DE578864C - Vorrichtung zum Putzen von Gussstuecken mittels Druckwassers in einem Putzhause - Google Patents

Description

•Das Hauptpatent bezieht sich auf die Lagerung von Druckwasserrohren, die zum Putzen von Gußstücken mittels unter hohem Druck stehenden, schneidend und bohrend wirkenden Druckwassers in einem das Werkstück aufnehmenden Putzhause dienen, und zwar mittels eines in der Putzhauswand sitzenden'Kugelgelenkes, welches zur Führung sowie zur Aufnahme des Gewichtes und des Rückdruckes dient.

Bei einer Ausführungsform gemäß Hauptpatent sitzt das Kugelgelenk ortsfest in der Putzhauswand und hat dabei natürlich nur einen Bewegungsbereich, der sich auf einen Kegel beschränkt, dessen Spitze in der Kugelgelenkmitte liegt. Eine zweite Ausführungsform gemäß Hauptpatent ordnet das Kugelgelenk an einer größeren, in der Putzhauswand drehbaren Scheibe verschiebbar an. Da-

ao durch wird der Arbeitsbereich des Druckwasserrohres erheblich vergrößert. Er umfaßt unendlich viele Kegel, deren Spitze sich durch Drehung der Scheibe und Verschiebung des Kugelgelenkes nach Belieben verlegen

as läßt, Diese Ausführungsform weist aber praktische Mängel auf. Das Drehen der Scheibe und das Verschieben des Kugelgelenkes sind zwei Einstellarbeiten, die für jede Verlegung der Kegelspitze gesondert ausgeführt werden müssen. Der Schlitz und der Umfang der Scheibe müssen abgedeckt und · auch bis zu einem gewissen Grade abgedichtet sein. Eindringende Schmutzteile erschweren die Bewegungen.

Nach der Erfindung soll diese Vorrichtung dadurch verbessert werden, daß das Kugelgelenk im Bereich einer beliebig geformten größeren Wandöffnung des Putzhauses am Ende eines an der Putzhauswand fest gelagerten Gelenkhebels beliebig unmittelbar verschiebbar hängt, wobei die Wandöffnung durch einen nachgiebigen Balg aus Leder o. dgl. in an sich bekannter Weise abgeschlossen ist. Die obenerwähnten Mängel der Vorrichtung gemäß Hauptpatent fallen jetzt sämtlich fort. Jede Verlegung der Schwenkkegelspitze kann ohne besondere Einstellarbeiten ohne weiteres unmittelbar vorgenommen werden. Es sind auch keine Stellen vorhanden, an denen eindringende Schmutz- 5<> teile eine Erschwerung der Bewegungen herbeiführen können.

Man hat Vorrichtungen zur Stützung von Druckwasserstrahlrohren vorgeschlagen, bei denen die Spritzdüse gegenüber dem Gußstück allseitig beweglich ist. Die Düse hängt dabei an einem verfahrbaren Flaschenzuge. Auch bei diesen Vorrichtungen sind also zwei Einstellarbeiten, und zwar eine in senkrechter und, eine in waagerechter Richtung, erforderlieh Überdies ist die für vollkommen freistehende Gußstücke vorgeschlagene Vorrichtung zum Putzen von in Putzhäusern aufgestellten Gußstücken nicht anwendbar.

Für das Putzen in einem Putzhause ist ferner vorgeschlagen worden, die ganze Vorderwand des Putzhauses oder der Putzkammer senkrecht verschießbar zu machen und an ihr noch einen besonderen Verschlußschieber für die Durchtrittsöffnung des Strahlrohrs innerhalb einer aufgesetzten Deckelplatte anzubringen sowie gegebenenfalls den ganzen Arbeitsstand als eine senkrecht verstellbare Bühne auszubilden. Dabei wird mittels je.zweier besonderer Handräder oder Antriebsvorrichtungen eine senkrechte und eine seitliche Schwenkbarkeit des Druckwasserrohres ermöglicht. Der Wirkungsbereich dieser Vorrichtung ist sehr beschränkt, denn, die Spitze der Schwenkkegel läßt sich nur senkrecht verlegen. Ferner ist die Vorrichtung unverhältnismäßig verwickelt und kostspielig, so daß sie allerhöchstens für außergeao wohnliche große Gußstücke in Frage kommen kann·, aber auch bei diesen nur dann, wenn ihre Höhe besonders groß ist und sie keine große· Breite besitzen.

Schließlich ist es bekannt, zur Durghfüh-B5 rung von Druckwasserstrahlrohren durch eine Putzhauswand einen nachgiebigen Balg aus Leder o. dgl. zu verwenden. Dabei war jedoch bisher das Druckwasserstrahlrohr immer frei beweglich, so daß der Bedienungsmann sowohl das Rohr- und Wassergewicht zu tragen wie auch den starken Rückdruck des Wasserstrahles aufzunehmen hatte. Eine solche Vorrichtung ist bei der neuzeitlichen Gußputzerei mittels eines unter hohem Druck stehenden, schneidend und bohrend wirkenden Druckwasserstrahles völlig unbrauchbar.

Die Erfindung vereinigt demgegenüber einerseits mit dem Kugelgelenk gemäß Hauptpatent und andererseits mit dem, bekannten nachgiebigen Balg einen an der Putzhauswand fest gelagerten Gelenkhebel und schafft damit innerhalb des Bereiches einer beliebig geformten größeren Wandöffnung des'Putzhauses eine allseitige unmittelbare Verschiebbarkeit des Kugelgelenkes unter Beibehaltung der Entlastung des Bedienungsmannes vom Rückdrucke des Wasserstrahles und vom Gewicht des wassergefüllten Rohres, welches man z. B. durch ein Gegengewicht ausgleichen kann. Die Putzarbeit läßt sich also wesentlich rascher und mit geringerer Anstrengung als bei allen bisher bekannten Vorrichtungen ausführen-.

Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegens'tandes an.

Abb. ι ist eine Ansicht der neuen Vorrichtung,

Abb. 2 ein senkrechter Schnitt durch dieselbe.

Die Putzhauswand 1 besitzt einen kreisförmig gezeichneten Ausschnitt 2, der durch Ringe 3, 3' versteift ist. Die Form des Ausschnittes und seine Größe können nach Bedarf und Belieben gewählt werden. Man kann also auch z. B. quadratische, rechteckige oder ovale Ausschnitte anbringen. Mittels des äußeren Versteifungsringes 3 ist an der Putzhauswand ein Balg 4 aus Leder o. dgl. befestigt, und in ihn ist das Druckwasserrohr S eingebunden. Gemäß Abb. 1 werden zweckmäßig beiderseits des Ausschnittes 2 Beob- 7© achtungsfenster 6 in der Putzhauswand angebracht.

Das Druckwasserrohr 5 ruht gemäß Hauptpatent in einer durchbohrten Kugel 7, die sich in Lagerschalen 8, 8' so weit allseitig bewegen läßt, 'daß der ganze Bereich der Wandöffnung 2 bestrichen werden kann. Das Kugelgelenk 7, 8 sitzt am Ende eines senkrecht herabhängenden Hebels 9, der mittels eines Gelenkes 10 von einem schwenkbaren Hebel 12 gehalten wird. Der Drehzapfen 11 des Hebels 12 sitzt fest an der Putzhauswand. Ein passend angeordnetes Gegengewicht oder eine Feder kann das Gewicht des Gelenkhebels 10 bis 12 und des wassergefüllten Rohres S ausgleichen.

Bei der neuen Vorrichtung führt die beliebige unmittelbare Verschiebbarkeit des Kugelgelenkes 7, 8 den Erfolg herbei, daß die Bedienung des Druckwasserrohres 5 unter Fortfall der Belastung durch Gewicht und Rückdruck praktisch ebenso rasch und bequem möglich ist, als wenn das zu putzende Gußstück frei stände.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zum Putzen von Gußstücken mittels unter hohem Druck stehenden, schneidend und bohrend wirkenden Druckwassers in einem das Werkstück aufnehmenden Putzhause, dessen Wandungen Öffnungen besitzt, durch welche das Druckwasserstrahlrohr in das Putzhausinnere eingeführt werden kann, mit einem zur Führung des Druckwasserrohres dienenden, in der Putzhauswand sitzenden Kugelgelenk nach Patent 554991, dadurch gekennzeichnet, daß das Kugelgelenk in der beliebig geformten Wandöffnung des Putzhauses am Ende eines an der Putzhauswand fest gelagerten Gelenkhebels beliebig unmittelbar verschiebbar hängt, wobei die Wandöffnung durch einen nachgiebigen Balg aus Leder o. dgl. in an sich bekannter Weise abgeschlossen ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen