DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AI» 2. MAI 1933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 7a GRUPPE-Wf
B150072 Ij/a
Tag der Pckuiin'machung über die Erteilung des Patents: 75. April 1^33
Leo Becker in Youngstown, Ohio, V. St. A.
Verfahren zur Herstellung von Rohren, deren Außen- und Innenwand verschiedenartige Eigenschaften besitzen
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Mai Γ931 ab
ciJutig wird für die Außen- oder Innenwand
von Rohren eine besondere Materialeigenschaft (Glanz, Harte, Saurefesügkeit usw.) verlangt,
A'ahrend auf die Eigenschaften des übrigen Rohr-
->torfes weniger Wert gelegt wird oder gerade das
Gegenteil der Eigenschaften der Gegenwand verlangt wird, so daß häufig der Hauptbestand-I
eil des Rohres aus einem Material bestehen kann, das sich zur Herstellung und Verarbeitung
von Rohren besser eignet und meist billiger ist ais der übrige Rohrstofi.
Solche Doppelwandrohre werden bisher dadurch erzeugt, daß man zwei inemandergelegte
Hohlblöcke verschiedenartigen Stoffes als Ganzes
'5 verwalzt oder verpreßt, oder auch dadurch, daß
man das Innere eines soeben erzeugten Rohres anschließend mit einer Schicht anderen Stoffes
auskleidet.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, bei dem
so dem Voll- oder Hohlblock während des Arbeitsganges
der Rohrherstellung aus dem Innern des Domes heraus ein die Rohrinnenwand
bildender oder verändernder Stoff zugeführt wird. Sie ist in Abb. 1 bis 12 dargestellt.
Nach dem Ehrhat dt-Verfahren wird ein von einem Hohlzylinder umfaßter Vollblock meist
annähernd quadratischen Querschnittes durch einen unter Druck vorgeschobenen Lochstempel
gelocht, wobei der fortgedrückte Stoff des
Blockes den Hohlzylinder mehr oder weniger füllt und m ihm, dem Stempeldruck entgegen,
aufsteigt. Wird wahrend dieses Vorganges, wie in Abb. 1, 2 und 3 dargestellt, dem im Block
zylinder 5 befindlichen Block 1 durch den Kern des Lochstempels 3 hindurch ein anderei Stoff 2
durch den Zufuhrstempel 4 so unter Druck zugeführt, daß er aus der Mündung oder am Umfang
des Lochstempels 3 herausquillt, so wird damit ein Hohlblock oder Rohr erzeugt, dessen
Innenwand aus einem anderen Stoff besteht als 4·ο
seine Außenwand oder dessen Innenwand durch den zugeführten Füllstoff 2 eine Änderung der
Materialeigenschaften erfahren hat.
Bei der Vorrichtung in Abb. 1 ist angenommen, die Rolirerzeugung würde durch einen auf den
Lochstempel 3 wirkenden Preßkolben 6, in dessen Innerem ein Kolben 7 auf den Zufuhrstempel 4
des Rohrfüllstoffes 2 wirkt, zugeführt. Durch ein Loch im Grunde dei im Kolben 6 für den
Kolben 7 des Füllstoffzufuhrstempels 4 vorhandenen Bohrung wird die Entstehung von
Gegendruck verhindert, da auch der Deckel q des Preßzyiinders 8 durchbohrt ist. Wird durch
letztere Öffnung ein Druckmittel zugeführt, so bewegen sich beide Kolben 6 und 7 bzw. 3 und 4
entgegen der Arbeitsrichtung. Bei richtiger Bemessung
des Kolbens 7 bewegt sich der Zufuhrstempel 4 schneller als der Lochstempel 3, sobald
in den Zylinder (S des Kolbens 0 für den Arbeitshub einem Druckmittel Eintritt gegeben wird,
so da/3 unter Wirkung beider aus dem Vollblock ein Hohlblock oder Rohr mi L veischiedenartigor
Innen- und Außenwand entsteht. Der Preßzylinder 8 ist zur Ubertiagung dei Druckkraft
durch den Zugrahmen io mit dem Haltezylinder 5 des Blockes verbunden und trägt
einen Vcrschlußdeckel ii, durch welchen der Füllstoff 2 in den Lochstempel 3 eingeführt
werden kann. Der bei nicht völliger Umformung des Blockes verbleibende Rohrboden kann zur
Weiterbehandlung des Rohres auf der Zugbank als Angel benutzt werden.
Abb. 2 zeigt die gleiche Rohrherstellung durch eine Spindelpresse, die den Vorteil hat, daß die
Zufuhr des Füllstoffes zwangläufig von der Preßbewegung des Lochstempels 3 abhängig gemacht
ist. Die Druckschraube 12, welche sich bei Drehung in einer Mutter des Zugrahmens 10 verschiebt
und durch den Schlitten i»3 den Vorschub
des Preßstempels 3 bewirkt, bewirkt durch' ein zweites in seiner Verlängerung angebrachtes
Gewinde den noch größeren Vorschub des mit dem Abstandrohr 14 verbundenen Füllstempels 4,
wie es für die Herstellung der Innenwand erforderlich ist. Das Antriebsrad 15 ist durch
Feder und Nut mit der Druckschraube 12 verbunden.
In Abb. 3 ist eine ähnliche Spindelpresse veranschaulicht, bei welcher ein Hohlblock 1 durch
den Druckstempel 3 mit Innenmantel versehen wird. Der in den Druckstempel 3 hineinragende
Füllstempel 4 ist mit einem langen Dorn versehen, um einen rohrförmigen Füllstoff 2 zu verwenden.
Der Durchtritt des Füllstoffes 2 durch die Wand des Druckstempels 3 zur Innenwand
des Hohlblockes geschieht durch entsprechende, geneigtradiale Kanäle, die, nach möglichst
vielen Richtungen austretend, zum Zweck geringerer Schwächung des Druckstempels 3 in
der Längsrichtung gegeneinander verschoben sein können. Bei feststehendem Zugrahmen 10,
an we^hem an dem einen Kopfende der Preßstempel 3 befestigt ist, dient das andere Kopfende
als Mutter für die Druckschraube 12, welche den Blockhaltezj'linder 5, von dem Rahmen 10
geführt, langsam verschiebt. Die Druckschraube τ 2 wird durch das Zahnradpaar 16 angetrieben
und enthält die Mutter 17 für die von dem Gleitlager
20 durch Vierkant oder Nut und Feder an der Drehung verhinderte Schraubenspindel 18
des Füllstempels 4. Wird die Mutter 17 der Schraubenspindel 18 nicht in der Druckschraube
12 starr befestigt, sondern in ihr drehbar gemacht und, wie durch das Zahnradpaar 19 angedeutet,
von der gleichen Antriebswelle wie die Druckschraube 12 durch das Zahnradpaar 16 angetrieben,
so läßt sich durch Änderung der Übersetzung eines der beiden Räderpaare der Unterschied
zwischen dem Vorschub der Druckschraube 12 und dem der FüHstempelschraubenspindel
18 in weiten Grenzen regeln, so daß damit die Stärke der Wand des Füllstoffes 2, bei gleichem
Außenmesser des erzeugten Rohres und gleicher Querflächc des Füllstempels, verändert
werden kann. Der Unterschied des Vorschubes des Blockhaltezylinders und des Füllkolbens
richtet sich nach den verlangten bzw. erreichbaren Stoffdicken der Wandstärke des Rohres.
Zur Verminderung der Reibung zwischen der sich drehenden Druckspindel 12 und dem sich
nichtdrehenden Blockhaltezylinder 12 können, wie angedeutet, Kugeln oder Kegelrollen angewendet
werden. Der Zusammenbau der Presse kann natürlich auch so erfolgen, daß sich der Preßzylinder 5 und der Rahmen 10 dreht,
während die Druckschraube 12 an der Drehung verhindert wird.
Beim Lochen von runden Vollblöcken nach dem Schrägwalzverfahren bildet sich während
des Niederwalzens des Außenmessers in der Blockachse ein meist zackiger Hohlraum, dessen
Durchmesser von der Größe des Niederwalzens des Außenmessers abhängt und dessen Län^e
theoretisch der Drosselwirkung der Walzen entspricht. Wird diese Kernöffnung während des
Walzens durch einen flüssigen, teigigen oder mit der Temperatur des Walzstoffes plastisch werdenden
oder schmelzenden Stoff gefüllt und unt< 1 Druck in Füllung erhalten, so muß er sich uiittr
der Druckwirkung von Walze und Dorn chemisch als Legierung oder als fest anhaftender t'ber/u^
mit der Innenwand des sich bildenden Koliu-,
verbinden.
Wie in Abb. 4 bis 11 dargestellt, geschieht On g<·
Zuführung des Füllstoffes 2 in den Hohl raum
des unter der Wirkung der Walzen 23 stehenden Blockes ι durch den Dornkopf 22 hindurch aus
einem im Inneren der Dornstange 24 liegenden Füllrohr 25. '
In Abb. 4, 6 und 7 ist die Dornstange 24 von einem Schutzrohr 26 umhüllt, um sie gegen die
Wärmestrahlen des Walzgutes zu schützen. Desgleichen ist sie in Abb. 4, 6, 8 und 9 mit dem in
ihr liegenden und von einem Kühlmittel umflossenen Abstandrohr 2~, welches mittels der
Kontaktscheibe 28 (Abb. 4) den Antrieb eines Motors für die Verschiebung des Widerlager:·. 33
der Dornstange 24 oder für die Drehung der Druckmutter 29 der Dornstange 24 durch das
Ritzel 30, durch welches der Ausgleich dm Längenänderung der Dornstange 24 bo^nkt
wird, versehen. Das Kühlmittel gelangt durch einen mit Stopfbüchsen 35 versehenen Ant.cb.IuU-kasten
34, welcher λ'οη dem Füllrohr 25 gaiv/ iw
durchdrungen wird, in das Abstandrohr 27 Das Füllrohr 25 des Füllstoffes 2 liegt in Abb. 4
und 6 im Inneren des Abstandrohres 27 und wird bei Benutzung eines vorgewärmten Füllstoffes 2
durch ein Isolierrohr oder Wärmeschutzstofl 31 (Abb. 4) gegen die Wirkung des Kühlmittels des
Abstandrohres 27 geschützt. Die Verbindung des Dornkopfes 22 mit der Dornstange 24 geschieht
in Abb. 4 und G durch das Zwischenstück 32, welches einen Eintritt des Kühlwassers
in den Dornkopf 22 gestattet.
Der Antrieb der Füllvorrichtung (zum Vor-
sehube des Füllstoffes) kann durch Anschläge (nicht dargestellt), die der sich in Walzrichtung
bewegende Block umlegt, betätigt v/erden. Steht der Dornkopf 22 während der Walzung mit der
Dornstange 24 in fester Verbindung, so kann der Antrieb der Füllvorrichtung leicht von der
Drehung der Dornstange durch einfache Zahnrader so abgeleitet werden, daß Beginn und Beendigung
des Füllstoffvorschubes mit Beginn und Beendigung der Walzung zusammenfällt.
Dabei is ι aber die Menge des vorgeschobenen Fullstolfes von der Größe der Reibung zwischen
Walzstoff und Dornkopf abhängig.
Wild dagegen das über das Widerlager 23
(Abb. 4) hinausragende Ende der Dornstange 24 mit Gewinde versehen und auf das Gewinde
eine Scliwungkontaktscheibe 36 aufgesetzt, so will sich diese Schwungkontaktscheibe bei Beginn
(Jer Walzung in der einen und bei Ende der Walzung m der anderen Richtung auf der sich
während der Walzung drehenden Dornstange 24 verschieben. Diese Verschiebung wird durch
einen Absatz der Dornstange 24 und durch den Flansch ?j so begrenzt, daß die Schwungkontaktscheibe
36 durch die Kontaktfeder 3S und die Kontaktschraube 30 den Antriebsmotor
der Füllvorrichtung bei Beginn der Domstangendrehung in und bei Ende derselben außer Betrieb
setzt. Bei Zuführung von kaltflüssigem oder teigigem Füllstoff läßt sich eine regelbare
Hochdruckzahnradpumpe verwenden. Auch für festen Füllstoff ist eine während der Walzung
ununterbrochene Zuführung erforderlich, deren Große der gewünschten Wandstärke des Füllstoffes
entsprechend regelbar sein muß.
Eine solche Vorrichtung ist in Abb. 12 wiedergegeben.
In einer durchbohrten Vorschubstange 43 ist eine mehrteilige konische Büchse 44, welche den Füllstoff umgreift, derart um ein
gewisses Maß bewegbar untergebracht, daß sie bei Bewegung der Vorschubstange 43 in der
einen Richtung lose auf dem Füllstoff hinweggleitet und bei Bewegung in der anderen Richtung
den Füllstoff festklemmt und verschiebt. Diese Vorschubstange 43 ist in der Abb. 12 mit
einem Kolben 45 versehen, der sich in dem Zylinder 46 bewegt. Durch wechselseitige Bewegung
zweier solcher Vorschubstangen, die sich gegenseitig umsteuern, ist ein ständiger Vorschub
des Füllmittels 2 während der Dauer der Walzung gewahrt. Bei Anwendung eines aufgerollten
oder gebündelten Fullstabes wird auch diese Rolle von der Dornstange 24 gedreht, um
eine Verdrehung und Abwürgung des Füllstabes zu vermeiden. Wird von der Dornstange 24 der
Antrieb einer ihr parallelen Welle abgeleitet (was durch Zahnräder geschehen kann, aber nicht
dargestellt ist) und treibt die Welle eine die Achse der Füllstabrolle mit ihren Zinken erfaßende
Trägergabel, deren Stiel in Richtung der Achse der Dornstange von dieser fortweist und
als Drehachse der Trägergabel dient, mit der Drehzahl der Dornstange, so ist die erforderliche
Einrichtung'in einfacher Weise geschaffen. Ihr Antrieb kann natürlich auch durch einen Motor
erfolgen, der von der Schwungkontaktscheibc 36 der Dornstange (Abb. 4) ein- und ausgeschaltet
wird und dessen Drehzahl sich mit der des Walzmotors, also auch der der Dornstange ändert.
Der Füllstoff kann durch die in Abb. 12 dargestellte, die Drehung nicht behindernde Vorschubvorrichtung
unverdreht in die Dornstange gelangen.
Abb. 4 zeigt die Zuführung des Füllstoffes 2 in den unter der Walzwirkung gelochten Vollblock
ι durch den wassergekühlten Doinkopf 22
hindurch beim Aufweiten zum doppelwandigen Rohr. Geschieht die Zuführung des Füllstoffes
unter genügend hohem Druck, so sucht der Füllstoff den an der Walzscheide bereits vorhandenen
Hohlblock aufzublähen, jedenfalls vermindert die als Dornkopf spitze wirkende Füllung des
Blockloches die starke Zerstückelung des Blockkernes, die in dem Eintrittswalzstumpf auftritt.
Abb. 5 veranschaulicht den Dornkopf 22 und seine Verbindung mit der als Füllrohr dienenden
Dornstange 24 sowie die Walze 23 beim Niederengen des Vollblockes 1 zu einem sehr engen,
dünnwandigen Rohre mit verschiedenartiger Außen- und Innenwand. Die Walze 23 ist mit
einem Absatz versehen, um der Ausbildung der Lochung des Blockes 1 Zeit zu lassen und dem
Füllstoff 2 Gelegenheit zu geben, aus dem Dornkopf 22 gegen die Innenwand des entstehenden
Rohres auszutreten.
Abb. 6, 7, S und 9 geben die Form des Dornkopfes 22', 22 zum Aufweiten von Hohlblöcken
zu Rohren verschiedenartiger Außen- und Innenwand wieder, und zwar zeigt Abb. 6 eine auf
Druck und Abb. 7, 8 und 9 eine auf Zug beanspruchte Dornstange 24. Der Dornkopf 22
in Abb. 6, 7 und 8 ist mit Umlauf des Kühlmittels des Abstandrohres 27 bzw. der Dornstange
24 (Abb. 7) versehen.
Um das Füllmittel 2 zu zwingen, mit der Innenwand des Hohlblockes 1 in Berührung zu
kommen und mit ihr verwalzt zu werden, ist der Dornkopf 22 mit einem Gegenkopf 22' versehen,
den die niedergewalzte Wand des eintretenden Blockes ι fest umschließt. Der durch das Füllrohr
25 zugeführte Füllstoff 2 wird durch bogenförmige Kanäle von der Achse des Dornkopfes
an den Umfang der Drosselstelle zwischen Dornkopf 22 und Gegenkopf 22' geleitet. Bei Zuführung
festen, nicht plastischen Füllstoffes ist der Füllstab zweckmäßig aus mehreren Teilstäben
zusammengesetzt, wobei die bogenförmigen Kanäle des Dornkopfes einen den Teilstäben
entsprechenden Querschnitt haben müssen, so daß der vorgepreßte, sich spleißende Füllstab
an mehreren Stellen gegen die Wand des Hohlblockes 1 gedrückt wird.
Abb. 8 zeigt cine Anordnimg, b.ci dor der Füllstoff
in GtvsLnlt eines sich spaltenden oder aus
Segmenten zusammengesetzten Rohres zwischen der auf Zug beanspruchten Dornstange 24
und dem in ihr hegenden Zufuhrrohr 25 hindurch dem Dornkopf 22,22' zugeführt wird. Das Abstandrohr
27 liegt hier im Inneren des Zufuhrrohres 25 und wird durch das Innere des Dornkopfes
22 hindurch von beiden Seiten vom Kühlmittel
benetzt.
Gemäß Abb. 9 ist die auf Zug beanspruchte Dornstange 24 mit einer Kugelscheibe 40 versehen,
die von einer Feder 41 an Verdrehung gegen die Dornstange 24 verhindert und von der
Mutter42 auf ihr festgehalten wird. Die Kugelscheibe
40 hat den Zweck, dem gegen sie anliegenden Dornkopf 22 bei durchgebogener Dornstange
24 die Möglichkeit zu geben, sich der Walzachse entsprechend richtig einzustellen.
Der Gegendornkopf 22' kann durch eine Kugelfläche vom Dornkopf 22 getrennt sein, um gegebenenfalls
eine von den Walzen 23' und 23 hervorgerufene Verdrehung der beiden Dornkopfteile
gegeneinander zu ermöglichen. Er ist an seiner äußeren btirnlläche, mit der er gegen
einen Bund der Dornstange 24 anliegt, ebenfalls ballig. Das Abstandrohr 27 liegt auch hier in
der Seele der Dornstange 24 und wird von innen und außen vom Kühlmittel umspült. Die Zuführung
des Füllstoffes zwischen Dornkopf 22 und Gegenkopf 22' geschieht durch das von
außen in das Ende der hier auf Zug beanspruchten Dornstange 24 hineinragende Zufuhrrohr
25, der Dornstange 24 und der WaIzrichtung entgegen, Bei entsprechender Abänderung
des in Abb. ύ gezeigten Gegendornkopfes
22', in der sich der Dornkopf 22 gegen tine auf Druck beanspruchte Dornstange 24
stützt, kann auch dort der Füllstoff von aiißen, und zwar in Walzrichtung, der Dornstange entgegen,
eingeführt werden, so daß der Füllstoff, in der Walzrichtung gegen den Dornkopf 22
bewegt, leichter zur Wand des Hohlblockes 1 gelangt. Sowohl die Walzarbeit des Niederengcns
am Eintritt als auch die des Aufweitens am Austritt geschieht gemäß Abb. 9 durch Anwendung
von Kegelwalzen 23' und 23 mit sich entgegenstehender Neigung, bei angestimmter Drehzahl und richtiger Form von Walze und
Dorn, verdrehungslos. Dabei können die Walzen sowohl radial gegeneinander verschoben sein,
als auch, wie nach dem amerikanischen Patent 1545249, Abb. 7, ineinandergreifen.
Abb. 10 und 11 zeigen die Form des Dornkopfes
22 und seine Verbindung mit der als Füllrohr dienenden Dornstange 24 sowie die Walze
23 zum Niederengen von Hohlblöcken zu engen, dünnwandigen Rohren. Hier muß die Walze 23 mit einem geringen Absatz am Eintritt
verschen sein, um nicht den Hohlblock r auf der liintrittsstrecke des Füllstoffes in die
!'"nlLtofizufuhrkanäle des Dornkopfes 22 hineinzuwalzen
bzw. um ein Festklemmen des Walzstoffes auf dem nachfolgenden, der eigentlichen Rohrerzeugung dienenden Teil des Domes zu f
verhindern.
Das in Abb. 10 punktiert dargestellte Zufuhrrohr
25 ermöglicht die Zufuhr des Füllstoffes in der Walzrichtung, der Dornstange entgegen.
Auch beim Niederengen von Rohren auf Stopfen- oder Reduzierwalzwerken oder auf.
diesen ähnlich wirkenden Ziehbänken läßt sich das Rohr durch den am Beginn der Umformstelle
aus der Dornstange austretenden Füllstoff in ein Doppelwandrohr verwandeln.
Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Rohren, deren Außen- und Innenwand verschiedenartige
Eigenschaften besitzen oder die aus verschiedenen Werkstoffen bestehen, aus vollen oder vorgelochten Blöcken mittels
WTalzen oder Lochstempel, dadurch gekennzeichnet, daß während des Arbeitsgang >
ziu Erzeugung des Rohres in das Jimert der
Außenwand durch die Dornstange oder de; ι
Lochstempel hindurch ein Stoff oder ein Wärme erzeugendes Stoffgemenge zugeführt
wird, welches sich auf der Innemvand des
Rohres ausbreitet, oder sie chemisch \ ^rändert
und dabei sich mit ihr legier 1 1 der
fest an ihr anhaftet.
2. Blocklochstempel für das Veri.iln.cn
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er mit einem oder mehreren Längskanälen
versehen ist, durch die der Füllstoff während des Arbeitsganges hinzu^efulirt
wird und aus dessen Stirnfläche der Füllstoff austritt.
3. Blockaufweitestempel für das Verfahren
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er mit einem oder mehreren Lang?-
kanälen versehen ist, deren Füllung während der Rohrerzeugung durch radiale (jffnungei,
hindurch gegen die Innenwand des avs dem
Hohlblocke entstehenden Rohres pepreßt
wird.
4. Preßvorrichtung für die Einrichtungen nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorschub des die Innenwand des Rohres überdeckenden Füllstoffes
zwangläufig mit dem wirklichen oder rcla.tiven Vorschübe des den Voll- oder Hohlblock
umformenden Loch- oder Aufweitestempcls verbunden ist und die vorgeschobene Füllstoffmenge und damit die Dicke
des Überzuges geregelt wird.
5. Dornkopf für das Verfahren nach Anspruch ι mittels Schrägwalzen, dadurch gekennzeichnet,
daß der zur eigentlichen Rohrerzeugung dienende Aufweitekopf fest oder drehbar mit einem Gegenkopf versehen ist,
welcher von dem im Eintrittskonus der Waben oder den Eintrittswalzen niedergeengten
Hohlblock fest umschlossen wird, :*o ddU ein im Innern der Ooriihtange und
d«< Domkoples in oder entgegen der WaIzlichtung
\ orgedrücktei 1( üllstotf, der zwi-
-.du u AuIueite- und Cicgenkopl gegen die
innenwand des Hohlblockes gelangt, von
diesem während der Walzung mitgenommen
mit zum
und, die innenwand überziehend,
KmIir vorwalzt wird.
'.. Walze für das Verfahren nach An-Mii'ich
r mittels Schrägwalzen, gekenuzeich-H
t dufh eine solche Pronlierung der Walze,
i'iiüj zwischen dem zur Erzeugung des Block-'
< j ι hübe·; dienenden Eintrittswalzstumpfe
und dem zui Erzeugung des, Rohres dienendeu
\uswalzstumpfe em nicht der WaIz-'Aukiiiv.'
unterworfener Teil des Walzgutes f' "'jugt wird, welcher den Übertritt des Füll-
-.lcrtes aus dem Dornkopf (Anspruch 5) in
das Walzgut erleichtert.
7, Vorschubvorrichtung des Füllstoffes fur das Verfahren nach Anspruch r durch
Langs- oder Schrägwalzen, dadurch gekennzeichnet,
daü die Zufuhrmenge des Füllstoffes von der Drehzahl der Walzen zwangläuhg
abhangig gemacht ist und zwec ks Änderung der Dicke des Überzuges geregelt
wird.
8. Vorschubvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daü der Beginn der
Zuführung des Füllstoües durch den Beginn der Walzung und das Ende der Zuführung
durch die Beendigung der Walzung selbsttätig eingeleitet und unterbrochen wird, etwa
mittels eines Hebels, der durch den die Walzen erreichenden oder verlassenden Block
umgelegt wird, oder auch mittels einei Kontaktscheibe, die sich durch die Drehung 4«
der Dornstange verschiebt und so den Antriebsmotor der Vorschubvorrichtung steuert.
y. Vorrattrager des Füllstoffes zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß er in Abhängigkeit von der Vorschubgeschwmdigkeit des Preßstempeis oder der Drehzahl des Domes
drehbar eingerichtet ist, so daß der Füllstoff in bezug auf den Preßstempel oder den Dornkopf
unverdreht in diese hineingelangt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen