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Parallelschaltvorrichtung Das Hauptpatent . betrifft eine Parallelschaltvorrichtung,
bei der zur Verriegelung bzw. Freigabe des Hauptschalters zwei verschiedene, voneinander
unabhängig von den zu synchronisierenden Spannungen gesteuerte Spannungsrelais verwendet
werden. Die Spannungsrelais besitzen verschiedene Ansprechwerte, wobei das weniger
empfindliche Relais mit Zeitverzögerung ausgerüstet ist. Jedes der beiden Spannungsrelais
steuert den Betätigungsstromkreis des Hauptschalters über ein Zwischenrelais derart,
daß das vom verzögerten Spannungsrelais beeinflußte Zwischenrelais so von der Stellung
des anderen Spannungsrelais abhängig ist, daß es nur ansprechen kann, solange die
Spannung über dem Ansprechwert des empfindlichen Spannungsrelais liegt, daß aber
nach erfolgtem Ablauf des mit Zeitverzögerung arbeitenden Spannungsrelais durch
einen Hilfskontakt an dem ihm zugeordneten Zwischenrelais dafür Sorge getragen ist,
daß beim Ansprechen des empfindlichen Spannungsrelais keine Unterbrechung des Betätigungskreises
eintritt. Mit einer derartigen Einrichtung läßt sich ein automatisches Parallelschalten
zweier Wechselstromkreise in sehr zuverlässiger Weise erreichen, wobei stets dafür
Sorge getragen ist, daß der Impuls für das Einlegen des Hauptschalters im Moment
der Phasenübereinstimmung der beiden parallel zu schaltenden Spannungen bzw. in
einem bestimmten Zeitpunkt vor dieser Phasenübereinstimmung gegeben wird.
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Um die verschiedenen Relais der Parallelschaltvorrichtung des Hauptpatentes
nur während des eigentlichen Synchronisierungsvorganges mit den erforderlichen Wechselspannungen
und mit dem Steuergleichstrom zu speisen, kann man ein Hilfsrelais vorsehen, dessen
Erregerspule beispielsweise mittels Druckknopfbetätigung für die Einleitung des
Synchronisiervorganges von einer Gleichstromquelle aus unter Strom gesetzt wird.
Das Hilfsrelais schließt dann Kontakte, die den geschilderten Relais der Parallelschaltvorrichtung
die erforderlichen Spannungen zuleiten. Bei der Inbetriebnahme der Parallelschaltvorrichtung
durch Erregung des Hilfsrelais mittels Druckknopfes kann es aber vorkommen, daß
in ungünstigen Zeitmomenten der Betätigung -des Druckknopfes fehlerhaftes
Synchronisieren bei zu hoher Schlupffrequenz
möglich ist. Der Zeitabschnitt,
in welchem noch Fehlschaltungen vorkommen können, beschränkt sich auf diejenige
Zeit, in welcher die den beiden Spannungsrelais zugeführte Spannung vom Ansprechwert
des verzögerten Spannungsrelais zu dem Ansprechwert des nicht verzögerten empfindlicheren
Relais absinkt. Diese Zeit beträgt im Höchstfalle etwa o,6 Sekunden kurz vor der
möglichen Synchronisierung. Die Erfindung betrifft nun Einrichtungen, um eine derartige
fehlerhafte Einleitung des Synchronisierungsvorganges zu vermeiden.
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Erfindungsgemäß sind Mittel vorgesehen, durch die bei der Einschaltung
der Parallelschaltvorrichtung einerseits in den Stromkreis der zu synchronisierenden
Spannungen, andererseits in den Gleichstromsteuerstromkreis dafür gesorgt wird,
daß selbsttätig zuerst den Spannungsrelais die Wechselspannung zugeführt wird und
dann erst der für das Arbeiten der Relais erforderliche Gleichstrom freigegeben
wird.
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Die Fig. 1 und z zeigen zwei Ausführungsbeispiele für eine derartige
Anordnung. Ebenso wie bei der Anordnung des Hauptpatentes sind R, S, T und
R', S', T' die drei Phasen der beiden parallel zu schaltenden Spannungen;
2 ist die das Einlegen des Olschalters i herbeiführende Stromspule. Für die Steuerung
des Stromes in der Spule 2 sind ein mit-Zeitverzögerung arbeitendes Spannungsrelais
t und ein ohne Zeitverzögerung arbeitendes und empfindlicheres Relais ca vorgesehen.
Die beiden Relais werden über die Spannungstransformatoren io und 1i von der Differenzspannung
zwischen den beiden parallel zu schaltenden Spannungen erregt. Das Relais t steuert
wieder den Erregerstrom für das Zwischenrelais Z2, das Relais ec den Erregerstrom
für das Zwischenrelais Z1. Die beiden Spannungsrelais und die beiden Zwischenrelais
sind miteinander und mit der Stromspule 2 in derselben Weise wie bei der Anordnung
des Hauptpatentes verbunden. Für die Versorgung der einzelnen Relais und der Einschaltspule
2 bzw. der Ausschaltspule 3 am Ölschalter mit Gleichstrom dient die Gleichstromquelle
q.. Diese Relais und Spulen sind nun vor der Einleitung des Synchronisierungsvorganges
bzw. nach dessen Beendigung stromlos; sie werden erst bei der Durchführung des Synchronisierungsvorganges
durch das Hilfsrelais 5 über die Kontakte 8 mit Gleichstrom versorgt. Dieses Hilfsrelais
schließt bei Erregung seiner Erregerspule 6 auch die beiden Spannungsrelais t und
cc über die Kontakte g an die von den Transformatoren io und ii gelieferte Spannung
an, außerdem einen Selbsthaltekreis über die Kontakte 7. Für die Erregung der Spule
6 dienen die von Hand zu betätigenden Druckknopfschalter 12 und 13. Beim Schließen
des Schalters 12 wird der Synchronisiervorgang eingeleitet und im geeigneten Zeitpunkte
der Ölschalter i geschlossen. Bei der Betätigung des Schalters 13 bekommt die Ausschaltspule
3 am Olschalter Strom und öffnet den Olschalter. Um nun bei der Betätigung des Druckknopfschalters
12, die den Synchronisierungsvorgang einleitet, die geschilderten Fehlschaltungen
zu vermeiden, ist in den von dem mit Zeitverzögerung arbeitenden Spannungsrelais
t gesteuertenStromkreis, der das Zwischenrelais Z2 erregt, noch ein Kontakt 14 eingeschaltet,
der von einem Hilfsrelais Z3 gesteuert wird. Das Hilfsrelais Z3 bekommt seinen Erregerstrom
mit dem Schließen des Druckknopfschalters 12. Das Relais Z3 arbeitet mit Zeitverzögerung
(beispielsweise unter Ausbildung als Hitzdrahtrelais) und schließt etwa erst eine
Sekunde vom Beginn seiner Erregung den von ihm gesteuerten Kontakt 1q.. Es wird
also das von dem verzögerten Spannungsrelais t gesteuerte Zwischenrelais Z2 von
dem Hilfsrelais Z3 erst etwa eine Sekunde nach dem Anlegen der Wechselspannung an
die beiden Spannungsrelais t und a freigegeben. Dadurch wird das Auftreten von Fehlschaltungen
an den verschiedenen Relais vermieden.
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Die Anordnung nach Fig.2 der Zeichnung stimmt mit der nach Fig. 1
mit Ausnahme der für die Vermeidung von Fehlschaltungen bei der Betätigung des Einschaltdruckknopfes
vorgesehenen Mittel überein. Für die Vermeidung dieser Fehlschaltungen ist jedoch
an dem mit Zeitverzögerung arbeitenden Spannungsrelais t außer dem Ruhekontakt 114
der Fig. i noch ein Arbeitskontakt 15 vorgesehen. Der Schalthebel an dem Spannungsrelais
t liegt dabei nur während der Zeit an dem Arbeitskontakt 15 an, während der die
das Relais speisende Wechselspannung derart groß ist, daß das Relais bezüglich des
Ruhekontaktes nicht zum Ansprechen kommt bzw. diesen Ruhekontakt offen hält und
so eine Synchronisierung nicht ermöglicht. Der Erregerstrom für die Spule 6 des
Hilfsrelais5 ist nun über diesen Arbeitskontakt 15 geleitet. Der Strom für die Spule
6 fließt dabei folgendermaßen: Negativer Pol der Gleichstromquelle Spule 6, Ohmscher
Widerstand 16, geschlossener Kontakt 17 am Ausschaltdruckknopf 13, vertikale Verbindungsleitung
18, horizontale Verbindungsleitung i9, Umschalthebel am Zeitrelais t, Arbeitskontakt
15, oberer Kontakt am Einschaltdruckknopf 12, Verbindungsleitung 2o, positiver Pol
der Stromquelle q.. Bei der Betätigung des die Synchronisierung einleitenden Druckknopfes
12 bekommt also das die Relais t und a mit Wechselstrom und die Relais Z1, 7.2 mit
Gleichstrom versorgende Hilfsrelais 5 zunächst noch keine Erregerspannung. Erst
wenn der Schalthebel an dem Zeitrelais t, das zunächst über den geschlossenen Druckknopf
i2 Wechselspannung bekommt, bei genügender Größe der speisenden Wechselspannung
seine
Lage von dem Ruhekontakt 114 zum Arbeitskontakt 15 wechselt,
wird das Relais 6 erregt und setzt die anderen Relais durch Schließen der Kontakte
8 und g unter Spannung. Durch diese Einrichtung werden ebenfalls Fehlschaltungen
vermieden.
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Nachdem die Parallelschaltvorrichtung ihren Zweck erfüllt hat und
der Schalter i im richtigen Zeitpunkt geschlossen wurde, sollen die verschiedenen
Relais selbsttätig wieder von den speisenden Gleich- - und Wechselspannungen abgeschaltet
werden. Dies geschieht durch das Schließen eines vom Ölschalter i unmittelbar betätigten
Kontaktes 23. Durch das Schließen dieses Kontaktes wird die Erregerspule 6 durch
Kurzschließen von der speisenden Stromquelle 4 abgeschaltet. Dadurch werden die
Kontakte 8 und g durch Abfallen geöffnet und so die Relais außer Spannung gesetzt.
Damit nun beim Schließen des Ölschalters i diese Außerspannungsetzung nicht sofort
eintritt und dadurch evtl. das Schließen des Schalters i wieder rückgängig gemacht
wird, geschieht das Stromlosmachen der Spule 6 nicht momentan, sondern über eine
Verzögerungseinrichtung, z. B. eine Drosselspule 22. Der Strom sinkt also in der
Spule 6 nur allmählich nach einer durch die Induktivität gegebenen Zeitfunktion
ab, so daß auch die Kontakte 8 und g durch die Spule 6 noch eine Zeitlang geschlossen
gehalten werden.