DE57908C - Schnellpresse für den Druck von Kupfer- und Stahlstich - Google Patents
Schnellpresse für den Druck von Kupfer- und StahlstichInfo
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Druckmaschine für Kupfer- und Stahlstich.
Sie ■ kennzeichnet sich hauptsächlich durch die specielle Anordnung und Construction
von zwei oder drei Abwischapparaten, von denen je nach der Art der Arbeit die zwei ersten Apparate mit einfacher oder
doppelter rotirender Bewegung arbeiten, während der dritte ohne rotirende Bewegung
arbeitet, um die beim Drucken von Kupfer- und Stahlstich bis jetzt unumgänglich nothwendige
Handarbeit nachzuahmen und vollständig zu ersetzen.
Die Gesammteinrichtung sowie die hauptsächlichsten Einzelheiten sind in beiliegenden
Zeichnungen veranschaulicht, und zwar stellt
Fig. ι den Aufrifs und
Fig. 2 die entsprechende Ansicht der Maschine von oben dar;
Fig. 3 zeigt einen Verticalquerschnitt durch einen Abwischapparat und den Wagen;
Fig. 4 bis 11 enthalten verschiedene Horizontal- und Verticalquerschnitte, sowie Ansichten
des Abwischapparates.
In diesen Zeichnungen bezeichnen die gleichen Buchstaben die gleichen Theile.
Die Maschine besteht aus einem Cylinder a
mit Greifern, aus einem Tisch b und einem Wagen c, der die Druckplatte trägt und in
der Zeichnung sich zwischen den beiden Abwischapparaten d und dl befindet, ferner aus
einem Farbtisch f, einem Farbenvertheiler g",
den Verreibrollen f1, den Auftragwalzen h und
aus den Abwischapparaten d d' und d".
Die Abwischapparate d und d1 stimmen in
Hinsicht des Antriebes sowohl als auch in der übrigen Construction vollständig überein, so
dafs die Beschreibung eines derselben genügt. Die einzige Ausnahme zwischen diesen zwei
Apparaten besteht darin, dafs bei d1 die Walze, welche den Stoff trägt, hohl und mit Löchern
versehen ist, um den Stoff mittelst zufliefsenden Wassers anfeuchten zu können.
In Fig. 4 ist ein Verticalquerschnitt durch den Abwischapparat mit dem Schaltwerk dargestellt.
Die Anforderungen, die an diese Abwis'chapparate gestellt werden, gehen dahin, dafs die
Apparate sich heben und senken sowie rotiren können und dafs sich das Gewebe auf dem
Abwischkissen selbstthätig erneuern soll.
Durch , vorliegende Construction ist diesen Anforderungen Genüge geleistet mittelst verschiedener
Walzenpaare, die in einem gufseisernen Ring gelagert sind und ihren Antrieb
von dem in Fig. 4 ersichtlichen Schaltwerk erhalten. Dasselbe tritt in Thätigkeit, wenn der
an der Welle / befestigte Abwischapparat so weit gestiegen ist, dafs Daumenhebel i an eine
feste Platte anschlägt. Infolge des weiteren Hebens des Apparates beschreibt der Daumenhebel
einen gewissen Winkel, mit ihm dann auch der Hebel k, der auf der nämlichen
Achse wie der Daumenhebel mittelst starker
Stifte befestigt ist. An diesem 'zweiten Hebel greift ferner das Zugstängchen m an, das die
Bewegung dem Winkelhebel η und dieser direct der Sperrklinke ο mittheilt. Vom Sperrrad
ρ aus wird die Drehung durch die Achse r dem Rädchen IV und von diesem auf die
anderen, auf der Rückseite sich befindenden Räderpaare überfragen. Die weitere Bewegungsübertragung
kann z. B. nach Fig. 11 erfolgen.
Die Zurückführung erfolgt durch eine Feder b, die an dem einen Ende am Rahmen
angehängt ist, während das andere an dem auf Achse el befindlichen Hebel c* befestigt ist
(Fig. 4 und 7).
Zur R'egulirung des Schaltwerkes bezw. zur Beschränkung des Hebelausschlages des Daumens,ζ
dient die Stellschraube m1.
Hat der über der Stellschraube befindliche Theil des Daumens i seinen Anschlag gefunden,
so ist auch das Schaltwerk in seiner früheren Stellung angelangt. Damit sich die
Gabelstange m, Fig. 9, aus ihrem Lager'nicht
herausheben kann, hat der Hebel k eine Feder mit Stellstiften (Fig. 8).
Auf diesem Wege läfst sich ein auf der Walze Ib, Fig. 4, aufgelegtes Gewebe sehr
leicht und in sehr gespanntem Zustande über die Unterseite des Wischkissens hinführen.
Damit nicht eine der Schaltung unproportionale Abwickelung des Gewebes von der Walze I
oder Ib stattfindet, sind über ihren Lagern Schräubchen w angeordnet, mittelst deren man
den Druck auf die Walzenzapfen beliebig erhöhen kann. Walze I wickelt genau so viel
auf, als Walze Ib abgiebt.
Hat sich das Gewebe von der einen Walze ganz abgewickelt, so kann es mittelst der
Handkurbel s, Fig. 7, von der einen zur anderen wieder zurückgeführt werden. Die
Walzen I im einen und Ib im anderen Falle
haben keinen eigenen Antrieb, sondern werden infolge der Reibung von den übrigen Walzen
mitgenommen. Die Anpressung an diese letzteren wird durch die Achse r1 bewirkt (Fig. 4
und ι o).
An dem Ende dieser Achse r1 sitzen zwei Hebel, welche die Walzen I und Ib tragen.
Gegen die Mitte hin ist auf r1 eine Kurbel t1
festgekeilt. Die Feder t, die auf einem, am unteren Ende mittelst Gelenkes an der Platte χ
befestigten Stift geführt wird, wirkt beständig auf.die Kurbel i1 und sucht dieselbe aufwärts
zu drücken. Da die Kurbel tl auf der Achse r1
fest aufgekeilt ist, so wird eine Rückwirkung auf die Hebel und auf die Walzen derart eintreten,
dafs die Walze I gegen die unter ihr liegende Walze geprefst wird. Legt man die Kurbel i1 mit der Feder t nach linksum in
die punktirte Lage (s. Fig. 10), so wird die
Walze Ib auf die unter ihr liegende Walze gedrückt.
In Fig. 4 ist a1 eine Feder, um die zu unterst
gelegene Walze, an welcher der Hebel dl angreift,
um einige Millimeter von der über ihr gelegenen entfernen zu können und das Auflegen
eines erforderlich gewordenen neuen Gewebes zu erleichtern.
Von den drei Wischapparaten hat der vereinfachte Hülfsapparat d", Fig. 1, eine ähnliche
Bestimmung ' wie d und d1. Die drehende Bewegung ist hier nicht mehr nothwendig und
wirkt derselbe ohne Wasserzugabe. Das Ab- und Aufrollen des Gewebes erfolgt hier auf
ähnliche, jedoch vereinfachte Weise.
Die Abwischapparate erhalten durch eine auf ihrer Welle / befindliche Hülse nl und durch
einen Hebel o1 vom Daumen oder Excenter p1
aus eine auf- und absteigende Bewegung, deren Endlagen Fig. 3 und 12 zeigen, und zwar sind
die Apparate ddld", Fig. 1, derartig gelagert,
dafs sie beim Hingang gehoben sind und beim Rückgang des Wagens c in Thätigkeit treten,
d. h. bei der Bewegung vom Farbtisch gegen den Druckcylinder α hin.
Was die Einrichtung des Wagens selbst anbetrifft, so ist sie ähnlich der einer gewöhnlichen
Druckmaschine. Je nach der Art der Arbeit sind die drei Apparate d dl und d",
Fig. ι und 2, ohne rotirende Bewegung, oder d und dl mit rotirender Bewegung, während d"
ohne solche ist.
Die Einrichtung zur Hin- und Herführung des rotirenden Tisches ist in Fig. 12 dargestellt.
'
Dieselbe soll den Anforderungen gemäfs dem im Wragen c aufliegenden und auf der Welle ra2
aufgesetzten Tische p% dann drehende Bewegung
ertheilen, wenn er sich während des Rückganges des Wagens unter den Abwischapparaten
d und άΛ hinzieht. In der übrigen
Zeit, also während seines ganzen Hinganges, sowie vor und nach den Abwischapparaten
verharrt er in seiner ursprünglichen Stellung. Er erhält seine drehende Bewegung vom
Winkelgetriebe a2 b2 und dieses von einem auf
der festen Zahnstange w2 rollenden Stirnrades
d2. Auf der Welle r2 sitzt eine Frictionskuppelung,
dazu dienend, die drehende Bewegung des Tisches zeitweise zu unterbrechen. Sie wird ein- und ausgelöst mittelst des
Hebels h2, der mit der unrunden Scheibe /2
infolge der Feder i2 in beständiger Berührung ist.
Zum Anhalten des Tisches in seiner normalen Lage dient eine Brille Ar2, Fig. 12, 13,
14 und 15. Sie ist mit dem Hebel /?2 ver-
bunden, welcher, durch den Daumen/2 beeinflufst,
auf die Brille eine hin- und hergehende Bewegung überträgt. Sie wird durch die fest
auf der Welle «2 aufgekeilte Scheibe m2 geführt,
auf deren Rand sie aufliegt. Nach innen trägt die Brille A2 eine Nase ks. Auf
der Scheibe m2 sind zwei Stifte P P in gewissem Abstande befestigt. Greift nun die
Nase ks zwischen die beiden Stifte P ein, so
ist die Scheibe m2 und mit ihr der auf die Achse n2 aufgekeilte Tisch p2 festgehalten und
eine Drehung unmöglich. Im entgegengesetzten Falle, wo die Nase k& nicht im Eingriff mit
den Stiften P P ist, kann die Scheibe m2 und der Tisch p2 sich drehen.
Die Bewegung der Frictionseinrückung b%
und die der Brille k2 werden durch den Daumen/2
so bestimmt, dafs, sobald die Nase ks aus dem Berührungskreise der Stifte P P herausgetreten
ist, die Frictionseinrückung in Wirkung tritt und dem Tische p2 durch die WinkeL-räder
eine gewisse Anzahl ganzer Umdrehungen während des Durchganges des Tisches unter
den Abwischapparaten d und d1 mittheilt. Hat
nun der Tisch eine gewisse Zahl Umdrehungen gemacht, so wird, durch den Daumen /2 die
Frictionseinrückung ausgekehrt, und im gleichen Augenblick greift die Nase k3 wieder zwischen
die Stifte P P ein und hält den Tisch fest.
Als Nachtrag ist noch zu erwähnen, dafs auch der Antrieb des Wagens auf genau
gleiche Weise erfolgt, wie bei sämmtlichen Druckmaschinen. Alle anderen Einzelheiten
der Maschine, wie Antrieb und Transmissionen, können beliebig gewählt werden.
Ueber die Leistungsfähigkeit dieser Maschine sei bemerkt, dafs solche die Arbeit von zwölf
Handarbeitern ersetzt, während zu deren Bedienung nur ein Mann . und ein Knabe erforderlich
sind. Die Maschine arbeitet absolut sicher und ergiebt ein Resultat, das mindestens
demjenigen der Handarbeit ebenbürtig ist.
Die selbstthätige Arbeitsweise der vorbeschriebenen Schnelldruckpresse wird durch
folgende fünf Vorrichtungen bedingt:
ι. durch die Wagenführung mit Vorrichtung zur Aufnahme und Befestigung der zu druckenden
Platte und durch den Farbtisch;
2. durch den Farbbehälter mit der sich bewegenden Farbwalze (vom Behälter zum
Farbtisch und dem von ihm getrennt arbeitenden, die Platte mit Farbe versehenden Walzenspiel)
;
3. durch die Wischvorrichtung mit drei auf- und abwärts sich bewegenden Apparaten, wovon,
zwei eine rotirende Bewegung haben, und durch das Schaltwerk für die Wischtücher;
■ 4. durch die Drehbewegung des die Druckplatte
tragenden Wagens für specielle Zwecke;
5. durch den Druckcylinder mit Greif lineal und Vorrichtung zum Aufnadeln der in mehreren
Farben auszuführenden Drucke.
Die Arbeit der Maschine ist folgende:
Nachdem die zu druckende Platte im Wagen eingerichtet und befestigt uod die Maschine in
Gang gesetzt ist, bewegt sich der Wagen nach dem Farbbehälter zu. Die an demselben angebrachte
Walze holt eine regulirbare Menge Farbe aus dem Behälter und giebt dieselbe auf die Farbplatte ab, auf welcher sie die Farbe
bei der Hin- und Herbewegung (Gang des Wagens) zugleich verreibt. Während dieser
Bewegung ist der Farbtisch unter dem Farbwalzenspiel durchgeführt worden. Es haben
sich die Walzen mit Farbe auf dem Tisch gesättigt und dieselbe auf die Kupferplatte abgegeben.
Der Wagen geht nunmehr zurück in der Richtung gegen den Druckcylinder und kommt nunmehr die Platte unter die Wischvorrichtung,
deren rotirende oder feststehend schleifende Bewegung, indem die Wischwalzen in beiden Richtungen arbeiten, je nach
Bedürfnifs der Platte und dem Dafürhalten des Prefsführers die vom Walzenspiel auf die
Platte abgegebene Farbe zerreibt, in den Stich hineindrückt, sowie die überschüssige Farbe
abwischt und aufnimmt. Anstatt der rotirenden Bewegung der Wischapparate kann die Platte
selbst während ihres Durchlaufes unter den Wischern in Drehung versetzt und dann festgestellt
werden, um den Druck zu geben und die Farbe zu erhalten.
Nunmehr gelangt die eingeschwärzte und völlig gereinigte Platte unter den Druckcylinder.
Während der beschriebenen Vorgänge hat der Aufleger den zu bedruckenden
Bogen auf dem Cylinder aufgenadelt oder aufgelegt, der am Cylinder angebrachte Greifer
schliefst sich, fafst den Bogen und bringt ihn in drehender Bewegung auf die Platte, übt den
Druck aus und bringt ihn auf die Rückseite des Cylinders. Der Greifer öffnet sich alsdann
und der fertige Druck wird abgenommen.
Der Wagen ist nun am Ende seines Laufes angelangt und bewegt sich wiederum, gegen
den Farbtisch, und der eben beschriebene Vorgang wiederholt sich.
' Während des Hinganges der Platte zum Farbtisch hebt sich die Wischvorrichtung und
läfst die Platte durch, ohne sie zu berühren. An dem Wischtuch hat inzwischen beim Heben
der Apparate das Schaltwerk die gebrauchten Wischtuchflächen verschoben und durch frische
für den nächsten Abdruck ersetzt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:·Eine Schnellpresse für den Druck von Kupfer- oder Stahlstich, bei welcher ein mechanisches Einschwärzen und Wischen der Druckplatte dadurch bewirkt wird, dafs die letztere bei ihrer Hinführung von den Farbwalzen h zu dem Druckcylinder α unter den Wischapparaten d d1 d2 weggeführt wird, welche eine auf- und absteigende Bewegung haben, und von denen entweder die beiden ersteren Apparate d und d1 sich drehen, oder die Druckplatte selbst eine drehende Bewegung erhält, der dritte Apparat d2 dagegen ohne Drehbewegung ist und die überschüssige Farbe aufnimmt, während die Wischapparate bei der Rückführung der Platte vom Druckcylinder a nach den Farbwalzen h gehoben werden, wobei das über Walzen geführte Wischtuch der Apparate d d1 d2 mittelst eines Schaltwerkes eine fortschreitende Bewegung erhält.Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE57908C true DE57908C (de) |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE57908C (de) |
-
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- DE DENDAT57908D patent/DE57908C/de not_active Expired - Lifetime
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