DE31696C - Selbstthätige Füllvorrichtung für Geruchverschlüsse - Google Patents
Selbstthätige Füllvorrichtung für GeruchverschlüsseInfo
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- DE31696C DE31696C DENDAT31696D DE31696DA DE31696C DE 31696 C DE31696 C DE 31696C DE NDAT31696 D DENDAT31696 D DE NDAT31696D DE 31696D A DE31696D A DE 31696DA DE 31696 C DE31696 C DE 31696C
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Classifications
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E03—WATER SUPPLY; SEWERAGE
- E03C—DOMESTIC PLUMBING INSTALLATIONS FOR FRESH WATER OR WASTE WATER; SINKS
- E03C1/00—Domestic plumbing installations for fresh water or waste water; Sinks
- E03C1/12—Plumbing installations for waste water; Basins or fountains connected thereto; Sinks
- E03C1/28—Odour seals
- E03C1/294—Odour seals with provisions against loss of water lock
- E03C1/296—Odour seals with provisions against loss of water lock using water-supply valves
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 8S: Wasserleitung.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. August 1884 ab.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Geruchverschlüsse, welche in Wohnungen öffentlicher
und privater Gebäude jeder Art gebräuchlich sind, um den Eintritt des Cloakengases
durch die Abzugsröhren von Waschbecken, Ausgüssen, Badewannen, Wasserciosets etc. in
die Gebäude zu verhüten. Es ist der Zweck der Erfindung, jede Verbindung zwischen den
Abfallröhren und dem Innern des Gebäudes, welche durch das Herausheben oder Austrocknen
des Wassers in dem Verschlufs herbeigeführt werden kann, zu verhindern und in den Verschlufs desinficirende oder den Geruch
zerstörende Stoffe in einer geeigneten, beständigen, sparsamen und wirkungsvollen Weise
einzuführen.
Die Erfindung besteht in einer mit dem Geruchverschlufs verbundenen Vorrichtung, welche im
wesentlichen von einem luftdichten Gefäfs gebildet wird, aus welchem Wasser, aufgelöste
desinficirende oder Geruch zerstörende Stoffe in geringen Mengen in den Geruchverschlufs fliefsen
und das Wasser in dem letzteren erneuern, sobald es niedrig genug steht, um Luft in die Abfiufsröhre
des Gefäfses einzulassen. Die Vorrichtung beruht auf dem bekannten Princip, dafs aus einem vollkommen luftdichten, mit
Wasser gefüllten Gefäfs, dessen untere Oeffnung in Wasser taucht und durch dasselbe verschlossen
wird, nur dann Wasser ausfliefsen kann, wenn durch die Oeffnung Luft eintritt
und über das. Wasser gelangt, welches diese Oeffnung versperrt. Die aus dem Gefäfs
fliefsende Wassermenge wird dann genau gleich dem Volumen der eingetretenen Luft sein und
der Ausflufs wird wieder aufhören, wenn durch die Oeffnung keine Luft mehr eintreten
kann.
Auf der beiliegenden Zeichnung stellen Fig. 1 und 2 Aufrisse der Vorrichtung theilweise im
Schnitt dar, und Fig. 3 zeigt den Aufrifs eines Theiles von Fig. 2 in anderer Ansicht. Dieselben
Buchstaben bezeichnen in allen Figuren gleiche Theile.
A ist ein Geruchverschlufs, in welchem die Linie b den höchsten, die Linie α den niedrigsten
Wasserstand bezeichnet, bei oder unter welch letzterem der Zutritt von Luft unter die
Oberkante der unteren Krümmung des Geruchverschlusses stattfinden würde, c ist ein Loch
zwischen dem höchsten und niedrigsten Wasserstand b und α (oder es mündet das offene Ende
eines Rohres zwischen den letzteren), welches entweder direct, Fig. 1, oder durch ein Rohr d,
Fig. 2, mit einem dichten Gefäfs E in Verbindung steht, das immer bis über die Oeffnung c
mit in Wasser aufgelösten desinficirenden oder Geruch zerstörenden Stoffen gefüllt ist. Das
Loch c ist an jener Seite des Verschlusses angeordnet, durch welche das abfliefsende Wasser
eintritt; dies ist sehr vortheilhaft, weil das durch das Hauptrohr abfliefsende Wasser die Wirkung
der Vorrichtung unterstützt. Der Hahn / dient zum Füllen des Gefäfses E, wenn das
Wasser in demselben niedrig steht; er ist vorzugsweise so construirt, dafs, wenn er geöffnet
wird, die Luft aus E heraustreten kann, z. B. durch ein Luftloch g im Hahn_/, Fig. 2, obgleich
auch ein besonderes Luftventil angewendet werden kann (g, Fig. 1).
Um mögliche Versehen zu vermeiden, ist es von Vortheil, das Einfüllen von Wasser und
das Auslassen der Luft durch dieselbe Bewegung zu bewerkstelligen; die Verbindung der
Hebel der Hahnküken / und g durch die Stange n, Fig. i, zeigt eine Anordnung, durch
welche dies erreicht werden kann.
In Fig. 2 und 3 sind die Kurbeln pp1 auf
dem Hahnküken f g und dem Hahnküken h durch eine Stange η verbunden, durch welche
Einrichtung /und g geöffnet werden, während h gleichzeitig geschlossen wird, und umgekehrt.
Die Luft kann also aus E durch g heraustreten und das Gefäfs E sich durch / mit Wasser
füllen, ohne dafs während dieser Zeit Wasser durch das Rohr d in den Verschlufs gelangt.
M, Fig. 2, stellt einen Dreiwegehahn am Boden des Gefäfses E dar (seine Verbindung
mit E und mit dem Verschlufs ist durch punktirte Linien angedeutet), welcher an Stelle der
Hähne/ g und h benutzt wird und durchweichen
entweder die Verbindung mit dem Verschlufs oder die Füllung von E und der Luftauslafs
aus E gleichzeitig in geeigneter Weise ausgeführt werden kann; ein Rohr S führt
die Luft vom oberen Theil des Gefäfses E zum Hahn M, welcher in Bezug auf die Luftauslafsöffnung
ebenso wie der Hahn/g- gestaltet ist". Die Pfeile in Fig. 2 zeigen die Richtung an,
in welcher sich Luft und Wasser an den bezw. Luftauslafs- und Wasserzuflufsöffnungen bewegen;
unterdessen bewegt sich die Luft im Rohr d aufwärts so lange, als das Wasser in
demselben gleichzeitig fällt.
In Fig. 2 sind d d verschiedene , vom Gefäfs E sich abzweigende Röhren, welches auf
diese Weise mehr als einen Verschlufs mit ungefähr demselben Wasserstand speisen kann.
Die Röhren d d können starr oder biegsam sein. In Fig. 2 ist ein Schwimmer D und seine
Verbindung mit der Stange, welche den Füll-, den Luftauslafs - und den Vertheilungshahn
bewegt, in punktirten Linien dargestellt, um zu zeigen, dafs diese Operationen automatisch
ausgeführt werden können, wenn das Wasser in E sinkt. Es ist klar, dafs das Gefäfs E auch
in anderer Weise als durch den Hahn/ gefüllt werden kann, z. B. kann eine Haube aufgeschraubt
und ein Trichter gebraucht oder irgend welche andere Vorrichtung angewendet werden,
und zwar mit oder ohne gemeinschaftliche Bewegungen. In Fig. 2 ist r ein Wasserstandsglas,
welches angeordnet wird, wenn das Gefäfs E aus Metall oder irgend einem anderen
undurchsichtigen Material besteht; ist E dagegen aus Glas oder theilweise aus Glas hergestellt,
so kann man das Sinken des Wasserspiegels in E in leichter Weise ohne Wasserstandsglas
beobachten.
Um die Wirkungsweise der Vorrichtung zu beschreiben, nehmen wir an, das Gefäfs E sei
mit Wasser oder mit aufgelösten Desinfectionsmitteln gefüllt.
Schliefst man nun Hahn/ und den Luftauslafs g und öffnet Hahn h nach dem Rohr d,
Fig. 2 und 3, so wird bei c so viel Flüssigkeit in den Verschlufs treten, als die im Gefäfs E
gebliebene Luft es gestattet, und zwar entsprechend der Differenz zwischen dem Wasserniveau
in E und dem Wasserniveau b des Verschlusses. Hat dieser Ausgleich stattgefunden,
so fliefst kein Wasser mehr aus J5"; dieses Gefäfs ist also vollkommen geschlossen, ausgenommen
bei c. Sobald jedoch das Wasser in dem Verschlufs durch Verdunstung oder irgend eine
andere Ursache unter die obere Kante der Oeffnung c sinkt, tritt augenblicklich etwas Luft durch
die letztere ein und steigt durch das Wasser in das Gefäfs E; aus dem Gefäfs E fliefst dann eine
entsprechende Menge Wasser oder Lösung von Desinfectionsmitteln in den Verschlufs, bis das
Loch oder die Oeffhung c mit Wasser bedeckt ist, und dann wird, weil keine Luft mehr eintreten
kann, aus E kein Wasser mehr ausfliefsen. So lange daher das Wasser im Gefäfs
E (oder Rohr d) über dem Loch c oder der Oeffhung c des Rohres d steht, so lange ist
Sicherheit gegen den Eintritt von Cloakengas durch den Verschlufs vorhanden.
Die Wirkung der Vorrichtung ist, wenn das Rohr d die Verbindung mit E herstellt, genau
dieselbe wie bei der unmittelbaren Verbindung von E mit dem Verschlufs. Anstatt dafs das
Rohr d durch das Loch c mit dem Verschlufs in Verbindung steht, kann das erstere an irgend
einer Stelle über dem Wasserspiegel b in den Verschlufs eintreten (s. d in punktirten Linien,
Fig. 2), sich nach unten erstrecken und unter der Wasserlinie b und über der Wasserlinie a
durch eine Oeffnung c münden; die Wirkungsweise bleibt dieselbe, wie oben beschrieben,
und diese Einrichtung eignet sich für Verschlüsse jeder Art.
Das Loch c braucht im allgemeinen nur 7 bis 13 mm Durchmesser zu besitzen, um die
nöthige Luft oder das nothwendige Wasser hindurchzulassen, während das Rohr oder die
Verbindung mit E sich erweitern kann.
Durch die Anordnung des Loches c oder der Mündung c des Rohres d an irgend einer
Stelle zwischen dem höchsten Wasserstand b und dem niedrigsten Wasserstand α wird der
Zweck erreicht, dafs das Wasser in dem Verschlufs nicht unter das Niveau α sinken kann
oder unter demselben bleibt.
Durch eine geeignete Vorrichtung, z. B. durch einen Stift, welcher von aufsen bewegt werden
kann oder mit den Hähnen oder deren Aequivalent/ oder h so verbunden ist, dafs er sich
gleichzeitig mit ihnen bewegt, wird einer Verstopfung des Loches c durch Ablagerung von
Unreinigkeiten vorgebeugt.
An Stelle der Hähne / g oder h können Ventile benutzt werden, und es können andere
Einrichtungen getroffen werden, um diese Hähne oder Ventile gleichzeitig zu bewegen; die gemeinschaftliche
Bewegung kann auch ganz fortfallen, ohne das Princip, auf dem diese Vorrichtung beruht, zu verändern.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:An einem Geruchverschlufs die Anordnung eines luftdichten Gefäfses E, welches zur Aufnahme von Wasser oder aufgelösten desinficirenden Stoffen dient, derart, dafs die Ausflufsöffnung c des Gefäfses E bezw. des von E ausgehenden Rohres d zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Wasserstand des Verschlusses, und zwar am besten an der Zuflufsseite des letzteren mündet, um den Eintritt von Cloakengasen zu verhindern.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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