DE575532C - Verfahren zur Herstellung von Kaliumbicarbonat - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Kaliumbicarbonat Es wurde gefunden, daß man in einfacher Weise zu Kaliumbicarbonat gelangen kann, wenn man Kaliumchlorid in Amrrioniak-Wasser-Gemischen, die mindestens so viel Wasserenthalten, wie zur Verseifung von Kaliumcarbamat zu -bicarbonat notwendig ist, mit Kohlensäure oder Kohlensäure-Ammoniak-Verbindungen bei Temperaturen umsetzt, bei denen Kaliumcarbamat nicht mehr beständig wäre. Die zuzusetzende Menge Wasser kann sich in weiten Grenzen bewegen und richtet sich nach der Löslichkeit des Kaliumchlorids und Kaliumbicarbonats bei den jeweiligen Temperatur- und Druckbedingungen; der Ammoniakgehalt der Lösung soll jedoch stets größer sein als dem Lösungsvermögen des Wassers bei gewöhnlicher Temperatur und gewöhnlichem Druck entspricht, d. h. die Lösung soll stets mehr als 35 0;o Ammoniak enthalten. Die Temperatur und damit auch der Druck können im übrigen ebenfalls in weiten Grenzen geändert werden; man richtet sich zweckmäßig bei der Wahl dieser Bedingungen nach dem jeweils zu verarbeitenden Ammoniak-Wasser-Gemisch. Das erhaltene Kaliumbicarbonat kann durch Erhitzen leicht in Kaliumcarbonat umgewandelt werden; in vielen Fällen, beispielsweise bei der Behandlung mit Mineralsäuren zwecks Gewinnung von Düngesalzen, kann es in gleicher Weise wie Kaliumcarbonat unmittelbar verarbeitet bzv##. verwendet werden.
• Es ist zwar bereits ein Verfahren zur Gewinnung von Natriumbicarbonat und Salmiak vorgeschlagen worden, bei dem von einer Lösung ausgegangen wird, die mehr Ammoniak enthält als dessen Löslichkeit in Wasser bei gewöhnlichem Druck und gewöhnlicher Temperatur entspricht; indessen ließen sich hieraus keine Rückschlüsse auf die Durchführbarkeit des vorliegenden Verfahrens zur Herstellung von Kaliumbicarbonat ziehen. Es gelingt bekanntlich nicht, Kaliumbicarbonat in einer dein Ammoniak-Soda-Prozeß analogen Weise herzustellen, da die Löslichkeitsverhältnisse der entsprechenden Komponenten ganz verschiedener Art sind. Überraschenderweise läßt sich indessen der der Ammoniak-Soda-Herstehung zu Grunde liegende Vorgang auch für die Herstellung von Kaliumcarbonat nutzbar machen, wenn man gemäß der Erfindung die oben gekennzeichneten Ammoniakkonzentrationen anwendet. Beispiel r In ein Druckgefäß werden 8oo 1 flüssiges Ammoniak, zoo 1 Wasser sowie z oo kg fein gepulvertes Kaliumchlorid eingetragen. Alsdann werden bei gewöhnlicher Temperatur unter Rühren ¢5 kg gasförmiges Kohlendioxyd eingeleitet. Nach i Stunde wird die Mutterlauge abgezogen und der Rückstand mit einem Ammoniak-Wasser-G,emisch (8:2) ausgewaschen. Der Rückstand besteht nach dem Trocknen aus etwa i z 5 kg eines etwa 8o%igen Kaliumbicarbonats. Aus der Mutterlauge können durch Eindampfen etwa 55 kg Chlorammonium gewonnen werden.
• Beispiel a In ein Druckgefäß werden iookg fein gepulvertes Ik-'aliumchlorid und iiokg Ammoniumbica.rbonat eingetragen und alsdann kontinuierlich im Laufe einer Stunde bei 6o° unter Rühren ioool einer Lauge, die aus 9oo 1 Ammoniak und i oo 1 Wasser besteht, durch das Reaktionsgefäß hindurchgeleitet. Nach dem Entspannen und Trocknen besteht der Rückstand aus etwa i 3o kg praktisch reinem Kaliumbicarbonat, während aus der Mutterlauge etwa 7okg Salmiak gewonnen werden können.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Kaliumbica.rbonat, dadurch gekennzeichnet, daß man Kaliumchlorid in Ammoniak-Wasser-Gemischen, die mehr Ammoniak, als dessen Löslichkeit in Wasser bei gewöhnlicher Temperatur und _ gewöhnlichem Druck entspricht, und mindestens so viel Wasser enthalten, wie zur Verseifung von Kaliumcarbamat zu -bicarbonat notwendig ist, mit Kohlensäure oder Kohlensäure-Ammoniak-Verbindungen bei Temperaturen umsetzt, bei denen Kaliumcarbamat nicht mehr beständig wäre.