DE2853537C3 - Verfahren und Vorrichtung zur Förderung von Abwasser mittels Vakuum - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Förderung von Abwasser mittels VakuumInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Entwässerungsanlage zur Förderung von Abwasser von mehreren mit jeweils
nach einem bestimmten Abwesservolumen eine bestimmte Luftmenge in das Leitungssystem einlassenden
Ventilen versehenen Sanitärinstallationen über ihre Anschlußleitungen und ein im wesentlichen senkrechtes
Rohr zu einem Sammelbehälter durch mittels einer Vakuumpumpe erzeugten Unterdruck von mindestens
3 m WS.
Solche Vakuum-Entwässerungsanlagen müssen mit verhältnismäßig starkem Unterdruck betrieben werden,
weil, z. B. auf Schiffen, Steigungen von mehreren Metern Höhe zu überwinden sind und/oder der kräftige
System-Unterdruck wesentlich ist für die Funktion der angeschlossenen sanitären Objekte (z. B. Vakuum-Toiletten).
Der praktisch notwendige Unterdruck kann von den im Handel erhältlichen preiswerten Kunststoffrohren
ohne weiteres aufgenommen werden Ein wesentlicher Kostenfaktor ist jedoch der speziell für die
Belastung durch Unterdruck mit verstärkter Wandung in Sonderausführung herzustellende Sammelbehälter.
Wegen des knappen und kostbaren Raums auf Schiffen kann außerdem im Einzelfall das Volumen des
Sammelbehälters Bedeutung erlangen.
Es ist weiterhin zu berücksichtigen, daß derartige Entwässerungsanlagen, bei denen die Unterdruckleitungen
bis zu den einzelnen Sanitätobjekten reichen, normalerweise verhältnismäßig kleine, in sich abgeschlossene
Unterdrucksysteme mit einem verhältnismäßig geringen Rohrvolumen sind. Der Unterdruck
reagier! deshalb verhältnismäßig stark auf das Öffnen eines Einlaßventils, durch welches zunächst Abwasser
und dann Luft einströmt, denn bei geöffnetem Einlaßventil ist die Vakuumpumpe nicht in der Lage, den
System-Unterdruck aufrechtzuerhalten, und das geringe Rohrvolumen bildet nur einen kleinen Energiespeicher
in Form eines sog. Vakuumreservoirs.
Unter diesen Voraussetzungen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Verkleinerung und Verbilligung
des Sammelbehälters unter Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit des Systems zu erhalten.
Diese Aufgabe wird nach dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 dadurch gelost, daß das senkrechte Rohr höher ist als die dem Unterdruck entsprechende Wassersäule und oben an die Vakuumpumpe und die Anschlußleitungen der Sanitärinstallationen angeschlossen ist und unten unter Bildung eines Wasserverschlusses in das Abwasser im auf atmosphärischem Druck gehaltenen Sammelbehälter eintaucht.
Diese Aufgabe wird nach dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 dadurch gelost, daß das senkrechte Rohr höher ist als die dem Unterdruck entsprechende Wassersäule und oben an die Vakuumpumpe und die Anschlußleitungen der Sanitärinstallationen angeschlossen ist und unten unter Bildung eines Wasserverschlusses in das Abwasser im auf atmosphärischem Druck gehaltenen Sammelbehälter eintaucht.
Damit werden folgende Vorteile erreicht:
1. Es kann ein dünnwandiger, verhältnismäßig billiger Sammelbehälter Verwendung finden, da er nicht
unter Vakuum steht.
2. Der Sammelbehälter kann kleiner gewählt werden, da das große Endrohr selbst als Sammelbehälter
dient.
2n 3. Die verhältnismäßig hohe Wassersäule im senkrechten Rohr trägt zur Vakuum-Energiespeicherung
bei.
4. Während des Betriebs schwankt die Wassersäule im senkrechten Rohr infolge des Öffnens der
Ventile der verschiedenen Sanitärobjekte beträchtlich. Da das Rohr jedoch im Sammelbehälter und
nicht etwa in einer weiterführenden Leitung mündet, ist sichergestellt, daß selbst bei sehr
starken Druckschwankungen oder gar einem völligen Unterdruckverlust die funktionsnotwendige
Flüssigkeitsdichtung nicht verlorengeht, da bei fallender Wassersäule im Rohr gleichzeitig notwendigerweise
der Wasserspiegel im Sammelbehälteransteigt.
Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche 2 und 3.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert.
Die in der Zeichnung schematisch gezeigte Abwasseranlagt eines Schiffs dient zur Entsorgung von
Wasch- und Toilettenräumen 10 mit Waschbecken 11 und anderen Sanitärinstallationen 12, wie Toiletten. Bei
den Toiletten handelt es sich um Vakuumtoiletten, welche an Anschlußleitungen 13 angeschlossen sind, die
im oberen Bereich eines verhältnismäßig langen Rohrs 14 münden. Dieses Rohr kann einen Teil des
Leitungssystems bilden und denselben Durchmesser haben wie die anderen Rohre des Leitungssystems. Das
so Rohr 14 erstreckt sich von einem Sammelbehälter 15 aus senkrecht nach oben. Wenn das gezeigte Abwassersystem
auf einem Schiff installiert ist, kann der Sammelbehälter ein herkömmlicher dünnwandiger
Tank sein, dessen Volumen und Kosten verhältnismäßig niedrig gehalten werden können. Das untere Ende 16
des Rohrs 14 ist offen, während das obere Ende 17 geschlossen und über eine Verbindungsleitung 19 an
eine Vakuumpumpe 18 angeschlossen ist. Die Vakuumpumpe hält einen Unterdruck von 0,3 bis 0,7 atm im
w> oberen Teil des Rohrs Γ4 aufrecht. Dies bedeutet, daß
während des normalen Betriebs der Anlage im Rohr 14 eine drei bis sieben Meter hohe Flüssigkeitssäule steht.
Das untere, offene Ende des Rohrs ist weit in den Sammelbehälter 15 eingesenkt. Somit bildet die
Ί5 Flüssigkeit im Sammelbehälter einen Wasserverschluß,
der verhindert, daß Luft in das Rohr 14 eingesaugt wird. Der obere Teil des Sammelbehälters 15 steht über eine
Entlüftungsleitung 20 mit der Außenatmosphäre in
Verbindung. Auf diese Weise kann der Sammelbehälter 15 mittels einer Leitung 21 und einer Pumpe 22 geleert
werden, um das Abwasser einer Kläranlage an Land zuzuführen. Es ist natürlich auch möglich, das Abwasser
vom Sammelbehälter 15 zu einer Kläramage auf dem Schiff zu leiten. Dies könnte z. B. in einfacher Weise
dadurch geschehen, daß das Abwasser über einen Überlauf am Sammelbehälter 15 direkt zur Kläranlage
fließt. Eine solche Ausbildung hat z. S. den Vorteil, daß ein verhältnismäßig kontinuierlicher Abwasserfluß zur
Kläranlage erhalten wird, im Gegensatz zu Systemen, bei denen das Abwasser der Kläranlage durch die
genannten Pumpen intermittierend zugeführt wird.
Bei dem in der Zeichnung gezeigten System wird das Wasser von den Waschbecken ungeklärt über Leitungen
23 direkt zur Umgebung abgeleitet Es ist natürlich auch möglich, ein getrenntes Abwassersystem für dieses
Wasser zu verwenden oder es mit dem Toilettenabwasser zu mischen.
Das vorstehend beschriebene System arbeitet wie folgt:
Wenn eine Toilette gespült wird, öffnet das zugehörige Ventil, und der Inhalt der Toilette wird
durch die Druckdifferenz zwischen der Außenatmosphäre und dem Leitungssystem in die Vakuumleitung
gedrückt. Das Ventil wird dann noch eine bestimmte Zeit geöffnet gehalten, damit nach der Flüssigkeit noch
eine bestimmte Menge Luft in die Leitung gelangt. Je nach dem Abstand zwischen der Toilette und dem
senkrechten Rohr 14 wird der Flüssigkeitspfropfen direkt bis zu dem senkrechten Rohr 14 gefördert oder
zerfällt zunächst im Leitungssystem unter Bildung neuer Pfropfen, so daß die Flüssigkeit t>chrittweise entsprechend
den Spülvorgängen zu dem Rohr 14 geführt wird. Wenn die Flüssigkeit das senkrechte Rohr 14 erreicht,
fließt sie darin nach unten, während die Luft durch die Vakuumpumpe 18 nach oben aus dem Rohr 14
abgesaugt wird. Da in dem Rohr 14 durch den Unterdruck nur eine in der Höhe diesem entsprechende
Flüssigkeitssäule gehalten werden kann, führt weiter zulaufende Flüssigkeit dazu, daß eine entsprechende
ίο Flüssigkeitsmenge das Rohr 14 an seinem unteren Ende
16 verläßt und sich im Sammelbehälter 15 sammelt, bis
dieser geleert wird.
Wenn viele sanitäre Einheiten an das System angeschlossen sind, kann es geschehen, daß das von der
Vakuumpumpe erzeugte Vakuum nicht ausreicht. Für solch einen Fall kann ein geschlossenes Gefäß
vorgesehen werden, welches an geeigneter Stelle installiert werden und an den oberen Teil des
senkrechten Rohrs oder an die Verbindungsleitung 19 angeschlossen werden kann. Bei auf Schiffen installierten
Vakuumsystemen besteht außerdem die Möglichkeit, am unteren Ende 16 des Rohrs 14 ein
Rückschlagventil anzuordnen, um zu verhindern, daß die Flüssigkeitssäule im Rohr 14 bis zum oberen Teil des
Rohrs ansteigt und in die Vakuumpumpe eindringt, wenn sich das Schiff plötzlich nach abwärts bewegt.
Dieses Rückschlagventil, welches z. B. ein kugelförmiger Schwimmer sein kann, der dicht an einem konischen
Bereich des unteren Endes 16 des Rohrs 14 anliegt, öffnet, wenn Abwasser in den Sammelbehälter 15
einfließt, verhindert aber andererseits, daß Flüssigkeit im Rohr 14 aufwärts fließt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Entwässerungsanlage zur Förderung von Abwasser von mehreren mit jeweils nach einem
bestimmten Abwasservolumen eine bestimmte Luftmenge in das Leitungssystem einlassenden Ventilen
versehenen Sanitärinstallationen über ihre Anschlußleitungen und ein im wesentlichen senkrechtes
Rohr zu einem Sammelbehälter durch mittels einer Vakuumpumpe erzeugten Unterdruck von mindestens
3 m WS, dadurch gekennzeichnet, daß das senkrechte Rohr (14) höher ist als die dem
Unterdruck entsprechende Wassersäule und oben an die Vakuumpumpe (18) und die Anschlußleitungen
(13) der Sanitärinstallationen (12) angeschlossen ist und unten unter Bildung eines Wasserverschlusses
in das Abwasser im auf atmosphärischem Druck gehaltenen Sammelbehälter (15) eintaucht.
2. Entwässerungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Rohr (J4) ein
Rückschlagventil angeordnet ist.
3. Entwässerungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Ende (17)
des Rohrs (14) oder dessen Verbindungsleitung (19) zur Vakuumpumpe (18) an einen unter Unterdruck
gehaltenen Behälter angeschlossen ist.
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