DE100452C

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Info

Publication number: DE100452C
Application number: DENDAT100452D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung hat die Herstellung von hohlen Gegenständen, wie Säulen, Ständern, Röhren und dergl. aus massiven Blöcken, Luppen, Barren oder anderen Metallmassen oder Metalllegirungen zum Gegenstand. Zweck der Erfindung ist, solche Artikel von besserer Beschaffenheit und Festigkeit mit einem verhältnifsmäfsig kleinen Aufwand von Kraft und von der jeweilig gewünschten Gestalt herzustellen.

Zur Erreichung des vorstehend angedeuteten Zweckes wird ein Metallblock oder ein anderes geeignetes Metallstück mittelst eines oder mehrerer Walzenpaare bearbeitet, wobei, wenn nöthig, Druck auf die Enden des Blockes oder Metallstückes ausgeübt wird. Das Ende des Blockes oder Metallstückes wird bei in erhitztem Zustande oder je nach dem jeweiligen Arbeitsstück in anderer Beschaffenheit gegen die Spitze eines Domes gedrückt, welche das Metall durchbohrt, dergestalt, dafs es rund um den Dorn in Form eines hohlen Ständers oder, einer hohlen Röhre ausgebreitet wird. Um die geradlinige Gestalt des Blockes oder Metallstückes zu sichern und manchmal auch den Nachschub desselben zu unterstützen, kommt eine Anzahl von am besten mit Rillen versehenen Walzen zur Verwendung, welche gegen den Block oder das Metallstück anarbeiten. Die Walzen befinden sich auf einstellbaren Achsen, damit sie den verschiedenen Gröfsen der Blöcke angepafst werden können. Es können die Walzen Antrieb erhalten oder lose umlaufen. An einer Stelle am Dornkopf ist ein anderes Walzenpaar angeordnet, welches die gebildete Säule oder das Rohr glätten oder in ihrer Stärke vermindern soll, damit das Arbeitsstück die gewünschte Gestalt erhält und in manchen Fällen das Ziehen oder Pressen der Säule des Rohres über den Dornkopf unterstützt wird, welcher von beliebiger Gestalt sein kann.

Um den Dornkopf in centraler Lage zu halten, wenn mit der Bildung einer Säule oder eines Rohres begonnen wird, ist ein einstellbarer Arm, oder es sind Arme oder ein oder mehrere Antifrictionsröllchen in der Nähe der Spitze des Dornkopfes so angeordnet, dafs die gebildete Säule oder Röhre am Dorn vorbeigehen kann. Sollen sehr lange Säulen oder Rohre hergestellt werden, welche entsprechend lange Dorne benöthigen, so kommen hinter dem letzten Walzenpaar Antifrictionsröllchen zur Verwendung, die auf die Länge des Domes vertheilt sind, um letzterem bei der Bildung der Säule oder Röhre als Unterstützung zu dienen.

Fig. ι zeigt einen Längsschnitt, Fig. 2 einen Querschnitt nach Linie A-A und Fig. 3 einen Grundrifs eines zur Herstellung solcher Säulen oder Röhren bestimmten Apparates, α α ist ein Walzenpaar, welches durch ein geeignetes Rädergetriebe Antrieb erhält und einen in Rothglut gebrachten Block oder ein anderes Metallstück b gegen die Spitze eines Domes c prefst. Dadurch wird das Metall rund um den Dorn herum in der ersichtlichen Weise ausgebreitet und bildet sich dabei eine Säule oder ein Rohr. Es können, wenn nöthig, an Stelle nur eines Walzenpaares α mehrere hinter einander liegende Walzenpaare angeordnet sein. Der Dorn c ist von beliebiger und geeigneter

Anordnung. d ist ein durch hydraulischen Druck betriebener Stempel, mittelst welchen, wenn nöthig, ein Enddruck auf den Block b ausgeübt werden kann. Die Anwendung dieses zusätzlichen Druckes kann beispielsweise dann angebracht sein, wenn es sich darum handelt, einen Block in eine Säule oder ein Rohr von verhältnifsmäfsig grofser lichter Weite herzustellen, e e¹ ist eine Gruppe von Nachschuboder Führungswalzen, welche sich frei um die auf den Längsbalken g g^l gelagerten Achsen f drehen können. Diese Balken können durch Schrauben h mit Rechts- und Linksgewinde oder durch andere Vorrichtungen gegen einander eingestellt werden, um die Walzen für verschiedene Gröfsen von Metallblöcken einzurichten. Sollen die Walzen e e¹ dazu dienen, den Nachschub des Blockes zu unterstützen, so werden an Stelle der losen Umdrehung diese Walzen durch Rädergetriebe besonders bethä'tigt und werden die Walzen oder deren Achsen mit ihren Zahnrädern durch Schaltwerke oder dergl. verbunden, damit sich die Walzen schneller umdrehen können als ihre Zahngetriebe, wenn der Block durch die Walzen a a und durch den Enddruck zeitweise schneller sich weiter bewegen soll, j j sind zwei andere Walzen, durch welche die auf dem Dorn gebildete Röhre oder Säule geglättet oder in ihrem Durchmesser vermindert wird bezw. irgend eine andere. Gestalt erhalten soll. Die Walzen j j erhalten durch geeignete Rädergetriebe Antrieb, um das Ziehen der Säule oder Röhre über den Dornkopf zu unterstützen. Es können eventuell auch mehrere Walzenpaare verwendet werden, um das Abstreifen der Säule oder Röhre vom Dornkopf zu unterstützen, k sind Antifrictionsröllchen zur Unterstützung des Dornkopfes in centraler Lage; diese Röllchen sitzen auf den Armen /, welche in Führungen m am Rahmen η verschoben werden können. Gehalten werden diese Arme durch Winkelhebel l\ welche bei n^l am Rahmen η drehbar gelagert sind. Die Winkelhebel Z¹ werden durch einen Ring ο und einen Hebel o¹ bethätigt. Wenn die gebildete Säule oder Röhre über den Dorn hinweggeht, so werden die Antifrictionsröllchen freigegeben, so dafs Säule oder -Röhre vorbeigehen kann. Wenn es nöthig ist, können mehr als zwei Antifrictionsröllchen oder Arme zur Verwendung kommen, wie auch verschiedene Vorrichtungen zum Halten dieser Röllchen oder Arme in ihrer Stellung Anwendung finden können, ρ ist ein hinter den Walzen j j liegendes Antifrictionsröllchen zur Unterstützung des Domes oder der Säule. Bei Herstellung langer Säulen können mehrere solcher Antifrictionsröllchen verwendet werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von hohlen Metallsäulen, Röhren oder anderen ähnlichen Werkstücken unmittelbar aus Metallblöcken, dadurch gekennzeichnet, dafs der massive Metallblock durch zwei Walzenpaare, welche aus cylindrischen, dem Werkstück entsprechend kalibrirten Walzen bestehen, gegen das Ende eines in der Mittelachse des Kalibers der genannten Walzen liegenden Domes geprefst wird, wodurch letzterer den Metallblock durchsticht, der in Gestalt einer Röhre oder einer Säule um den Dorn herum ausgebreitet wird.

2. Zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch ι ein Walzwerk, gekennzeichnet durch die Anordnung von Führungswalzen (e e^l) auf gemeinschaftlich einstellbaren Achsen, sowie durch mit Führungswalzen (k k¹) besetzte und radial gegen das Werkstück einstellbare Arme oder Schlitten (I), welche in nächster Nähe der Dornspitze und der Walzenpaare (a a) sich befinden, so dafs die Dornspitze immer in der Mitte des Blockes gehalten wird, nachdem letzterer durch die W^Talzen (a) hindurchgegangen ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.