DE578546C - Elektrischer Starkstromkondensator in einem geschlossenen, mit staendig unter Druck stehender isolierender Fluessigkeit voellig ausgefuellten Metallgefaess - Google Patents

Description

• Elektrischer Starkstromkondensator in einem geschlossenen, mit ständig unter Druck stehender isolierender Flüssigkeit völlig ausgefüllten Metallgefäß Es ist bekannt, Kondensatoren in feste, (licht verschlossene Gefäße einzuschließen und diese zum Zwecke der Vermeidung von Luft-und Gasblasenbildung unter Überdruck zu setzen. Gegenüber Ausführungen, bei welchen der Überdruck etwa durch hochgelagerte ÜIstandgefä ße erzeugt wird, hat diese Ausführung den Vorteil, daß keinerlei freie Öloberfläche entsteht, bei welcher ein Eintritt von Feuchtigkeit oder Gasen in das 01 möglich ist.
• Die bekannte Einschließung der Kondensatoren in feste, unter Überdruck stehende Gefäße hat aber den Nachteil, daß bei Er-% *irinung des fmprägl'Iiermittels, welches V# ei meist 01 ist, große Überdrücke in diesen Gefäßen entstehen. Dieser Umstand ist besonders störend bei Starkstromkondensatoren, welche einer dauernden Beanspruchung und daher auch einer gewissen Erwa.rmung aus--esetzt sind. Die beinahe zwangsweise erfolgende Ausdehnung des erwärmten Oles hat zur folge, (laß bleibende Deformationen der Gefäßwandungen eintreten oder daß unter dein verhältnismäßig großen Überdruck wenigstens geringe tIlmengen nach außen auslaufen.
• Bei Wiedererkaltiuig des Kondensators hat (lies dann aber die Folge, claß in dem Gefäß Unterdruck entsteht oder vielleicht auch durch die vorerwähnten Undichtigkeiten Luft eingezogen wird, zumal da bei der beträchtlichen Ausdehnungsfähigkeit des 01es die Elastizität der Gefäßwandungen nicht ausreicht, um bei mäßigen Druckänderungen die erforderlichen Formänderungen zu ertragen.
• Erfindungsgemäß wird dieser Mangel dadurch beseitigt, daß die durch Anwendung besonderer Hilfsmittel in an sich bekannter Weise über die natürliche Elastizität hinaus elastisch gestalteten Gefäßwandungen zur Erzielung ständigen, annähernd konstantenÜberdruckes auf die flüssige Füllung des Gefäßes drücken. In einer vorteilhaften Ausführung des elektrischen Starkstromkondensators gemäß der Erfindung wird ein Metallbalg angewendet.
• Die Abb. i zeigt eine Ausführungsfarin des Kondensators gemäß der Erfindung. 1i' ist der beispielsweise rund ausgeführte Kondensatorwickel, aus welchem oben die Elektroden E herausragen. Der Wickel, welcher beispielsweise auf ein steifes und gegebenenfalls gelochtes Rohr R gewickelt ist, wird mit einigem Abstand, z. B. durch eine gewellte Pappe gehaltert, in das metallene Gefäß .hl eingesetzt. Zurn luftdichten Abschluß der flüssigen ölfüllung 0 wird beispielsweise auf diese zunächst eine Paraffinschicht P aufgegossen, welche bei langsamer Auskühlung des Kondensators langsam erstarrt, so daß die unter dieser Paraffinschicht befindlichen oder zur Ausscheidung kommenden Luft-oder Gasblasen vor (lern Erstarren der Paraffinschicht entweichen können. Oberhalb der Paraffinschicht kann eine weitere feste Ausb .i.ßinasse !i oder ein geeigneter Pfropfen angeordnet werden, welcher auch noch beim Erweichen der Paraffinschicht genügend Festigkeit besitzt.
• Derartige in dieser oder ähnlicher Weise hergestellte Kondensatoren haben nun den Mangel, daß gerade beim heißen Aufbringen der Vergußmasse nachträglich Zusanimenziehungen des Üles eintreten, wodurch Druckverminderungen unvermeidlich werden und die elektrischen «'erte des Kondensators leiden. Erfindungsgemäß wird dieser Mangel dadurch beseitigt, daß das Kondensatorgefäß mit an sich bekannten Mitteln elastisch ausgeführt wird, beispielsweise dadurch, daß an (las metallene Kondensatorgefäß ein Metallbalg B angewalzt wird, der vor dem Verschluß des Kondensators durch äußere Kräfte in die Länge gezogen wird, so daß er, nach Abschluß des Kondensators losgelassen, in diesem einen i:Tberdruck erzeugt. Gegebenenfalls kann dieser Überdruck auch noch verstärkt werden durch eine Feder F, welche den fertig montierten Kondensator einer l.ängszusaminenpressung unterwirft.
• Besonders vorteilhaft ist die erfindungsgein*iße Anwendung eines in einem elastischen Gefäß unter Überdruck stehenden Kondensators bei Anwendung von Ölen, welche vegetabilischer Natur sind oder die irgendwelche nicht als beständig geltenden Zusätze enthalten. Bei derartigen Ölen wird nämlich durch den ständigen Überdruck (las Eindringen von Luft in (las Innere des Kondensators sicher verhindert, und bei völligem Luftabschluß pflegen auch vegetabilische Öle usw. unveränderlich zu sein.
• Im allgemeinen können metallene expandierende Gefäße dieser Art nur aus kupferhaltigen Legierungen hergestellt werden. Diese werden jedoch unter Umständen durch die vegetabilischen ()1e angegriffen, während (lies bei den Aluminiumfolien und den aus Aluminium bestehenden 17lektroden nicht der Fall ist. Ebenso verhalten sich "Zinkfolien und verzinnte Elektroden. Um diesen Mangel zu beseitigen, wird das Innere der Metallgefäße mit einer geeigneten Schutzschicht, etwa einer Lackierung, ausgekleidet. Damit diese Schutzmasse, welche beispielsweise auch aus einer Verzinnung bestehen kann, aus (lern Metallgefäß während der Fabrikation ablaufen kann, wird (las offene Metallgefäß auf den Kopf gestellt und der Balg durch geeignete Mittel etwas auseinandergezogen, so daß aus den dann dachförmig schrägen Flächen das Zinn oder der Lack ablaufen kann.
• Wenn ein Kondensator der beschriebenen Art infolge einer Undichtigkeit seinen Druck verliert, so ist er offenbar gefährdet. Der Verlust des Überdruckes wird bei dem Kondensatorgefäß nach Abb. i mit einer Längsverkürzung verbunden sein. Diese L' ngsverkürzung kann man ausnutzen und mit Hilfe einer Schaltfeder S und des Kontaktstückes K den gefährdeten Kondensator abschalten, bevor er durchschlägt.
• Andererseits wird auch bei einem Kondendensator, welcher vor seiner Abschaltung durchschlägt, eine Bewegung des Metallbalges B eintreten, und zwar eine Längsausdehnung infolge der durch die Überschlagswirkung ausgelösten Zersetzung des Öles usw. Unter Umständen wird auch schon vor einem Oberschlag eine größere Längsdehnung des Balges B infolge der vorausgehenden Erwärinung eintreten. Die Schaltfeder S kann daher, wie gezeichnet, in erfindungsgemäßer Weise so eingerichtet werden, claß sie auch bei übermäßiger Längsdehnung den Balg B abschaltet.
• An Stelle eines längsbeweglichen Balges kann auch ein luftdicht gefülltes elastisches Gefäß in naheliegender Weise zur Erzielung ständigen Überdruckes innerhalb des Kondensators Anwendung finden. Eine Ein- und Ausschaltung (les Kondensators kann dabei entweder durch eine schieberähnliche Vorrichtung oder wieder durch einen kleinen inanometrisch wirkenden Balg, ein Bogenrohr, eine Membran oder andere bekannte 'Mittel erfolgen.

Claims (3)

1. PATEN TAN SPRÜCHE: i. Elektrischer Starkstromkondensator in einem geschlossenen, mit ständig unter Druck stehender isolierender Flüssigkeit völlig ausgefüllten Metallgefäß, gekennzeichnet durch über die natürliche Elastizität hinaus so elastisch gestaltete Gefäßwände, (Maß die Flüssigkeit auch bei Erwärmung des Kondensators ständig unter einem annähernd konstanten Druck gehalten wird.
2. 2. Elektrischer Starkstromkondensator nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Anwendung eines Metallbalges (ß). .
3. 3. Elektrischer Starkstromkondensator nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch äußere Federbelastung-(F) des Metallbalges (B), welcher gleichzeitig zur Kontaktgebung (S K) dienen kann. Elektrischer Starkstromkondensator nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet. daß eine @elbstt:itige .Abschaltung cles Kondensators bei Vber- oder Unterschrei- tung des normalen Druckes erfolgt. ;. Verfahren rur Herstellung eines elek- trischen @tarl;strc»nkrnt<lensators nach An- spruch t, dadurch gekennzeichnet, da13 der l`berdruch nach der Evakuierung bei gleichzeitigem Luftabschluß eingeführt wir<(. um die Beständigkeit des Isolieröles zu verbessern oder seine mit erhöhtem Druck wachsende Luft- und Wasserlös- lichkeit unsch:i@llich zu machen.