DE575320C - Herstellung von Engelschem Salz (Kaliumbicarbonat-Magnesiumcarbonat) - Google Patents

Herstellung von Engelschem Salz (Kaliumbicarbonat-Magnesiumcarbonat)

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DE575320C
DE575320C DES85557D DES0085557D DE575320C DE 575320 C DE575320 C DE 575320C DE S85557 D DES85557 D DE S85557D DE S0085557 D DES0085557 D DE S0085557D DE 575320 C DE575320 C DE 575320C
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F5/00Compounds of magnesium
    • C01F5/24Magnesium carbonates

Description

  • Herstellung von Engelschem Salz (Kaliumbicarbonat-Magnesiumcarbonat) Im letzten Absatz der deutschen Patentschrift 37 oho von Borsche und Brünj es ist ein Verfahren zur -Darstellung von Engelschem Salz beschrieben, nach welchem man in ein wäßriges Gemisch von Kalisalzen und Magnesiumverbindungen, z. B. in eine Lösung von Carnallit, zuerst kohlensaures Ammoniak und Kohlensäure einleitet, nach einiger Zeit Chorkalium hinzufügt und wiederum Kohlensäure einleitet. Man erhält dann Kristalle des triklinischen Systems, die Engelsches Salz enthalten.
  • Da es nicht rechten Sinn zu haben schien, zu einer Carnallitlösung noch nachträglich Chlorkalium hinzuzugeben, um das bei dem Verfahren des Patents zuerst sich bildende Ammoniummagnesiumcarbonat zum Engclschen Salz umzusetzen, hat man angenommen, die Erfinder hätten bei Verwendung von Carnallit,was allerdings aus dem Wortlaut der Patentschrift nicht klar hervorgeht und auch gar nicht beansprucht ist, ohne nachträglichen Zusatz von Chlorkalium einstufig gearbeitet, und es wäre nicht zur Ausscheidung- des ziemlich schwer löslichen neutralen Ammoniumcarbonatdoppelsalzes gekommen.
  • Nach den diesseitigen Beobachtungen kann die Ausscheidung dieses Salzes nur vermieden werden, wenn man von vornherein einen Kohlensäureüberschuß anwendet. Auch Borsche und Brünjes müßten einen solchen Überschuß angewandt haben, was daraus gefolgert wird, daß sie von der Einleitung von kohlensaurem Ammoniak und Kohlensäure sprechen. Praktisch haben jedenfalls Borsche und Brünj es immer in zwei Stufen gearbeitet, weil das im letzten Absatz ihres Patents beschriebene Verfahren nicht zu guten Ausbeuten führte.
  • Erfinder haben sich um Ausbildung des einstufigen Verfahrens bemüht. Sie haben stets mit einem so großen Kohlensäureüberschuß gearbeitet, daß sich nur das leicht lösliche Ammoniumbicarbonatdoppelsalz bilden konnte, nicht das schwer lösliche Ammoniumcarbonatdoppelsalz.
  • Mag man nun immer noch so vorsichtig sein, wenn man mit gasförmigem Ammoniak oder mit Ammoncarbonat und mit einem Kohlensäureüberschuß arbeitet, so läßt sich wegen der Alkalität.des Ammoniaks bzw. Ammoncarbonats doch nicht vermeiden, daß in geringen Mengen basisches Magnesiumcarbonat zur Ausscheidung kommt, welches das Engelsche Salz verunreinigt und seine Filtration erschwert. .
  • Es wurde nun gefunden, daß ohne besondere Vorsichtsmaßregeln ein von basischen Produkten freies, leicht filtrierendes Enggelsches Salz erhalten werden kann, wenn man zta der Mischung der Komponenten Ammonbicarbonat in fester Form fügt. Die Ver- Wendung des Ammonbicarbonats hat den weiteren Vorteil, daß die Apparatur bedeutend vereinfacht werden kann insofern, als die Zuleitungen für die Kohlensäure und eventuell auch das Ammoniak in Fortfall geraten.
  • Das Ammonbicarbonatkann z. B. im Laufe von 4 Stunden in eine Carnallitlösung eingerührt werden, wobei die Umsetzung im Sinne der folgenden Gleichung stattfindet: KCl + MgCl, -r- 3 NH,HCOg ^KHCOs#M9C03#4H20+iNH,Cl+C02. Da sich bei dieser Umsetzung Kohlensäure entwickelt, so ergibt sich, daß es nicht erforderlich ist, ein Ammonbicarbonat zu verwenden, das ganz genau der Normalformel entspricht. Eine- geringe Beimischung von neutralem Ammoncarbonat schadet nichts. Übrigens hat die Kohlensäureentwicklung den Vorteil, die Durchmischung der Reaktionsmasse zu begünstigen. Auch hat man die Sicherheit, falls man statt von Magnesiumchlorid von Magnesiumcarbonat oder -oxyd ausgeht, daß dank dieser Kohlensäureentwicklung eine vollkommene Umsetzung der Magnesiumverbindung zu Engelschem Salz stattfindet.
  • Immer ist das nach dem beschriebenen Verfahren hergestellte Engelsche Salz von geringen Mengen des Magnesiumammoniumbicarbonatdoppelsalzes begleitet, das bei der späteren Zersetzung des Engelschen Salzes unter Druck Ammoniak und Kohlensäure entstehen läßt. Dabei scheidet sich Magnesiumcarbonat als künstlicher Magnesit aus, der auf Magnesia für die verschiedensten Zwecke verarbeitet werden kann.
  • Die Absatzmöglichkeit der Magnesia ist äußerst schwankend. Es kann erwünscht sein, recht viel Magnesiumcarbonat im Verlaufe des vorliegenden Prozesses zu erzeugen. Das gelingt, wenn man der Carnallitlösung noch magnesiumchloridhaltige Andlauge beigibt und die äquivalenten Mengen Ammoniumbicarbonat später dem Reaktionsgemisch zusetzt.
  • Es kann aber auch erwünscht sein, bei schlechtem Absatz der Magnesia möglichst wenig Magnesiumcarbonat zu erhalten, d. h. also ein Engelsches Salz, das an Ammondoppelsalz arm ist. Um dies zu erreichen, muß man mit Lösungen arbeiten, die möglichst viel Chlorkalium enthalten, was am besten bei Temperaturen von 30' und darüber gelingt. Da sich aber bei dieser Temperatur das Ammoniumbicarbonat bereits zu stark zersetzt, so muß man, um die Bildung basischen Salzes zu verhindern, -während der Umsetzung Kohlensäure einleiten.
  • Beispiel i -8oo 1 Lösung mit 103 9/l Chlormagnesium und Zoo gil Chlorkalium wurden bei 2o ° in 21/2 Stunden unter Umrühren mit 2io kg feinkörnigem Ammonbicarbonat versetzt. Nach Abscheidung des Niederschlages und nachträglichem Decken wurden 2io kg Doppelsalz mit 0,03 % Cl, 0,9 % NH3, i2,4 % K20 und 13,100 Mg0 erhalten. Daneben fielen 765 1 Mutterlauge mit 124 g11 KCl an.
  • Beispiel 2 5oo 1 Lösung mit 194 9/l Chlormagnesium und 94,8 g11 Chlorkalium wurden mit 6o kg 98 0/0igem Chlorkalium versetzt und dann in 5 Stunden unter Umrühren 270 kg feinkörniges Ammonbicarbonat eingetragen. Nach Abscheidung des Niederschlages und nachträglichem Decken wurden 235 kg Doppelsalz mit o,o5 0/0 Cl, 2j1/0 NH3, 11,20/0 K20 und 15,7'/, Mg0 erhalten. Daneben fielen 4671 Mutterlauge mit ioo g/1 KCl an.
  • Beispiel 3 450 1 Lösung mit iog gil Chlormagnesium und 2io g11 Chlorkalium wurden in 5 Stunden bei 30 ° unter Durchleiten von 35 %iger Kohlensäure mit i2o kg feinkörnigem Ammonbicarbonat versetzt. Nach Abscheidung des Niederschlages und nachträglichen Decken wurden i2o kg Doppelsalz mit o,o3 0/0 Cl, o,6 0/0 NH3, 13,1 % K20 und 14,1 % M90 erhalten. Daneben fielen 430 1 Mutterlauge mit 1349/1 K Cl an.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Engelschem Salz durch Behandlung von Kalisalzen und Magnesiumverbindungen in wässeriger Phase mit Ammoniak und Kohlensäure, dadurch gekennzeichnet, daß in die Lösung der Salze Ammoniumbicarbonat in fester Form eingetragen wird"
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Erzielung eines an Ammoniumbicarbonatmagnesiumcarbonatdoppelsalz reicheren Produktes Magnesiumsalz im Überschuß verwendet und entsprechend mehr Ammoniumbicarbonat einträgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei Steigerung der Umsetzungstemperaturen auf 30 und mehr Grad Kohlensäure eingeleitet wird.
DES85557D 1928-05-19 1928-05-19 Herstellung von Engelschem Salz (Kaliumbicarbonat-Magnesiumcarbonat) Expired DE575320C (de)

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