DE151980C - - Google Patents

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DE151980C
DE151980C DENDAT151980D DE151980DA DE151980C DE 151980 C DE151980 C DE 151980C DE NDAT151980 D DENDAT151980 D DE NDAT151980D DE 151980D A DE151980D A DE 151980DA DE 151980 C DE151980 C DE 151980C
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hot air
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/10Separation of ammonia from ammonia liquors, e.g. gas liquors

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Physical Water Treatments (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)
  • Heat Treatment Of Water, Waste Water Or Sewage (AREA)

Description

Siaewfown, bei, 3iafoeiCkf$cn cfaL·; ι !'α nils, Il
(Si/nai'Hart b<yt tSwvwwZi
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE
Bekanntlich enthalten die aus den kanalisierten Städten abgeleiteten Abwasser u. dgl. andere Flüssigkeiten große Mengen meistens an Schwefelsäure oder Kohlensäure gebundenes Ammoniak, dessen Gewinnung mit den bisher bekannten Einrichtungen deshalb zu teuer und unrentabel ist, weil, trotzdem der Gesamtgehalt solcher Flüssigkeiten an Ammoniak eine nennenswerte Summe repräsentiert, der prozentische Gehalt derselben (etwa 50 bis 60 mg im Liter) sehr gering ist.
Auf der Eigenschaft der Ammoniaksalze, durch Kalkmilch zersetzt zu werden und freies Ammoniak abzugeben, beruhen die bekannten Verfahren zur Gewinnung des Ammoniaks aus solchen Abwässern und werden die letzteren zu diesem Zwecke mit Kalkmilch innig vermischt und das freigewordene Ammoniak aus der Flüssigkeit von einem Luft- oder Dampf strom, welcher durch die Flüssigkeit durchgeblasen oder von unten her in das regenförmig verteilte Abwasser eingeblasen wird, mitgerissen und in z. B. mit Schwefelsäure gefüllten Vorlagen in Form von Ammon- sulfat gewonnen.
Auf dieser bekannten Methode der Ammoniakgewinnung gründet sich auch das vorliegende Verfahren, welches den bekannten Methoden gegenüber insofern eine Neuerung darstellt, als der Gas- bezw. Luftstrom zwecks möglichst vollkommener Ammoniakentziehung senkrecht zu der Fallrichtung der Tropfen der in der Destillationsblase z. B. durch etagenförmig angeordnete Siebe regenförmig verteilten Abwässer geblasen wird, wodurch die Stoßwirkimg verstärkt und durch die durch dieselbe hervorgerufene Zerreißung der Tropfen die Berührungsfläche des heißen Luftstromes mit den Abwässertropfen ver-' größert wird, dessen Folge eine sehr energische Ammoniakentziehung ist.
Im Sinne dieser Erfindung werden demnach z. B. die von ihren Schwimm- und Sinkstoffen in bekannter Weise befreiten und in ebenfalls bekannter Weise in einem luftdicht verschlossenen Mischgefäß mit Kalkmilch versetzten und durch abwechselndes Auf- und Abwärtsbewegen längere Zeit in den Mischgefäßen zurückgehaltenen Kanal- , wasser der Destillationsblase, und darin liegt der Schwerpunkt der Erfindung, in der Weise zugeführt, daß dieselben durch in dieser etagenförmig angeordnete, mit Heizflächen wechselnde Siebe regenförmig verteilt von einer Etage zur anderen niederfallen, während durch zwischen je zwei Etagen rings um die Blase führende Rohren heiße Luft durch die tropfenförmig fallende Flüssigkeit hindurch, und zwar senkrecht zur Fallrichtung nach dem im Mittelpunkt befindlichen Gasabzug geblasen wird.
Das auf diese Weise von Ammoniak möglichst vollkommen befreite kalkmilchhaltige Wasser wird nun zum Abfluß gebracht, nachdem es vorher, um es ohne Schädigung der Fischzucht und ohne Verunreinigung der Wasser in Flußläufe o. dgl. ableiten zu können, event, in bekannter Weise durch Filtration
von dem Kalke und den anderen schädlichen Bestandteilen gründlich befreit wurde.
Flüssigkeiten und Gase zwecks Schaffung einer möglichst großen Oberfläche miteinander derart in Berührung zu bringen, daß man das Gas senkrecht zur Fallrichtung der tropfenförmigen Flüssigkeit führt, ist eine zu anderen Zwecken, z. B. zum Lüften von Bierwürze bekannte Maßnahme. Auch zur
ίο Reinigung des Wassers hat man diese Maßnahme schon derart benutzt, daß man (vergl. z. B. die Fig. 3 der der Patentschrift 11661, Kl. 85, zugehörigen Zeichnung) in das regenförmig in einem offenen Behälter niederfallende Wasser Dampf oder mit Chemikalien vermengten Dampf einströmen ließ.
Während aber im ersteren Falle die der Bierwürze zugeführte Luft dem Zwecke dient, die Bierwürze über dem Kühlschiff zu zerstäuben und ihr in dieser Weise Luft zuzuführen, bleibt es für den angestrebten Effekt im zweiten Falle ganz gleichgültig, in welcher Weise der event. Schwefelsäure enthaltende Dampf mit dem tropfenförmig niederfallenden Wasser zusammentrifft, da es dort nicht, wie im vorliegenden Falle, darauf ankommt, dem Abwasser das Ammoniak zu entreißen- und dasselbe im gasförmigen Zustande fortzuführen, zu welchem Zweck auch der Destillationsapparat entgegen dem Behälter nach Fig. 3 der letztgenannten Patentschrift geschlossen sein muß.
Zur Erreichung des angestrebten Effektes ist deshalb im vorliegenden Falle die besondere Art, in welcher vorgegangen wird, der Schwerpunkt des ganzen Verfahrens, nach welchem das Vielfache derjenigen Menge von Ammoniak aus den Abwässern gewonnen werden kann, welche man nach den bislang bekannten Verfahren überhaupt gewinnen konnte.
Beiliegende Zeichnung zeigt im Schnitt eine zweckmäßige Ausführungsform einer Einrichtung, mittels welcher das oben beschriebene Verfahren zur Ausführung gebracht werden kann.
Das höher liegende Einlaufrohr α bildet den Wasserverschluß nach dem Mischgefäße. b b1, cc1, d d1 und e sind enge, möglichst hohe und lange Kammern, welche in der Weise abgeteilt sind, daß zwischen je zwei Kammern b und bl, c und c1, d und dl eine Wand bis zum Boden reicht, während dieselbe oben" mit entsprechendem Abstande von der Decke des Gefäßes entfernt ist. Die Trennung der Kammern b1 und c, cl und d, und d1 und c geschieht in der Weise, daß die Trennungswand mit entsprechendem Abstand von dem Boden und mit geringerer Entfernung als die vorhin erwähnten Wände von der Decke des Gefäßes absteht. Die Wände zwischen b und bl, c und c\ d und d1 liegen mit ihrem oberen Rande entweder in derselben Horizontalebene oder haben doch nur ein sehr geringes Gefälle in der Richtung, nach e. r sind die Röhren, aus welchen die Kalkmilch mittels Dampfdruck in die nach oben steigende Flüssigkeit der Kammern b, a, d und e gespritzt wird; das verlängerte e ist das Zuleitungsrohr aus den Mischkammern nach der Blase f. g ist das obere schrägliegende Verteilungssieb, h, h1, h2, h3 und /z4 sind,hohle Dampfheizkörper mit den durchführenden Kanälen i und den unter den Heizkörpern sich ausbreitenden Verteilungssieben k, kl, k'2, /f3 und A:4. /, l\ P, P, /4 sind die Dampfzuleitungsröhren für die Heizkörper h; m, ml, m2, ms die Zuleitungsröhren für die im Inneren zwischen den Etagen ringsum liegenden Heißluftröhren. wist das etagenweise unterbrochene, nach oben konisch ineinander gehende Abzugsrohr, welches als geschlossenes Rohr außerhalb der Blase die Gase nach einer mit Schwefelsäure gefüllten Vorlage ν führt.
0 ist ein nach unten vertieftes Bassin mit der in der Richtung der großen Pfeile angedeuteten Kommunikation nach den mit Steinkohlenschlacken, denen event, grobkörniger Bimssand beigement sein kann, gefüllten Filterröhren mit deren Überlauf kanal q.
Mittels dieser Einrichtung geht das Verfahren in folgender Weise vonstatten:
Durch das Rohr α tritt das von seinen Schwimm- und Sinkstoffen in bekannter Weise möglichst befreite Abwasser durch den Wasser-Verschluß α von unten in die Kammer b, steigt nach oben und läuft über nach i*1 und setzt seinen Weg in der Richtung der gezeichneten Pfeile fort, während ununterbrochen Kalkmilch durch die Röhren r in die aufwärtssteigende Flüssigkeit gespritzt wird. In diesen Kammern sollen die Abwasser durch die abwechselnde Auf- und Abwärtsbewegung vor der eigentlichen Destillation längere Zeit, mit Kalkmilch gut vermischt, zurückgehalten werden, und wird das Entweichen der sich schon hier entwickelnden Gase ins Freie durch den Wasserverschluß bei α verhindert.
Durch das Rohr e wird das gut mit Kalk- 110., milch vermischte Wasser nach der Blase f gebracht, fällt regenartig durch das schrägliegende Sieb g auf die Heizfläche h, tritt durch die Kanäle i unter die Heizfläche h und fällt durch das Verteilungssieb k auf die zweite Etage und so fort durch sämtliche beliebig viele Etagen durch.
Während die Heizkörper h durch das Dampfzuleitungsrohr / gespeist werden, wird heiße Luft, die den inneren, an der Peripherie der Blase liegenden, mit Ausströmöffnungen versehenen Röhren durch das Rohr m zu-
geführt wird, in der Richtung der kleinen Pfeile ausgeblasen, entreißt den der heißen Luft die ausgedehnteste Angriffsfläche bietenden Tropfen die sich entwickelnden Ammoniakgase und führt dieselben nach dem Abzüge und nach der Vorlage v. Das aus dem Sieb k* in das Bassin ο fallende, nunmehr von Ammoniak möglichst befreite Wasser kommuniziert dann in der Richtung der
ίο großen Pfeile mit den Filterröhren ρ und tritt in den Überlaufkanal q zum Abfluß. Die zeitweise nötige Entleerung des Bodensatzes geschieht, nachdem der angedeutete Hahn geöffnet und das Wasser abgelaufen ist, mittels der auf dem Boden gezeichneten Wägelchen durch das angedeutete Mannloch. Es wird noch bemerkt, daß die Dampfheizung nicht durchaus erforderlich ist und wegfallen kann. Die Etagen bestehen dann nur aus den Siebböden. Die erforderliche Wärmezufuhr geschieht in diesem Falle .vermittels der nach dem Gasabzug geblasenen heißen Luft.

Claims (2)

  1. 2^ Patent-Ansprüche:
    ι. Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von Ammoniak aus Abwässern durch Einblasen eines heißen Luftstromes, dadurch gekennzeichnet, daß, während die in bekannter Weise unter Luftabschluß. mit Kalkmilch behandelten bezw. vermengten und in ebenfalls bekannter Weise in der Destillationsblase durch etagenförmig angeordnete Siebböden regenartig verteilten Abwässer von einer Etage zur ' anderen niederfallen, durch zwischen je zwei Etagen rings um die Blase führende Rohre heiße Luft durch die tropfenförmig fallende Flüssigkeit hindurch senkrecht zur Fallrichtung nach dem im Mittelpunkt befindlichen Gasabzug geblasen wird, zu dem Zwecke, durch die Stoßwirkung die Tropfen zu zerreißen und die Berührungsfläche des heißen Luftstromes zu vergrößern.
  2. 2. Zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 eine Destillationsblase, welche zum regenförmigen Niederfallen der mit Kalkmilch behandelten Abwässer durch Siebe und zweckmäßig darüber oder darunter angeordnete durchbrochene Heizkörper in Etagen eingeteilt ist, zwischen welchen Heißluftzuführungsrohre fm, m1, m?, msj münden, aus welchen die ausströmende heiße Luft senkrecht zur Tropfenfallrichtung atisgeblasen wird und das denselben entrissene Ammoniak nach dem zweckmäßig in der Mitte der Blase angeordneten Abzug (n) führt.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1036237B (de) * 1953-04-17 1958-08-14 Harry Pauling Dipl Ing Verfahren zum Abtreiben von Ammoniak aus in Gasanstalten und Kokereien anfallendem, entsaeuertem, ammoniakhaltigem Gaswasser

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1036237B (de) * 1953-04-17 1958-08-14 Harry Pauling Dipl Ing Verfahren zum Abtreiben von Ammoniak aus in Gasanstalten und Kokereien anfallendem, entsaeuertem, ammoniakhaltigem Gaswasser

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