DE82001C - - Google Patents

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DE82001C
DE82001C DENDAT82001D DE82001DA DE82001C DE 82001 C DE82001 C DE 82001C DE NDAT82001 D DENDAT82001 D DE NDAT82001D DE 82001D A DE82001D A DE 82001DA DE 82001 C DE82001 C DE 82001C
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workpiece
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21BROLLING OF METAL
    • B21B19/00Tube-rolling by rollers arranged outside the work and having their axes not perpendicular to the axis of the work
    • B21B19/02Tube-rolling by rollers arranged outside the work and having their axes not perpendicular to the axis of the work the axes of the rollers being arranged essentially diagonally to the axis of the work, e.g. "cross" tube-rolling ; Diescher mills, Stiefel disc piercers or Stiefel rotary piercers

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die hohle Welle 1 (Fig. 1 bis 5) ist in den Lagern 2 und 3 drehbar und wird mit der Planscheibe 4 mittelst der Scheibe 5 in Drehung versetzt.
In der Planscheibe 4 sind die in beliebiger Anzahl angeordneten Walzen 6 auf den Wellen 9. derart gelagert, dais sie radial verschiebbar sind,, wobei die Achsen 9 der Walzen 6 sowohl schräg, als auch verschränkt zur Mittellinie 7 des Walzwerkes liegen können.
. Auf der hohlen Welle 1 ist die Büchse 8 verschiebbar angeordnet. Gegen die Büchse 8 werden die in den Führungen 10 radial geführten .Rollen 11 mittelst der Federn 12 geprefst..
Wird nun die konische Büchse 8' auf der Welle .1 verschoben, so tritt infolge der konischen : Mantelfläche von 8 auch eine radiale Verschiebung der Rollen 11 ein, welche Verschiebung mittelst der Doppelhebel 1 3, Führungsstangen 1.4 u. s. w. auf diejenigen Gleitstücke.42 übertragen werden, in denen die Walzen 6 gelagert sind. Die radiale Verstellung der Walzen 6 wird daher in diesem Falle lediglich von der Form der Büchse 8 abhängig gemacht.
. Kommen nämlich auf der Büchse 8 die Rollen 1.1 mit Erhöhungen in Berührung, so tritt eine radiale Engerstellung der Walzen 6 ein, kommen sie dagegen in Vertiefungen, so tritt eine radiale Weiterstellung der Walzen '6 ein; ist die Büchse 8 cylindrisch geformt, so tritt gar keine Verstellung der Walzen 6 ein, weshalb die Bezeichnung »Copir-Walzwerk« gewählt werden könnte.
Ein auf beliebige. Weise bewegter Prefskölben 15 (der, wie; in Fig. 1 gezeichnet, durch ein Riemen-Wendegetriebe nebst Schraube oder auch hydraulische Presse u.. s. w. beeinflufst wird) preist nun zunächst das gelochte oder massive Werkstück ,16 in die Matrize 17. : Diese Matrize ist an der: der Presse zugekehrten Mündung in der Regel mit etwas weiterer Oeffnung versehen, besitzt ferner, wie Fig. 3/und 4 angeben, scharfe oder abgestumpfte Quer- oder Lä.ngsriefen; an seiner Innenwandung, die sich in das Werkstück einpressen, wodurch das Werkstück; 16 !.•verdichtet, 2. an seiner Oberfläche von. Unreinigkeiten gereinigt, und 3, festgehalten und gegen die Drehung gesichert wird, die von Seiten der Walzen. 6 auf das Werkstück 16 während der Verarbeitung: ausgeübt wird.
Die Matrize. 17 ist entweder ein- oder mehrtheilig, je nach Gröfse und Art des Walzwerkes, und ist in dem Lager 18 befestigt,, ist dabei hohl und mit Wasserkühlung versehen, wobei mittelst Leitung 1.9 Wasser zugeführt wird, welches durch Rohre 20 die. Matrize verläfst und die Walzen.6, Rollen .21 :u. s. w. kühl hält. Lager 18 kann ebenfalls ein-oder mehrtheilig sein und ist mit der zugehörigen Presse fest oder verschiebbar verbunden.
Der Hohldorn 22 sitzt auf der Stange 23,. welche mittelst Supports 24, Riemen-Wendegetriebe 25,26,27 oder durch eine beliebige,, Presse festgehalten und aus dem Werkstück 16 herausgezogen werden kann.
Wird nun das Werkstück; 16 durch die Matrize 17 hindurch zwischen die Walzen 6
geprefst, so setzen sich diese Walzen infolge der Berührung und Reibung mit dem Werkstück 16 in Drehung und verarbeiten das Werkstück 16.
Und zwar erfolgt die Verarbeitung um so schneller, i. je gröfser der vom Prefskolben 15 auf das Werkstück 16 ausgeübte Druck ist,
2. je gröfser dementsprechend die Entfernung ist, welche die Walzen unter einander haben,
3. je " gröfser die Differenz zwischen dem kleinsten und gröfsten Durchmesser der in diesem Falle konischen Walzen 6 ist, und
4. je schneller die Planscheibe 4 mit den Walzen 6 rotirt.
Die Bewegung des Prefskolbens 15 wird nun laut Fig. 1, 4 und 5 mittelst Hebel 28, 29, Welle 31, Stangen 30 auf die Hebel 32 übertragen. Hebel 32 sitzen auf der Welle 33 und bewegen die Hebel 34, die mit der Büchse 8 mittelst Ringes 35 und Pleuelstangen 36 verbunden sind.
Hierdurch wird die Büchse 8 auf der Welle 1 während des Walzprocesses entsprechend verschoben und die Walzen 6 werden je nach der Form von Büchse 8 entweder enger oder weiter gestellt, oder bleiben bei cylindrischer Form unbeweglich stehen. In vorstehendem Falle wird das hohle Werkstück 16 zu einem konischen nahtlosen Rohr ausgewalzt, um z. B. einen hohlen Gewehr- oder Kanonenlauf zu bilden.
Das Rohr würde selbstredend nicht konisch werden, d. h. vorn und hinten gleichen äufseren Durchmesser erhalten, wenn die Büchse 8 ebenfalls cylindrisch wäre, oder auch an der Bewegung des Prefskolbens 1 5 nicht theilnähme. Dies letztere wird leicht dadurch erreicht, dafs man den Ring 35 der Büchse 8 von den Pleuelstangen 36 loslöst und die Büchse 8 dann mit beliebiger Vorrichtung an gewünschter Stelle fixirt, d. h. unverschiebbar macht. Ist der Prefskolben 15, dessen Prefskopf 37 sich mittelst Riefen u. s. w. ebenfalls in das Werkstück 16 einprefst, bis dicht an die Walzen 6 herangekommen, so wird mittelst der Stangen 38 und Muttern 39 die Kupplungsmuffe 40 aufser Eingriff mit der Antriebscheibe 5 gebracht, um das Walzwerk zum Stillstande zu veranlassen.
Hierauf wird der Prefskolben 15 entfernt, sowie der Dorn 22 aus dem Werkstück 16 herausgezogen, und die Walzen 6 werden so viel weiter gestellt, dafs man das Werkstück (oder Rohr) 16 nach vorn oder hinten herausnehmen kann.
Infolge des Druckes der umlaufenden Walzen , sowie des auf dem Werkstück lastenden Druckes beim Einpressen desselben zwischen die Walzen wird an der Stelle, wo die Walzen arbeiten, ein sehr gröfser Druck und grofse Hitze auf dem Dorn 22 (Fig. 1 und 2) an der Arbeitsstelle erzeugt und eine gute Kühlung des Domes ist mit Schwierigkeiten verbunden. Die axiale Verstellung des Dornes 22 während des Walzprocesses soll daher bezwecken, successive andere und noch kühle Stellen des Dornes diesem Druck u. s. w. auszusetzen, sowie ein Festbacken des Werkstückes 16 (glühende Metalle) mit dem Dorn zu verhüten.
Dies Alles ist für eine praktische Ausführung von sehr gröfser Wichtigkeit.
Ferner hat eine Bewegung des Dornes vor Beginn des Walzprocesses den Zweck, den Metallblock überhaupt in die Matrize 17 (Fig. 1) einbringen zu können.
Eine Bewegung des Dornes nach oder eine solche bei Schlufs des Walzprocesses hat den Zweck, den Dorn oder den letzten Theil des nicht verarbeitungsfähigen Theiles des Blockes 16, nämlich dessen, der im letzten Theil der Matrize stecken bleibt, zu entfernen, zwecks Entfernung des gebildeten Werkstückes oder Einbringung des neu zu verarbeitenden Blockes und Einführung des Dornes in den Block.
In Fig. 6, 7 und 8 ist ein Walzwerk dargestellt, bei welchem im Gegensatz zu dem geschilderten Walzwerk das Werkstück 43 durch Antriebscheibe 63 in Drehung versetzt und gleichzeitig zwischen Walzen 44 geprefst wird. Die Walzen 44 sind in einem feststehenden Gehäuse radial verschiebbar gelagert und laufen in Zapfen oder Lagern.
Die Prefsstange 46 einer beliebigen Presse ist mit der Antriebwelle 47 drehbar, aber unverschiebbar bei 48 gekuppelt. Der Prefskopf 49 ist mit der Stange 48 nicht drehbar und nicht verschiebbar verbunden.
Auf der Welle 47 sitzt ferner ein im Querschnitt genau rundes Formstück (allgemein χ genannt), dessen Längsschnitt maisgebend für die Form des zu walzenden Werkstückes 43 ist.
Die Antriebscheibe 63 versetzt nun die Welle 47 in Drehung, gleichzeitig wird Welle 47 durch die Druckstange 46 mitsammt Prefskopf 49 derartig verschoben, dafs das Werkstück 43 durch die mit Riefen versehene Matrize 50 zwischen die Walzen 44 geprefst wird.
Infolge der Leitrollen 51 nimmt Matrize 50 mitsammt dem Werkstück 43 an der Drehung der Scheibe 63 Theil, weshalb auch die Walzen 44 in Drehung versetzt werden.
Gelangen nun die Leitrollen 52 der zweiarmigen Hebel 54 auf Erhöhungen des Formstückes x, so findet durch Vermittelung von Hebeln 54, Stangen 53, Gleitstücken 55 eine Engerstellung der Walzen 44 während des Walz- und Prefsprocesses statt.
Gelangen die Leitrollen .52 dagegen in Vertiefungen des Formstückes x, so findet selbstredend eine Weiterstellung der Walzen 44
statt, da die Leitrollen 52 der Form von χ stets folgen müssen. Durch Handrad 56, Zahnräder 57 und 58 kann man die Leitrollen 52 aufser Berührung mit dem Formstück χ bringen, so dafs bei fester Stellung der Walzen 44 cylindrische Körper hergestellt werden.
Es ist also klar, dafs man durch beliebige Aenderung des Längsschnittes des Formstückes χ bei diesem Walzverfahren runde Gegenstände von beliebigem Längsprofil herstellen kann.
Versieht man das zu verarbeitende Werkstück mit einem passenden Loch und walzt es in dem Walzwerke nach Fig. 1 bis 5 auf einem Dorne aus, so wird dieses Werkstück selbstredend auch hohl.
Das Walzwerk nach Fig. 6, 7 und 8 fabricirt dem Formstück χ entsprechend, laut Fig. 9, den massiven und mit Verstärkungen versehenen Gewehrlauf 59.
In Fig. 10 ist das Fofmstück χ derartig gestaltet, dafs das Werkstück 60 (Schiffswelle, Kuppelungsgestänge) entsteht.
Aus Fig.. 11 kann man entnehmen, wie das Formstück χ gestaltet sein mufs, um die Schwungradwelle 61 herzustellen, während in Fig. 12 die Gestaltung von χ für ein hohles Kanonenrohr 62 angegeben ist. Durch Combination der in Fig. .1 bis 12 dargestellten Vorrichtungen kann man jedes beliebige runde, massive und hohle Werkstück herstellen.
- Dagegen soll das Walzwerk nach Fig. 13 bis 16 wohl nach demselben Princip arbeiten, jedoch zur Anfertigung von im Längsprofil beliebig geformten runden Gegenständen dienen, deren Formen in dem Bedarf der Industrie bekanntlich häufig wechseln.
Eine radiale Verstellung der Walzen 63 findet hierbei dadurch statt, dafs der hydraulische Prefskolben 64 mittelst der Gliederkette 65 die Kettenräder 66 bewegt, auf welchen die Excenter 67 sitzen, die infolge ihrer event, stellbar zu machenden Excentricität ein Enger- und Weiterstellen der Walzen 63 bewirken. Die Kolbenstange 68 ist mit einem Zeiger 69 versehen, welcher auf der Scala 70 genau die Entfernung der Walzen 63 bezw. den zeitigen Durchmesser des Werkstückes 71 anzeigt. Gegen das aus den Walzen.63 heraustretende Werkstück 71 wird mittelst Feder 72, Hebel 73 die Stellschraube 74 geprefst, so dafs die Länge des fortschreitenden Werkstückes 71 von dem Zeiger 75 auf der entsprechend reducirten Scala 70 (oder Metermafs u. s. w.) genau angegeben wird.
Der den Steuerhebel 76 handhabende Maschinenführef hat daher fortwährend eine ganz genaue Angabe, wie dick und lang das Werkstück 71 im gegebenen Augenblick ist.
Bringt man an Stelle der Scala eine Schablone (allgemein y genannt) oder eine Zeichnung an, welche die entsprechend reducirten Mafse des herzustellenden Werkstückes enthält, so braucht der Maschinenführer bei Handhabung des Steuerhebels 76 nur darauf zu achten, dafs die Zeiger 69 und 75 in ihrer Stellung diesen Formen der Schablone oder den Mafsen der Zeichnung entsprechen, um eine genaue Uebertragung (Copirung) auf das herzustellende Werkstück zu bewirken.
Damit ferner Blöcke von beliebiger Länge verarbeitet werden können, wird das Durchpressen derselben von einem Kurbelgetriebe besorgt, welches aus dem im Schlitz der Kurbelscheibe jj verstellbaren Zapfen 78 und der Pleuelstange 79 besteht, welche an der Druck- und Antriebwelle 80 dreh- und lenkbar befestigt ist.. Die Kurbelwelle 81 liegt ,dabei in beliebig durch Schrauben 82 (u. s. w.) verschiebbarer Lagerung, so dafs der Prefskopf 83 so eingestellt werden kann, dafs er bis dicht an die Walzen 63 heranprefst und alles Material verarbeitet. Selbstredend kann die schiebende Bewegung des Prefskopfes .83 auch durch beliebige andere Mittel, z. B. Hydraulik, Supporte, Hebel u. s. w., bewirkt werden, wobei diese Bewegung, durch den Hebel 85 übertragen, ebenfalls unter entsprechender Reducirung, die Form des Werkstückes oder die verarbeitete Menge anzeigen. ■ Ebenso kann Prefskopf 83 ein völliges Durchdrücken des Werkstückes durch die Walzen 63 bewirken.
Ferner kann die Wirkung des hydraulischen Prefskolbens 64 (Fig. 14) durch beliebige andere Kraft erfolgen, wobei eine selbstthätige oder von Hand eingeschaltete Arretirvorrichtung die unabänderliche Stellung der betreffenden Kraft bezw. der Zeiger 69 fixirt.
Hierdurch wird eine unbeabsichtigte und schädliche radiale Bewegung der Walzen 63 verhindert.
Das Einpressen des Metallblockes durch ein Kurbelgetriebe besitzt in der Praxis folgende hochwichtige Wirkung (technischen Effect):
Die Umfangsgeschwindigkeit des rotirenden Zapfens 78 (Fig. 13 und 16) ist fortwährend dieselbe. Dagegen ist die Vorschubgeschwindigkeit des damit durch Pleuelstange 79 u. s. w. verbundenen Prefsstempels 83 gleich Null, wenn der Zapfen 78 mit der Hauptmittellinie des Walzwerkes in einer Linie steht, d. h. wenn er seine höchsten oder niedrigsten Stellungen, erreicht hat.
Die Vorschubgeschwindigkeit von 78 ist am gröfsten, wenn derselbe die in Fig. 13 gezeichnete Stellung einnimmt.
Die mit vorstehendem Walzwerk in Verbindung stehende Dampfmaschine u. s. w., welche ja in der Regel mit durch Regulator verstellbarer Expansion U. s. w. versehen ist, hat zu Anfang des Prefsprocesses geringe Füllung, dagegen infolge des Schwungrades eine gröfsere angesammelte Energie.
Diese wird nun bei vdranschreitender Einpressung des Blockes 71 derart aufgebraucht, dafs, wenn der gröfste (stärkste) Vorschub desselben erfolgt, der Regulator anfängt zu sinken und der Dampfmaschine gröfsere Füllung giebt.
Die Geschwindigkeit bezw. Kraft der Maschine steigt infolge dessen wieder, der Regulator vermindert dadurch die Dampfeinströmung, und da gleichzeitig Vorschub und Kraftverbrauch vermindert werden, so findet eine ungemein glückliche und sparsame Ausnutzung des Dampfes, der Energie der Maschine statt.
Die Wichtigkeit dieser Wirkung ist sofort klar, denn Füllung und Kraft der Maschine kann z. B. kleiner wie gewöhnlich genommen werden.
Bei diesen Verfahren findet demnach eine energische Verdichtung des Materials statt, da die Verarbeitung stets unter Ueberdruck erfolgt, welcher von den zugehörigen Pressen ausgeht und bereits in den zugehörigen Matrizen sehr günstig auf das Werkstück einwirkt. Dieser Ueberdruck kann durch beliebige Mittel (z. B. Hydraulik) unbegrenzt stark gemacht werden.
Je gröfser dieser Ueberdruck ist, im Verein mit entsprechender Matrize und schneller Drehung der Walzen, um so -besser und schneller wird das Material verarbeitet.
Daher eignet sich dies Verfahren in erster Linie zur Anfertigung von Qualitätswaaren, wie Gewehr- und Kanonenläufen, Pleuel- und Kolbenstangen, Schwungrad-, Transmissionsund Schiffswellen, nahtlosen Röhren, Kohlen--Säureflaschen u. dergl.
In Fig. 17 bis 23 ist die Anordnung und Stellung der Walzen für die geschilderten Walzwerke angegeben.
In Fig. 17 und 18 sind die Walzen abc mit ihren halbkugelförmigen Arbeitsflächen derart gestellt, dafs
1. die Mittelpunkte der Walzen im Querschnittt (Fig. 18) auf einer fortlaufenden Kreislinie i liegen, welche jedoch
2. im Längsschnitt (Fig. 17) eine Schraubenlinie (Dreieck k Im) bildet, da die Mittelpunkte der drei Walzen in Abständen tq von einander versetzt sind;
3. ferner sind die Walzenmittellinien l-n, k~o und p-m so gerichtet, dafs sie a) unter einander nicht parallel laufen, b) sich aber auch niemals schneiden, und c) mit der Mittellinie y-\ des Werkstückes χ nicht parallel laufen und d) diese Mittellinie jr-^ niemals schneiden.
Aus Fig. 19 und 20, woselbst die Walzen efg h mit kegelförmigem Längsschnitt angewendet sind und die vorstehend unter 1., 2., 3. angegebenen Principien der Anordnung ersichtlich sind, ergiebt sich im Verein mit Fig. 18 und 19, dafs, wenn auf das Werkstück r ein energischer Druck in der Richtung des Pfeiles s ausgeübt wird, während das Werkstück r nicht rotirt, dagegen sämmtliche Walzen in der angegebenen Pfeilrichtung um das Werkstück gedreht werden, dafs
r. eine bestimmte Stelle im Querschnitt des Werkstückes nicht gleichzeitig mit den correspondirenden Stellen aller Walzen in Berührung kommt, sondern dafs
2. diese Walzen erst nach einander in Wirksamkeit treten, und zwar je nach ihrer Lage, bezogen auf die Druckrichtung der Presse (Pfeil s), und
3. dafs jede Walze bestrebt ist, das in der Pfeilrichtung s eingeprei'ste Material r der vorhergehenden Walze zuzutreiben. Da in Fig. 19 und 20 die sämmtlichen Walzen in der Pfeilrichtung ν um das Werkstück r gedreht werden, so wird z. B. Walze e das Material des Werkstückes r der Walze f> zutreiben, während Walze f es wiederum der Walze g zutreibt, während Walze g es der Walze h zutreibt u. s. w.
4. Da aber der auf dem Werkstück r ruhende erhebliche Ueberdruck (Pfeil s) ein Zurückdrängen des Materials nicht nur verhindert, sondern das Material an den Walzen entlang prefst, und da ferner jede Walze den Fasern des Werkstückes eine andere Richtung giebt, welche sich mit der von der vorhergehenden Walze erhaltenen kreuzt, da ferner sämmtliche Walzen trotz beliebiger Form nur eine einzige Umdrehungsgeschwindigkeit annehmen können, so entsteht eine Lagerung dieser drei und mehr Faserrichtungen, die in Fig. 24 ungefähr zum figürlichen Ausdruck kommt, d. h. die Fasern sind zum Theil schräg zur Längsrichtung der Fortbewegung des Werkstückes, zum Theil quer hierzu gelagert, wobei die ausgezogenen Linien von Fig. 24 die äufsere Lagerung beim Verlassen der Walzen und die punktirten Linien die im Innern des Werkstückes stattfindende Lagerung angeben.
Eine solche Lagerung ist nur für die Qualität des Werkstückes von grofser Wichtigkeit, indem einerseits eine ungeheuer energische Verschiebung der Molecule stattfindet und die sonst bei einseitiger Bearbeitung auftretenden Spannungen vermieden werden, compensirt werden, da sich die verschiedensten Faserrichtungen kreuzen, and andererseits, da in den Faserrichtungen der Materialien erhöhte Beanspruchungen zulässig sind, so können derartige Werkstücke, insbesondere Hohlkörper, gleichzeitig auf .Zug in der Längsrichtung und quer zur Längsrichtung bedeutend stärkeren Anforderungen Stand halten.
In Fig. 21, 22 und 23 greift ein Zahnrad 86 in ein Zahnsegment 87 ein, das auf dem Zapfen 88 drehbar ist, wobei die Achse 89 der Walzen 90 mittelst kugeligen Ansatzes 94
in diesem Zahnsegment 87 gelagert und gegen Drehung gesichert wird.
Mittelst Zapfens 88 kann eine Verstellung der Walzen 90 in der Druckrichtüng (Pfeil s) stattfinden, während man mit den Zahnrädern 86 eine kreisförmige Verstellung quer zur Pfeilrichtung 5 bewerkstelligt.
Ferner ist die Achse 89 mit einem zweiten kugeligen Ansatz in den Stücken 91 (Fig. 23) gelagert, an welche die Schrauben 92 mit kugeligem Ansatz eingreifen und eine radiale Verstellung sowie eine Verstellung in der Pfeilrichtung s gestatten.
Man kann demnach den Mittellinien der Walzen 90 eine ganz beliebige Richtung sowohl unter einander, wie auch zu den Bearbeitungsrichtungen geben, man kann die Walzen so stellen, dafs eine Walze die Wirkung der anderen sowohl aufhebt wie verstärkt oder blos vermindert, oder dafs eine Walze vorarbeitet, während die nächstfolgende fertig arbeitet, polirt, glättet u. s. w.
Rotiren die Walzen umgekehrt, wie bisher angenommen (d. h. entgegengesetzt wie Pfeil ν in Fig. 20 angiebt), so erhält man unter denselben Bedingungen wie vorhin, auch entgegengesetzte Wirkungen.
Dies ist aber für verschiedene warme oder kalte Bearbeitung der verschiedensten Materialien und unter Anwendung der schon beschriebenen Walzwerke von gröfstem Einfiufs auf Qualität, Form und äufseres Aussehen der Werkstücke, d. h. in der Regel wird man zuerst mit grofser Gewalt unter Innehaltung einer Drehrichtung (Pfeil ν in Fig. 20) arbeiten und das Walzwerk (Werkstück) nunmehr entgegengesetzt rotiren lassen, um dasselbe fertig zu bearbeiten, zu glätten u. s. w.
Durch Umkehrung dieser Rotation kann man daher an demselben Werkstück zwei völlig verschiedene Wirkungen oder erst die eine und dann die andere Wirkung umgekehrt

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    1. Eine Abänderung des durch das Patent Nr. 70821 bekannt gewordenen Walzwerkes, dadurch gekennzeichnet, dafs ein Block in eine Matrize derart hineingetrieben wird, dafs bei feststehender Matrize der Block an keiner Rotation theilnehmen kann, dagegen bei rotirbarer Matrize an der Rotation des letzteren theilnimmt, worauf der Block zwischen frei drehbare Walzen geprefst und von diesen ausgewalzt wird.
    2. Eine Ausführungsform des unter 1. geschützten Walzwerkes, bei welchem Pressen mit Matrizen und Copirwalzwerke gemeinsam vorhanden sind, dadurch gekennzeichnet, dafs das Werkstück in eine Matrize geprefst wird, so dafs sich Vorsprünge der umschliefsenden Wandung der Matrize in das Werkstück hineinpressen, wodurch bei feststehender Matrize das Werkstück an der Rotation verhindert ist, dagegen bei rotirbarer Matrize an der Rotation theilnimmt, worauf das Werkstück zwischen frei drehbare, schräg gestellte Walzen geprefst wird, die bei zugehöriger, nicht rotirbarer Matrize sich planetenartig um das nicht rotirende-Werkstück drehen, dagegen bei rotirender Matrize und rotirendem Werkstück feststehen und durch Berührung mit dem Werkstück eine Rotation erhalten, wobei die mit dem herzustellenden Werkstück correspondirende Form eines Formstückes durch Zwischenglieder auf die radiale Stellung der Walzen übertragen (copirt) wird.
    3. Eine Ausführungsform des unter Anspruch i. und 2. geschützten Walzwerkes (Fig. ι bis 5), dadurch gekennzeichnet, dafs ein hohler Prefskolben (15) einen hohlen Block (16) in eine feststehende Matrize (17) derart prefst, dafs der Block durch die sich einpressenden Vorsprünge der Matrize an einer Rotation verhindert wird, worauf der Block (16) zwischen die schräg gestellten Walzen (6) geprefst wird, die in einem mittelst Motorenantrieb (5) und hohler Welle (1) angetriebenen Gehäuse (4) frei drehbar auf Bolzen (9) rotiren und dadurch den Block auf einen Dorn (16) zu einem Rohr auswalzen, wobei diese Walzen (6) radial verschiebbar an Hebeln(13) mittelst Führungsstangen (14), Gleitstücken (42) aufgehängt sind und hierdurch die Form der mechanisch oder von Hand verschiebbaren Büchse. (8) auf die radiale Stellung der Walzen übertragen (copiren).
    4. Eine Ausführungsform des Walzwerkes nach Anspruch 1. und 2. (Fig. 6 bis 9), dadurch gekennzeichnet, dafs ein Block (48) mittelst der mit Motorenantrieb (63) versehenen und rohrenden Pressstempel (47, 49) in eine in dem feststehenden Gehäuse (55) rotirbare Matrize (50) eingeprefst wird, worauf der Block (48) zwischen Walzen (44) geprefst wird, welche denselben auswalzen, wobei auf dem Prefsstempel (47, 49) ein Formstück (x) angebracht ist, gegen welches Gleitrollen (52) von Hebeln (54) anliegen, so dafs die an den anderen Enden der Hebel angehängten und radial verschiebbaren Walzen (44) den Formen von χ (Fig. 10, 11 und 12) folgen und diese Formen auf das Werkstück (48) copiren.
    5. Eine Ausführungsform des durch die Ansprüche i. bis 4. geschützten Walzwerkes,
    dadurch gekennzeichnet, dafs eine Vorrichtung (Fig. 13, 14 und 15) angeordnet ist, welche die Uebertragung der Länge des zu verarbeitenden oder bereits hergestellten Werkstückes (71) mittelst beliebiger Vorrichtungen (Hebel 73, Zeiger 75, Stange 84) auf eine Scala (70) bewirkt, während eine andere Zeigevorrichtung (69) mit derjenigen Vorrichtung (Prefskolbenstange 64) in Verbindung steht, welche die radiale Verstellung der Walzen (63) bewirkt, wodurch der jeweilige Durchmesser des in der Verarbeitung befindlichen Werkstückes (71) auf einer Scala (70) sichtbar (copirt) wird und mit Zeichnungen oder Schablonen des herzustellenden Werkstückes übereinstimmt oder verglichen werden kann.
    Eine Ausführungsform des Walzwerkes nach Anspruch i.und folgende, dadurch gekennzeichnet, dafs die radiale Verstellung der Walzen in Fig. 13, 14 und 15 durch den Bewegungsmechanismus einer beliebigen Presse (Prefskolbenstange 64) erfolgt, welche mit einer Gliederkette (65) versehen ist, die in Kettenräder (66) eingreift und welche mit Excenterscheiben (67) oder Kurbelscheiben versehen sind und dadurch die Walzen (63) radial verstellen. Eine Ausführungsform des durch die Ansprüche i. bis 6. (Fig. i,· 2, 3, 4 und 5) geschützten Walzwerkes, dadurch gekennzeichnet, dafs die axiale Bewegung des Formstückes (Büchse 8) durch Uebertragung der Bewegung des Prefskolbens (15) mittelst Stange (30, 38), Hebel (28, 2g, 32, 34) erfolgt, wobei in höchster Stellung des Prefskolbens (15) der Motorentrieb'(Seilscheibe 5) durch. Ausrückung einer verschiebbaren Kupplung (40) ausgeschaltet wird.
    8.. Eine Ausführungsform des durch Anspruch ι. und folgende geschützten Walzwerkes, dadurch gekennzeichnet, ■■ dafs Walzenstellungen (Fig. 17, 18, ig und 20) angeordnet werden, bei denen die Mittelpunkte (Fig. 17 und 18) oder Arbeitsflächen (Fig. 19 und 20) in Richtung der Werkstückachse versetzt sind.
    9. Eine Ausführungsform des durch Anspruch i. und folgende geschützten Walzwerkes (Fig. 2i, 22 und 23), dadurch gekennzeichnet, dafs die Walzen (90) auf Wellen (89) rotiren, deren beliebig geformte Enden (93) in Klemmen (91) befestigt sind, die durch Schrauben (92) radial verstellbar sind, während die anderen Enden (94) in Zahnsegmeriten (87) befestigt sind, die mittelst Schrauben (88) eine axiale Verschiebung in der Pressendruckrichtung, dagegen mittelst Zahnräder (86) eine Verdrehung quer zu dieser Richtung erhalten.
    10. Eine Ausführungsform des durch Anspruch ι. und folgende geschützten Walzwerkes, dadurch gekennzeichnet, dafs das Einpressen der Metallblöcke zwischen die Walzen laut Fig. 13 und 14 mittelst eines Prefsstempels (93) erfolgt, der durch ein Kurbelgetriebe (γγ, γ8, 79) bewegt wird, wobei die Entfernung des Kurbelgetriebes vom Walzwerk verstellbar (Schraube 82) gemacht ist.
    11. Eine Ausführungsform des durch Anspruch i. bis 10. geschützten Walzwerkes, dadurch gekennzeichnet, dafs die axiale Bewegung des Dornes (22) vor, während und nach dem Walzprocefs durch ein steuerbares Wendegetriebe (25, 26, 27) oder sonstige Vorrichtung diese axiale Bewegung bewirkt wird.
    Hierzu 4 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT391640B (de) * 1982-06-30 1990-11-12 Sumitomo Metal Ind Schraegwalzwerk zur herstellung von rundprofilen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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AT391640B (de) * 1982-06-30 1990-11-12 Sumitomo Metal Ind Schraegwalzwerk zur herstellung von rundprofilen

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