerordentliche Schwierigkeiten.
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Man muß bei ihrer Anfertigung mit großem Ausschuß rechnen, da es schwierig
ist, die großen Einschmelzstellen so gleichmäßig zu verblasen, daß die Pipetten
spannungsfrei bleiben und nicht nach dem Erkalten springen. Ein zweiter sehr wesentlicher
Nachteil der bekannten Pipetten ist, daß die obere Kammer einen toten Raum aufweist,
in dem sich Niederschläge usw. ansetzen können, da die Kapillare nicht am tiefsten
Punkte der oberen Kammer einmündet. Man kann-daher die Pipetten mit Absorptionsflüssigkeiten,
die Niederschläge bilden, praktisch nicht betreiben. Beispielsweise sammelt sich
bei der Bestimmung von Acetylen mit alkalischer Quecksilbercyanidlösung auf dem
Zwischenboden nach kurzer Zeit eine solche Menge Schlamm an, daß es zu Verstopfungen
der kapillaren Rohre kommt. Eine Reinigung der Pipette ist schwierig, da die Austrittsöffnung
der Pipette zwecks sicherer Einstellung des Gasvolumens kapillar gehalten sein muß.
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Man kann daher die Niederschläge, besonders. solche, die sich festgesetzt
haben, nur durch äußerst mühseliges, stundenlanges Schütteln wieder entfernen. Es
ergibt sich praktisch die Folgerung, diese Pipetten nur für Flüssigkeiten zu venvenden,
die leicht und ohne Rückstände wieder zu entfernen sind, Damit ist aber r ihr Anwendungsbereich
außerordentlich beschränkt. Man kann auch nicht schnell die Absorptionsflüssigkeit
wechseln, wie es gerade bei der Durchführung von Versuchen sich häufig als notwendig
erweist, da auch die Auswechselung der Absorptionsflüssigkeit wegen der Schwierigkeit
der Reinigung erhebliche Mühe bereitet Nach der Erfindung werden nun diese Nachteile
dadurch vermieden, daß das kapillare Rohr die tiefste Stelle der oberen Kammer mit
der höchstgelegenen Stelle der unteren Kammer verbindet. Die Zeichnung zeigt ein
Ausführungsbeispiel der neuen Pipette.
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Dieselbe besteht aus zwei getrennten Gefäßen A und B, die einmal durch
die Kapillare C, andererseits durch das Rohr D miteinander in Verbindung stehen.
- Beim Eindrükken
des Gases aus der Meßvorrichtung strömt das Gas
durch das Rohr D unter waschflaschenähnlicher Waschung in das Gefäß B ein. Gleichzeitig
strömt ein feiner Flüssigkeitsstrahl durch die Kapillare C aus dem Gefäß A in das
Gefäß B. Ein Gasdurchtritt durch die Kapillare erfolgt nicht, da ihr Widerstand
so gewählt ist, daß stets ein Flüssigkeitsabschluß erhalten bleibt. Ist das Gefäß
B mit Glasperlen gefüllt, so hat man den Vorteil, daß die Perlen, während das Gas
eingedrückt wird, fortwährend aus der Kapillare mit frischer Waschflüssigkeit berieselt
werden. Beim Zurückziehen des Gases in die Meßvorrichtung wird das Tauchrohr D durch
die Waschflüssigkeit abgesperrt, und das Gas tritt durch die Kapillare C unter nochmaliger
Waschung im Gefäß A durch die hier befindliche Flüssigkeitsschicht aus der Pipette
aus.
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Die Waschflüssigkeit in diesem Gefäß wird durch das beim Eindrücken
des Gases erfolgende Ablaufen der in A befindlichen Flüssigkeit nach B hin bei jeder
Waschung erneuert.
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Sobald das Gas restlos aus B durch A abgesaugt ist, füllt sich A bis
zur Marke oder bis zu einem Rückschlagventil durch das Manometerrohr D mit Waschflüssigkeit.
Diese Form gestattet ferner, das Gefäß A, um eine noch intensivere Waschwirkung
zu erreichen, in mehrere übereinander befindliche Kugeln zu. unterteilen. Eine solche
Aufteilung ist bei den erwähnten bekannten Pipetten nicht möglich.
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PATENTANSPRCHE: I. Absorptionsgefäß für Gase und Dämpfe mit zwei
übereinander angeordneten, durch ein kapillares Rohr miteinander in Verbindung stehenden
Kammern sowie einem in die untere Kammer führenden Tauchrohr, dadurch gekennzeichnet,
daß das kapillare Rohr die tiefste Stelle der oberen Kammer mit der höchstgelegenen
Stelle der unteren Kammer verbindet.