DE57061C - Selbstthätige Feuerlöschvorrichtung - Google Patents
Selbstthätige FeuerlöschvorrichtungInfo
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A62—LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
- A62C—FIRE-FIGHTING
- A62C37/00—Control of fire-fighting equipment
- A62C37/08—Control of fire-fighting equipment comprising an outlet device containing a sensor, or itself being the sensor, i.e. self-contained sprinklers
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Landscapes
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- Safety Valves (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 61: Rettungswesen.
Selbstthätige Feuerlöschvorrichtung.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. Juli 1890 ab.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Feuerlöscher, welcher mit dem
Wasserleitungsrohr in Verbindung gebracht wird und mit einem Auslafs versehen ist, der
durch ein Ventil abgeschlossen gehalten wird. Das Ventil wird für gewöhnlich durch eine
leicht schmelzende oder auf andere Weise von der Hitze zu verändernde Verbindung auf seinen
Sitz niedergehalten, so dafs erst bei einer ganz bestimmten Temperatur das Ventil freigegeben
wird und ein Ausfliefsen des Wassers und dadurch Auslöschen des Feuers stattfinden kann.
Es mufs hierbei in Betracht gezogen werden, dafs ein diesem Zweck dienendes Ventil auch
so beschaffen sein mufs, dafs es sogar für eine Reihe von Jahren ohne Aufsicht gelassen werden
kann, auch wenn sich, wie es häufig der Fall sein wird, diese Ventile an ungünstigen
Stellen befinden, wo dieselben den zerstörenden Einflüssen von Wind und Wetter, Gasen
u. s. w. ausgesetzt sind. Ein vollkommenes Ventil soll aber trotz dieser ungünstigen Bedingungen
exact arbeiten, selbst nach einer längeren Ruhepause sich ganz und sicher
öffnen, sobald die Hitze die das Ventil niederhaltenden Verbindungen geschmolzen oder gelöst
hat. Die bis jetzt bestehenden derartigen Einrichtungen entsprechen jedoch diesen Anforderungen
nicht, sondern sind unvollkommen und unverläfslich.
Durch die Einwirkungen des Rostes u. s. w. entstehen häufig undichte Stellen oder die Ventile
sind in ihren Sitzen so eingerostet, dafs sie sich zur rechten Zeit nicht öffnen. Es hat
sich herausgestellt, dafs Gummidichtungen oder dergleichen nach einem gewissen Zeitraum unbrauchbar
werden, während wiederum weiche Metallabdichtungen, z. B. Blei, so eingedrückt werden und schliefslich so fest an einander
haften, dafs ein Oeffnen des Ventils nicht möglich ist. Diese Uebelstände zu beseitigen, sind
viele Versuche angestellt und die verschiedensten Constructionen ausgeführt worden. Durch vorliegende
Erfindung wird nun der beabsichtigte Zweck auf die denkbar einfachste Weise erreicht,
und zwar durch eine Vorrichtung, welche noch niemals angewendet wurde von der grofsen Zahl der Erfinder, die die Lösung
dieses Problems angestrebt haben. Die Erfindung beruht im wesentlichen darauf, dafs
Ventil oder Ventilsitz oder beide aus Glas oder einem ähnlichen nicht metallischen Material,
welches neben der erforderlichen Härte und Glätte eine grofse Widerstandsfähigkeit gegen
Zersetzung u. s. w. besitzt, hergestellt werden. Es ist dabei zu beachten, dafs die Erfindung
nicht auf diese bestimmten Materialien, Glas, Porcellan u. s. w., beschränkt sein soll, sondern
es sollen unter »Glas« auch alle die gleichwerthigen Materialien mit inbegriffen sein, welche
die erforderlichen Haupteigenschaften besitzen, als Nichtzerfrefsbarkeit, Glätte und Härte.
Auf der Zeichnung ist die Erfindung in den praktischsten Ausführungsformen zur Veranschaulichung
gebracht.
Fig. ι zeigt ein Glasventil mit Metallsitz.
Fig. 2 ist ein Metallventil mit Glassitz.
Fig. 3 stellt die Vereinigung beider dar: Glasventil mit Glassitz.
Fig. 4 ist ein Verticalschnitt durch einen selbstthätigen Feuerlöschapparat mit biegsamem
Ventilsitz.
12. Auflage, ausgegeben am 14. August igoi.)
Fig. 5 ist eine ähnliche Ansicht, welche das Ventil in geöffneter Stellung zeigt.
Fig. 6 veranschaulicht in vergröfsertem Mafsstabe ein auf den Sitz niedergedrücktes Ventil
und
Fig. 7 zeigt dasselbe in freigegebener Stellung und die Ablagerung an der Sitzfläche
durchbrochen.
Fig. 8 zeigt ein biegsames Ventil in seiner normalen Stellung und
Fig. 9 ist eine Ansicht desselben in freigegebener Stellung.
Infolge von Untersuchungen hat sich herausgestellt, dafs ein Glasknopf, mit seiner natürlichen
Glasur ohne künstliches Glattschleifen gegen einen biegsamen Metallsitz geprefst, einen
vollständig luft- und wasserdichten Abschlufs ergiebt, trotzdem die Oberfläche des Glases
keineswegs mathematisch genau glatt ist. Aus diesem Grunde besteht das Abschlufsventil der
vorliegenden Erfindung aus einem abgerundeten Glasknopf, welcher auf die Oeffnung einer
biegsamen Metallplatte geprefst wird. Es empfiehlt sich, den Glasknopf abzurunden, weil
derselbe dann besser seine Lage behält und nur eine schmale Kante des Ventilsitzes gegen
das Glasventil anliegt.
Es ist klar, dafs es von grofsem Vortheil ist, wenn die Dichtungsfläche möglichst schmal
gehalten wird, vorausgesetzt natürlich, dafs die Fläche, gegen welche die schmale Kante anliegt,
hart genug ist, um nicht eingedrückt zu werden.
Der Auslafs ι der Wasserleitung kann von beliebiger Form sein. Zur Aufnahme und als
Gegenlager für den Ventilhalter 3 dient der an dem Auslafs angebrachte Bügel oder Bogen 2
(Fig. ι bis 3, 4 und 5). Der Ventilsitz 4 besteht aus biegsamem, federndem Blattmetall in
Gestalt eines dünnen Ringes. Die Kante, gegen welche sich das Ventil 6 legt, kann auch aufgebogen
werden.
Das Glasventil 6 wird auf den Ventilsitz durch die zusammengesetzte. Strebe 3 herniedergehalten.
Dieselbe besteht aus den beiden Theilen 7 und 8, welche mit ihren abgeschrägten Enden zusammengestellt sind und in
dieser Stellung durch eine Muffe 10 aus Hartmetall zusammengehalten und mit schmelzbarem
Loth unter einander verlöthet werden.
Die Stellschraube 11 dient zum Reguliren des Druckes des Ventils auf den Ventilsitz.
Die Biegsamkeit des dünnen Metallventilsitzes gestattet ein Anpassen an die äufsere Form des
Ventils und sichert dadurch einen völlig luftdichten Abschlufs.
Wird ein Glasventilsitz verwendet (Fig. 2 und 3), so wird dieses am geeignetsten in den
Auslafs bezw. das Ventilgehäuse 1 mittelst Gyps oder anderem Cement eingebettet.
Der Glasventilsitz kann eine flache, ringförmige Fläche sein, die aus gewöhnlichem
Fensterglas ausgeschnitten oder besonders zu diesem Zwecke in geeigneter Form geblasen
wird.
Die Vortheile der Verwendung von Ventilen und Ventilsitzen aus Glas bestehen darin, dafs
»Glas« weder von der Witterung noch von Säuren, Alkalien, Gasen oder anderen ätzenden Stoffen
angegriffen wird, wodurch natürlich auch ein Ein- oder Festrosten der Ventile vermieden ist.
Glas kann ferner nicht eingedrückt werden, auch bleiben keine fremden Bestandteile daran
haften. Bei der Anbringung solcher Glasventile ist darauf zu achten, dafs kein Zug oder
Druck auf das Glas einwirken kann, um ein Brechen der Theile zu verhüten. Ein weiterer
Vorzug beruht darauf, dafs Glas ein verhältnifsmäfsig schlechter Wärmeleiter ist und dadurch
der von der Hitze zu schmelzende Ventilhalter besser von dem kühlenden Einflufs des Wassers
bezw. der Röhrentheile isolirt bleibt, so dafs das Schmelzen keine Verzögerung erleidet.
Um beim Oeffnen des Ventils ein Durchbrechen etwaiger Niederschläge oder Ablagerungen
, durch welche die beiden Ventiltheile zusammengehalten werden können, zu sichern,
ist einer der Ventiltheile mit einer biegsamen, federnden Dichtungsfläche ausgerüstet, welche
bei geschlossenem Ventil unter dem Druck des Ventilhalters aus ihrer normalen Lage zurückgebogen
ist. Diese federnde Fläche tritt, sobald der das Ventil haltende Theil weggeschmolzen
ist, mit einem plötzlichen Ruck in ihre normale Lage zurück, wodurch etwaige Ablagerungen auf den Ventiltheilen durchbrochen
werden. In den Fig. 4 bis 7 ruht das Ventil 6 auf einem Ventilsitz, der von einer federnden dünnen Metallplatte gebildet
wird. Dieser Plattenventilsitz 7 ist vollkommen flach, ohne irgend welche Versteifungsflantschen
an der Dichtungskante. Letztere ist daher biegsam und federnd, so dafs, wenn das Ventil
herniedergeprefst wird, die Ventilplatte aus der normalen Lage zurückgedrückt wird.
Nachdem nun die das Ventil geschlossen haltenden Theile weggeschmolzen sind, schnellt
der Plattenventilsitz in die normale Stellung zurück und die Ablagerungen, Schmutz oder
dergleichen werden sofort in der in Fig. 7 gezeichneten Weise durchbrochen, so dafs das
Ventil frei wird.
Bei der in Fig. 8 und 9 gezeigten Abänderung besteht das Ventil aus einer biegsamen
Metallplatte, etwa von der Form eines Uhrglases. Es bewegt sich hier das Ventil auf
dem Ventilsitz, und es ist leicht einzusehen, dafs die Wirkung dieselbe sein wird, wie bei
der in den Fig. 6 und 7 gezeigten Ausführungsform.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:
Ein selbsttätiger Feuerlöschapparat, bestehend aus einem aus Glas oder gleichwertigen Materialien hergestellten Ventil (6) in Combination mit einem federnden Ventilsitz (7), auf welchen das Ventil durch einen bei einer genügenden Temperaturerhöhung sich selbstthätig aufser Thätigkeit setzenden Ventilhalter niedergedrückt gehalten wird.
Bei dem unter 1. gekennzeichneten Feuerlöschapparat die Anordnung federnder Ventiltheile 6 (Fig. 4 bis 7) und 7 (Fig. 8 und 9) in der Weise, dafs einer derselben (Ventilsitz oder Ventil) bei geschlossenem Ventil aus der normalen Stellung zurückgedrängt gehalten wird, so dafs nach Durchschmelzen des Ventilhalters eine relative Bewegung zwischen den Ventiltheilen an den Dichtungsflächen stattfinden kann, wodurch ein Durchbrechen der die Bewegung der Ventiltheile hemmenden Ablagerungen bewirkt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE57061C true DE57061C (de) |
Family
ID=331449
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT57061D Active DE57061C (de) | Selbstthätige Feuerlöschvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE57061C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE944696C (de) * | 1951-11-11 | 1956-06-21 | Gustav Huedig | Selbsttaetige Feuerloeschbrause |
DE1258278B (de) * | 1961-07-28 | 1968-01-04 | Selbsttaetige Feuerloeschanlag | Feuerloeschbrause |
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0
- DE DENDAT57061D patent/DE57061C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE944696C (de) * | 1951-11-11 | 1956-06-21 | Gustav Huedig | Selbsttaetige Feuerloeschbrause |
DE1258278B (de) * | 1961-07-28 | 1968-01-04 | Selbsttaetige Feuerloeschanlag | Feuerloeschbrause |
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