DE515850C - Verfahren zur Gewinnung von Cyaniden und Ferrocyaniden - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Cyaniden und Ferrocyaniden

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DE515850C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/08Simple or complex cyanides of metals
    • C01C3/10Simple alkali metal cyanides
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/08Simple or complex cyanides of metals
    • C01C3/12Simple or complex iron cyanides

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Cyaniden und Ferrocyaniden Es sind bereits Verfahren angegeben worden, um Rhodansalze besonders wirtschaftlich zu erzeugen, sie in Cyanide umzuwandeln und dabei auch im Kreisprozeß zu verfahren.
  • Nachstehend wird nun ein besonders wirtschaftliches Verfahren beschrieben, um über Rhodansalze zu Cyaniden und Ferrocyaniden zu gelangen.
  • Es hat sich nämlich gezeigt, daß die Alkalisulfhydrate sehr leicht aus den Alkalisulfaten in wässeriger Lösung sehr rein darzustellen, daß sie leicht in geschmolzenem Zustand zu erhalten und unter Verwendung der Abfallstoffe aus dem Betrieb besonders günstig zurückzugewinnen sind.
  • Hieraus ergibt sich folgendes Verfahren Zu Beginn des Betriebes wird Schwefelwasserstoff in eine Suspension von Kalkmilch und Kaliumsulfat eingeleitet und in bekannter Weise Kaliumsulfhydrat hergestellt K2 S04 + Ca 0 + 2 H, S = 2 KSH #- Ca S04 + H20.
  • Die Lösung des KSH enthält störende Verunreinigungen, wie Calciumsalze und Kaliumsulfat. Die Calciumsalze können mit Kohlensäure, Karbonaten usw. beseitigt werden, während das Sulfat beim Eindampfen auf etwa 5o° B6 ausfällt. Reste können mit Bariumsalzen beseitigt werden. Die Beseitigung des Sulfates ist wichtig, da seine Gegenwart die Reinherstellung der gewünschten Salze sehr erschwert.
  • Das Kaliumsulfhydrat wird nun weiter eingedampft, bis kein Wasser mehr entweicht, wobei es in eine Schmelze übergeht, in die nun ohne weiteres Dicyandiamid oder ein Derivat des Cyanamids, wie Melamin, Harnstoff, Thioharnstoff u. dgl., eingetragen werden kann, wobei sofort eine Schmelze von Rhodankali entsteht: 2 KSH + C,N4H4 = 2 KCNS -f- NH3. Das entstehende wasserfreie Ammoniak wird nach leichter Reinigung in Wasser oder Säure zu besonders reinen Produkten absorbiert.
  • In die oben erhaltene Schmelze von Rhodankali kann nun direkt Eisen in Form von Spänen eingetragen werden, wobei Cyanbildung erfolgt KCNS -E- Fe = KCN -E- Fes, so daß das Ganze gewissermaßen eine einzige, noch dazu sehr einfache Operation darstellt. Beim Lösen in kaltem Wasser kann man die Cyanide herauslösen, in der Wärme bildet sich direkt Kaliumferrocyanid: 6 MN -;- Fe S = K4Fe Cy" + K2 S.
  • Die übrigen 5 Mol. Fe S werden mit Schwefelsäure zersetzt, wobei neben Eisenvitriol Schwefelwasserstoff entsteht, der zur Rückbildung von Sulfhydrat aus Kalk und schwefelsaurem Kali sowie aus der Schwefelkaliumlösung dient, die beim Eindampfen der oben angegebenen Ferrocyankalilösung in genügend reiner Form anfällt.
  • Die Vorteile dieses Verfahrens werden besonders überraschend, wenn Berliner Blau oder ein sonstiger Cyaneisenblaufarbstoff hergestellt werden soll. Dann kann nicht nur ein großer Teil des anfallenden Eisenvitriols Verwendung finden, sondern das viel wertvollere Kaliumsulfat wird auch noch zurückgewonnen: KJeCy,; + FeS04 = Fe2FeCys -f- 2 K2S04.
  • Daraus erhellt die außerordentliche Wirtschaftlichkeit des Verfahrens.
  • Sollen an Stelle der Kaliumsalze Natriumsalze Verwendung finden, so ist die Arbeitsweise analog, man kann aber zur Erleichterung der Trennung des Ferrocyannatriums vom Schwefelnatrium letzteres vor dieser Trennung in Sulfhydrat verwandeln, selbstverständlich ist dies auch beim Kalisalz möglich.
  • Beispiel i Das Verfahren verläuft gemäß nachstehenden Gleichungen, aus denen die Mengenverhältnisse sich ergeben: i. 2 K2 S04 + 2 Ca0 + 4H, S = 4 KSH -E- 2 CaS04, 2. 6 KSH -f- 3 C2N4H4 = 6 KCNS + 6 NH3, 3. 6 KCNS -' , 6 Fe = 6 KCN + Fe S, 4. 6 KCN -f- Fe S = K4Fe Cy,; -j- K2 S, 5. K, S -f- H, S = 2 KSH, 6. 5 Fe S -E- 5 H2 S04 - 5 Fe S04 -f- 5 H2 S, 7. K4FeCye + 2 FeS04 = Fe2Fe Cy, + 2 K2 S04.
  • In einem mit Deckel und Gasabzug versehenen Schmelzkessel werden gemäß Gleichung 2 etwa 45o kg KSH in geschmolzenem oder festem Zustand mit etwa 250 kg Dicyandiamid vorsichtig geschmolzen, bis eine klare Schmelze erreicht ist.
  • In diese Schmelze werden dann etwa 35o kg Eisen in Form von Spänen o. dgl. eingetragen und weiter erhitzt, bis praktisch alles Rhodan verschwunden ist, was je nach der Temperatur 1/2 bis 4 Stunden dauert. Bei 5oo ° dauert es etwa i Stunde.
  • Die Schmelze wird mit heißem Wasser oder Waschlauge behandelt, notfalls etwas gekocht und filtriert, wobei nach 4 Gelbkali entsteht, das von dem überschüssigen Fe S abfiltriertwird.
  • Die Gelbkalilösung wird zur Kristallisation gebracht nach allenfalsigem Eindampfen, wobei fast reine K2 S-Lauge zurückbleibt, die durch einen Teil des nach 6 entstehenden H, S in K SH zurückverwandelt wird.
  • Das Gelbkali wird in bekannter Weise in. Wasser gelöst und mit einem Teil der ebenfalls nach 6 entstandenen Ferrosulfatlösung unter Oxydation in Blau verwandelt, wobei die nach .,7 entstehende Kaliumsulfatlösung je nach Konzentration ganz oder teilweise zur Erzeugung der Hauptmenge des KSH nach = unter Mitbenutzung des größten Teiles des nach 6 entstandenen H, S Verwendung findet. Diese KSH-Lauge dient nach Eindampfen zu einem neuen Ansatz. Will man an Stelle von Gelbkali Cyankali erhalten, so läßt man die Schmelze zunächst abkühlen. Darauf wird sie mit kalter Mutterlauge oder kaltem Wasser ausgelaugt, wobei das Cyankali sich löst, ohne mit dem Schwefeleisen in nennenswertem Maße zu reagieren. Nach der Filtration erhält man dann eine cyankalihaltige Lösung, aus der das reine Produkt durch Eindampfen im Vakuum in Kristallform gewonnen werden kann. Die Mutterlauge kann nach Abkühlung und Verdünnung zum Auslaugen eines neuen Postens abgekühlter Schmelze Verwendung finden. Beispiel o-336 kg Natriumsulfhydrat werden zur wasserfreien Schmelze verdampft und etwa 25o kg Dicyandiamid unter Luftabschluß und Auffangen des gebildeten Ammoniaks unter vorsichtigem Erhitzen eingetragen.
  • Sobald eine klare Schmelze entstanden ist, trägt man etwa 350 kg Eisenspäne ein, erhitzt auf etwa 5oo ° C so lange, bis praktisch alles Rhodan verschwunden ist, was i bis 2 Stunden dauert.
  • Das Ganze wird so lange erkalten gelassen, bis man Wasser oder Betriebslauge ohne Zersetzung zugeben kann, und dann unter Rühren zum Kochen gebracht, bis alles Natriumcyani.d in Ferrocyannatrium übergegangen ist.
  • Die das Gelbnatron enthaltende Lösung wird vom übriggebliebenen Schwefeleisen abfiltriert und zwecks Entfernung etwaiger Kohlensäure mit Kalk gereinigt, worauf man das vorhandene Schwefelnatrium _ reit Schwefelwasserstoff in Sulfhydrat verwandelt. Beim Eindampfen scheidet sich das Gelbnatron in kleinen Kristallen ab, während eine Sulfhydratlauge zurückbleibt, die in den Betrieb zurückgeht.
  • Die Verarbeitung des verbleibenden Schwefeleisens mit Schwefelsäure unter Mitgewinnung von Eisenvitriol und die Neubildung von Natriumsulfhydrat erfolgt in bereits angegebener Weise.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Cyaniden und Ferrocyaniden aus Dicyandiamid, dadurch gekennzeichnet, daß man in bekannter Weise aus Alkalisulfaten, Kalkmilch und Schwefelwasserstoff erzeugte Alkalisulfhydratlösungen nach Entfernung des Calciumsulfates und Alkalisulfates durch Fällen und Eindampfen in eine wasserfreie Schmelze überführt, in diese Schmelze Dicyandiamid einträgt und das entstandene Rhodanalkali schließlich in an sich bekannter- Weise mit Eisen oder Wasserstoff oder mit beiden Produkten erhitzt,. worauf. man entweder mit kaltem Wasser das entstandene Alkalicyanid entfernt oder durch Behandlung der in Gegenwart von Eisen erzeugten Schmelze mit warmem Wasser Ferrocyanalkali und Alkalisulfid extrahiert, welche durch fraktionierte Kristallisation getrennt werden.
  2. 2. Weitere Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß man das bei Anwendung von Eisen entstandene Schwefeleisen in an sich bekannter Weise mit Schwefelsäure zersetzt und aus dem dabei entweichenden Schwefelwasser-Stoff in Verbindung mit dem anfallenden Alkalisulfid zu neuer Umsetzung geeignetes Sulfhydrat gewinnt.
  3. 3. Weitere Ausbildung des Verfahrens nach den Ansprüchen x und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Herstellung von Berliner Blau das bei Behandlung des Schwefeleisens mit Schwefelsäure entstehende Ferrosulfat mit dem gemäß Anspruch r erhaltenen Ferrocyanalkali in an sich bekannter Weise umsetzt und das dabei gebildete Alkalisulfat zur Erzeugung neuer Mengen Alkalisulfhydrat verwendet.
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