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Sicherheitsvorrichtung für Drahtziehmaschinen Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Schutz der an Drahtziehmaschinen und ähnlichen Arbeits- oder
Werkzeugmaschinen beschäftigten Arbeiter, die mit möglichster Beschleunigung den
Maschinenantrieb selbsttätig ausrückt, falls ein Arbeiter von der Maschine .erfaßt
und dadurch gefährdet wird. Im allgemeinen wird bei den bekannten Maschinen zum
Ausrücken ein Fußtritthebel benutzt; es ist jedoch nur in den seltensten Fällen
möglich, daß der gefährdete Arbeiter selbst oder ein anderer mittels dieses Hebels
die Maschine zeitig genug auszurücken vermag, um Unglücksfälle zu verhüten.
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Es sind daher schon bei Drahtziehmaschinen Einrichtungen bekanntgeworden,
bei denen ein Anschlag vorhanden ist, der beim Auftreffen eines gefährdeten Körpers
ausweicht und die Maschine selbsttätig stillsetzt. Diese Einrichtungen sind aber
im Sinne des Drahtlaufes vor dem Zieheisen angeordnet und so gelagert, daB sie seitlich
von der Hasp'eltrommel und der Auflaufstelle des Drahtes auf diese Trommel liegen.
Gerade diejenige Stelle aber, die die meiste Gefahr für den Arbeiter bringt, nämlich
die Auflaufstelle des Drahtes auf die Haspeltrommel, ist ungeschützt.
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Gemäß der Erfindung wird dieser Nachteil dadurch beseitigt, daß. der
Anschlag zwischen dem Ziehwerkzeug und der 'Ziehtrommel in der Nähe des Auflaufpunktes
des Ziehgutes auf die Ziehtrommel angeordnet ist. Dieser Sicherheitsanschlag wird
vorzugsweise als gegen den gefahrbringenden, umlaufenden Maschinenteil gerichteter
Hebel oder Kurbelarm ausgebildet und kann mit dem Fußtritthebel gekuppelt sein.
Beim Auftreffen eines gefährdeten Körpers wird er aus seiner Ruhestellung bewegt
und setzt durch diese Bewegung die Maschine still.
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Weitere Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung sind aus der folgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles des Erfindungsgegenstandes zu entnehmen.
Die Fig. i bis 3 zeigen den Erfindungsgegenstand schematisch, und zwar die Fig.
i und 2 ,eine Haspeltrommel mit Sicherheitsvorrichtung in Ansicht bzw. im Schnitt.
Die Fig.3 ist eine Aufsicht auf eine aus mehreren Haspieltrommeln bestehende Ziehbank,
von denen zwei Haspeltrommeln mit ihren Zieheisen und Sicherheitsvorrichtungen dargestellt
sind.
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Auf dem Maschinentisch i ist die Haspelscheibe oder -trommel a drehbar
gelagert, und darunter ist der übliche Fußtritthebel3 vorgesehen, der, bei q. drehbar,
mit seinem kürzeren Arm 5 auf den Ausrücker der Haspelscheibe wirkt. Neben dieser
altbekannten Ausrückvorric'htung ist die Sicherheitsvorrichtung angebracht, die
den Gegenstand der Erfindung bildet, und die verhüten soll, daß der den Grobdrahtzug
bedienende Arbeiter
durch das Ziehgut oder die umlaufende Haspelscheibe
erfaßt, in die Maschine hineingezogen und verletzt wird. Um dem vorzubeugen, ragt
in die Gefahrzone ein Sicherheitsanschlag 6, der von einer senkrechten Welle 7 getragen
wird und so mit ihr fest verbunden ist, daß er bei einer Drehung in seiner Ebene
die Welle 7 mitnehmen muß. Diese Welle trägt außerdem, ebenfalls unverrückbar auf
ihr befestigt, einen Nocken 8, und dieser dient zur Stützung eines Gewichtshebels
9, der auf einer nur mit dem Gewichtshebel zusammen drehbaren Welle i o gelagert
und durch ein gegebenenfalls auf ihm verstellbares Gewicht i i belastet ist. Auf
der Welle io sitzt außerdem eine Gabel i2 mit- einer Rolle 13, und zwar so, daß
die Rollre 13 sich oberhalb des FuBtritthebels 3 befindet.
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Die Zeichnung veranschaulicht die vorstehend erläuterte Vorrichtung
in der Bereitschaftsstellung. Kommt der Arbeiter - in den Gefahrhereich, so trifft
er gegen den Sicherheitsanschlag 6. Der Sicherheitsanschlag 6 weicht in Richtung
15 aus und dreht hierbei die Welle 7 und damit auch den Nocken 8, der den Gewichtshebel
9 mit dem Gewicht i i angehoben hält, also in der Stellung, die in Fig.2 gestrichelt
gezeichnet ist. Es genügt schon eine geringe Drehung des Anschlages 6 und damit
des Daumens 8, um dem Gewichtshebel9 seine Unterstützung zu entziehen; der Gewichtshebel
fällt dann herab in die voll ausgezogen gezeichnete Stellung nach Fig.2, und hierbei
trifft die von der Gabel 12 getragene Rolle 13 auf den Fußtritthebel3; letzterer
wirkt auf den Ausrücker der Haspelscheibe und setzt damit die Maschine sofort still.
Die Maschine wird also durch den gefährdeten Körper selbst ohne dessen Zutun und
ohne fremde Hilfe ausgerückt.
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Damit der Sicherheitsanschlag 6 Arbeiten nicht behindert, die während
des Stillstandes der Maschine auszuführen sind, ist er mit seiner'Welle 7 durch
ein Gelenk 1¢ verbunden, das ihm zwar, wie oben erwähnt, nicht gestattet, sich in
seiner Ebene gegen die Welle 7 zu verdrehen, :es jedoch ermöglicht, den Arm 6 hochzuklappen
und damit aus seiner Normalstellung herauszubewegen, ohne daß sich die Welle 7 hierbei
dreht. Da nun aber die Gefahr besteht, daß die Maschine eingerückt wird, ohne daß
der Arm 6 die in Fig. i gezeichnete Sperrstellung einnimmt und die Schutzvorrichtung
dann wirkungslos bleiben würde, -empfiehlt es sich, den Arm 6 so mit der Einrückvorrichtung
oder einem anderen wichtigen Teil des Maschinenantriebes zu verbinden, daß die Maschine
nicht in Gang gesetzt werden kann, solange der Arm 6 nicht wieder in seine Schutzstellung
gebracht ist. Diese Verbindung kann auf mechanischem oder elektrischem Wege hergestellt
sein.
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In der Fig. 3 sind dieselben Zahlen wie in den Fig. i und 2 zur Bezeichnung
der einzelnen Teile verwendet. Zwischen den einzelnen Ziehtrommeln ist eine Schutzwand
16 vorhanden, die beispielsweise aus Blechen bestehen kann. Der zwischen den beiden
Ziehtrommeln liegende Teil der Schutzwand dient zur Befestigupg der Sicherheitsvorrichtungen.
Die senkrechten, die Hebel 6 tragenden Wellen 7 sind ihrerseits durch Bleche 17
verdeckt, damit nicht der Arbeiter zwischen die senkrechte Welle 7 und die Schutzwand
16 kommen kann, wobei dann nicht der Sicherheitsanschlag 6 betätigt werden würde.
Die Erfindung ist an die gezeichneten Ausführungsbeispiele nicht gebunden. Die einzelnen
Teile können durch andere, dieselbe Wirkung hervorrufenden Teile -ersetzt werden.