DE2434850C3 - Verfahren zum Herstellen von Rohrluppen - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Rohrluppen

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DE2434850C3 DE19742434850 DE2434850A DE2434850C3 DE 2434850 C3 DE2434850 C3 DE 2434850C3 DE 19742434850 DE19742434850 DE 19742434850 DE 2434850 A DE2434850 A DE 2434850A DE 2434850 C3 DE2434850 C3 DE 2434850C3
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    • B22D13/02Centrifugal casting; Casting by using centrifugal force of elongated solid or hollow bodies, e.g. pipes, in moulds rotating around their longitudinal axis
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Description

Du- Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen voi. Rohrluppen großer Länge, insbesondere von solchen mit einem I.iingcn/Durchmcsscrvcrhältnis von mehr als 20:1. Dies bedeutet, daß bei einem Luppenaußendurchmesser von beispielsweise 200 mm die Luppenlänge mindestens etwa 4 m betragen soll. Luppenlängen von etwa 8 und 10 m bei gleichem Durchmesser, was einem Längen/Durchmesserverhältnis von 40:1 und 50:1 entspricht werden von der Erfindung angestrebt. Derart große Luppenlängen ermöglichen ein besonders wirtschaftliches Herstellen nahtloser Rohre, vor allem auf kontinuierlich arbei-
iü tenden Anlagen, da insbesondere die Menge der zwangsläufig anfallenden unbrauchbaren Endabschnitte durch lange Rohrluppen als Ausgangsmaterial wesentlich verringert wird.
Es ist bereits ein Verfahren zum Vergießen von
is !Metall bekannt, bei dem die Schmelze aus einem Ofen oder einer Pfanne von oben in eine stehende Kokille gegossen, die Kokille unmittelbar nach dem Gießen abgedeckelt, in die Horizontale geschwenkt und nach dem Verschwenken langsam um ihre Längsachse bewegt wird. Bei diesem bekannten Verfahren handelt es sich jedoch um die Herstelllung von massiven viereckigen Blöcken ohne Innenbohrung, so daß hierbei keine Rohrluppen anfallen, die zur Herstellung nahtloser Rohre geeignet sind. Die nach diesem bekannten Verfahren hergestellten Blöcke müßten zunächst mit der für Rohre charakteristischen Innenbohrung und runden Querschnitts/orm versehen werden, bevor sie als Rohrluppe Ausgangsmaterial zur Herstellung nahtloser Rohre sein könnten. Dies ist aber hei dem
.in bekannten Verfahren nicht vorgesehen. Die damit hergestellten massiven Blöcke besitzen eine besonders große Länge bei einem Längen/ Durchmesserverhältnis von mehr als 20: 1, vorzugsweise von 40: 1 und mehr. Derart lange Blöcke lassen sich mit den herkömmlichen Verfahren, beispielsweise mit den Ehrhardtschen Li)chpressen. nicht mehr mit einer Innenbohrung und einer runden Querschnittsform versehen, so daß man gezwungen ist. die nach dem bekannten Verfahren hergestellten Blöcke großer
4(1 Länge in kürzere Abschnitte /u unterteilen. Dabei darf das Langen/Durchmessen erh?ltnis nicht größer als 7: 1 sein, um auf einer Ehrhardtschen Lochpresse noch gelocht werden /u können. Man erhält aber dann wieder Rohrluppen herkömmlicher Länge, so daß auf diese Weise der Vorteil einer besonders wirtschaftlichen Herstellung nahtloser Rohre nicht verwirklicht werden kann.
Außerdem ist ein Verfahren bekannt, bei dem in die noch plastisch oiler sogar flüssig gebliebene Kcrn-
5(i zone eines Blocks in axialer Richtung ein Dorn eingestoßen wird, um einen einseitig offenen Hohlkörper als Rohling für die Erzeugung nahtloser Rohre zu schaffen. Wendet man dieses ebenfalls bekannte Verfahren bei ilen in üblicher Weise in Kokillen gegosseneu Blöcken an. so entstehen wieder kurze Rohrluppen mit einem Längen Durchmesserverhältnis bis zu etwa Kl: 1. weil mit den herkömmlichen Gießverfahren keine längeren Blocke ohne fadenlunker gegossen wirden können. Diese kui/en Rohrluppen cr-
Wi möglichen keine besonders wirtschaftliche Rohrherstellung.
Das letztgenannte bekannte Verfahren ist zwar auch für Blöcke größerer Länge vorgesehen, jedoch nur für solche, die auf Stranggußanlagen hergestellt
(.5 worden sind. Die Anwendung dieses bekannten Verfahrens, bei drin der Dorn in die vom Gießen her noch plastische oder flüssige Kernzone des Blocks gedrückt wird, stößt bei stranggegossenen Blöcken je-
doch auf Schwierigkeiten. So kann das Eindrücken des Dorns erst nach dem Unterteilen des Stranges in entsprechend lange Blöcke erfolgen. Zum Unterteilen darf die Kernzone aber nicht mehr flüssig sein, weil dabei sonst Material aus der Kernzone ausläuft. Auch aus anderen Gründen ist der stranggegossene Block, wenn er nach dem Unterteilen zum Lochen zur Verfugung steht, schon weitgehend verfestigt und bietet dem Dorn erheblichen Widerstand. Ferner besitzt er über seine Länge gemessen ein Temperaturgefälle, so daß der Dorn eingeführt in den voreilenden, kälteren Endabschnitt zwar zunächst gut geführt ist, dann aber zum nacheilenden, wärmeren Ende hin in einen Bereich abnehmender Festigkeit kommt, wo die bekannte verfahrensmäßige Dornt ührung immer schlechter wird und der Dorn seitlich ausweichen kann. Vor allem aber fehlt beim Eindrücken des Dorns unmittelbar am Ende der Stranggußanlage dort eine ausreichende äußere Abstützung des Blocks, so daß sich dieser in unkontrollierbarer Weise radial aufweiten und auch seitlich ausknicken kann.
Um diese Schwierigkeiten zu umgehen, winde bjteits im Zusammenhang mit dem bekannten Verfahren vorgeschlagen, die stranggegossenen BlöcKe in einen Ausgleichsofen zu bringen und so die erforderlichen Temperaturen zu erzielen. Dies kann man naturgemäß auch mit den langen Blöcken durchfühlen, die nach dem an erster Stelle erwähnten bekannten Verfahren herstellbar sind. In beiden Fällen muß jedoch die besondere Wärmebehandlung zur Erzeugung der für das Lochen erforderlichen Temperaturen durchgeführt werden und man benötigt hier/u einen Ausgleichsofen sowie zusätzliche Energie und Abkühlcinrichtungen für den Außenmantel der Blöcke. Durch diesen erheblichen zusätzlichen Aufwand wird der wirtschaftliche Vorteil wieder aufgezehrt, der durch die größere Länge der Rohrluppen erreichbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen von Rohrluppen großer Länge /u schaffen, dem die vorstehend behandelten Nachteile nicht anhaften und mit dem es trotzdem möglich ist. Rohrluppen mit einem Längen/Durchmesserverhältnis von mehr als 20: I. vorzugsweise von 40: 1 und darüber, herzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsg'-mäß durch die Kombination folgender an sich bekannter Merkmale gelöst.
a) daß die Schmelze aus einem Ofen oder einer Pfanne von oben in vine stehende oder schwach geneigte Kokille mit hoher Geschwindigkeit gegossen wird;
b) daß die Kokille unmittelbar nach dem Gießen abgedeckelt wird;
c) daß die Kokil'e sofort in die Horizontale geschwenkt wird;
d) daß die Kokille beim Kippen, spätestens beim Erreichen ihrer horizontalen Lage, langsam um ihre Längsachse bewegt wird;
e) daß in die vom Gießen her noch plastische oder flüssige (Juersthnittkernzone dos erstarrenden Gußstückes mindestens ein Dorn in Längsrichtung eingestoßen und dabei von der kühleren und festeren Querschnittrandzone geführt wird;
f) daß anschließend das Gußstück mit innenliegendcm Dorn eine Vorrichtung zur Weiterverarbeitung zum Rohr, vorzugsweise einem Lösewalzwerk, zugeführi und danach vom Dorn befreit wird.
Hierdurch erzielt man zunächst einen einwandfrei gegossenen und ausreichend langen Block, dessen Temperaturen so sind, daß ohne Schwierigkeiten ein Einstoßen des Domes in die Querschnittkernzone durchgeführt werden kann. Diese Temperaturen brauchen nicht durch eine zusätzliche Wärmebehandlung in besonderen öfen erzielt zu werden, sondern sie entstehen durch das Gießen und den sich daran
tu anschließenden Abkühlvorgang des Gußstückes. Es wurde erkannt, daß dieser Abkühlvorgang bei dem an erster Stelle erwähnten bekannten Verfahren ausgenutzt und während dieses Vorganges mit dem an zweiter Stelle erwähnten bekannten Verfahren begönnen werden muß, um zu der gewünschten Rohrluppe großer Länge zu kommen und die Nachteile der bekannten Verfahren zu vermeiden.
Obwohl das erfindungsgemäße Verfanren grundsätzlich auch mit normaler oder nur etwas erhöhter Gießgeschwindigkeit durchführbar ist, wird jedoch eine besonders hohe Gießgeschwinti^keit bevorzugt. Diese dient einmal der Zeitersparnis, vi,r allem aber soll hierdurch verhindert werden, daß sich noch vor dem Schwenken der Kokille in die Horizontale eine nennenswert dicke Querschnittrandzone verfestigen kann. E:eibt diese Querschnittrandzone bis zum Schwenken in die Horizontale weitgehend plastisch, weil das Gießen und Abdeckein nur kurze Zeit in Anspruch nimmt, so entstehen auch keine Fadenlunker.
3(i weil der bis zum Schwenken in die Horizontale vorhandene, wegen der großen Kokillenlänge besonders hohe ferrostatische Druck keine erstarrte Mantelhaut vorfindet, die sich von der Kokillcnwandung abgelöst hätte und die er sprengen könnte. Aus diesem Grund soll der Ausguß des Ofens oder der Pfanne möglichst groß sein, ggf. dem Kokillenquerschnitt nahezu entsprechen und der Schmelzenzulauf soll mengenmäßig so bemessen sein, daß die Kokille innerhalb kürzester Zeit, z. B. innerhalb von 20 bis 40 Sekunden, gefüllt ist. Aus dem gleichen vorerwähnten Grund soll auch das Abdeckein der Kokille in der kürzest mögliehen Zeit erfolgen. Da\ Drehen der Kokille um ihre Längsachse kann bereits beginnen, wenn sich die Kokille noch in vertikaler Stellung befindet. Es solue jedoch spätestens bei Erreichen der horizontalen Lage einsetzen, um eine gleichmäßige Abkühlung und ein regelmäßiges Gefüge /u erhalten.
Nach dem Einstoßen des Dorns in das Gußstück kann dieses zusammen mit dem Dorn beispielsweise
in einem Lösewalzwerk zugeführt werden, in dem das Gußstück zur Rohrluppe aufgeweitet wird, so daß der Dorn nur noch lose in der Mittelbohrung liegt und leicht aus der Luppe herausgezogen werden kann. Die Luppe »elbst läßt sich dann mit den bekannten Verfahren zu einem fertigen Rohr weiterverarbeiten. Andererseits ist es jedi.th auch möglich, den eingestoßenen Dorn zunächst im Gußstück zu nc lassen und beides einem Schrägwalzwerk, einer Stoßbank oder einer Streckschmiedemaschine zuzuführen und dort
mi weiterzuverarbciten. wobei der Dorn mit als Werkzeug dient und erst spater herausgezogen wird. Ist die Vorrichtung zur Weiterverarbeitung beispielsweise ein Schrägwalzwerk oder eine Streckschmiedemaschine, so kann die Rohrluppe dabei gleichzeitig vom
(i5 Dorn heruntergearboitet werden.
Es ist vorteilhaft, wenn die Schmelze in eine Kokille mit eckiger Querschnittsform eingegossen, nach einer ausreichenden Erstarrung der Querschnittrandzone
das Gußstück aus der Kokille herausgeschoben, es m eine kokillenarlige Aufnahmevorrichtung mit runder Querschnittsform eingebracht und erst dort mit eiern Dorn gelocht wird. Auf diese Weise vermeidet man die bekannten Schwierigkeiten, die beim Gießen von im Querschnitt runden Blöcken auftreten und erhält trotzdem nach Durchführung aller erfindungsgemäßer Verfahrensschritte eine Rohrluppe mit kreisrunder äußerer Querschnittsform.
In aller Regel wird das noch plastische oder flüssige Material der Querschnittkernzone beim Einstoßen des Dorns im wesentlichen in radialer Richtung verdrängt. Auf diese Weise kann nich das im Querschnitt eckige Gußstück den größeren runden Querschnitt der kokillenartigen Aufnahmevorrichtung beim Einstoßen des Dorns ausfüllen, so daß die runde Querschnittsform entsteht. Demgegenüber ist es jedoch auch möglich, daß das noch plastische oder flüssige Material der Querschnittkernzone heim Hinstoben des Dorns im wesentlichen in axialer Richtung verdrängt wird. Dies trifft vor allem dann zu. wenn die Menge des vom Dorn verdrängten Materials größer ist als der Raum, den die kokillenartige Aufnahmevorrichtung aufgrund ihres größeren Querschnittes gegenüber der eigentlichen Kokille zusätzlich zur Verfugung stellt.
Ir weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann in das Gußstück gleichzeitig von beiden Stirnseiten her jeweils ein Dorn eingestoßen werden. Dies erleichtert wegen der geringeren Länge der Dorne deren zentrische Führung. Geht man in der vorbeschriebenen Weise vor. dann empfiehlt es sich, nach dem Zusammen! reffen der Stirnflächen beider Dorne im mittleren l.ängenabschnitt des Gußstückes mindestens einen Dorn etwas über diese Herührungsstelle hinaus weiter in das Gußstück einzustoßen und den anderen Dorn entsprechend zurückzuziehen. Hierdurch beseitigt man etwaige L'nregelmäßigkciten im Bereich der Beruhrungsstelle. so daß die Innenbohrung der Rohrluppe eine einwandfreie Oberfläche erhält.
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Durch-
fiilirMiiii il.'i. prfmrliinosarm.HW-n Verfahrens beispielsweise veranschaulicht. Es zeigt
Fig. 1 eine Gieß- und Dreheinrichtung in Gießstcllutm in der Seitenansicht.
Fig. 2 die Gießeinrichtung gemäß Fig. 1 in Drehstellung in der Seitenansicht.
Ein. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2.
Fig. 4 eine Kokille in der Seitenansicht.
Fig. ? die Kok:!lc gemäß Fig. 4 in der Draufsicht.
Fic.^ einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 4.
Fig. 7 eine Lochvorrichtung in der Draufsicht.
Fie. S einen Schnitt nach der Linie VIII-VIII der Fig ^.
Fig. V einen Schnitt nach der Linie IX-IX der Fig. 7 bei offener Aufnahmevorrichtung.
Fig. Kl einen Schnitt entsprechend Fig. 9 bei geschlossener Aufnahmevorrichtung.
Fig. 11 und 12 jeweils einen Schnitt nach der Linie XI-XI der Fig. 7 vor bzw. nach dem Lochen.
Fig. 13 und 14 jeweils einen Mittellängsschnitt durch die Aufnahmevorrichtung vor bzw. nach dem Einstoßen des Dorns.
Fig. 15 und 16 jeweils einen Mtttellängsschnitt entsprechend Fig. 13 und 14 jedoch bei zweiseitig eindringenden Domen.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Fundament bezeichnet, das eine Grube 2 besitzt. Über die Grube 2 sind Träger 3 gelegt, die parallel nebeneinander sich erstrecken und von denen in Fig. I nur einer sichtbar ist. Zwischen diesen Trägern 3 befindet sieh ein Kokillenträger 4. der in vertikaler Ebene aufgrund der mit 5 bezeichne
ten I .iri'i schwenkbar ist Die Lager 5 sind auf den Trägern 3 angeordnet. Mit Hilfe eines Schwenkhebels (». der von einem Arbeitszylinder 7 bewegt wird, kann der Kokillenträger 4 von der dargestellten vertikalen Gießstellung in eine horizontale Stellung geschwenkt werden. Selbstverständlich sind auch geneigte Stellungen des Kokillenträgers 4 möglich.
In den Kokillentriiger 4 ist eine Kokille 8 zur Aufnahme von schmelzflüssigein Metall eingesetzt. Die Schmelze wird von oben aus einer Pfanne ·> eingegossen, die .in einem Kranhaken 10 hängt. Statt der dargestellten Sehnauzenpfanne kann auch eine Stopfenpfanne verwendet werden. Außerdem iäüi sich tue Schmelze auch über eine Gießrinne oder dergleichen direkt aus einem Ofen in die Kokille 8 leiten.
Die Fig. 2 und 3. welche teilweise im Schnitt dargestellt sind, zeigen, wie die Kokille 8 im Kokillenträger 4gelagert ist. Die Kokille 8besitzt an ihren beiden Endabschnitten - bei großer Kokillenlänge ggl. auch im mittleren Längenabschnitt - Laufkränze 11. die auf Räder 12 aufliegen, welche mit Spurkränzen 12r/ versehe:, sind und welche von einem Motor 13 übet ein Getriebe 14 angetrieben werden können. Die Kokille 8 dreht sieh dann um ihre Längsachse, jedoch mit relativ geringe;- Geschwindigkeit, so daß keine nennenswerten Fliehkräfte aulireten. Die Kokille 8 wird beim Drehen in axialer Richtung von den Spurkränzen 12« der Räder 12 geführt. Letztere halten die Kokille auch in radialer Richtung, ermöglichen aber aufgrund ihrer Anordnung ein Auswechseln der Kokille 8. Zu diesem Zweck lassen sich die in Fig. 3 oberen Räder 12/) durch Lösen der Keilverbindungen Λα entfernen.
Die Kokille 8 ist. wie die Fig. 4 und <S zeigen, mit einem abnehmbaren Deckel 15 und einem ebenfalls abnehmbaren Boden 16 ausgerüstet. Um ein schnelles Lösen sowohl des Deckels 15 als auch des Bodens 16 zu ermöglichen, sind beide mittels Keilverbindungen am Hauptteil der Kokille 8 befestigt. Der Hauptteil der Kokille 8. welcher die Schmelze aufnimmt, besitzt einen etwa quadratischen Innenquerschnitt. Selbstverständlich sind auch andere Querschnittsformen denkbar, ebenso wie andere Verschlußvorrichtungen für den Deckel 15 und den Boden 16 anwendbar sind.
Die flüssige Schmelze wird, wie in Fig. 1 dargestellt, bei etwa senkrecht stehender Kokille 8 eingegossen und unmittelbar danach der Deckel 15 aufgesetzt, so daß die Kokille 8 verschlossen ist. Sofort danach wird der Arbeitszylinder 7 betätigt, so daß die Kokille in die Horizontale geschwenkt wird, entsprechend Fig. 2. wo sie dann langsam um ihre Längsachse sich dreht ggf. auch eine Pendelbewegung um einen großen Winkel durchführt. Wenn die Schmelze so weit abgekühlt ist, daß eine ausreichend feste Randzone entstanden ist. werden sowohl der Deckel 15 als auch der Deckel 16 beseitigt. Das in seiner Kernzone noch plastische oder gar flüssige Gußstück wird von dem in Fig. 2 mit 17 bezeichneten Stöße! auf einen Rollgang 18 aus der Kokille S herausgeschoben. Der Roiigang 18 bringt das Gußstück zu der möglichst nahe bei der Gießvorrichtung gemäß Fig. 1 angeordneten
Lochvorrichtung gemäß Fig. 7. Von einem weiteren Stößel 19 wird das Gußstück quer /u seiner Längsrichtung über einen aus Tragholmen 20 gebildeten Tisch in eine Aufnahmevorrichtung 21 hineingeschoben. Wie Fig. 9 zeigt, ist die Aufnahmevorrichtung 21 liinpsgeteilt ausgebildet und kann aufgrund von Gelenken 22, einem Hi'belgestänge 23 und einem Arbeitszylinder 24 aufgeklappt werden. Ein Anschlag 25 sorgt dafür, daß die aufgeklappte Hälfte der Aufnahmevorrichtung 21 nicht zu weit von der festen Hälfte weggeschwenkt werden kann. Sobald das Gußstück in die aufgeklappte Hälfte der Aufnahmevorrichtung 21 eingelegt ist, wird diese mittels des Arbeitszylinders 24 geschlossen, was Fig. 10 zeigt.
Fig. 11 läßt erkennen, daß die kokillenähnliche Aufnahmevorrichtung 21 einen Innendurchmesser besitzt, der etwa Jem Umkreis der üuerschnittsform der Kok nie H entspricht. Auf diese Weise entstehen Hohlräume 26, indie hineinsieh entsprechend Fig. I 2 das Gußstück bei dem unmittelbar nach dem Einlegen in die Aufnahmevorrichtung 21 durchgeführten Lochen verformt.
Zum Lochen dient ein Dorn 27. dessen Antrieb in Fig. 7 zu erkennen ist. Über ein mit 28 bezeichnetes Dornschloß, welches ein leichtes Auswechseln des Dorns 27 ermöglicht, ist dieser an einer Traverse 29 befestigt. In der Traverse 29 sind Muttern 30 vorgesehen, die in jeweils eine Gewindespindel 31 eingreifen. Die Gewindespindeln 31 sind an ihren Endabschnitten in i^agcr.i 32 gelagert und werden über Kupplungen 33 und ein Getriebe 34 von einem Motor 35 angetrieben. Auf diese Weise kann die Traverse 29 und damit auch der Dorn 27 in axialer Richtung bewegt werden, wobei eine einwandfreie Führung der Traverse 29 in dem mit 36 bezeichneten Rahmen der Lochvorrichtung vorgesehen ist, wozu auf Fig. 8 hingewiesen wird.
An seinem vorderen freien Endabschnitt wird der Dorn 27 von Führungsmitteln 37 geführt, damit ein genau zentrisches Eindringen der Dornspitze in das Gußstück gewährleistet ist. Das Eindringen des Dorns 27 in das Gußstück zeigen die Fig. 13 und 14. Dort ist auch deutlich zu erkennen, daß die dem Dorn 27 abgekehrte Seite der Aufnahmevorrichtung 21 mit einem Deckel 38 verschlossen ist. der jedoch eine Hohrung 39 entsprechend dem Durchmesser des Dorns 27 besitzt. Der Deckel 38 ist an einem Halter 40 befcstigt, der wie Fig. 7 zeigt, quer zur Längsrichtung ties Dorns 27 mit Hilfe einer Spindel 41 und eines Motors 42 verfahrbar ist. Dies ermöglicht einmal ein Verschließen der Aufnahmevorrichtung 21 während des Lochens, indem die Bohrung 39 seitlich so verfahren wird, daß sie außerhalb des Bereiches des Gußstückes sich befindet und der schieberartig ausgebildete Dekkel 38 die Aufnahmevorrichtung 21 verschließt. Das verdrängte Material des Gußstückes schiebt sich in axialer Richtung beim Lochen aus der offengebliebeneu anderen öffnung der Aufnahmevorrichtung 21 heraus, was in Fig. 14 dargestellt ist. Sobald der Dorn 27 in die Nähe des Deckels 38 gelangt, kann dieser in die in Fig. i3 dargestellte Position zurückgefahren werden, damit der Dorn 27 entsprechend Fig. 14 in die Bohrung 39 eingefahren und das Gußstück auf ganzer Länge durchdrungen werden kann.
Nach dem Lochen wird der Dorn 27 zurückgezogen, der Deckel 38 mit seiner Halterung 40 vollständig zur Seite gefahren, so daß die dann fertige Rohrluppe ggf. mit Hilfe des Dorns 27 in axialer Richtung auf einen nicht dargest:llten Rollgang ausgeschoben werden kann.
Wie die Fig. 15 und 16 zeigen, ist auch ein zweiseitiges Lochen mit Hilfe von zwei Dornen 27 möglich, was dann naturgemäß eine beidseitigc Anordnung der Antriebsvorrichtung 28 bis 36 für die Dorne erfordert. Aus der Aufnahmevorrichtung 21 können die fertigen Rohrluppen dann quer zu ihrer Längsrichtung, und zwar zu der dem Rollgang 18 abgekehrten Seite hin, ausgeworfen werden, wozu dann allerdings der Schließmechanismus der Aufnahmevorrichtung 21 zweckmäßigerweise etwas anders ausgebildet sein müßte als in den Fig. 9 und 10 gezeigt. Es wäre zweckmäßig, wenn man dann auch den in den Fig. 9 und 10 ortsfesten Teil der Aufnahmevorrichtung ebenfalls schwenken könnte, gof. sogar als Aushebemitte! zum Ablegen auf ein nicht dargestelltes Transportmittel einrichten würde.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Herstellen von Rohrluppen großer Länge, insbesondere von solchen mit einem Längen/Durchmesserverhältnis von mehr als 20:1, gekennzeichnet durch die Kombination folgender an sich bekannter Merkmale:
a) daß die Schmelze aus einem Ofen oder einer Pfanne von oben in eine stehende oder schwach geneigte Kokille mit hoher Geschwindigkeit gegossen wird;
b) daß die Kokille unmittelbar nach dem Gießen abgedeckelt wird;
c) daß die Kokille sofort in die Horizontale geschwenkt wird;
d) daß die Kokille beim Kippen, spätestens beim Erreichen ihrer horizontalen Lage, langsam um ihre Längsachse bewegt wird;
e) daß ic iie vom Gießen her noch plastische oder liussige Querschnittkernzone des erstarrenden Gußstückes mindestens ein Dorn in Längsrichtung eingestoßen und dabei von der kühleren und festeren Querschnittrandzone geführt wird:
f) daß anschließend das Gußstück mit innenliegendem Dorn einer Vorrichtung zur Weiterverarbeitung zum Rohr, vorzugsweise einem Lösewalzwerk, zugeführt und danach vom Dorn befreit wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze in eine Kokille mit eckiger QuerschrKttsforn: eingegossen, nach einer ausreichenden Ers;arrung der Querschnittfandzonc das Gußstück aus der Kokille herausgeichoben. es in eine kokillenartige Aufnahmevorrichtung mil runder Querschnittsform eingebracht und erst dort mit dem Dorn gelocht wird.
3. Verfahren nach Anspruch I oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß das noch plastische oder flüssige Material der Querschnittkernzone heim Einstoßen des Dorns im wesentlichen in radialer Richtung verdrängt wird.
4. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das noch plastische oder flüssige Material der Querschnittkernzone beim Hin-Stoßen des Dorns im wesentlichen in axialer Rich-J verdrängt wird.
5. Verfahren nach Anspruchs I oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß in das tiußstuck gleichzeitig von beiden Stirnseiten her jeweils ein Dorn eingestoßen wird.
<S. Verfahren nach Anspruch 5. dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Zusammentreffen ller Stirnflachen beider Dorne im mittleren I.ängcnabschnitt dcsdußstückcs mindestens ein Dorn etwas über diese Beruhrungsstelle hinaus weiter in das (iiißstuck eingestoßen und lier andere Dorn entsprechend /uruekge/ogen wird.
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