DE578285C - Verfahren zum Entwaessern kristallwasserhaltiger Salze - Google Patents

Description

• Verfahren zum Entwässern kristallwasserhaltiger Salze Es wurde gefunden, daß man kristallwasserhaltigen Salzen, die nicht in beträchtlichem Maße in flüssigem Ammoniak löslich sind, insbesondere den Salzen der Alkali-oder Erdalkalimetalle, mit Vorteil das Knstallwasser dadurch entziehen kann, daß man sie mit flüssigem Ammoniak zusammenbringt. Hierbei löst sich sowohl das eventuell den Salzen mechanisch anhaftende Wasser als auch das Kristallwasser in dem flüssigen Ammoniak auf, und es verbleibt ein vollständig trockenes Salz. Bilden sich bei der Behandlung Ammoniakate, so können diese durch Erhitzen in das betreffende Salz, das nunmehr wasserfrei ist, und in Ammoniak gespalten werden. Das zuriickgewonnene Ammoniak wird zweckmäßig wieder dem Verfahren zugeführt.
• Die Entwässerung von Magnesiumchlorid wird hier nicht beansprucht.
• Es ist zwar bereits bekannt, wasserfreies Natriumsulfat aus seinen Kristallhydraten oder wäßrigen Lösungen darzustellen, indem man die letzteren mit flüchtigen, in Wasser leicht löslichen Substanzen, z. B. mit gasförmigem Ammoniak, bei Temperaturen behandelt, die höher sind als die Temperaturen der Umwandlung der Kristallhvdrate in wasserfreies Salz. Beispielsweise erfolgt die Dehydratation des Natriumsulfats mittels gasförmigen Ammoniaks gemäß diesem bekannten Verfahren bei 400. Auch hat man bereits Glaubersalz durch Eintragen von Kochsalz in die Glaubersalzschmelze und Einleiten von gasförmigem Ammoniak entwässert. Gegenüber diesem Verfahren weist das vorliegende den wesentlichen Vorteil auf. daß es nicht an bestimmte Temperaturen gebunden ist. Es läßt sich bereits bei gewöhnlicher Temperatur oder noch erheblich niedrigeren Temperaturen eine vollständige Entwässerung der kristallwasserhaltigen Salze erzielen, und zwar in wesentlich kürzerer Zeit als durch das vielfach mit Umständen verbundene Durchleiten ammoniakhaltiger Gase durch eine Salzmasse. Außerdem zeichnen sich die nach dem vorliegenden Verfahren erhaltenen Produkte durch große Reinheit aus; insbesondere besteht nicht die Gefahr der Verunreinigung durch Chlor wie bei dem bekannten Eintragen von Kochsalz in eine Salzschmelze.
• Beispiel I In 35 kg flüssiges Ammoniak werden bei oO 100 kg Glaubersalz eingerührt. Es entsteht wasserfreies Natriumsulfat in einer Ausbeute von über 99,5 5 °1O. Die Mutterlauge enthält etwa 0.2 °/o Na2SO4.
• Beispiel 2 220 Teile kristallisiertes Calciumchlorid werden bei - 10° mehrere Male mit flüssigem Ammoniak gewaschen. Es entstehen 2I3 Teile Ammoniakat der Zusammensetzung Ca Cl .6 NH3. Durch Erhitzen des Ammoniakats erhält man unter Abspaltung des Ammoniaks IIo Teile reines. wasserfreies Calciumchlorid.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Entwässern kristallwasserhaltiger Salze, die nicht in beträchtlichem Maße in flüssigem Ammoniak löslich sind, insbesondere von Alkali- oder Erdalkalisalzen; dadurch gekennzeichnet. daß man die Salze mit flüssigem Ammoniak behandelt.