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Flache Kulierwirkmaschine An Rachen Kulierwirkmaschinen werden bekanntlich
die Kulierplatinen; unter Vermittlung von Schwingen durch die Rößchen nach vorn
getrieben, während die rückläufige Bewegung der Platinen durch die Verteilschiene
selbst erfolgt. Die Verteilschiene nimmt bei ihrer Rückwärtsbewegung die Platinen
und damit die Schwingen zurück. Durch die Reibung, die eine Folge der notwendigerweise
sehr dichten Führungen der Schwingen ist, bewegen sich diese aber schwer, insbesondere
wenn das Öl zwischen Schwingenführungen und Schwingen durch Textilfasern u. a. im
Laufe der Zeit verunreinigt ist. Das gemeinsame Zurückführen aller Schwingen einer
beispielsweise 24teiligen Maschine bedingt dann eine erhebliche Belastung für die
Verteilschiene, die sich besonders an dem Wendepunkte von der Vorwärts- in die Rückwärtsbewegung
der Verteilschiene bemerkbar macht. Während die Vorwärtsbewegung unmittelbar durch
Exzenter und Rollenhebel gesteuert wird, zieht bei der Rückwärtsbewegung eine Feder
die Verteil- oder Platinenrollenhebel an die Verteil- oder Platinenexzenter. Bei
schwerem Gang droht unter dem Einfluß der schwer beweglichen Schwingen die Rolle
sich von den Exzentern abzuheben, da die Reibung der Schwingen usw. dann größer
ist als die Federkraft. Man hat nun Gegenexzenter vorgeschlagen, wodurch zwar ein
Abheben der Arbeitsrolle der Verteil- oder Platinenrollenhebel von den Exzentern
vermieden werden kann. Die wechselnde Beanspruchung der Verteilschiene bleibt aber
trotzdem bestehen.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist es nun, diese Übelstände zu beheben,
um bei einem leichteren Arbeiten der Verteilschiene unter Verwendung der üblichen
starken Federn die Maschine erheblich schneller laufen lassen zu können oder bei
Anwendung von schwächeren Federn die Exzenter so zu schonen, daß sich eine wesentlich
längere Betriebsdauer für die Maschine ergibt, ohne daß dabei die Steuerung der
Federstockanordnung umständlicher als bisher wird, sondern vielmehr wie auch jetzt
schon durch eine einfache, also nicht zusammengesetzte Bewegung erfolgt.
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Dies geschieht erfindungsgemäß auf zwei Wegen: Die gemeinsame Rückführung
der Schwingen in ihre Ausgangsstellung unabhängig von der Bewegung der Verteilschiene
geschieht durch die Federn des. Federstockes, deren Enden hakenförmig die rückwärtigen
Verlängerungen der Schwingen umfassen und auf diese Verlängerungen bei ihrer Zurückbewegung
drücken, oder die gemeinsame Rückführung der Schwingen in ihre Ausgangsstellung
unabhängig von der Bewegung der Verteitschiene wird dadurch erreicht, daß bei unbeweglich
angeordnetem und fest mit dem Schwingenkopf verbundenem Federstock der bekannte
Sich erungsstab
für die Schwingen als eine von der Exzenterscheibe
gesteuerte Schwingwelle ausgebildet ist, die einen Kamm trägt, dessen Zähne auf
die von den Federn abgestützten Schwingenenden drücken.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht.
Es zeigt Abb. i eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Ausführungsform
der Vorrichtung nach der ersten Lösung, Abb.2 eine gleiche Ansicht der Ausführungsform
nach der in der zweiten Lösung dargelegten Vorrichtung.
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ach der Abb. i befinden sich an den auf die Kulierplatinen einwirkenden
Schwingen rückwärtige Ansätze 2, an denen Federn 3 angreifen, welche die Schwingen
während des Kulierens in bekannter Weise nach vorn drücken. Diese Federn 3 erhalten
erfindungsgemäß eine besondere hakenförmige Gestalt an ihren freien Enden, so daß
diese über die Ansätze 2, die sogenannten Federanlagen, der Schwingen greifen können.
Im übrigen weicht die Ausführung von der bekannten Anordnung nicht ab; insbesondere
ist der übliche einfache Antrieb des Federstockes beibehalten worden. Die Schwingen
werden durch die Stange 5 mit Bezug auf die durchgehende Tragachse .4 gegen Herabfallen
gesichert. Die Federn 3 sind an dem Federstock 6 angeordnet, der am oberen Ende
von Hebeln 7 befestigt ist, die fest auf der Achse 8 sitzen. Auf dieser Achse sitzt
gleichzeitig der fest angeordnete Hebel 9, der an seinem freien Ende die Laufrolle
io hält und unter dem Einfloß der Schraubenzugfeder i i steht. Die Rolle io läuft
auf dein Umfange der Exzenterscheibe 12, die somit die Bewegung der Schwingen i
steuert. Diese Steuerung ist so geregelt, daß unmittelbar nach dem Kolieren noch
vor dem Zurückgehen der Verteilschiene die Exzenterscheibe 12 den Rollenhebel 9
anliebt und demzufolge die Federn 3 rückwärts zieht, die dabei die Schwingen mit
zurückziehen. Bevor das Rößchen wieder anfängt, die Schwingen vorzutreiben, legt
sich der Federstock infolge Senkens des Rollenhebels 9 mit seinen Federn in bekannter
Weise auf die Federanlagen und hält die Schwingen weiter nach hinten. Erst das vortreibende
Rößchen bringt die Schwingen wieder in die in Abb. i gezeigte Stellung zurück.
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Auch bei der zweiten Lösung ist der einfache Antrieb beibehalten.
Nach Abb. 2 ist der Sicherungsstab 5 mit einem Kamm 14. ausgerüstet, dessen Zahnenden
sich auf die Enden der Ansätze 2 der Schwingen legen und diese bei einer entsprechenden
Drehung des Stabes 5 zurückdrücken. Die Drehung des Stabes 5 erfolgt in ähnlicher
Weise wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i. Von einer Exzenterscheibe aus
wird der federbeeinflußte Rollenhebel 9 gesteuert. Auf seiner Tragachse 8 ist im
zweiten Lösungsbeispiel ein Hebel 15 befestigt, der gegen den einen Arm eines Doppelhebels
16 wirkt, der fest auf dem drehbaren Stab 5 sitzt und mit seinem anderen Hebelarm
unter dem Einfluß einer Schraubenzugfeder 17 steht. Nach dem Kolieren drückt der
Hebel 15 so auf den Doppelhebel 16 entgegen der Wirkung der Feder 17, daß der Kamm
14 ausschwingt und seine Zähne die Schwingen gemeinsam zurücktreiben. Bei dieser
Gestaltung erübrigt sich eine besondere Steuerung der Federn.
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Zweckmäßigerweise werden hierbei die die Federn aufnehmenden Federstöcke
6 fest mit dem Schwingenkopf verbunden. Eine Umstellung des Schwingenkopfes wird
daher nicht mehr eine neue Einstellung des Federstockes bedingen, und die sonst
für die Steuerung des letzteren vorgesehene Welle kann für die Steuerung des Schwingenkammes
benutzt werden.